FN Donnerstag 29. Januar 2004, Agglomeration
Neue
Variante für die Poya-Brücke
Der Kanton
präsentiert
eine veränderte Streckenführung
C1 - so heisst die
neue Variante der Poya-Brücke, die
der
Staatsrat am Mittwoch vorgestellt hat. Die Pläne sehen vor, zehn
Meter unter dem Palatinat-Quartier in der Stadt Freiburg einen Tunnel
zu graben.
FREIBURG. Die Brücke soll gemäss dem
Vorschlag C1 von der Bellevue-Kreuzung im Schönberg über die
Kläranlage führen und beim Palatinat-Quartier in einen 260
Meter langen Tunnel münden. Der Verkehr gelangt dann zwischen der
Festhalle und dem Restaurant im St. Leonhard wieder an die
Oberfläche und mündet 100 Meter später in die
Murtenstrasse.
Gemäss
kantonalem Baudirektor
Claude Lässer haben Granges-Paccot sowie die eidgenössische
und kantonale Kulturgüter-Kommission das neue Projekt
gutgeheissen.
Auch wenn das Trassee im Vergleich zur ursprünglichen Variante
verändert worden ist, hält der Kanton am bereits
prämierten Projekt fest. Die Kosten bewegen sich weiterhin im
Rahmen von 100 Millionen Franken. Mitte 2010 sollen die Bauarbeiten
beginnen und 2014 beendet sein.
Ist C1 die
Lösung für die Poya-Brücke?
Der Kanton Freiburg
hat eine neue
Streckenführung geplant
Lange Zeit war es
ruhig um die
Poya-Brücke. Am Mittwoch hat nun der Staatsrat eine weitere
Variante präsentiert. Das Projekt befindet sich im Stadium der
Vorstudie.
Von
JEAN-LUC BRÜLHART
Weshalb war eine neue
Variante
nötig? Die eidgenössische sowie die kantonale
Kulturgüter-Kommission und die Gemeinde Granges-Paccot haben
frühere Varianten negativ beurteilt. Einmal war die Belastung
für das Poya-Schloss zu gross, ein anderes Mal sollte der Tunnel
aus Sicherheitsgründen nicht direkt in eine Kreuzung münden.
«Dabei hatte man uns zuvor gratuliert, dass wir die
Strassenführung unterirdisch planen», sagte Staatsrat Claude
Lässer. Die Variante C1 trägt der Tatsache Rechnung, dass die
Stadt Freiburg im St. Leonhard eine Sportstätte mit neuer
Basketball-Halle und einem weiteren Eisfeld plant.
Bereits positive
Reaktionen
Bereits haben sich
Granges-Paccot
sowie die eidgenössische und kantonale Kulturgüter-Kommission
positiv zur Variante C1 geäussert. Und dies obwohl im Laufe der
Arbeiten in der Allee, die zum Poya-Schloss führt, fünf
Bäume gefällt werden.
«Diese
Streckenführung hat
weitere Nachteile», sagte Lässer. Im Bereich des Quartiers
Palatinat werden von den Arbeiten rund ein Dutzend Landbesitzer
betroffen sein. Auf ein erstes Informationsschreiben von Seiten des
Kantons hat es gemäss Lässer keine negativen Reaktionen
gegeben.
Der Staatsrat wies aber darauf hin, dass die Bürgergemeinde der
Stadt Freiburg im fraglichen Sektor an ihrem Wohnbauprojekt
festhält. Das zeige, dass das Quartier auch nach dem Bau der
Brücke nichts von seiner Attraktivität verlieren werde.
Auf beiden Seiten der Poya-Brücke - in der Bellevue-Kreuzung im
Schönberg als auch im St. Leonhard - werden Ampeln eingerichtet.
Diese sollen vor allem gewährleisten, dass der öffentliche
Verkehr gegenüber dem Individualverkehr Vortritt geniesst. Aus
Sicherheitsgründen ist die Strecke zwischen der Tunnel-Ausfahrt im
St. Leonhard und der Kreuzung auf einer Länge von rund 100 Metern
oberirdisch geführt.
Die neue Variante beeinträchtigt zudem die Zufahrt zum Restaurant
und der Garage im St. Leonhard. Deshalb ist vorgesehen, unter der
Bahnlinie hindurch von der Grandfey-Strasse aus einen neuen Zugang zu
bauen.
Die Brücke, die sieben Meter tiefer gebaut wird als es das
Ausgangsprojekt vorgesehen hat, wird ebenfalls einen Velostreifen
haben. Die vom Schönberg herkommenden Velofahrer werden die
Poya-Brücke auf einem kleinen Steg verlassen, bevor die
Brücke beim Palatinat in den Tunnel mündet.
Baubeginn 2010
Die Planung sieht
vor, das Projekt im
Jahr 2005 öffentlich aufzulegen und zwei Jahre später vor den
Grossen Rat und anschliessend zur Abstimmung zu bringen. Der Baubeginn
ist für 2010 vorgesehen. Vier Jahre später soll die
Poya-Brücke dem Verkehr übergeben werden.
Täglich belasten
23 000
Fahrzeuge - mehrheitlich Durchgangsverkehr - das Burgquartier in der
Stadt Freiburg. Mit der Poya-Brücke sollen die Kathedrale und der
mittelalterliche Stadtteil vor Schadstoffen geschützt werden. Auch
wenn die Varianten in den vergangenen Jahren geändert haben, so
blieb diese Zielsetzung immer dieselbe.
Die Zähringerbrücke soll nach dem Bau der Poya-Brücke
dem öffentlichen Verkehr, den Zweiradfahrern, Fussgängern und
Anstössern vorbehalten sein. Damit würde der Verkehr im
Burgquartier auf 2300 Fahrzeuge pro Tag schrumpfen.
Infos unter
www.pont-poya.ch