2025 Wünnewil-Flamatt
Chrummatt-Tunnel ist machbar – aber noch wartet der Kanton auf weitere
Studien
Der Tunnel soll eine Verbindung zwischen dem
Autobahnanschluss Flamatt und der Chrummatt-Unterführung schaffen. Das Ziel:
Die Autos, die aus Bern kommen, sollen nicht mehr durch die Dorfzentren von
Flamatt oder Düdingen fahren müssen, um in den mittleren und oberen Sensebezirk
zu kommen, sondern durch das Mülital Richtung Tafers. «Es ist ein Projekt, das
enorm wichtig ist für die Lebensqualität in Flamatt», Der Tunnel würde den Verkehr im
unteren Sensebezirk ausgleichen und den Verkehr, der von Bern her komme, besser
verteilen. Es ist ein Projekt, das enorm wichtig ist für die Lebensqualität in
Flamatt. Der Wermutstropfen ist, dass dadurch der Verkehr im Mülital zunehmen würde.
«Wir haben deshalb proaktiv die Geschwindigkeit bereits auf 60 Kilometer pro
Stunde gesenkt», sagt Freiburghaus. «Bereits in den 1970er-Jahren, vor dem
Autobahnbau, ging die Hauptverkehrsachse zwischen Freiburg und Bern durchs
Mülital, nicht über Düdingen.» sagt Andreas
Freiburghaus, Syndic in Wünnewil-Flamatt.
Zwei
Studien in Arbeit
Die Machbarkeitsstudie zum Chrummatt-Tunnel sei abgeschlossen, schreibt die
Medienstelle der Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und
Umwelt (Rimu) auf Anfrage. «Die Studie hat die Machbarkeit bestätigt.» Derzeit
seien zwei weitere Studien in Arbeit, die jedoch noch nicht abgeschlossen sind:
Einerseits ist dies laut Rimu eine Studie, die die Machbarkeit eines Zugangs
für ein mögliches P+R zwischen der Verzweigung und dem Bahnhof Flamatt prüft,
sowie andererseits eine Studie zur regionalen Auswirkung des Chrummatt-Tunnels.
Ich habe grosse Hoffnung, dass das Projekt im Rahmen des Agglomerationsprogramms
5 umgesetzt werden kann. Das wäre im Zeitrahmen 2028 bis 2032. Andreas
Freiburghaus, Syndic von Wünnewil-Flamatt
Der Ball liege aktuell bei den beiden Kantonen
Freiburg und Bern. Das Projekt soll in das Agglomerationsprogramm 5 der Stadt
Bern integriert werden, zu dessen Perimeter auch Wünnewil-Flamatt gehört. Die
Berner Seite unterstütze das Projekt grundsätzlich, so die Rimu. Wie
realistisch ist es Stand heute, dass es umgesetzt wird? «Die Machbarkeit hat
sich gezeigt. Wir sind zuversichtlich», schreibt die Rimu lediglich. Wann genau
die Umsetzung erfolgt, dazu nennt die Direktion keine Daten. Andreas
Freiburghaus sagt: «Ich habe grosse Hoffnung, dass das Projekt im Rahmen des
Agglomerationsprogramms 5 umgesetzt werden kann. Das wäre im Zeitrahmen 2028
bis 2032.»
Verkehrskonzept
Unterer Sensebezirk
Das Gesamtverkehrskonzept für den
unteren Sensebezirk basiert auf einer breit angelegten Verkehrsstudie, die die
Entwicklung sowohl der Strasseninfrastruktur, des öffentlichen Verkehrs als
auch des Langsamverkehrs einbezieht. Es sieht verschiedene Massnahmen vor, die
in drei Prioritätsstufen eingeteilt sind.
Das Projekt des Chrummatt-Tunnels wie
auch die Verbindung Birch–Luggiwil haben, nebst weiteren Projekten, die höchste
Priorität.
Warten
auf Birch–Luggiwil
Bei der Autobahnausfahrt in
Düdingen stauen sich zu Stosszeiten die Autos regelmässig auf dem
Pannenstreifen, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Das Projekt
Birch–Luggiwil soll dieses Problem lösen. Seit dem Bau der Autobahn wurde die
Hälfte der Ausfahrt nie fertiggestellt. Der Verkehr Richtung Murten soll nicht
mehr den Umweg über den Sika-Kreisel nehmen müssen, sondern direkt Richtung
Birch–Luggiwil und auf die Hauptstrasse Richtung Murten fahren können. 2021
erteilte das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek)
dem Projekt eine Absage. Es gab Einsprachen, zudem war die Rede von zu vielen
Fruchtfolgeflächen, die verloren gehen würden. Aktuell werde das Projekt mit
der Gemeinde Düdingen und dem Bundesamt für Strassen (Astra) diskutiert,
schreibt der Kanton. Über das weitere Vorgehen bei der Ausfahrt Birch–Luggiwil
in Düdingen will der Kanton voraussichtlich im Frühling informieren.
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VoVD Antwort auf diesen Artikel der FN vom 30.01.2025
Verkehrssituationen in Düdingen,
Birch Luggiwil, Chrummatt -Tunnel und Friseneit Autobahnanschluss
Dass sich von Richtung Bern aus,
bei der Autobahn Ausfahrt in Düdingen zu Randzeiten seit längerem einen Rückstau
bildet, ist bekannt und birgt zu Randzeiten eine Gefahr in sich.
Der VoVD (Verein für die optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen) hat vor mehr als 15 Jahren dem Astra und
dem jeweiligen Staatsrat die Lösungen vorgeschlagen:
Zwei Ausfahrtspuren bei der
Ausfahrt von Bern, dito dieser von Freiburg nach Düdingen her. Verlängerung des
Pannenstreifen ca. 250m um zusätzlichen Pufferraum zu erhalten. Das Astra
proklamiert selber diese Lösung und setzt diese Massnahme in Orten der Schweiz
um, warum also nicht bei uns? Diese neuralgische Zone auf 100km/Std begrenzen
mit dem verkehrstechnisch erwiesenen Effekt, dass die Sicherheit um 60%
gesteigert wird! Eine zweite Autobahn Aus/Einfahrt beim Warpel würde den Sika
Kreisel und das Dorf Düdingen entlasten und eine Zufahrt zum Unterland nach
Gurmels, Schmitten und Neuenburg ergeben.
Bis lang hat weder das Astra noch
ein Staatsrat diese fundamentalen Massnahmen beantwortet, aktiviert, in
Aussicht oder in die Wege geleitet, was unerklärlich und bedrückt und ein
leichtes Unterfangen für die Ämter wären. Man investiert abermals Studien beim
Kanton FR und dem Astra an der vom Bund UVEK 2021 schon 2 mal vollumfänglich
abgesagten Birch-Luggiwil Strasse, die ein ökologisches Desaster in sich birg
und verkehrstechnisch überhaupt nichts bringen würde. Ausser zur Autobahn A12
zusätzlich weiteren Verkehr, Lärm und Feinstaub in die bestehenden Quartiere
und Landwirtschaftsbetriebe um deren Existenz bringend, Fruchtfolgeflächen FFF
vernichten, Grundwasser beeinträchtigen, existierende Wildwechsel durchkreuzen
würde. Was gemäss den Verordnungen des Bundes und den Volksabstimmungen nicht
entspricht und Zeitgemäss ist. Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden wo
man wohnt und nicht diese zentralisiert an einen Punkt herangeführt werden,
damit generiert man unnötigen Verkehr und massive Umweltbelastungen.
Der vor kurzem präsentierte
Chrummatt-Tunnel (FN vom 22. Januar 2025) ist eine Perspektive und ein Projekt,
dass der wesentliche Verkehrsteil aus dem oberen und mittleren Sensebezirk in
Mariahilf nach rechts abzweigt und durch das Mühletal und dann durch den neuen
Tunnel (ca. 1`250m) direkt auf die Autobahn A12 in Flamatt gelangen würde. Der
Tunnel soll also nicht nur das Dorf Flamatt, sondern auch das Zentrum von Düdingen
deutlich entlasten. Was sehr erfreulich ist und eine gute Möglichkeit darstellt
und mit Beschilderungen und Informationen die Autofahrer/innen dazu
sensibilisieren sollte. Zudem kann wie bisher, der Autoverkehr vom oberen und
mittleren Sensebezirk sich seit dem 12. Oktober 2014 direkt über Bürglen oder
Tafers sich zur Poyabrücke zur Autobahn A12 abwickeln.
Was das Projekt Chrummatttunnel für
den Sensebezirk in sich birg, sollte übergreifend mit der Variante Friseneit
verglichen werden, da es eine Kantonale Abstimmung braucht und der
Autobahnanschluss Friseneit mit seinem Tunnel seit den Analysen 2009 und am FN
21. April 2018 als beste Variante im Kantonalen Richtplan ausgewiesen wurde und
die beste Lösung des Sensebezirkes darstellte und kurz darauf am FN 12.09.2018 aus dem kantonalen Richtplan wieder
entfernt wurde, ist enttäuschend. Damit wurde diese ehemalige Bestvariante
Friseneit von Zirkels bei Schmitten mit einem Tunnel (ca.350m) zur
existierenden Transitstrasse, eine markant günstigere Alternative zum
Chrummatttunnel präsentieren und würde die Denner Camions und weitere
Fahrzeuge, das Dorf Schmitten und den oberen und mittleren Verkehr des
Sensebezirkes eine direkte Autobahnzufahrt zur A12 ermöglichen und erweitert
Flamatt und Düdingen und das Mühletal vom Durchfahrtverkehr entlasten.
Diese beiden Varianten sollten in
Betracht gezogen werden und mit dem Bund /Astra im Interesse aller und der
Folgekosten pragmatisch verglichen werden. Laufend werden neue
Autobahnzubringer gebaut (Sigirino TI), bewilligt (Wil West SG) eröffnet
(Wildtierüberquerung SG) und weitere. Quelle: Astra/Baustellen
Präsident VoVD / Vizepräsident
Erwin Luterbacher / Mario Baeriswyl
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2022 DÜDINGEN/WÜNNEWIL-FLAMATT
Statt Umfahrungsstrasse: Ein Tunnel für Flamatt
«Umfahrung
Düdingen «tiefgefroren»
Ein neuer Tunnel soll die
Autobahnausfahrt Flamatt direkt mit der Chrummatt-Unterführung
verbinden.
Eine direkte Verbindung zwischen der
Chrummatt-Unterführung
und dem Autobahnanschluss Flamatt soll künftig nicht nur das Verkehrschaos
in Flamatt
lindern, sondern auch Düdingen von einem Teil des Durchgangsverkehrs
entlasten.
Von «originellen Lösungsansätzen» sprach
SP-Staatsrat Jean-François Steiert, Vorsteher der Raumplanungs-,
Umwelt- und Baudirektion, am Mittwochmittag vor den Medien in Düdingen.
Zusammen mit Oberamtmann Manfred Raemy und den beiden Syndics Andreas
Freiburghaus (Wünnewil-Flamatt)
und Urs Hauswirth (Düdingen) präsentierte
Steiert das Gesamtverkehrskonzept (GVK) für den unteren Sensebezirk. Das Konzept
basiert auf einer breit angelegten Verkehrsstudie, die die Entwicklung sowohl der
Strasseninfrastruktur, des öffentlichen Verkehrs als auch des
Langsamverkehrs einbezieht und im Herbst 2018 von Jean-François
Steiert angekündigt
worden war.
Dem Schlussbericht zum GVK ist zu entnehmen,
dass das bestehende Verkehrssystem des unteren Sensebezirks in erster Linie für den
motorisierten Verkehr ausgelegt ist. Es ist jedoch in den Spitzenstunden in den
Hauptorten, etwa Düdingen
oder Flamatt, am Anschlag. Anhand von 37 Massnahmen – unterteilt
in drei Prioritätsstufen
– sollen
nicht nur die kritischen Situationen in Düdingen und Flamatt entschärft
werden. Im gesamten unteren Sensebezirk sollen Velo- und Fusswege, ÖV-Verbindungen
und Angebote wie Car- oder Bikesharing gestärkt und
ausgebaut werden (siehe Kasten).
Gesamtverkehrskonzept 37 Massnahmen für den Verkehr
Neben
dem neuen Tunnel für
Flamatt und der Fertigstellung des Autobahnanschlusses in Düdingen beschäftigen sich viele der 37
Massnahmen mit dem festgestellten Potenzial beim öffentlichen
und beim Veloverkehr. So werden beispielsweise ein Bikesharing für Düdingen oder die
Fertigstellung eines durchgehenden
Fuss- und Velowegs (Transagglo) zwischen
Freiburg und Düdingen vorgeschlagen.
Ausserdem soll es mehr Busse zwischen Tafers und Düdingen sowie eine
Buspriorisierung an verschiedenen Stellen geben,
um die Einhaltung von Fahrplänen
garantieren zu können.
«Wenn
wir wollen, dass die Menschen den ÖV
nutzen, müssen
die Busse häufiger
fahren und pünktlich
ankommen – sonst
funktioniert das nicht», sagte Staatsrat
Jean-François
Steiert am Mittwoch vor den Medien.
«Umfahrung
Düdingen «tiefgefroren»
Während der neue Tunnel für Flamatt also laut dem
Abschlussbericht höchste
Priorität geniesst, wurde die
viel diskutierte Umfahrungsstrasse von Düdingen
auf die dritte und letzte Prioritätsstufe
gesetzt. «Dieses
Projekt wurde tiefgefroren», sagte Jean-François Steiert. «Wir müssen versuchen, die
Verkehrsprobleme ohne die Umfahrungsstrasse zu lösen.»
Es sei schlicht nicht
mehr zeitgemäss,
so viel Fruchtfolgefläche
für ein Strassenprojekt zu
opfern.
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Donnerstag 06.01.2022
Quellenangaben: BUWAL & SRF&
Mittwoch, 28. Oktober 2020 Nadja Sutter
Der Kampf gegen den Lärm für Lärmschutzwände geht weiter
Ein Bürgerkomitee aus Düdingen wagt einen neuen Anlauf für Lärmschutzwände entlang der Autobahn A 12.
Die Situation sei «unerträglich». Das Astra verspricht einen lärmhemmenden Belag, aber keine Wände
DÜDINGEN
«Vrrmmm, vrrmmm, vrrmmm»
– Erwin Luterbacher imitiert, wie es im Santihans-Quartier, wo er
wohnt, tönt. «Ab einer gewissen Anzahl Autos auf der
Autobahn A 12 haben wir hier einen
konstanten Lärmteppich», sagt der Düdinger. «Es ist unerträglich.
» Dazu komme der Feinstaub. Jeden Tag könne er eine Schicht schwarzen Staub vom Gartentisch wischen.
Luterbacher und sieben andere Bürgerinnen und Bürger, die
entlang der Autobahn wohnen, kämpfen aus diesen Gründen schon
seit Jahren für Lärmschutzwände.
Sie haben ein Bürgerkomitee gebildet und vor rund zehn Jahren
Lärmmessungen an der Autobahn gemacht. Das zuständige
Bundesamt für Strassen (Astra) hatte damals reagiert und eigene
Messungen durchgeführt. Es kam zum Schluss, dass die Grenzwerte
zwar bei einem Haus überschritten würden. Das reichte jedoch
nicht für die Installation von Lärmschutzwänden.
Verkehr hat zugenommen
Jetzt nimmt das Bürgerkomitee einen weiteren Anlauf und hat beim
Astra erneut beantragt, Lärmschutzwände zu installieren. Man
sei nun aktiv geworden wegen diverser anderer
Projekte in diese Richtung im Kanton, sagt Luterbacher. Er erwähnt
etwa die Überdachungspläne für das Areal Chamblioux.
«Nur Düdingen hat man irgendwie vergessen», so
Luterbacher.
Lärmmessungen hat das Komitee diesmal keine gemacht, wie Erwin
Luterbacher den FN sagt. «Das hätte nicht viel gebracht
», ist er überzeugt. Der Verkehr habe seit den letzten
Messungen zugenommen, daher sei es sicher nicht leiser geworden.
Luterbacher beruft sich auf Zahlen des Astra: Danach fuhren auf dem
Autobahnabschnitt im Jahr 2008
im Jahresmittel rund 26 500 Fahrzeuge pro Tag; im Jahr 2019 waren es rund 29 700 Fahrzeuge pro Tag.
Erwin Luterbacher fügt an, dass auch mehr Leute unter dem
Lärm leiden dürften, denn in den letzten zehn Jahren habe es
entlang der Autobahn immer mehr Wohnungen gegeben.
Er verweist etwa auf die Überbauung Düdingen Plus beim
Bahnhof. «Ich kenne Leute, die vor kurzem in die Nähe
gezogen sind und sich nun überlegen, wieder wegzuziehen,
weil es ihnen zu laut ist», sagt Luterbacher.
Betroffen sei nicht nur das Quartier Santihans, sondern auch Ottisberg,
Zelg, Rächholderweg und eben die neue Überbauung
Düdingen Plus.
Langsamer fahren?
Das Bürgerkomitee fordert nicht nur
Lärmschutzwände entlang der Quartiere, sondern ein
umfassendes Lärmkonzept.
Dazu gehöre auch eine mögliche Senkung der
Höchstgeschwindigkeit von 120 auf 100 Kilometer pro Stunde.
Studien hätten gezeigt, dass damit die Lärmbelastung schon
erheblich
gesenkt werden könne, so Luterbacher.
Immerhin: Bei der Brücke kurz vor der Ausfahrt Düdingen habe das Astra in den letzten Jahren die Fugen saniert.
Davor seien immer wieder Lücken entstanden, und wenn die Autos
darüber gefahren seien, habe es ordentlich gepoltert. Dieses
Problem sei nun behoben.
Reaktion
Astra plant Beschichtung, aber keine Wände Autobahnen sind
Nationalstrassen, und für deren Unterhalt sowie für
Massnahmen gegen Lärm ist das Bundesamt für Strassen (Astra)
zuständig.
Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?Die Erschliessung eines
Industriegebietes wie in den 70iger Jahren?
Auf
Anfrage der «Freiburger Nachrichten» schreibt ein
Astra-Sprecher, dass im Bereich Düdingen Lärmschutzmassnahmen
geplant seien.
Auf einer Karte sind Teile der A 12 bei Düdingen orange
eingefärbt. Das heisst, dass Massnahmen nötig und bereits auf
den Weg gebracht sind.
In zwei bis drei Jahren Es sind aber nicht die Massnahmen die das
Düdinger Bürgerkomitee (siehe Haupttext) gerne sehen
würde:
Das Astra plant keine Lärmschutzwände, sondern eine
«schalldämmende Beschichtung», schreibt der
Astra-Sprecher.
Dieser Strassenbelag soll zwischen 2022 und 2023 installiert werden. nas
03. November 2015 12:48; Akt: 03.11.2015 13:00 Print
Gefährliche Abgase
Kinder an Autobahnen bekommen eher Krebs.
Das
Risiko an Leukämie zu erkranken, ist für Kinder, die direkt
an Autobahnen wohnen, deutlich höher als bei jenen, die weiter
entfernt davon zu Hause sind.
Studie Uni Bern
Kinder, die direkt neben einer Autobahn wohnen, haben ein erhöhtes Leukämie-Risiko. (Bild: Keystone/Gaetan Bally)
Jährlich erkranken in der Schweiz 200 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren an Krebs. Damit ist die Krankheit nach Unfällen die wichtigste Todesursache in der
Altersgruppe.
Als Ursachen werden neben der genetischen Veranlagung auch
Umwelteinflüsse angenommen. Besonders Autoabgase stehen im
Verdacht, da sie
Benzol und andere bekannte krebserregende Stoffe enthalten.
Eine
Studie von Berner Forschern hat diesen Zusammenhang nun erhärtet,
wie sie im «European Journal of Epidemiology» schreiben.
Das Team um Ben Spycher und
Claudia Kuehni vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern (ISPM) untersuchte für den Zeitraum von 1985 bis 2008 die Häufigkeit von
Krebserkrankungen
bei Kindern, die weniger als 100 Meter, 100 bis 250 Meter, 250 bis 500
Meter und über 500 Meter von der nächsten Autobahn oder
-strasse entfernt
wohnen.
Bericht 20 Minuten 03. November 2015 (Auf Logo klicken)
Studie | 18.04.2013
Umfahrungsprojekte in Düdingen und Kerzers erleiden Rückschlag
Eine Studie zeigt, welche Umfahrungen im Kanton prioritär sind. Es sind nicht Kerzers und Düdingen.
26
Projekte für Umfahrungsstrassen und Aufhebungen von Bahnübergängen gibt
es im Kanton, aber welche sollen zuerst realisiert werden? Eine gestern
vorgestellte Studie gibt Antworten dazu. Während neun Projekte zur
weiteren Planung empfohlen werden, stuft die Studie die
Umfahrungsprojekte in Düdingen und Kerzers als nicht wirksam ein. Bei
beiden Projekten kommt die Studie zum Schluss, eine Umfahrung sei die
falsche Lösung für den grossen Anteil an selbstgemachtem Verkehr.
Dennoch empfiehlt Staatsrat Ropraz, für die Umfahrung Düdingen die
begonnene Planung weiterzuführen. uh
Umfahrung soll fallen gelassen werden
An
der Umfahrungsstrasse Düdingen solle nicht länger festgehalten werden.
Das forderte der Verein für die optimale Verkehrserschliessung Düdingen
gestern vor den Medien.
Mit der
Poyabrücke erhalte Düdingen eine Umfahrung. Nun brauche es Lösungen,
die die Verkehrsproblematik im ganzen Sensebezirk und nicht nur jene in
Düdingen berücksichtigten. mir
Düdingen
Mit der Poyabrücke erhält Düdingen eine Umfahrung. Die seit Jahren
geplante Düdinger Umfahrungsstrasse soll deshalb fallen gelassen
werden. Das sagt der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung
Düdingen (VOVD). «Die Poyabrücke ist für den Sensebezirk», sagte
VOVD-Mitglied Mario Baeriswyl an der gestrigen Pressekonferenz. Sie
werde helfen, die Hauptstrasse Düdingens zu entlasten.
Hauptsächlich
Automobilisten aus Tafers und dem Sense- Oberland, die momentan über
Düdingen auf die Autobahn gelangen, würden künftig über die Poyabrücke
auf die A12 fahren. Damit das aber tatsächlich so geschehe, brauche es
in Düdingen Massnahmen. «Das Valtraloc-Konzept muss zwingend eingeführt
werden», sagte VOVD Präsident Erwin Luterbacher. Es brauche
verkehrsberuhigende Massnahmen im Dorf, damit die Leute schneller
seien, wenn sie über die Poyabrücke fahren als durch Düdingen.
So
werde der Transitverkehr in Düdingen dann zu gering, als dass er den
Bau einer teuren Umfahrungsstrasse rechtfertigen würde, hielt
Luterbacher fest.
Verkehr auch hausgemacht
Auch
sei ein grosser Teil des Verkehrs in Düdingen hausgemacht. «Dieses
Problem wird durch die Umfahrungsstrasse nicht behoben», sagte Mario
Baeriswyl. Dem selbstverursachten Verkehr möchte der Verein dagegen mit
Ortsbussen abhelfen.
Regionale Lösung gefordert
Der
VOVD kann nicht verstehen, dass die Regionalplanung Sense 2030 mit der
Umfahrungsstrasse als Grundlage arbeitet. «Der Bund und der Kanton
geben uns recht, auch sie erachten die Umfahrungsstrasse als zu wenig
nutzbringend», sagte Luterbacher. «Es braucht eine regionale Lösung,
welche die Verkehrsproblematik im ganzen Bezirk anpackt.»
Momentan
sieht es tatsächlich eher schlecht aus für die Umfahrungsstrasse:
Letztes Jahr wurde klar, dass der Bund das je nach Variante 156 oder
230 Millionen Franken teure Projekt nicht unterstützen wird. Und
kürzlich stufte der Kanton die Umfahrung Düdingen auf seiner
Prioritätenliste zurück.
Kein neuer Kredit für Umfahrung
Die
Autobahnausfahrt Düdingen wird mit der Verbindungsstrasse
Birch–Luggiwil nach 40 Jahren fertiggestellt.Bild Corinne Aeberhard/a
Für
die Umfahrung Düdingen will der Staatsrat beim Grossen Rat vorerst kein
Geld beantragen. Die Planung soll frühestens nach Eröffnung der
Poyabrücke weitergehen.
Die
Gemeinde Düdingen, die Region Sense und der Kanton haben sich im
Dossier Umfahrungsstrasse geeinigt, teilt der Kanton mit. Die Umfahrung
soll erst nach Eröffnung der Poyabrücke und nach Fertigstellung der
Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil weitergeplant werden. Auf diesen
Kompromiss einigten sich die Beteiligten, nachdem der Staatsrat es
abgelehnt hatte, dem Grossen Rat einen weiteren Planungskredit
vorzulegen. Trotz Einigung: Die Gemeinde Düdingen ist enttäuscht über
die erneute Verzögerung.
Der Seebezirk plant seine Zukunft
Gemäss regionalem Richtplan soll
sich der Seebezirk künftig hauptsächlich in fünf
regionalen Zentren entwickeln. Der Gemeindeverband will die
Zersiedelung verhindern und dem neuen Raumplanungsgesetz Rechnung
tragen.
Strassenprojekte: Umfahrung Givisiez steht auf der besten Startposition
Mit einer Brücke über die Bahnlinie zum Industriequartier
soll das Nadelöhr beim Bahnübergang Givisiez
verschwinden. Bild Aldo Ellena
Neun Projekte für
Umfahrungsstrassen will der Kanton näher prüfen. Givisiez
kann als erstes auf eine Realisierung hoffen.
Von 26 Projekten für Umfahrungsstrassen, die
in Freiburg je einmal im Raum standen, haben neun Chancen auf eine
mittelfristige Realisierung.
Der Staatsrat hat entschieden, für
sie Planungsstudien in Auftrag zu geben.
Er will auf dieser Basis
Prioritäten setzen. Am schnellsten dürfte der
Bahnübergang Givisiez dank einer Brücke aufgehoben werden.
Der Grosse Rat hat dazu einen Studienkredit genehmigt.
Jetzt Beginnt die Zeit der Planer
Auch Courtepin, Salvenach und Burg–Löwenberg haben Chancen auf eine Umfahrung.
Düdingen und Kerzers müssen hingegen weiterhin zuwarten. uh
Dienstag, 21. Juli 2015
Umfahrung Givisiez-Pensier wird
geprüft
Der Staatsrat hat ein neues Projekt
einer Umfahrungsstrasse in die kantonsweite Studie aufgenommen: Givisiez-Belfaux-Pensier.
FREIBURG 26 Projekte von
Umfahrungsstrassen hat der Kanton in einem Katalog auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis
analysiert und diese in vier Kategorien eingeteilt.
Für neun Projekte der Kategorie 1
werden bis Ende Jahr Planungsstudien realisiert (die FN berichteten).
Nun hat sich ein 27. Projekt zur Liste
der möglichen Umfahrungsstrassen gesellt: Givisiez-Belfaux-Pensier. Im Mai dieses
Jahres hatte ein Ausschuss mit kommunalen und kantonalen Mandatsträgern aus der
Region eine Petition eingereicht, in der sie die Realisierung des
Strassenprojekts Givisiez-Belfaux-Pensier verlangten.
Auf Vorschlag von Baudirektor Maurice
Ropraz nahm der Staatsrat dieses Projekt ebenfalls in die Studie der Umfahrungsprojekte
auf, wie der Staatsrat mitteilt. Mit dieser Lösung seien auch die Petitionäre zufrieden.
URS HAENNI
16.06.2012
Vertrauen hat seinen
Preis Poya Brücke
30.05.2012
Besseres
Angebot für Pendler nach Bern
Der Kampf der Region Sense hat sich gelohnt: Der Fahrplanentwurf
2012/13
sieht massive Verbesserungen auf den TPF-Buslinien Schwarzsee–Freiburg
und Tafers–Düdingen vor. Die Kosten übernimmt
hauptsächlich der Kanton.
24.05.2012
Die
Umfahrung von Düdingen würde 156 bis 230 Millionen
Franken kosten
Zurzeit
ein rein kantonales Projekt
Der Kanton hat
gestern zwei Varianten für die Umfahrung
Düdingens präsentiert. Ob die Strasse auch wirklich gebaut
wird, ist noch unklar.
Ropraz konnte nicht mit
Sicherheit
sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird. Der Kanton Freiburg
müsste nämlich tief in die Tasche greifen –
Bundessubventionen
sind heute keine in Sicht. ak
24.05.2012
Finanzierung
muss überzeugen
Für
die Lebensqualität in der
Gemeinde, für die optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und
für Düdingen als
regionales
Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik angepackt werden.
28.01.2012
Grünes Licht
für zweites Agglo-Programm
23.12.2011
Agglo
reicht überarbeitetes Programm ein
01.12.2011
Fehler
sollten nicht wiederholt werden
26.11.2011
Gewerbeverein pocht
auf die Umfahrungsstrasse
24.11.2011
Düdingen will
klares Bekenntnis zur Strasse
08.11.2011
Die Grünen
sehen Positives wie auch Negatives im Aggloprogramm
Schlechtes Verfahren
Falsch finden die
Grünen zudem, dass Projekte wie die
Umfahrungsstrasse Düdingen oder die Verbindungsstrasse
Marly-Matran weiterhin im Programm stehen, auch wenn nur die
Priorität C (Bau frühestens ab 2023) gilt. «Wir
erinnern daran, dass diese Projekte schon halfen, das Aggloprogramm 1
zu versenken.»
24.11.2011
Die Agglo soll ihr
Programm anpassen
24.11.2011
Verein VoVD
begrüsst die «Zurückstufung»
Der
Verein für die optimale Verkehrserschliessung von
Düdingen (VOVD) lobt das Aggloprogramm.
Düdingen
Der Studienbericht der Agglomeration Freiburg
bestätige die während zehn Jahren geleistete Arbeit des VOVD,
hält der Verein in seiner Stellungnahme zum zweiten
Agglomerationsprogramm fest. Konsequenterweise werde darin auf den
öffentlichen Verkehr, das Valtraloc-Konzept und den Langsamverkehr
hingewiesen, um dem zu erwartenden Verkehrskollaps entgegenzuwirken.
18.11.2011
CVP sagt «Ja,
aber» zum Programm der Agglo
11.11.2011
Düdingen
setzt auf den Langsamverkehr und will seine Schulden
abbauen
09.11.2011
Enttäuscht vom
Aggloprogramm
Die SVP Düdingen ist der Auffassung, dass Düdingen ohne
Agglomeration Freiburg besser dran wäre.
22.10.2011
«In wichtigen
Themen sind wir uns einig» SVP
13.10.2011
Umfahrung:In
Etappen zum Baukredit
12.10.2011
Offene Baustellen
als Leistungsausweis
Ein Konsenspolitiker
Er denkt bereits ans
kommende Jahr, wo der Staatsrat die Prioritäten zu zwölf
Umfahrungsprojekten setzen und bekanntgeben will. Godel sagt: «Das wird ganz sicher
zum Teil zähneknirschend zur Kenntnis
genommen. Aber ich erkläre das den Leuten. Langfristig wollen die
Leute
ja vor allem, dass man entscheidet.»
28.09.2011
Vom
Gemeindeverbund zur Agglomeration
Umfahrung wäre
möglich, aber «Mit den Informationen,
die wir momentan haben, können wir die Strasse nicht
aufnehmen»
05.11.2011
Lob
und Kritik am Aggloprogramm
Das Agglomerationsprogramm ist am Donnerstagerstmals auf Deutsch
präsentiert worden. Am Infoabend in Düdingen zeigte sich,
dass die Kritiker nicht verstummt sind, doch es gab auch Lob.
28.05.2011
FDP Düdingen
hat nominiert
21.03.2011
CSP
fällt aus dem Düdinger Gemeinderat
02. März 2011
«Von Umfahrung
hängt die Entwicklung ab»
Für die Gemeindebehörden von Düdingen ist klar, dass
sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse nicht weiterentwickeln und
zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.
Der
Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration
Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder
ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die
VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt,
dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15.
Februar).
15.02.2011
«Mit
den Umfahrungsstrassen hat
Freiburg keine Chance auf Gelder»
Will die Agglomeration Freiburg Gelder des Bundes, muss sie laut VCS
auf Umfahrungsstrassen verzichten.
15. Februar 2011
Bericht
will keine weiteren Strassen
Ein
Bericht
schlägt vor, was im Agglomerationsprogramm zweiter Generation
berücksichtigt werden soll.
Die Umfahrungsstrasse von
Düdingen sowie die von Marly-Matran werden in Frage gestellt.
Samstag 2. Juli 2011, Schwerpunkt
Dienstag 28. Juni 2011, Schwerpunkt
Donnerstag 5. Mai 2011, Schwerpunkt
Samstag 28. Mai 2011, Sense
Montag 7. März 2011,
Grossfreiburg
Mittwoch 2. März 2011, Sense
Dienstag 15. Februar
2011, Sense
Verein VoVD:
«Strasse belastet Aussenquartiere»
Dienstag 15. Februar 2011, Front
Dienstag 15. Februar 2011, Sense
11. Februar 2011
Die SP Düdingen
will den zweiten Sitz im Gemeinderat
zurückerobern
"umweltverträgliche
und emissionsarme Umfahrungsstrasse??"
Donnerstag 18. Februar 2010,
Bernische Nachbarschaft
Donnerstag 8. Juli 2010, Kanton
Mittwoch 23. Dezember 2009, Forum
Lärmerprobte
Menschen und Tiere
Dienstag
15. Dezember 2009, Sense
CVP Düdingen
fordert: «Umfahrung unter den Boden»
Bis ins Jahr 2014 soll der Kanton
Freiburg über ein S-Bahn-Netz verfügen. Kernstück des
Projektes ist die neue direkte Bahnlinie Bulle- Romont-Freiburg-Bern.
Getragen wird das Projekt von den TPF und den SBB.
Mittwoch
21. Oktober 2009, Kanton
Nicht
nur neue Umfahrungen
Samstag 25. Juli 2009, Sense
Samstag 26. September
2009, Sense
Öffentlicher
Verkehr wird noch
einmal unter die Lupe genommen
Samstag 27. Juni
2009, Forum
Umfahrungsstrasse:
Problem wird nach
Tafers verlagert
Samstag
20. Juni 2009, Front
Klares Ja zum
Verpflichtungskredit
für die Umfahrungsstrasse
Düdingen
Donnerstag 18. Juni
2009, Kanton
84 Millionen
für den
öffentlichen Verkehr im Kanton bis im Jahre 2011
Samstag 13. Juni
2009, Sense
«Kredit
ermöglicht
seriöse Studie»
Samstag 13. Juni
2009, Sense
Die Verkehrsstudie
«Unterer
Sensebezirk» wirft Fragen auf
Mittwoch 10. Juni
2009, Forum
Zur
Verträglichkeit der Umfahrung
Düdingen
Mittwoch 10. Juni
2009, Forum
Umfahrung von
Düdingen
hat keine Erfolgsaussichten
Donnerstag 4. Juni
2009, Front
Umweltverbände
stellen die Umfahrungsstrasse
Düdingen in Frage
Donnerstag 4. Juni
2009, Sense
Stellungnahme:
«Verkehrsstudie
wird ergänzt
Donnerstag 4. Juni
2009, Sense
Entscheid über
eine Umfahrung
vertagen
Freitag 29. Mai 2009,
Forum
Macht eine Umfahrung
von Düdingen
Sinn?
Donnerstag 28. Mai 2009, Forum
Leserbriefe
«Nur
eine Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in
Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009
Donnerstag 4. Februar
2010, See
Umfahrungen: Nach
globalen Studie werden Prioritäten gesetzt
Samstag
23. Mai 2009, Front
Düdingen:
Planungskredit für Umfahrung
Samstag
23. Mai 2009, Sense
«Nur eine
Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen»
Mittwoch
13. Mai 2009, Sense
«Düdingen braucht unter
Umständen gar keine Umfahrungsstrasse»
Mittwoch 6. Mai 2009,
Sense
Zeitgemässer
Komfort bei der Umfahrung
Samstag
2. Mai 2009, Forum
Autobahnanschluss
Friseneit
Samstag
2. Mai 2009, Forum
Neuer Autobahn-
Anschluss
Freitag 1. Mai 2009,
Sense Umwelt
Reaktionen:
Umweltorganisationen
kritisieren mangelnde
Koordination
Freitag 1. Mai 2009, Sense
«Verkehrsstudie unterer
Sensebezirk»
Donnerstag
30. Mai 2009 (Pressebericht aus der FN)
Autobahnzubringer
in Friseneit würde Problem lösen
Samstag 20. Dezember
2008, Grossfreiburg
Agglomerationsprogramm:
Bundesrat berücksichtigt 26 Städte
- Freiburg nicht !!!
Samstag 20. Dezember
2008, Grossfreiburg
Bundesgelder: Mobul
ist mit neun Mio. dabei
Freitag 19. Dezember
2008, Grossfreiburg
TPF und Cutaf
einigen sich im Preisstreit
Samstag 13. Dezember
2008, Kanton
Agglo: Gegen
Herabsetzung der Anzahl Unterschriften
Samstag 29. November
2008, Grossfreiburg
Agglo
bestellt Kommission
Dienstag 25. November
2008, Forum
Hat
der Sensebezirk die Entwicklung verpasst?
Samstag 22. November
2008, Grossfreiburg
Wie weiter?
Samstag 22. November
2008, Grossfreiburg
Die
Agglomeration Freiburg bekommt keinen Franken
mehr aus der
ersten Tranche der vom Bund bereitgestellten Gelder für die
Agglomerationsprogramme.
Mittwoch 19. November
2008, Schwerpunkt
Den
Bezirken den Spiegel
vorgehalten
Montag 3. November
2008, Forum
Umfahrungsstrasse
Düdingen
Samstag 18. Oktober
2008, Schwerpunkt
Bald eine
Lösung für die Fahrenden?
Samstag 11. Oktober
2008, Schwerpunkt
Bei
Einzonierung soll der Besitzer zur Kasse gebeten werden
Mittwoch 8. Oktober
2008, Schwerpunkt
Keine Demokratisierung der Raumplanung
Mittwoch 8. Oktober 2008, Kanton
Die Verkehrspolitik
berücksichtigt die interkantonale Vernetzung
Donnerstag 9. Oktober
2008, Schwerpunkt
Projektleiter der H
189 muss den Hut nehmen
Samstag 4. Oktober
2008, Forum
Es
braucht einen zusätzlichen Autobahnanschluss
Montag 3. November
2008, Grossfreiburg
Granges-Paccot:
Nicht nur Freude an der neuen Brücke
Samstag 27. September
2008, Forum
Wo bleibt der
gesunde Menschenverstand
Dienstag 23.
September 2008, Grossfreiburg
Das Bundesamt
für Raumplanung prüft Agglo-Richtplan neu
Montag 22. September
2008, Grossfreiburg
Agglo-Richtplan: Der
Kanton erklärt sich in Bern und hofft weiter
Donnerstag 18.
September 2008, Grossfreiburg
Schlechte
Noten aus Bundesbern!!
Freitag 29. August
2008, Grossfreiburg
H 189: Jurist hilft
dem Grossen Rat
Mittwoch 25. Juni
2008, Kanton
H189: Kein Rekurs
der Ratslinken und der SVP
Samstag
21. Juni 2008, Sense
Umfahrung
von Düdingen bleibt wichtig
Mittwoch 18. Juni
2008, Front
Der
Freiburger Grosse Rat entscheidet sich knapp gegen Einsetzung einer Puk
Mittwoch 18. Juni
2008, Schwerpunkt
Staatsrat Godel:
«Ich habe die Sache sehr ernst genommen»
Mittwoch 18. Juni 2008, Schwerpunkt
Ursachen ergründen statt Schuld
zuweisen
Freitag 13. Juni
2008, Kanton
Bau der H 189: Das
Büro des Grossen Rates beantragt die Einsetzung einer Puk
Mittwoch 11. Juni
2008, Forum
Nein zur Agglo muss richtig
verstanden werden
Samstag 7. Juni 2008,
Kanton
Der Regionale
Richtplan von Bulle steht
Samstag 7. Juni 2008,
Forum
Zwei Hoffnungen
für Düdingen
Samstag 7. Juni 2008,
Forum
Agglo Freiburg: In
Düdingen ist feines Gespür nötig
Samstag 7. Juni 2008, Forum
Was wird aus dem
Sensebezirk?
Freitag 6. Juni 2008,
Forum
Agglo-Gegner
müssen in den Agglo-Rat
Freitag 6. Juni 2008,
Forum
Der Gemeinderat ist
ausführende Behörde
Donnerstag 5. Juni
2008, Forum
Was ist los im
Kanton Freiburg?
Mittwoch
4. Juni 2008, Forum
Die
Agglo als Chance sehen
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Fahrplan der
Agglomeration
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Recht: Könnte
Düdingen jetzt austreten?
Dienstag 3. Juni
2008, Front
Nach
Agglo-Nein melden sich die Parteien zu Wort
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Trotz Nein zur
Agglomeration zeigen sich alle Parteien gesprächsbereit
Montag 2. Juni 2008,
Schwerpunkt
Ein wuchtiges Ja zur
Agglomeration Freiburg mit einem Wermutstropfen
Montag 2. Juni 2008,
Schwerpunkt
«Das
überregionale Denken überschätzt»
Freitag 9. Mai 2008,
Grossfreiburg
«Ich bringe
gerne Menschen zusammen»
Freitag 9. Mai 2008,
Schwerpunkt
Eine Umfahrung von Châtel
noch nicht aktuell
Mittwoch 23. April
2008, Forum
Grosssägerei:
Bern exportiert das Verkehrsproblem
Freitag 18. April
2008, Schwerpunkt
H 189 - Eine untragbare Situation
für die SVP
Donnerstag 17. April
2008, Kanton
Linke Parteien verlangen härtere
Massnahmen
Dienstag 15. April
2008, Schwerpunkt
H 189 Mehrkosten
steigen auf 78,5 Mio. Fr.
Samstag 17. Mai 2008,
Sense
Thema: Auf anonyme
Briefe und Flugblätter verzichten
Mittwoch 14. Mai
2008, Sense
Anonymität: Aus
Respekt mit dem Namen
Mittwoch 7. Mai 2008,
Front
Tätigkeitsbericht
des Staates wirft einige Fragen auf
Freitag 15. Februar
2008, Sense
Freitag 15. Februar 2008, Sense
Kein Wundermittel -
aber eine Chance
Dienstag 15. Januar
2008, Kanton
Vermehrt auch regional planen
Mittwoch
12. Dezember 2007, Bezirke
Ist
die Zeit reif für die Agglomeration?
Samstag
17. November 2007, Kanton
Detailauskünfte
wohl erst im Februar
Samstag 3. November
2007, Front
Mehrkosten
werden untersucht
FREIBURG.
Die
20-prozentige Kostenüberschreitung beim Bau der
Umfahrungsstrasse von Bulle hat
weitere
Konsequenzen: Das kantonale Finanzinspektorat wird untersuchen, wie es
dazu kommen konnte. Die
Umfahrung
von Bulle
kostet nicht wie
ursprünglich veranschlagt 215 Millionen, sondern 260 Millionen
Franken. (Bild Vincent Murith) Bericht auf Seite 3
Donnerstag 18.
Oktober 2007, Sense
Das
Autobahnviadukt Flamatt muss weg
Freitag 12. Oktober
2007, Agglomeration
Abstimmung definitiv
verschoben
Düdingen könnte auch noch
kippen
Donnerstag 11.
Oktober 2007, Kanton
Klare Antworten vor
Jahresende
Behörden wollen
aus Kostenüberschreitung beim Bau der H189 ihre Lehren ziehen
Mittwoch 10. Oktober
2007, Kanton
Restrukturierung des
Tiefbauamtes?
Freitag 10. Oktober
2008, Sense
«Wenn ich
mitmache, möchte ich auch etwas mehr dazu sagen können»
3.10.2007 FDP Parteizeitung 6. Ausgabe
Alternative
Lösung im
Nordosten von Düdingen
Donnerstag
4. Oktober 2007
Starkes
Signal
Donnerstag 4. Oktober
2007, Kanton
Kantonsingenieur
wirft das Handtuch
Donnerstag 27.
September 2007, Sense
SP sagt Ja zur
Agglomeration
Mittwoch
26. September 2007, Sense Tafers
Das Volk wird
entscheiden
Mittwoch 26.
September 2007, Sense
«Es
gilt noch viele Fragen zu klären»
Mittwoch 26.
September 2007, Sense Agglo
Verteilschlüssel
noch offen
Samstag 22. September
2007, Sense
«Eine solide
und vernünftige Partnerschaft»
Montag 17. September 2007, See
Heimatkundeverein
äussert sich Kritisch zur Umfahrung von Düdingen
Montag 17. September 2007, Bezirke
Deutliche
Kostenüberschreitung der Umfahrung Bulle
Dienstag 4. Sptember 2007, Sense
Nur eine Variante wird weiterverfolgt
Freitag
17. August 2007, Agglomeration
VCS ist
enttäuscht
Freitag 20. Juli
2007, Sense
Düdingen:
V2 definitiv?
Montag 9. Juli 2007,
Bezirke
Umfahrung
Düdingen: Es gibt Alternative
Freitag 15. Juni
2007, Sense
CSP
«Wichtig für Entwicklung des Bezirks»
Samstag 9. Juni 2007,
Bezirke
Umfahrungsstrasse
V2 ist untauglich
Freitag 8. Juni 2007,
Bezirke
Brief an die FN
Umfahrungsstrasse
gefährdet Wohn- und Lebensqualität
Mittwoch 6. Juni
2007, Sense
«Nur
V2 ist echte Umfahrungsstrasse»
Mittwoch 6.
Juni 2007, Sense
Ein
Dorf mit städtischen Strukturen
Dienstag 5. Juni
2007, Agglomeration
Wie ändert sich
die Region Freiburg?
Freitag
20. April 2007, Sense
Gemeinderat
ist für Variante V2 !
Samstag 23. Dezember 2006, Sense
VOVD zu der
Umfahrungsstrasse Düdingen und Stellungnahme der Gemeinde
Samstag 23. Dezember 2006, Sense
Donnerstag
23. November 2006, Sense
Freitag 3. November 2006, Kanton
Grosser Rat verabschiedet zwei
Dekrete Verkehrsstudie: Berg - Filistorf
Freitag 27. Oktober 2006, Kanton
Donnerstag 5. Oktober 2006, Kanton
Erster
erfolgreicher Schritt
Samstag 12. August 2006, Sense
Donnerstag
22.
Juni 2006, Sense
Birch - Luggiwil
gilt als Nationalstrasse
Freitag
16. Dezember 2005, Sense
Land und
Arbeitzone -Birch
Freitag
25. November 2005, Sense
Verkehrssituation
wird analysiert
Donnerstag 17.
November 2005, Kanton
Gute
Nachricht aus Bundesbern
Donnerstag 27.
Oktober 2005, Sense
Düdingen:
Vorprojekt für Luggiwil-Strasse
Samstag
23. April 2005, Kanton
Viele
Ungewissheiten
Donnerstag
17. März 2005, Kanton
Teilstück
soll rasch gebaut werden
Mittwoch
16. Februar 2005, Sense
Teilstück
ist in Planung
Donnerstag
23. Dezember 2004, Bezirke
Düdingen
Samstag
6. November 2004, Kanton
Zweite Spur
ist umstritten
Donnerstag 27. Mai 2004, Sense
Umfahrungsstrasse
Düdingen
Freitag
7. Mai 2004, Sense
«Stärkung
des Bezirks nach innen und aussen»
Dienstag
6. April
2004, Sense
Für
eine regionale
Lösung
März 2004 Der
Sensetaler
Ist eine
Umfahrung die richtige Lösung?
Mittwoch
17. März
2004, Sense
Autoverkehr
in Tunnel verlegen
Dienstag
16. März
2004, Sense
Alternativen
sollen geprüft werden
Samstag 13. März
2004, Sense
Für
langfristige Lösung
Donnerstag
11. März 2004, Bezirke
Der
Gemeinderat Bösingen
Donnerstag
11. März
2004, Sense
SVP
Düdingen: Umfahrung ist dringend
Donnerstag
11. März 2004, Sense
75
neue Ideen
Dienstag
24.
Februar 2004, Sense
Kurz-
und mittelfristige Massnahmen
Mittwoch
11. Februar 2004,
Sense
Grosser Rat
sagt JA zu einem Postulat für eine Gesamtstudie
Montag
10. Februar 2004,
Sense
Umfassend
von Düdingen neu studieren?
BZ-Freiburg, 26. Januar
2004
Umfahrung von
Düdingen organisiert !
Montag 26. Januar 2004,
Sense
Umfassend
studieren (IGoVD)
Dienstag 16. Dezember
2003, Sense
Neue Strasse
von Fillistorf nach Berg? / Staatsrat lässt Dossiers
prüfen
Donnerstag 11. Dezember
2003, Sense
Antrag zur
Variantenstudie der Umfahrung Düdingen
Samstag
6. Dezember 2003,
Sense
Entlastung
ist dringlich
BZ-Freiburg,
24.
November 2003
Umfahrung in
weiter Ferne?
Freitag 21. November 2003,
Sense
Entlastungs-
oder Umfahrungsstrasse?
Freitag 21. November 2003,
Schwerpunkt
Mit
Hochwasserrisiko und Lärm leben
Samstag 20. September
2003, Sense
Neue Strasse
von Fillistorf nach Berg?
Donnerstag
17. April 2003,
Sense
Sanierung
kostete so viel wie Bau vor 30 Jahren
Montag 13. Januar 2003,
Kanton
«Mit
unserer Identität haben wir noch Mühe»
Mittwoch 8. Januar 2003,
Sense
Fusionen und
Verkehrsvisionen
Donnerstag 19. Dezember
2002,
Schwerpunkt
Eine
Alternative zur Poya-Brücke?
Donnerstag 19. Dezember
2002,
Schwerpunkt
Eine neue
Variante zur geplanten Poya-Brücke
Freitag 6. Dezember 2002,
Agglomeration
Prez-vers-Noreaz:
Petition für Umfahrung
Donnerstag 2. Mai 2002,
Kanton
«Durchfahrt
Düdingen unzumutbar»
Samstag 16. Februar 2002,
Agglomeration
«Den
Sensebezirk nicht zu kurz halten»
Samstag
16. Februar 2002,
Agglomeration
Brücken-Lösung
für Freiburg und Düdingen?
Dienstag
22. Januar 2002,
Sense
Düdinger
Probleme sind «erheblich»
Freitag
1. Dezember
2000, Sense
Düdingen
Umfahrung
16.06.2012
Vertrauen
hat seinen Preis
Autor:
Urs Haenni
Vertrauen
hat seinen Preis
Vermutlich
wird die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK)
ihren Bericht über die Kosten der Poyabrücke erst vorlegen,
wenn die Brücke schon längere Zeit in Betrieb ist. Ebenso
wahrscheinlich ist, dass der Bericht nichts Neues an den Tag bringt,
als was man heute schon weiss: Die Sicherheitsanforderungen der SBB und
der schlechte Baugrund sind die Hauptursachen der Verteuerung.
Trotzdem
hat der Grosse Rat mit der Einsetzung einer PUK das richtige
Signal gesetzt. Die Freiburger Bevölkerung versteht nicht, warum
nach der massiven Kostenüberschreitung für die
Umfahrungsstrasse Bulle ein weiteres Grossprojekt so viel teurer wird
als angekündigt. Dies, obwohl der Staatsrat immer wieder auf seine
rigorose Kostenkontrolle hingewiesen hat.
Das
Vertrauen des Volkes in seine Regierung ist angeschlagen. Doch
genau dieses Vertrauen braucht es, wenn der Kanton weitere
Grossprojekte an die Hand nehmen will, die es zur Bewältigung des
demografischen und wirtschaftlichen Wachstums braucht. Erst wenn das
Vertrauen wiederhergestellt ist, wird das Freiburger Stimmvolk einem
weiteren 200-Millionen-Projekt wie der Umfahrungsstrasse Düdingen
zustimmen.
Gewiss
mögen die elf Mitglieder der PUK mehr als 50 Sitzungen
abhalten, Abklärungen und Audits in Auftrag geben, Baudirektion
und Bauunternehmer belagern und Kosten zwischen 100000 und 500000
Franken verursachen. Doch ist dies kein zu hoher Preis, wenn die PUK
Vertrauen wiederherstellt und so den Weg öffnet für
künftige Projekte, die der Kanton dringend benötigt.
30.05.2012
Besseres
Angebot für Pendler nach Bern
Der
Kampf der Region Sense hat sich gelohnt: DerFahrplanentwurf 2012/13
sieht massive Verbesserungen auf den TPF-Buslinien Schwarzsee–Freiburg
und Tafers–Düdingen vor. Die Kosten übernimmt
hauptsächlich der Kanton.
Die
Region Sense hat in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat
Düdingen, aber auch mit dem Kanton und den TPF eine Optimierung
des Busverkehrs im Sensebezirk bewirken können. «Dafür
haben wir lange gekämpft», sagte Oberamtmann Nicolas
Bürgisser gestern gegenüber den Medien.
Im
Fahrplanentwurf für die Periode 2012/13 ist die Einführung
des Stundentakts auf der Buslinie Schwarzsee–Tafers– Freiburg (immer in
beide Richtungen) festgehalten. «Zwischen Tafers und Freiburg
gibt es in den Rush Hours sogar den Halbstundentakt», sagte
Nicolas Bürgisser. Der Stundentakt sei unter anderem wegen der
zahlreichen Touristen bis Schwarzsee weitergezogen worden.
Anschluss
nach Bern
Ein
weiterer wichtiger Punkt des Entwurfs ist die bessere Verbindung
zwischen Tafers und Düdingen. «Der Anschluss an die S-Bahn
nach Bern in Düdingen wird so gewährleistet», sagte
Nicolas Bürgisser. Der Bus aus Tafers wird jeweils fünf
Minuten vor Abfahrt der S-Bahn eintreffen. Auch fahren die Busse
häufiger, nämlich fast im Stundentakt. Ausser um neun und um
elf Uhr gibt es in beide Richtungen eine Verbindung. Die Busse fahren
jeweils bis zum Spital in Tafers. «Die grossen Gewinner sind
Tafers und Düdingen», erklärte Nicolas Bürgisser.
Er führte aus, dass es aber auch aus dem Oberland und aus Tafers
viele Pendler nach Bern gebe, die das Auto benützen oder zumindest
mit dem Auto bis nach Düdingen oder Flamatt an den Bahnhof fahren.
«Diese können jetzt ganz auf den ÖV umsteigen.»
Der
Oberamtmann und auch der Ammann von Düdingen Kuno Philipona
betonten die Wichtigkeit der Verbesserung des Busnetzes. «Wenn
man die Leute zum Umstieg auf den ÖV bewegen will, muss ein gutes
Angebot vorhanden sein», sagte Kuno Philipona.
Kanton
übernimmt
Kosten
Die
Buslinien, die verbessert werden sollen, sind defizitär.
«Wegen den Kosten sind die TPF auch lange nicht auf unsere
Forderungen eingegangen», erklärte Nicolas Bürgisser.
Der neue Direktor Vincent Ducrot habe die Anliegen aber verstanden, als
eine grosse Delegation von Sensler Gemeinderäten bei ihm
vorgesprochen habe. Die Kosten für den Ausbau der Linien
übernimmt hauptsächlich der Kanton.
Für
die Benutzer bleiben die Kosten wie bisher. Wer den Ortsbus in
Düdingen (siehe Kasten) benutzt, bezahlt für den Tarif der
TPF-Zone 11. Wer ein Abo Tafers–Bern besitzt, kann wählen, ob er
oder sie über Freiburg oder Düdingen nach Bern fährt.
Es
gibt noch Lücken
Nicolas
Bürgisser erklärte, dass in den letzten Jahren das
Angebot des öffentlichen Verkehrs im Sensebezirk stets verbessert
werden konnte. «Es gibt aber immer noch Baustellen.» So
müssten beispielsweise die Angebote in Überstorf und
Bösingen ausgebaut werden. Auch in St. Antoni und Heitenried seien
die Verbindungen nicht optimal.
Der
Fahrplanentwurf ist seit gestern in der Vernehmlassung, diese
dauert bis zum 15. Juni. Der neue Fahrplan tritt am 9. Dezember 2012 in
Kraft.
Ab
Dezember sollen Pendler, die den Bus von Tafers her nehmen, in
Düdingen nicht mehr auf den Zug warten müssen.Bild Aldo Ellena
Mini-Ortsbus:
Haltestellen im Umkreis von 500 Metern für alle
Durch
die höhere Frequenz auf der Buslinie Tafers–Düdingen
wird in Düdingen die Einführung einer Art Mini-Ortsbus
möglich. Es entsteht eine zusätzliche Bushaltestelle beim
zukünftigen Quartier Brigli. Zudem wird die Haltestelle, die sich
momentan vor dem Geschäftshaus Duens 1 befindet, vor das Gasthaus
Ochsen respektive die Pfarrkirche verschoben.
Laut
Ammann Kuno Philipona hätten so alle Leute im Dorf im Umkreis
von rund 500 Metern eine Haltestelle. «Das ist eine gute
Alternative zu einem richtigen Ortsbus», erklärte Kuno
Philipona. Für einen solchen sei Düdingen einfach zu klein.
Der Ammann fügt an, dass für die Erstellung des Quartiers
Brigli eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr
gewährleistet werden musste.
Umfahrung
notwendig
Kuno
Philipona erklärte, dass für das gute Funktionieren des
öffentlichen Verkehrs in Düdingen die Umfahrungsstrasse
wichtig sei. «Wir haben keinen Platz, um Fahrspuren nur für
den Bus einzurichten.» Wenn es weniger Autos im Dorf geben
würde, könnten die Busse besser zirkulieren. mir
Autor:
Mireille Rotzetter
24.05.2012
Die Umfahrung von
Düdingen würde 156 bis 230 Millionen
Franken kosten
Der
Kanton hat gestern zwei Varianten für die Umfahrung
Düdingens präsentiert. Ob die Strasse auch wirklich gebaut
wird, ist noch unklar!
Freiburg
156 oder 230 Millionen Franken würde die geplante
Umfahrungsstrasse von Düdingen gemäss Vorstudien kosten. Bei
der teureren Variante würden 1,5 von 3,5 Kilometern unterirdisch
geführt, bei der billigeren Variante gut 700 Meter. Beide
Varianten folgen demselben Trassee. Dies hat Staatsrat Maurice Ropraz
gestern Mittwoch bekannt gegeben. Vor der Realisierung der Strasse
liegt jedoch noch ein langer Weg. Ropraz konnte nicht mit Sicherheit
sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird. Der Kanton Freiburg
müsste nämlich tief in die Tasche greifen –
Bundessubventionen sind heute keine in Sicht.ak
Berichte
und Kommentar Seite 3
Bei
der einen Variante führt die Umfahrungsstrasse unter der
Autobahn A12 durch, bei der anderen geht sie darüber.Bild Charles
Ellena
24.05.2012
Die
Umfahrung von Düdingen würde 156 bis 230 Millionen Franken
kosten
Der
Kanton hat gestern zwei Varianten für die Umfahrung
Düdingens präsentiert. Ob die Strasse
auch
wirklich gebaut wird, ist noch unklar.
Freiburg
156 oder 230 Millionen Franken würde die geplante
Umfahrungsstrasse von Düdingen
gemäss
Vorstudien kosten. Bei der teureren Variante würden
1,5 von 3,5 Kilometern
unterirdisch
geführt, bei der billigeren Variante gut 700 Meter.
Beide Varianten folgen
demselben
Trassee. Dies hat Staatsrat Maurice Ropraz gestern Mittwoch
bekannt gegeben. Vor
der
Realisierung der Strasse liegt jedoch noch ein langer Weg. Ropraz
konnte nicht mit
Sicherheit
sagen, ob die Strasse überhaupt gebaut wird.
Der
Kanton Freiburg müsste nämlich tief in die Tasche greifen
– Bundessubventionen sind heute keine in Sicht.ak
Archiv
| 24.05.2012
Zurzeit
ein rein kantonales Projekt
17200
Fahrzeuge fahren täglich durch Düdingen, im Jahr 2030
wären es 22000. Eine Umfahrungsstrasse soll das Dorf entlasten.
Staatsrat Maurice Ropraz hat zwei Varianten und deren Kosten
präsentiert. Ein erster Schritt von vielen.
Autor:
Karin aebischer
«Die
Umfahrungsstrasse Düdingen ist ein Projekt mit drei
Etappen», sagte Staatsrat Maurice
Ropraz
am Mittwoch vor den Medien. Zur Phase eins gehören
Vorstudien und Landerwerb.
Dafür
hatte der Grosse Rat im Juni 2009 einen Verpflichtungskredit
von neun Millionen Franken gesprochen. «Dieser ist noch nicht
vollständig aufgebraucht», erklärte er. Landkäufe
seien noch keine getätigt worden – dafür Vorstudien. Deren
Ergebnisse stellte er mit Kantonsingenieur André Magnin vor und
erklärte, dass die Baudirektion zwei Varianten für die
Umfahrung geprüft habe. Beide sind 3,5 Kilometer lang und folgen
demselben Trassee. Die eine Variante kostet nach heutigen
Schätzungen 156 Millionen Franken. Die zweite wird auf 230
Millionen Franken beziffert, da ihr unterirdisch geführter
Abschnitt 822 Meter länger ist.
Oberirdisch
bevorzugt
Die
oberirdische Variante mit Kosten von 156 Millionen Franken
schneidet gemäss Maurice
Ropraz
in der Gesamtbeurteilung besser ab. Die unterirdische Variante
habe zwar Vorteile in
Bezug
auf den Lärm, die Entwässerung und die Landschaft, doch
werde bei ihr das Risiko von
Umweltproblemen
und unvorhergesehenen Ereignissen als mittel bis stark
eingestuft. Die
Kosten
für die beiden Varianten können gemäss Ropraz
heute mit einer Genauigkeit von
plus/minus
20 Prozent beziffert werden. Beitragszusagen habe der Bund
bisher keine gemacht.
Darin
liegt ein Knackpunkt des Projekts. Denn die Umfahrung von Bulle
(H189) durfte und die Poyabrücke darf auf Bundessubventionen
zählen (s. Kasten). Die Umfahrungsstrasse Düdingen sei in
Bezug auf die Finanzen aus heutiger Sicht ein rein kantonales Projekt,
so Ropraz. Sie könne weder vom Infrastrukturfonds profitieren wie
die Poyabrücke noch von der Klassierung als Schweizerische
Hauptstrasse wie die H189. Auch die Gemeinde müsse sich am Projekt
finanziell
nur wenig beteiligen.
Ziel
des Baus der Umfahrungsstrasse ist es, den Dorfkern vom hohen
Verkehrsaufkommen und den
Staus
zu entlasten. Heute fahren gemäss André Magnin
täglich 17200 Autos durch Düdingen –
ohne
Umfahrung sind es im Jahr 2030 22000. Mit Umfahrungsstrasse
wären es noch 10000 Autos pro Tag, die die Hauptstrasse passieren.
«Verkehrstechnisch wäre dies möglich»,
sagte
Amtsvorsteher
Martin Tinguely
zum Szenario «2030 ohne Umfahrung».
Für
die Leute, die dort wohnen, sei es natürlich etwas
anderes.
Birch–Luggiwil
ist ein Muss
Unabdingbar
für die Realisierung der Umfahrung ist der Bau der
Verbindungsstrasse Birch–
Luggiwil.
«Diese muss so oder so kommen», betonte Magnin.
Die Bauherrschaft, das Bundesamt
für
Strassen (Astra), setze aber die Prioritäten momentan in
anderen Regionen. Die Kosten
dieser
Verbindungsstrasse werden auf 27 Millionen Franken
geschätzt. Ein vom Astra
aufgestellter
Vorschlag für einen Kostenverteiler Bund/Kanton sei
in Diskussion. Baubeginn
ist
frühestens 2016. Kann somit der Bau der Umfahrung
Düdingens wie einmal angekündigt 2017
starten?
«Technisch ist es möglich», sagt Ropraz.
Vorher
stehen aber Phase zwei und drei des Projektes an: Acht Millionen
Franken müssen vom
Grossen
Rat für das Bewilligungsverfahren und die
Hauptbeschaffungen gesprochen werden. Da
der
Verpflichtungskredit dem obligatorischen Referendum unterliegt,
kommt es vor der
Verwirklichung
der Bauarbeiten zu einer Volksabstimmung.
Die
Umfahrungsstrasse führt von Jetschwil über St. Wolfgang
bis nach Ottisberg und mündet in
die
geplante Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil bei der
Autobahnausfahrt. Die 230-Millionen-
Kommentar
Autor:
Christoph Nussbaumer
24.05.2012
Finanzierung
muss überzeugen
Autor:
Karin Aebischer
Finanzierung
muss überzeugen
Der
Bau einer Umfahrungsstrasse für Düdingen hat erste
Priorität. Zu diesem Schluss ist 2009 die Verkehrsstudie für
den unteren Sensebezirk gekommen. Drei Jahre später
präsentiert der Kanton zwei Varianten und die geschätzten
Kosten der Strasse. Dass im Gegensatz zur H189 und der Poyabrücke
keine Bundessubventionen zu erwarten sind, stellt die Realisierung des
Projekts jedoch stark infrage. Der Staatsrat wird sich zweimal
überlegen, ob er mindestens 156 Millionen Franken in ein
Strassenprojekt investieren will und so möglicherweise weitere
Begehrlichkeiten weckt. Zudem muss bei einer Volksabstimmung die
überregionale Solidarität im Kanton Freiburg gross sein,
damit die Umfahrungsstrasse an der Urne eine Chance hat. Doch die
Verkehrsprobleme in Düdingen können nicht schöngeredet
werden.
Für
die Lebensqualität in der Gemeinde, für die
optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und für Düdingen
als regionales Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik
angepackt werden. Am Staatsrat liegt es, ein überzeugendes
Finanzierungskonzept inklusive Bundessubventionen zu finden, sonst
landen die Pläne eines Tages womöglich in der Schublade.
Zudem
muss bei einer Volksabstimmung die überregionale
Solidarität im
Kanton Freiburg gross sein, damit die Umfahrungsstrasse an der Urne
eine Chance hat.
Doch
die Verkehrsprobleme in Düdingen können nicht
schöngeredet werden. Für die Lebensqualität in
der
Gemeinde, für die optimale Entwicklung der Arbeitszone Birch und
für Düdingen als
regionales
Wirtschaftszentrum muss die Verkehrsproblematik angepackt werden.
28.01.2012
Grünes
Licht für zweites Agglo-Programm
Am
Donnerstagabend haben die Agglomerationsräte das Programm
zweiter Generationmit grosser Mehrheitangenommen. Während die
Gemeinde Düdingen eine abgeschwächte Parkplatzpolitik
durchbrachte, blitzte die städtische Grüne mit mehreren
Anträgen ab.
Am
Ende der Sitzung – es war mittlerweile bald ein Uhr früh –
stimmten 32 Räte für das Programm, während vier Nein
dazu sagten. Acht Agglo-Räte, darunter die Düdinger Werner
Wyss (SVP) und Ursula Eggelhöfer (FDP), enthielten sich ihrer
Stimme.
Mit
dieser Abstimmung endete ein Sitzungsmarathon nach mehreren Stunden
und fast 80 zu diskutierenden Anträgen (siehe auch FN von
gestern). Die in Marly bestimmten Änderungen muss die
Agglomeration Freiburg nun so schnell wie möglich an den Bund
weiterleiten. Dieser hatte bereits Ende Dezember eine erste Fassung des
Agglomerationsprogramms erhalten.
Streitpunkt
Parkplätze
Am
folgenschwersten könnte der Antrag aus Düdingen sein, die
Parkplatzpolitik der Agglo weniger restriktiv zu handhaben. Mit Verweis
auf das kürzlich angenommene Gemeindereglement erklärte
Markus Bapst (CVP): «Es wäre politischer Selbstmord, wenn
wir dieses nun wieder ändern müssten.»
Ganz
anders klang es aus den städtischen Reihen: «So eine
Strategie ist unvereinbar mit den Richtlinien für die
Agglo-Programme», kritisierte Christa Mutter (Grüne). Durch
die Abschwächung würden sämtliche Anreize,
öffentliche Verkehrsmittel statt des eigenen Autos zu nutzen,
zunichtegemacht. Und: «Das Argument, dass deshalb ein
Gemeindereglement abgeändert werden müsse, ist für mich
unhaltbar.»
Was
bei der städtischen Fraktion der Grünen für
Unverständnis sorgte, relativiert Christoph Allenspach (SP,
Freiburg) am Tag nach der Abstimmung. «Bis zur Sommerpause
müssen wir beim Bund ein konkretes Parkplatzreglement für die
Agglo vorlegen», so der Präsident der Kommission für
Raumplanung, Mobilität und Umwelt. «Bis dahin haben wir noch
Zeit zum Verhandeln.» Er sei bislang zufrieden mit dem erreichten
Kompromiss.
Ausnahmen
fürs Bauen
Zusprüche
erhielten auch die Gemeinden Villars-sur-Glâne,
Marly, Avry und Givisiez. Sie hatten Ausnahmen bei der Ausdehnung ihrer
Bauzonen verlangt, die die neue Fassung des Programms nun vorsieht.
Allerdings sei die Ausdehnung der vier Zonen weiterhin strengen
Bedingungen unterstellt, so Allenspach. Die geplanten Bebauungen
müssen begründet und in eine Ortsplanung integriert sein,
eine hohe Wohndichte aufweisen und nah genug an öffentlichen
Verkehrslinien liegen – Bestimmungen, die sonst auch vom Kanton
gestellt worden wären.
Auch
im Bereich Verkehr prallten die gegensätzlichen Ansichten der
Räte aufeinander. Zwar stimmte eine Mehrheit dem Antrag zu, den
Langsamverkehr zu fördern und den Individualverkehr rund um das
strategisch wichtige Cardinal-Areal möglichst zu beschränken.
Hingegen fanden diverse andere Massnahmen zur Förderung des
ÖV und des Langsamverkehrs kein Gehör.
So
blitzte Christa Mutter mit dem Antrag ab, den Minutentakt der
Stadtbusse zu erhöhen. Auch eine Erweiterung der Buslinien nach
Bürglen wurde nicht angenommen.
Ball
beim Bundesamt
Das
so fertig geschnürte Paket geht nun endgültig in die
Hände des Bundesamts für Raumentwicklung über. Eine
erste Einschätzung und Bewertung erwartet die Agglo Freiburg im
Herbst.
Düdingen
kann aufatmen: Das neue Parkplatzreglement geht nicht in
der regionalen Strategie unter – zumindest vorerst.Bild Aldo Ellena/a
Programm:
Genügt es den Anforderungen?
Die
Verantwortlichen der Agglo zeigten sich vor der entscheidenden
Sitzung optimistisch ob der Erfolgschancen des Freiburger
Aggloprogramms, vom Bundesamt für Raumplanung unterstützt zu
werden. Sieht die Welt auch nach der Abstimmung noch so rosig aus? Die
FN haben nachgefragt.
Christoph
Allenspach (SP, Freiburg): «Natürlich ist es eine
Kompromisslösung. Aber gegenüber dem ersten Projekt von 2007
hat sich dieses Projekt markant verbessert, man erkennt einen neuen
Willen innerhalb der Gemeinden. Eine hundertprozentige Sicherheit auf
Unterstützung gibt es nie. Aber ich bin zufrieden mit dem
Ergebnis.»
Markus
Bapst (CVP, Düdingen): «Ich denke, die Chancen
bleiben bestehen. Für uns war klar, dass das Parkplatzreglement so
nicht akzeptabel war. Ich gebe zu, im Bezug auf die Richtlinien des
Bundes ist es ein Risiko, hier weniger weit zu gehen als zunächst
geplant. Doch die Agglo muss nun Wege finden, diesen Kompromiss richtig
zu kommunizieren. Für mich ist das Programm, so wie es
endgültig aussieht, akzeptabel – aber nicht mehr.»
Christa
Mutter (Grüne, Freiburg): «Die Vorlage an der
Sitzung entsprach dem Minimum dessen, was man in Bern von uns verlangt.
Eigentlich hätten wir das Programm noch verbessern müssen.
Das Gegenteil ist nun der Fall, wichtige Eckpfeiler sind
herausgebrochen. Ich mache mir Sorgen, denn neben Freiburg hat es auch
noch 40 andere Agglomerationen. Ich hoffe, dass uns der Bund nicht ein
zweites Mal abweist.»
Rainer
Weibel (Grüne, Freiburg):«Die Subventionen werden
sicher nicht so hoch sein wie erhofft. Es gibt gute Ansätze in dem
Programm – aber zu viele Chancen sind hier verpasst worden. Und der
Bund wird nicht unbeschränkt Subventionen
ausschütten.»cf
Autor:
Carolin Foehr
23.12.2011
Agglo
reicht überarbeitetes Programm ein
Freiburg
Auf Jahresende reicht die Agglomeration Freiburg die
überarbeitete Fassung ihres Programms zweiter Generation beim
Bundesamt
für Raumplanung ein. Nach der Vernehmlassung hat das Büro dem
Bericht
ein ganzes Kapitel hinzugefügt und einige Änderungen
angebracht. An der
Einstufung der Umfahrungsstrasse Düdingen hat die Agglo allerdings
nichts geändert.
Nun
muss sich noch der Agglorat zu der zweiten Fassung äussern.
Das
hätte er eigentlich gestern Abend tun sollen. Aus Zeitmangel
findet die
Abstimmung aber erst im Januar statt. Stattdessen informierte die Agglo
am Mittwochabend über die Änderungen.cf
Rund
hundert Bemerkungen hat die Agglomeration Freiburg während
der Vernehmlassung ihres Programms zweiter Generation erhalten. Einige
hat sie in der neuen Fassungberücksichtigt. Entschieden wird
darüber am 26. Januar.
Eigentlich
hätten die 53 Aggloräte ihrer Region ein
Weihnachtsgeschenk machen können. Doch die Abstimmung über
das zweite Agglo-Programm, die gestern Abend hätte stattfinden
sollen, ist auf Ende Januar verschoben worden (FN vom 14. Dezember).
Es
sei «ausserordentlich schwierig, die Arbeiten
abzuschliessen», erklärte René Schneuwly,
Präsident des Agglovorstands. Einige während der
Vernehmlassung eingereichten Kritiken hat der Vorstand in das Programm
aufgenommen. Dringender war aber die Anpassung des Textes an die
Bedingungen des Bundes (siehe Kasten).
Denn
das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hatte im November in
einer informellen Analyse nicht weniger als 15 Schwachstellen
hervorgehoben, unter anderem bei der Darstellung der
Verkehrsinfrastrukturen. «Einige Punkte haben wir bereits in
einer gemeinsamen Sitzung klären können», sagt Corinne
Margalhan-Ferrat, Geschäftsführerin der Agglo. «Die
anderen sind nun in die überarbeitete Fassung mit
eingeflossen.»
Zur
Erinnerung: Die Agglomeration will für den künftigen
Ausbau ihres Verkehrssystems Gelder aus dem Infrastrukturfonds des
Bundes erhalten. Dazu muss sie bis Jahresende beim ARE ein
Gesamtkonzept, das Agglo-Programm zweiter Generation, einreichen.
«Dem steht nichts im Weg», beruhigt Margalhan-Ferrat,
«der Vorstand hat grünes Licht gegeben, einzig die
Entscheidungen vom 26. Januar werden noch nachgeliefert».
42
Millionen Subventionen
An
der Informationssitzung vom Mittwochabend kam die Sprache zum ersten
Mal auch auf konkrete Zahlen. Demnach listet das Agglo-Programm
zwischen 2015 und 2022 Massnahmen in Höhe von insgesamt 166
Millionen Franken auf. Etwa 27 Millionen davon würde der Kanton
bezahlen, 139 Millionen blieben für die Gemeinden und die Agglo
übrig. Letztere hofft, mit der Unterstützung des Bundes 42
Millionen Franken einsparen zu können.
Diese
Zahlen seien aber nur erste Schätzungen, warnte René
Schneuwly vor voreiligen Schlüssen: «Die Planung der
einzelnen Massnahmen liegt weiter in den Händen der Gemeinden. Sie
bestimmen, ob, wann und wie sie diese verwirklichen.» Die Agglo
sei «nur ein zusätzliches Subventionierungsorgan», mit
dem der Bund, sollte er eine Subvention genehmigen, einen
Leistungsvertrag unterzeichne.
«Ihre
Planungsaufgabe bringt es mit sich, dass die Agglo in die
Autonomie der Gemeinden eingreift», fügte der Präsident
noch hinzu. Er versicherte den Räten aber, dass das Agglo-Programm
«ein laufender Prozess» sei, der angepasst werden
könne. Gemeinden wie Villars-sur-Glâne, Avry, Marly und
Givisiez hatten Bedenken wegen der Zonenabgrenzung von strategisch
wichtigen Parzellen. Dafür gebe es aber bereits
Lösungsvorschläge, unter anderem durch Anpassungen des
Zeitplans, sagte Christoph Allenspach (SP, Freiburg), Präsident
der Kommission für Raumplanung, Mobilität und Umwelt. Er
werde die Kompromisse am 26. Januar vorstellen.
Mit
der Unterstützung des Bundes will die Agglomeration Freiburg
ihr Verkehrssystem ausbauen.Bild Charly Rappo/a
Überarbeitung:
Ein neues Kapitel mit Zeit- und Kostenplanung
Die
Grundanforderungen des Bundesamts für Raumplanung (ARE) sind
klar: Die Agglo-Programme sollen einen Ist-Zustand mit Stärken und
Schwächen sowie Zielsetzungen und konkrete Mittel, um diese zu
erreichen, beinhalten. Um diesen Bedingungen gerecht zu werden, hat die
Agglo die erste Fassung ihres Programms angepasst.
Zum
einen hat sie das Kapitel, in dem es um die konkrete Umsetzung
geht, vervollständigt. Rund zweihundert Massnahmen sind nun darin
aufgelistet, jede mit einem Zeit- und Kostenplan versehen. Viele
Vereine und Gemeinden, aber auch das ARE hatten das Fehlen eines
Massnahmenkatalogs während der Vernehmlassung kritisiert.
Vier
Bereiche hat der Agglovorstand zudem angepasst. Das Parkierungs-
und das Mobilitätskonzept wurden besser definiert sowie die
Darstellungen zum öffentlichen Verkehr und zur Siedlungsstruktur
überarbeitet. Auch hier hatte das Bundesamt Mängel gesehen.
Doch nun seien alle Grundanforderungen erfüllt, ist sich Corinne
Margalhan-Ferrat sicher. cf
Autor:
Carolin FOehr
01.12.2011
Fehler
sollten nicht wiederholt werden
Leserbriefe
Autor:
«Düdingen braucht eine Umfahrung» – Leserbrief
vom 12. November
23
Jahre lebte ich an der Hauptstrasse in Düdingen, und nun wohne
ich seit 15 Jahren nahe an der Autobahn, wo bis zu 33'000 Fahrzeuge pro
Tag verkehren, auch sonntags. Seit über zehn Jahren befasse ich
mich mit weiteren Bürgern mit der Verkehrssituation im Sensebezirk
und bin im Bürgerkomitee zur Erstellung von
Lärmschutzwänden an der Autobahn A 12. Somit kann ich die
Sorgen und die Anliegen der Verfasserin gut nachvollziehen.
Mit
der wegweisenden Realisation der verkehrstechnisch wirksamen
Poyabrücke und der direkten unterirdischen Transitführung zur
Autobahn A 12, auch für uns Sensler, sowie mit weiteren Massnahmen
– etwa dem Valtraloc-Konzept, den angestrebten Bussverbindungen, der
Parkplatzbewirtschaftung sowie den verbesserten SBB-Verbindungen, der
Haltestelle im St. Leonhard – wird die Duens- und die Hauptstrasse
erfolgreich vom ortsfremden und internen Durchgangsverkehr entlastet
werden! Mit diesen Massnahmen erhalten die im Dorfzentrum wohnenden
Bürger ihre verlorene Lebensqualität zurück!
Praktischerweise
ist die neue Strecke Tafers–Poyabrücke zur
Autobahn um 1,1 Kilometer kürzer als jene über Düdingen.
Deshalb ist es für viele Bürger unerklärlich, dass mit
einer weiteren Strasse unnötiger Verkehr in sechs bestehende
Düdinger Aussenquartiere mit bald 2100 Einwohnern verlagert werden
soll.
Und
damit die Lebensqualität der Anwohner – so wie heute jene der
Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstrasse – für Jahrzehnte mit
Lärm, Feinstaub und Folgekosten zu belasten! Dem wird in der
zweiten Version des Agglomerationsprogramms Rechnung getragen.
Wir
sollten nicht den Fehler wiederholen, die Autobahnausfahrt
seinerzeit nicht in Fillistorf gemacht zu haben, in der Meinung, mit
der Umfahrung sei etwas gelöst. Vielmehr sollten wir uns mit Elan
und Zuversicht der neuen Ausgangslage stellen, um die anstehenden
Herausforderungen mit bestehenden, nachhaltigen und ökologischen
Lösungen für die nächsten Generationen zu meistern.
Autor:
Erwin Luterbacher, Düdingen
26.11.2011
Gewerbeverein pocht
auf die Umfahrungsstrasse
Die Umfahrungsstrasse
sei ein Muss für das Agglomerationsprogramm,
schreibt der Vorstand des Gewerbevereins Düdingen in einer
Stellungnahme.
Düdingen
Aus Sicht des Düdinger Gewerbevereins (GVD) hat das
Agglomerationsprogramm der zweiten Generation «gravierende
Schwächen». In seiner jetzigen Form behindere das
Agglomerationsprogramm die Wirtschaft, schreibt der GVD in einer
Mitteilung. Der zentrale Kritikpunkt: die Umfahrungsstrasse. Diese habe
im Aggloprogramm nicht genug Gewicht.
«Die
sofortige Realisierung der Umfahrungsstrasse ist ein
absolutes Muss», schreibt der GVD, damit das erwartete Wachstum
bewältigt werden könne. Das Projekt Umfahrungsstrasse sei
beim Kanton weit fortgeschritten; die Umfahrungsstrasse sei den
Einwohnern immer wieder in Aussicht gestellt worden. Jetzt müsse
«mit Enttäuschung festgestellt werden», dass zuerst
die Dorfdurchfahrt verkehrsberuhigt werden solle und erst danach die
Umfahrungsstrasse an die Reihe komme.
Das
Agglomerationsprogramm trage der Tatsache zu wenig Rechnung, dass
Düdingen das wirtschaftliche Zentrum des Sensebezirks sei, in dem
sich mit der Arbeitszone Birch ein Entwicklungsschwerpunkt von
kantonaler Bedeutung befinde. Der GVD begrüsse die Anstrengungen
zur Verbesserung der Langsamverkehrsachsen sowie ein attraktives
Angebot im öffentlichen Verkehr. Diese seien aber eher als
Ergänzung zu betrachten, während eine gute
Verkehrserschliessung für den motorisierten Individualverkehr
für die wirtschaftliche Entwicklung eine Notwendigkeit sei.hpa
24.11.2011
Düdingen
will klares Bekenntnis zur Strasse
Die
Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse von Düdingen müsse
im Agglomerationsprogramm der zweiten Generation besser hervorgehoben
werden. Dies fordert der Düdinger Gemeinderat von der
Agglomeration Freiburg. Bis Ende Jahr muss der Bericht beim Bund
eingereicht werden.
Die
Vernehmlassung zum zweiten Agglomerationsprogramm ist
abgeschlossen. Am Dienstag hat die Gemeinde Düdingen ihre
Stellungnahme der Agglomeration Freiburg zugestellt, in der Hoffnung,
dass die geforderten Anpassungen vorgenommen werden. «Mit grossem
Bedauern» habe die Gemeinde von der zeitlich verspäteten
Verfügbarkeit der deutschen Version des Programms Kenntnis
genommen, hält der Gemeinderat in seinem Schreiben fest.
Wie
die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen im Bericht
integriert ist, gefällt dem Gemeinderat gar nicht. «Beim
Lesen kann der Eindruck entstehen, dass die Umfahrungsstrasse
raumplanerisch keinen Sinn macht und weder der weiteren Entwicklung der
Gemeinde Düdingen noch der Region einen diesbezüglichen
Nutzen bringt», hält der Gemeinderat fest.
Er
fordert die Verantwortlichen der Agglomeration deshalb auf, die
Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse besser hervorzuheben. «Im
Bericht muss klar zum Ausdruck kommen, welche Verkehrsprobleme damit
gelöst werden könnten.» Denn das raumplanerische Ziel
einer baulichen Verdichtung nach innen sei ohne Umfahrungsstrasse nicht
möglich.
Als
Beweis dafür nennt der Gemeinderat zwei Verkehrsstudien der
Swiss Traffic AG aus dem Jahre 2011, die Verkehrsstudie Unterer
Sensebezirk sowie eine Studie, die für die Verbindungsstrasse
Birch–Luggiwil erstellt wurde.
Der
Bericht müsse entsprechend angepasst werden, damit die
Umfahrung keinen negativen Einfluss bei der Beurteilung des
Agglomerationsprogramms durch den Bund auslöse, fordert die
Exekutive.
Programm
sei «überladen»
Im
Bereich der Finanzen bewertet der Düdinger Gemeinderat das
Agglo-Programm als «überladen und mit zu vielen Projekten
belastet». Diese müssten nach Prioritäten aufgelistet
und nur die wichtigsten von regionalem Charakter sollten
ausgewählt werden. Diese Priorisierung sei auch im Hinblick auf
die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden unerlässlich.
Stärken
auf Punkt bringen
Der
Düdinger Gemeinderat fordert die Agglomeration Freiburg weiter
auf, die Ziele und Stärken des Programms, besonders beim
öffentlichen Verkehr sowie beim Langsamverkehr, zu
präzisieren und prägnanter hervorzuheben.
Die
SVP und die CVP Düdingen hatten ihre Stellungnahmen der
Agglomeration Freiburg bereits zu einem früheren Zeitpunkt
zugestellt (siehe FN vom 9. und 18. November), jetzt haben auch der
Verein VOVD, die FDP sowie die SP ihre Positionen veröffentlicht
(siehe Kästen und Text unten).
Der
Düdinger Gemeinderat sowie SVP, CVP, FDP und SP sind sich
einig: Düdingen braucht die Umfahrungsstrasse, und das muss im
Agglomerationsprogramm der zweiten Generation stärker
hervorgehoben werden.Bild Aldo Ellen/a
SP:«Die
Gemeinde wird bestraft»
Auch
die SP Düdingen, die sich in ihrer Stellungnahme zum
Agglomerationsprogramm als «einer der Hauptbefürworter der
Agglomeration Freiburg» bezeichnet, kritisiert, dass die
Umfahrungsstrasse plötzlich auf ihre negativen Auswirkungen hin
beschrieben wird.
«Der
Bericht muss klar die Vorteile für die Region Sense,
die positiven Auswirkungen auf den öffentlichen und den
Langsamverkehr inklusive der Sicherheit im Dorfzentrum
beschreiben», fordert die Partei.
08.11.2011
Die
Grünen sehen Positives wie auch Negatives im Aggloprogramm
Mehr
für Velos, Busse und Züge, nichts für die
Fussgänger finden die Grünen im neuen Agglomerationsprogramm.
Freiburg
Grundsätzlich geht das Agglomerationsprogramm zweiter
Generation in eine Richtung, die den Grünen der Stadt Freiburg
gefällt. «Wir begrüssen die verdichtete
Siedlungsentwicklung», schreiben sie gestern in einer
Medienmitteilung. Auf diese Weise könne die Landschaft besser
geschützt werden. Auch bei der Mobilität sehen die
Grünen Verbesserungen. So werde der öffentliche Verkehr
gestärkt sowie beim Langsamverkehr die Möglichkeiten für
Velofahrer ausgebaut. Wegen der Verbesserungen unterstützen die
Grünen das zweite Aggloprogramm.
Schlechtes
Verfahren
Aber
nicht alles ist ideal für die Ökopartei. Das Verfahren
an sich mit seinen knappen Terminen passt ihr überhaupt nicht.
«Es verunmöglicht jede wirkliche Mitsprache der
Bürgerinnen und ehrenamtlichen Politikern», heisst es in der
Mitteilung. Sobald das Programm beim Bund durchkommt, soll auch die
Bevölkerung bei der Ausarbeitung miteinbezogen werden, fordern die
Grünen. «Wir schlagen vor, das Aggloprogramm im Sinne der
Agenda 21 Anfang 2012 in eine breite Vernehmlassung zu geben»,
schreiben die Grünen weiter. Kritisiert wird auch, dass kein
Konzept für die Fussgänger vorhanden ist. «Wir schlagen
vor, einen Fussverkehrs-Richtplan zu erstellen», schreiben sie.
Falsch
finden die Grünen zudem, dass Projekte wie die
Umfahrungsstrasse Düdingen oder die Verbindungsstrasse
Marly-Matran weiterhin im Programm stehen, auch wenn nur die
Priorität C (Bau frühestens ab 2023) gilt. «Wir
erinnern daran, dass diese Projekte schon halfen, das Aggloprogramm 1
zu versenken.»
Bei
aller Kritik fällt das Gesamturteil aber letztlich eher
positiv aus. «Es ist erfreulich, dass das Agglomerationsprogramm
zweiter Generation existiert», beschliessen die Grünen der
Stadt Freiburg ihr Communiqué. pj
24.11.2011
Die
Agglo soll ihr Programm anpassen
Düdingen
Rund 80 Antworten zum Agglomerationsprogramm der zweiten
Generation sind bei der Agglomeration Freiburg eingetroffen. Unter den
Eingaben sind auch jene des Gemeinderates von Düdingen sowie der
SVP, CVP, SP und der FDP Düdingen. Sie alle fordern, dass die
«Notwendigkeit» der geplanten Umfahrungsstrasse von
Düdingen im Programm stärker hervorgehoben wird. Einzig der
Verein VOVD ist mit der Einstufung der Strasse zufrieden. Am 21.
Dezember entscheidet der Agglomerationsrat über die
endgültige Version. ak
Bericht
Seite 3
24.11.2011
Verein
begrüsst die «Zurückstufung»
Der
Verein für die optimale Verkehrserschliessung von
Düdingen (VOVD) lobt das Aggloprogramm.
DüdingenDer
Studienbericht der Agglomeration Freiburg
bestätige die während zehn Jahren geleistete Arbeit des VOVD,
hält der Verein in seiner Stellungnahme zum zweiten
Agglomerationsprogramm fest. Konsequenterweise werde darin auf den
öffentlichen Verkehr, das Valtraloc-Konzept und den Langsamverkehr
hingewiesen, um dem zu erwartenden Verkehrskollaps entgegenzuwirken.
Durch
die Einbindung «vernetzter Planungsstrategien» wie
der Strasse Birch–Luggiwil, des Valtraloc-Konzepts, der Haltestelle St.
Leonhard sowie der Poyabrücke werde eine solide Entlastung
für den Düdinger Dorfkern entstehen. Die Umfahrungsstrasse
sei im Agglo-Programm somit folgerichtig zurückgestuft und als
nicht kohärent und erstrebenswert definiert worden, schreibt der
VOVD.
Der
Bund werde nicht von seiner Vision abweichen, den Verkehr in der
Schweiz und somit auch im Kanton Freiburg reduzieren zu wollen.
Der
motorisierte Verkehr werde im Agglomerationsprogramm
nachvollziehbar unattraktiv gestaltet, so der VOVD.
Denn
das sinnvolle Verdichten des Wohnraumes nach innen führte in
Düdingen gar nicht zu Mehrverkehr, wenn die zehn wirkungsvollen
Massnahmen wie Valtraloc, bessere Bahn- und Busverbindungen oder
Langsamverkehrsachsen realisiert würden. ak
18.11.2011
CVP
sagt «Ja, aber» zum Programm der Agglo
Für
die CVP
Düdingen liegt mit dem Aggloprogramm das Resultat guter Arbeit
vor. Sie bedauert jedoch, dass die Umfahrung nicht stärker
einbezogen wird.
Düdingen
Die CVP Düdingen schätze die geleistete Arbeit
zum Agglomerationsprogramm der zweiten Generation. «Uns liegt ein
gutes Resultat vor», schreibt die Partei in einer
Medienmitteilung. Sie unterstütze die Ziele der Verdichtung gegen
innen sowie die Förderung des Langsamverkehrs und den Ausbaus des
öffentlichen Verkehrs.
Erfreut
habe die CVP
Düdingen festgestellt, dass die Umfahrungsstrasse Düdingen im
Bericht ihren Platz gefunden hat. Allerdings bedauert die Ortspartei,
dass die Wichtigkeit einer Umfahrung für das Dorf und die Gemeinde
Düdingen nicht stärker hervorgehoben wurden. «Es sollte
aufgezeigt werden, dass Düdingen die Verdichtung nach innen nur
umsetzen kann, wenn die Umfahrungsstrasse realisiert wird», so
die Partei. Denn Verdichtung nach innen bedeute auch Mehrverkehr, und
dieser müsse aufgefangen werden. Dazu komme, dass die
Umfahrungsstrasse auch als Zubringer für die Arbeitszone Birch
dringend notwendig sei.
Der
CVP Düdingen erscheint es wichtig, dass im Massnahmenplan
Prioritäten gesetzt werden. Die finanziellen Möglichkeiten
der Gemeinden müssten berücksichtigt und der Katalog auf das
Realisierbare zurückgestuft werden. Die Ortspartei priorisiert den
Ausbau der Langsamverkehrsachsen Bahnhof–Grandfey und
Bahnhof–Arbeitszone Birch. Anliegen sind auch der Ausbau der
Buskorridore und der Velostationen sowie der Halt der S-Bahn in
Düdingen.ak
11.11.2011
Düdingen
setzt auf den Langsamverkehr und will seine Schulden
abbauen
Der
Düdinger Gemeinderat hat seine Legislaturziele 2011 bis 2016
festgelegt.
Düdingen
Im Finanzbereich sind die Ziele bis Ende der laufenden
Legislatur klar: Düdingen will Schulden abbauen und den Steuerfuss
beibehalten. «Wir sind in der Periode des Schuldenabbaus»,
sagt Ammann Kuno Philipona. Darum lägen bis 2016 im Bereich
Kultur, Sport und Freizeit beispielsweise keine grossen Investitionen
in Bauten drin. «Die Vereine werden wir jedoch unterstützen
wie bisher.»
Für
die Arbeitszone Birch hat sich der Gemeinderat zum Ziel
gesetzt, in Zusammenarbeit mit der kantonalen Wirtschaftsförderung
der Agglomeration dort einen guten Arbeitgeber anzusiedeln.
«Damit von den Investitionen etwas zurückkommt», sagt
Kuno Philipona. Düdingen wolle eine aktive Landpolitik betreiben,
um Arbeitsplätze zu schaffen. «Das Land ist bereit.»
Grandfey–Düdingen
Langsamverkehr
ist für den Gemeinderat ebenfalls ein wichtiges
Thema. Dies zum einen im Bereich der Fuss- und Veloverbindungen
für Schüler, zum anderen aber auch im Zusammenhang mit der
geplanten Langsamverkehrsachse Grandfey–Düdingen via die
Verbindung beim SBB-Viadukt Toggeliloch. «Das ist eine wichtige
Verbindung nach Freiburg», sagt Philipona.
Auch
Vorstudien für Langsamverkehrsverbindungen nach Jetschwil und
Heitiwil sind geplant. «Wir setzen alles daran, dass auch der Bau
der Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil, der unter der Leitung des
Bundesamtes für Strassen läuft, vorangetrieben wird.»
Auch
vom Bahnhof in die Arbeitszone Birch ist eine Langsamverkehrsachse
geplant. Und schliesslich habe sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt,
das Projekt Umfahrungsstrasse aktiv voranzutreiben.
Als
Mitglied der Energiestadt Region Sense will die Gemeinde im
Energiebereich in den kommenden Jahren einiges bewegen. «Die
Realisierung eines Fernwärmenetzes für den Anschluss der
Gemeindeliegenschaften ist ein wichtiges Legislaturziel»,
erklärt der Ammann. Die Sanierung der Gemeindeverwaltung, die
schon seit Jahren verschoben wird, könne hingegen höchstens
angeplant werden.
Im
Bildungsbereich wird der Gemeinderat bei den Eltern eine
Bedürfnisabklärung für die Einführung von
Tagesstrukturen durchführen und je nach Ergebnis ein Konzept
ausarbeiten. Zudem wird das Leitbild aus dem Jahr 2001 von der Schule
überarbeitet, wie Vize-Syndic André Schneuwly erklärt.
Alles, was im sozialen Bereich laufe, sei gut verankert und könne
weiterentwickelt werden, sagt Schneuwly. Er freut sich darüber,
dass das neue Integrationsprojekt «Düdingen gemeinsam»
zustande kommt.
Rolle
in Agglo überprüfen
Was
die Agglomeration
Freiburg angeht, will der Gemeinderat die Rolle Düdingens im
Verbund überprüfen und sich für die notwendigen
Veränderungen einsetzen. Aufgrund der gemachten Erfahrungen sollen
der Mehrwert und die Einschränkungen bei einer Mitgliedschaft
beurteilt werden.
Auch
die Organisation der Exekutive selbst will der Gemeinderat
überprüfen. Wer zum Beispiel das Ressort Ortsplanung
innehabe, komme bei einer solch grossen Gemeinde wie Düdingen
zeitlich ziemlich an seine Grenzen, sagt Kuno Philipona. Deshalb werden
verschiedene Organisationsmodelle für eine Reorganisation auf der
strategischen und der operativen Ebene angeschaut. «Das geschieht
jedoch nicht von heute auf morgen.»
Basis:Konzepte
und
Leitbilder
Die
Legislaturziele der ISO-zertifizierten Gemeinde Düdingen
gelten als Führungsinstrument der Gemeinde. Die Basis des gesamten
Prozesses bilden das Ortsleitbild «Düdingen im Jahr
2020», das Altersleitbild sowie das Kulturkonzept der Gemeinde,
erklärt Vize-Ammann André Schneuwly gegenüber den FN.
Ein
weiterer Ausgangspunkt für das Erarbeiten der Legislaturziele
sei die Evaluation der vergangenen Legislaturziele sowie eine Befragung
bei der Bevölkerung. Auch die Leitsätze, das Arbeitscredo des
Gemeinderates, wird miteinbezogen. Parallel zu den Legislaturzielen
2011–2016 besteht auch ein Finanzplan, der gemäss Gemeinderat
regelmässig überarbeitet wird. ak
09.11.2011
Enttäuscht
vom Aggloprogramm
Die
SVP Düdingen ist der Auffassung, dass Düdingen ohne
Agglomeration Freiburg besser dran wäre.
Düdingen
«Wir sind sehr enttäuscht über das neue
Aggloprogramm», schreibt die SVP Düdingen in einer
Medienmitteilung. Der Spagat zwischen Agglomeration und Sensebezirk sei
auf längere Zeit nicht tragbar, so die Partei. Da die Agglo in
Düdingen in den nächsten Jahren keinen dringenden
Handlungsbedarf sehe, müsse die Gemeinde damit rechnen, in dieser
Zeit auch keinen «Profit» aus der Mitgliedschaft schlagen
zu können. Hingegen seien grosse Projekte in und um die Stadt
Freiburg geplant, die gemäss SVP in den nächsten Jahren
grosse Kosten verursachen.
Die
Ortspartei stört sich daran, dass die Umfahrungsstrasse,
«die einmal das Hauptargument für den Agglo-Beitritt
war», auf unbestimmte Zeit terminiert ist.
Für
die SVP sei klar, dass es
bessere Lösungen gegeben
hätte als die jetzige Version der Umfahrung. Doch die Zeit
dränge, um die Attraktivität für Gewerbe und Wohnen in
Düdingen und im Bezirk zu steigern und zu erhalten.
Nach
der Realisierung der Umfahrung könnten dann Langsamverkehr,
Lebensqualität und die Sicherheit im Dorf gestärkt werden.
Dass
es nicht möglich sein werde, die definitive Fassung des
Programms auf Deutsch zu erhalten, bevor dieses beim Bund eingereicht
wird, ist für die Partei «skandalös». Sie
bezweifelt, dass die Meinungen aus Bevölkerung, Gemeinde und den
Parteien darin ernsthaft berücksichtigt werden.ak
05.11.2011
Lob
und Kritik am Aggloprogramm
Das
Agglomerationsprogramm ist am Donnerstagerstmals auf Deutsch
präsentiert worden. Am Infoabend in Düdingen zeigte sich,
dass die Kritiker nicht verstummt sind, doch es gab auch Lob.
Autor:
karin aebischer
Die
Agglomeration Freiburg ist unter Zeitdruck. Am 22. Dezember muss
der Agglomerationsrat das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation
annehmen, damit dieses bis am 31. Dezember beim Bund eingereicht werden
und die Agglo auf Subventionen hoffen kann. Noch läuft die
öffentliche Vernehmlassung des Programms, das am Donnerstag in
Düdingen zum ersten Mal auf Deutsch präsentiert wurde. Das
Interesse daran hielt sich wie am selben Anlass auf Französisch
(siehe Kasten) in Grenzen: Zirka 50 Personen liessen sich das
Planungsinstrument erklären.
Weitsichtige
Ortsplanung
Er
sei immer wieder erstaunt, was in Düdingen alles im guten Sinne
zusammenfalle, sagte Michael Güller vom verantwortlichen
Architekturbüro Güller und Güller aus Zürich.
«Die exzellente Erreichbarkeit trägt dazu bei, dass im
Bahnhofsumfeld sehr viel in Bewegung gesetzt werden kann.» Toll
sei auch, dass mit der Arbeitszone Birch die wirtschaftliche
Entwicklung gleich nebenan stattfinde. Bei der Präsentation des
Programms fiel auf, dass der Düdinger Gemeinderat seine
Hausaufgaben punkto Ortsplanung gemacht hat: Ein grosser Teil der
Ortsplanung konnte einfach übernommen werden, so zum Beispiel
wichtige Punkte wie verdichtetes Bauen.
Zeitplan
angezweifelt
Im
Aggloprogramm sind für Düdingen u.a. neue
Langsamverkehrsachsen, eine bessere Anbindung an das Busnetz und als
flankierende Massnahme der Bau der Umfahrungsstrasse vorgesehen. Dass
gewisse Teile wie die Arbeitszone Birch mit tieferer Priorität
eingestuft wurden, bedeute nicht, dass diese nicht wichtig seien,
sondern dass die Agglo dort keinen grossen Effort mehr leisten
müsse, da die Gemeinde selber schon sehr weit sei, sagte Michael
Güller. «Wir haben ja alles schon gemacht, weshalb sind wir
dann noch in der Agglo?», fragte Stefan Siegenthaler,
Präsident der SVP Düdingen, aus dem Publikum. Ammann Kuno
Philipona betonte, dass eine Zusammenarbeit mit zehn Gemeinden grosse
Vorteile bringen könne. Kritik übte Siegenthaler auch an der
verspäteten Übersetzung des Programms, und er zweifelte den
Terminplan an. «Wir bedauern sehr, dass die Übersetzung so
lange gedauert hat», sagte Corinne Margalhan-Ferrat,
Geschäftsleiterin der Agglo. Die deutsche Vernehmlassung sei
deshalb um eine Woche verlängert worden.
Strassen-Variante
erwartet
Bruno
Baeriswyl, CSP-Ortspräsident, warf ein, er hätte im
Programm eine Alternative zur West-Umfahrung erwartet.
Lob
für das Programm – vor allem in Sachen ÖV-Förderung –
gab es vom Düdinger Erwin Luterbacher. Dank all diesen Massnahmen
sei die Umfahrungsstrasse nicht nötig, betonte er.
Bei
SVP-Grossratskandidat Werner Wyss erweckte die Präsentation
den Eindruck, dass Düdingen räumlich zu weit weg von der
Agglo ist, um effektiv eingebunden zu werden. Dieses Bild täusche,
sagte Michael Güller. Aus planerischer Sicht sehe er dort keine
Hindernisse.
Marcel
Gutschner, Schönberg-Bewohner und
Pro-Velo-Vorstandsmitglied, bewertete den gedrängten Zeitplan der
Agglo im Schlussspurt ebenfalls als suboptimal. Ihm gefalle jedoch,
dass das Programm langsam Kontraste und Konturen erhalte. Er sieht die
Agglomeration als Chance.
Noch
bis zum 21. November haben die deutschsprachigen
Agglomerationsbewohner die Möglichkeit, per Brief oder Mail ihre
Bemerkungen zum Programm an den Agglomerationsrat heranzutragen. Die
Bemerkungen werden dann in einem Bericht zusammengetragen und
können in die definitive Fassung einfliessen.
Architekt
und Stadtplaner Michael Güller stellte das
Agglomerationsprogramm in Düdingen im Detail vor.
Veranstaltung
auf
Französisch: Geringes Interesse der Bürger
An
der Veranstaltungzum Aggloprogramm in französischer Sprache vom
Mittwoch im Forum Freiburg fand sich eine kleine Schar interessierter
Bürger ein. Angeführt wurde sie von Gemeinde- und
Agglomerationsräten. «Normale» Bürger waren gut
20 in Granges-Paccot erschienen.
Für
Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der Agglo,
keine Überraschung. «Bei der Präsentation des ersten
Programmes kamen nicht mehr Interessierte», sagte sie. Fragen
hatte kaum jemand. Ein Bürger machte sich Sorgen wegen der Kosten,
die auf die Gemeinden zukommen würden.
Michael
Güller vom zuständigen Architekturbüro
beruhigte. «Die meisten Projekte stammen von den Gemeinden
selber.» Jean-Marc Boechat, Gemeinderat von Marly, fragte sich,
ob es angesichts des geringen Interesses der Bürger eine echte
«Agglo-Mentalität» gebe. René Schneuwly,
Präsident des Agglovorstands, verwies auf die
Abstimmungsergebnisse, die fast überall klar für die Agglo
ausfielen. pj
22.10.2011
«In
wichtigen Themen sind wir uns einig»
SVP
gewann an Gewicht
In
der kommenden Legislatur stehen für Page Strassenprojekte im
Vordergrund: Beispielsweise die Umfahrungsstrasse Düdingen oder
die Verbindungsstrasse zwischen Kerzers und Aarberg. Zudem möchte
die SVP-Fraktion, dass sich zwischen Murten und Kerzers mehr
Unternehmen ansiedeln. «Dort hat es Land, und es ist an den
öffentlichen Verkehr angeschlossen.»
13.10.2011
Umfahrung:In
Etappen zum Baukredit
Die
Umfahrungsstrasse von Düdingen wird den Sensebezirk auch in
den
nächsten Jahren beschäftigen. «Wir hoffen, dass wir dem
Grossen Rat den
Baukredit 2015/16 vorlegen können», sagte Staatsrat Georges
Godel an
der gestrigen Medienkonferenz. Unabhängig vom
Agglomerationsprogramm
zweiter Generation sei die Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt,
das nach Plan vorangetrieben werde. Die Kredite werden dem Grossen Rat
in drei Etappen vorgelegt. «Wir lernen aus der H189», so
Godel. Neun
Millionen Franken für Vorstudien und Landkäufe hat der Grosse
Rat
bereits gesprochen.
Die
durch den Bund finanzierte Verbindungsstrasse Birch–Luggiwil – die
erste Etappe der Umfahrungsstrasse – ist gemäss dem Düdinger
Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python für den Bund
ein prioritäres
Projekt. Eine Jahreszahl für den Baustart habe das Astra auf
Anfrage
jedoch keine genannt. ak
Zahlen
und Fakten
Die
Sensler sind ein
Pendlervolk
10000
Sensler arbeiten ausserhalb des Bezirks. 74 Prozent pendeln mit
dem Auto zur Arbeit, 25 Prozent mit ÖV und ein Prozent mit Velo
oder zu
Fuss. Von den über 1000 Personen, die in den Bezirk pendeln,
nehmen 85
Prozent das Auto. ak
12.10.2011
Offene
Baustellen als Leistungsausweis
Ein
Konsenspolitiker
Er
denkt bereits ans
kommende Jahr, wo der Staatsrat die
Prioritäten zu zwölf
Umfahrungsprojekten setzen und bekanntgeben will. Godel
sagt: «Das wird ganz sicher
zum Teil zähneknirschend zur Kenntnis
genommen. Aber ich erkläre das den Leuten. Langfristig wollen die
Leute
ja vor allem, dass man entscheidet.»
28.09.2011
Vom
Gemeindeverbund zur Agglomeration
Umfahrung
wäre möglich, aber «Mit den Informationen,
die wir momentan haben, können wir die Strasse nicht
aufnehmen»
Der
momentanen Version des Agglomerationsprogrammes ist anzusehen, dass
die Planer auf Kritik der Gemeinden eingegangen sind. So ist die in
Düdingen viel diskutierte Umfahrungsstrasse wieder in die Planung
aufgenommen worden, allerdings mit Priorität C. Vor 2019 sei
momentan nicht an einen Beginn der Arbeiten zu denken, so Michael
Güller. «Mit den Informationen, die wir momentan haben,
können wir die Strasse nicht aufnehmen», sagt er. Der Ball
liege hier ganz klar beim Kanton, der der Agglo zuerst ein fertiges
Projekt präsentieren müsse, hält Güller fest.
Prioritär sind in Düdingen momentan die
«Trans-Agglo», ein Veloweg, der von Düdingen bis nach
Matran führen soll, und die Anpassung der Hauptstrasse für
die sanfte Mobilität, wie Michael Güller erklärt.
Samstag
2. Juli 2011, Schwerpunkt
Bezirke
haben ihre Wünsche
deponiert
Die
Region Sense fordert in ihrer
Stellungnahme zum Fahrplanentwurf 2012, dass die neue
S-Bahn Bulle–Romont– Freiburg–Bern in Düdingen hält. Dies ist
nicht vorgesehen, gemäss Martin Tinguely aber auch nicht
ausgeschlossen.
karin
aebischer
Bereits
Anfang März hatte der
Gemeindeverband Region Sense seine Forderung nach einem Halt der neuen
S-Bahn in Düdingen bekannt gegeben (die FN berichteten).
Inzwischen lag der Fahrplanentwurf 2012 auf – der S-Bahn-Halt in
Düdingen war darin nicht enthalten. Dementsprechend hat die Region
Sense ihrer Forderung in der Stellungnahme zum Fahrplan noch einmal
Nachdruck verliehen. Sie begründet dies auch damit, dass
Düdingen ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die Region
ist. «Es kann nicht sein, dass die neue S-Bahn in Düdingen,
der fünftgrössten Gemeinde des Kantons, nicht
hält», sagt der Präsident der Region Sense, Nicolas
Bürgisser. Es müsse auch im Interesse des Kantons sein, dass
die S-Bahn in Düdingen halt mache. In 17 Minuten wäre man
dann von Düdingen in Bern. Nebst den Pendlern, die nach Bern
fahren, gebe es auch viele Sensler, die dank dieser Verbindung
schneller und einfacher an den Arbeitsort in Bulle oder Romont
gelangten.
Technische
Hürden
Am
11. Dezember 2011 wird die S-Bahn auf
der Strecke Bulle–Romont–Freiburg–Bern erstmals zum Einsatz kommen.
«Ein Halt in Düdingen war nicht von Anfang an
vorgesehen», sagt Martin Tinguely, Vorsteher des kantonalen Amtes
für Verkehr und Energie. Deshalb sei der Halt im Fahrplanentwurf
2012 auch nicht enthalten. Tinguely schliesst jedoch nicht aus, dass
sie in Zukunft trotzdem in Düdingen halten wird. «Der Wille
ist da, in diese Richtung zu gehen. Doch es gibt noch technische und
finanzielle Hürden.» So seien Aspekte wie freie Fahrspuren
oder die einzurechnende Zeit für den Halt in Düdingen noch
nicht bis zum Schluss durchgedacht. Die Situation müsse für
den Fahrplan 2013 erneut überprüft werden.
Die
Region Sense verlangt zudem eine
verbesserte Verbindung zwischen Düdingen und Tafers, weiter bis
nach Plaffeien, und umgekehrt. Für die Pendler aus dem Oberland
sei die Busverbindung
über Tafers nach Freiburg mit Anbindung an den Zugverkehr nicht
attraktiv, da der Bus in der Stadt oft im Stau stehe, so
Bürgisser.
Ändern
möchte der
Gemeindeverband Region Sense auch, dass der Bus von Düdingen nach
Tafers nicht um 0.34, sondern um 0.41 Uhr abfährt. Um 0.39 trifft
in Düdingen der Zug aus Bern ein, um 0.36 der Bus aus
Bösingen und um 0.35 der Bus aus Kerzers/Murten-Gurmels.
«Mit der Abfahrtszeit um 0.34 ist die Strecke
Düdingen–Tafers deshalb sehr schlecht ausgelastet, da der Bus
allen Zubringern vor der Nase wegfährt», sagt Nicolas
Bürgisser. Ihm schwebt sogar vor, auf dieser Strecke mit zwei
zusätzlichen Stopps in Düdingen eine Art Mini-Ortsbus zu
integrieren.
Ein
weiterer Änderungsvorschlag
betrifft die Busverbindung
Schwarzenburg–Heitenried: Der Zug Bern–Schwarzenburg hält um 17.47
in Schwarzenburg. Zwei Minuten vorher fährt der Bus nach
Heitenried ab.
Die
Sensler Gemeinden wollen die
Abfahrtszeiten der Busse von Düdingen nach Tafers um sieben
Minuten verschieben. Bild Aldo Ellena/a
Seebezirk: Vully-Gemeinden
fordern mehr Züge und Busse
Den
Entwurf zum neuen Fahrplan haben auch
die Gemeinden Haut-Vully und Bas-Vully zum Anlass genommen, die
ÖV-Anbindung ihrer Region zu bemängeln. Sie fordern, dass die
Busse zwischen Sugiez und Lugnorre häufiger fahren. Diese
verkehren stündlich in beide Richtungen, doch nach der Pendlerzeit
ist Schluss. Auch die Züge in Richtung Murten und Neuenburg fahren
aus Sicht der Vully-Gemeinden zu selten. Ihren Wunsch nach einer
Frequenzerhöhung lassen sie durch den Verband der Gemeinden des
Seebezirks vertreten.
Dessen Delegierter Heinz Etter sagt, es
hätten auch politische Parteien und Privatpersonen aus dem
Seebezirk ihre Wünsche zum neuen Fahrplan deponiert.
«Mehrere Murtner verlangen mehr Züge in Richtung Kerzers und
Bern, zudem sollen diese am Abend länger fahren», so Etter.
Und Galmiz wünsche, dass diese Züge bei ihnen auch halten. mk
28.05.2011
FDP
Düdingen hat nominiert
Düdingen
An einer erweiterten Vorstandssitzung hat die FDP
Düdingen zuhanden der Bezirkspartei ihre Kandidatinnen und
Kandidaten für die Grossratswahlen 2011 nominiert. Es sind dies
Beat Brülhart, Ursula Eggelhöfer-Brügger, Irmgard Jungo
und Moritz Werro. Wie die Ortspartei weiter mitteilt, hat sie sich auch
mit den Legislaturzielen 2011 bis 2016 befasst. Zu diesen gehören
gemäss FDP der frühstmögliche Baubeginn der Strasse
Birch–Luggiwil, die Umfahrungsstrasse mit ultimativen
Lärmschutzmassnahmen, die Schulwegsicherung innerorts, die
Instandhaltung der Wanderwege, der Ausbau der Schiffenenseeroute sowie
die Vorarbeiten für den Hochwasserschutz.
Weitere
Ziele der FDP Düdingen sind die Intensivierung der
Zusammenarbeit mit der Region Sense und der Agglomeration, die
Einführung einer Sportkommission, eine Schuldenreduktion ohne
Steuererhöhung sowie die Förderung einer ökologischen
Bauweise mit erneuerbaren Energien. ak
21.03.2011
CSP
fällt aus dem Düdinger Gemeinderat
«Enttäuschte»
CSP
Die
grosse Verliererin ist die CSP. Sie erreichte nur noch einen
Wähleranteil von 7,6 Prozent und verliert damit ihren Anspruch auf
einen Gemeinderatssitz. «Wir sind sehr enttäuscht»,
sagt Bruno Baeriswyl, Präsident der CSP Düdingen.
«Unsere Wähler haben uns im Stich gelassen.» Seine
Partei werde sich nun Gedanken machen müssen, in welche Richtung
das Parteiprogramm gehen müsse, ob «in Richtung Grün
oder in Richtung SVP».
Baeriswyl,
selber Kandidat auf der CSP-Liste, engagiert sich gegen die
Umfahrungsstrasse. «Das ist sicher ein Punkt, den viele nicht so
ganz unterstützen», räumt er ein. Aber nicht nur das
sei ein Grund für das schlechte Abschneiden: «Es scheint,
dass im gut ausgebauten Sozialstaat unsere Anliegen nicht mehr
populär sind.»
15.02.2011
«Mit
den Umfahrungsstrassen hat
Freiburg keine Chance auf Gelder»
Will
die Agglomeration Freiburg Gelder des Bundes, muss sie laut VCS
auf Umfahrungsstrassen verzichten.
FreiburgZum
zweiten Mal setzt sich die Freiburger Sektion des
Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS) dafür ein, dass die
Umfahrungsstrassen Düdingen und Marly-Posieux nicht Teil des
Agglomerationsprogrammes werden. Eine Umfahrungsstrasse zu integrieren
sei ein Risiko für alle Gemeinden der Agglomeration Freiburg, die
Subventionen für den Langsamverkehr erwarteten, sagt
Pierre-Olivier Nobs, politischer VCS-Sekretär, im Interview.
Gerade für Düdingen böten sich andere Lösungen als
eine neue Strasse, denn 70 Prozent des Verkehrs sei Binnenverkehr. hpa
Bericht
Seite 2
02. März 2011
«Von Umfahrung
hängt die Entwicklung ab»
Für die Gemeindebehörden von Düdingen ist klar, dass
sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse nicht weiterentwickeln und
zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.
Düdingen
Das auszuarbeitende Agglomerationsprogramm zweite
Generation hat die geplante Düdinger Umfahrungsstrasse wieder ins
Gespräch gebracht. Gegner wie Befürworter melden sich zu
Wort.
Für
die Düdinger Gemeindebehörden steht fest, dass die
Umfahrungsstrasse für die Entwicklung Düdingens als
regionaler Wirtschaftsstandort unabdingbar ist.
Die Umfahrungsstrasse
sei nötig, damit die Arbeitszone Birch voll
bebaut werden könne. Die Arbeitszone Birch wiederum soll mit ihren
Arbeitsplätzen die Entvölkerung kleiner Sensler Dörfer
verhindern. «Die Entwicklung des mittleren und oberen
Sensebezirks ist deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen
verbunden», sagt Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin.
ak
Der
Bericht eines Expertenkollegiums zuhanden der Agglomeration
Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen wieder
ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro, die
VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt,
dass die Umfahrungsstrasse nicht nötig ist (siehe FN vom 15.
Februar).
Dies
hat den Gemeinderat von Düdingen aufhorchen lassen.
«Glaubt man diesen Aussagen, hat man hat den Eindruck, dass die
Gemeinde Düdingen nur ihre eigenen Probleme lösen
will», führen Gemeindepräsidentin Hildegard
Hodel-Bruhin und Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python
aus. Durch die starken Anziehungspunkte wie den Autobahnanschluss, den
Bahnhof, die Arbeitsplätze, aber auch die Schulen und das Kultur-
und Sportangebot sei Düdingen aber Teil eines Gefüges, das
eine überregionale Lösung erfordere. «Es wäre
falsch, Düdingen als Insel zu betrachten und nur unter diesem
Blickwinkel nach Lösungen für das Verkehrsproblem zu
suchen», sagt Hildegard Hodel.
Mehr
Leute, mehr Verkehr
Mit
Verkehrsproblem meint sie die Staus auf der Hauptstrasse. Zu den
Stosszeiten staut es in Düdingen jeweils von der Autobahnausfahrt
bis zur Kirche, das ist eine Strecke von 1,2 Kilometern. 18 000
Fahrzeuge fahren täglich durch die 7500-Seelen-Gemeinde. Mit dem
Bevölkerungswachstum wird diese Zahl weiter zunehmen.
«Gemäss
Bund wird der Kanton Freiburg in den nächsten
20 Jahren die grösste demografische Zunahme verzeichnen»,
sagt Jean-Frédéric Python. Mit verkehrs- und
raumplanerischen Massnahmen tue der Gemeinderat auf kommunaler Ebene
alles in seiner Macht Stehende, um die Situation zu verbessern. So
investiere die Gemeinde seit jeher in den Langsamverkehr (z.B. Fussweg
Bundtels, Fuss- und Radweg Migros, Arbeitszone Birch etc.) und er
setzte vor allem auch auf verdichtetes Bauen innerhalb des Dorfes (z.B.
Bahnhof Nord).
Mehrverkehr
von aussen
«Doch
Düdingen wird auch von der Region beeinflusst»,
sagt Hildegard Hodel-Bruhin. So könne die Gemeinde Düdingen
anderen Gemeinden nicht verbieten, neue Grossüberbauungen wie die
Maggenbergmatte in Tafers oder diejenige oberhalb Windig in Freiburg zu
realisieren. Den Mehrverkehr, den diese Quartiere auslösen,
bekomme aber auch Düdingen zu spüren. Deshalb nütze es
nichts, dass Düdingen versuche, alleine eine Lösung zu
finden. «Aus diesem Grund ist die geplante Umfahrungsstrasse ein
kantonales Projekt.» Wie die Poyabrücke sei auch die
Umfahrung ein Element, um die Verkehrsprobleme im Grossraum Freiburg zu
regeln.
Poya
hilft kurzfristig
Von
der Poyabrücke erwartet Düdingen zwar eine leichte
Verkehrsentlastung. «Spätestens nach fünf Jahren ist
die Situation aber wieder gleich wie vorher», sagt der
Gemeindeingenieur. Dies weil die Agglomeration jährlich einen
Gesamtverkehrszuwachs von einem Prozent verzeichne, die Entlastung
durch die Poyabrücke bei deren Eröffnung auf der Strecke
Freiburg-St. Wolfgang-Düdingen gemäss kantonalen Studien aber
nur vier Prozent betragen wird. In den Studien zuhanden der
Agglomeration Freiburg, die zurzeit an der Ausarbeitung des zweiten
Agglomerationsprogramms ist, wird die Notwendigkeit der
Umfahrungsstrasse infrage gestellt. Gemeindepräsidentin Hildegard
Hodel und Jean-Frédéric Python stören sich daran,
«dass sich diese Planer keine Zeit genommen haben, um die
Situation in Düdingen an Ort und Stelle zu erkunden und auch die
spezielle Topografie kennenzulernen».
Strasse
übers Toggeliloch
So
habe das Zürcher Planungsbüro zum Beispiel über das
Toggeliloch Strassen geplant, ohne zu merken, dass dort ein Tal ist.
«So zu planen, ist gefährlich», sagt Python. Die
Topografie eines Dorfes sowie die Autobahn und die Bahnlinie seien
nunmal Rahmenbedingungen, die man nicht umgehen könne. Die
Düdinger Gemeindebehörde sei sich bewusst, dass der
Infrastrukturfonds des Bundes vor allem Projekte zur Förderung des
ÖV und des Langsamverkehrs unterstütze. Es sei deshalb auch
klar, dass Strassenprojekte im Agglomerationsprogramm Minuspunkte
generieren würden. Es sei aber die Aufgabe der Agglomeration
Freiburg und des Kantons, dem Bund im Richtplan die Hierarchie zwischen
den bestehenden kantonalen Projekten und den Agglomerationsprojekten zu
erläutern.
Birch
braucht Umfahrung
Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel-Bruhin ist überzeugt,
dass die Umfahrungsstrasse für die Weiterentwicklung des
regionalen Wirtschaftsstandorts Düdingen dringend nötig ist.
Der Kanton hat zum Beispiel für die geplante Überbauung
«Brieglipark» mit bis zu 500 Neuzuzügern eine
Verkehrsstudie verlangt und gewarnt, dass Düdingen
verkehrstechnisch am Anschlag sei. Auch für die Arbeitszone Birch
wurde die Auflage gemacht, dass eine vollständige Überbauung
nur unter Voraussetzung der Realisierung der Verbindungsstrasse
Birch-Luggiwil und der Umfahrungsstrasse bewilligt werden kann.
Entvölkerung
verhindern
Und
die Arbeitszone Birch komme nicht nur Düdingen zugute.
«Mit der Arbeitszone Birch wollen wir erreichen, dass sich der
Sensebezirk weiterentwickeln kann», sagt Hildegard Hodel. Die
Entvölkerung kleiner Dörfer soll verhindert werden, indem im
Sensebezirk selbst Arbeitsplätze angeboten werden. Die Entwicklung
des mittleren und oberen Sensebezirks sei deshalb eng mit der
Entwicklung von Düdingen verbunden.
Autor:
karin aebischer
11.02.2011
Die
SP Düdingen will den zweiten Sitz im Gemeinderat
zurückerobern
"umweltverträgliche
und emissionsarme Umfahrungsstrasse??"
Die
Düdinger SP-Gemeinderätin Ursula Krattinger-Jutzet stellt
sich nicht mehr zur Wahl. Die Partei präsentiert nun sechs neue
Kandidierende.
Die
Kandidierenden würden sich unter anderem dafür einsetzen,
dass schwächere Verkehrsteilnehmer sicherer sind, dass eine
umweltverträgliche und emissionsarme Umfahrungsstrasse realisiert
wird und dass die regionale Zusammenarbeit auf die Bedürfnisse der
Bevölkerung ausgerichtet wird - ganz unter dem Motto:
«Schritt für Schritt zu mehr Lebensqualität». ak
Dienstag
28. Juni 2011, Schwerpunkt
Agglo versteht die
«besondere
Situation»
Als
schwerfällig hatte die Gemeinde
Düdingen die Agglomeration Freiburg kritisiert. In ihrer Antwort
weist die Agglo nun darauf hin, sie sei noch «jung».
Düdingen
Der
Gemeinderat von Düdingen hat in einem Schreiben die Agglomeration
Freiburg kritisiert und eine Überprüfung der Organisation und
Aufgabeninterpretation gefordert (FN vom 5. Mai). In ihrer
schriftlichen Antwort hält die Agglomeration Freiburg fest, sie
könne die «besondere Situation» und die
«Schwierigkeiten» verstehen, denen Düdingen nach der
Ablehnung des Agglo-Beitritts durch die Bevölkerung begegnen
müsse.
Die
Funktionsweise des «noch
jungen» Organs werde «zwangsweise einem ständigen
Verbesserungsprozess» unterworfen sein, heisst es weiter. Der
Düdinger Gemeinderat hatte bemängelt, die Aufgaben und
Kompetenzen der Agglo seien nicht in allen Bereichen zufriedenstellend
festgelegt. «In den Statuten war vorgesehen, dass es ein Jahr
dauern sollte, bis wir unsere Verwaltungsstruktur aufgebaut
haben», sagt Geschäftsleiterin Corinne Margalhan-Ferrat. Nun
habe es anderthalb Jahre gedauert.
Corinne
Margalhan-Ferrat weist auch
darauf hin, dass beispielsweise die Agglomeration auch Projekte
fördere, die der Gemeinde Düdingen zugute kämen, zum
Beispiel die S-Bahn-Haltestelle St. Leonhard. Zudem werde derzeit das
Aggloprogramm der zweiten Generation erarbeitet. Dieses soll im
September in die Vernehmlassung geschickt werden. Es sei Teil der
Abklärungen, wie die Umfahrungsstrasse für
Düdingen als kantonales Projekt darin aufgenommen werde.
Zufrieden
mit der Antwort
Obwohl
die Antwort wenig konkret ist, ist
der Düdinger Ammann Kuno Philipona zufrieden: «Wir haben
unsere Unzufriedenheit ausgedrückt, nun müssen wir nach vorne
schauen», sagt Philipona. Allerdings hoffe er, dass es mit dem
Aufbau «nicht mehr so lange geht, wie bisher.» Und:
«Kritik alleine bringt nichts, man muss darauf
aufbauen.»hpa
Donnerstag
5. Mai 2011, Schwerpunkt
Düdingen
kritisiert die mangelnde
Effizienz der Agglomeration
Zum
Legislaturende hat der Düdinger
Gemeinderat eine kritische Reflexion über die Organisation und die
Arbeitsweise der Agglomeration
Freiburg verfasst.
karin
aebischer
Düdingen
«Die
Gesamtorganisation der Agglomeration
Freiburg muss angeschaut werden. Die Mitglieder müssten in einigen
Bereichen zielorientierter zur Sache gehen können», sagt der
Düdinger Gemeinderat und Agglomerationsvorstand
André Schneuwly. Die Düdinger Exekutive hat auf das
Legislaturende hin über die bisherige Arbeit in der Agglomeration
Freiburg Bilanz gezogen und diese als schriftliche Reflexion dem
Agglomerationsvorstand
zukommen lassen. Diese fällt gemäss einer Meldung im
Düdinger Mitteilungsblatt nicht sehr positiv aus.
Schnittstellen
sind unklar
Der
Gemeinderat hält in seiner
Stellungnahme fest, dass die Aufgaben und Kompetenzen der Agglomeration
Freiburg noch nicht in allen Bereichen zufriedenstellend festgelegt und
interpretiert worden seien. Dadurch werde eine lösungsorientierte
Umsetzung erschwert. «Manchmal sind die Schnittstellen zwischen
Kanton und Agglomeration
nicht klar», erläutert André Schneuwly. Dies zum
Beispiel im Bereich der überregionalen Raumplanung.
Es
komme auch zu Doppelspurigkeiten, die
seiner Meinung nach verhindert werden könnten. Auch die Frage der
operativen und strategischen Aufgaben auf der Ebene des
Agglomerationsvorstandes
müsste besser abgeklärt werden. So wäre gemäss
Schneuwly mehr operative Vorarbeit nötig, damit der Vorstand
stärker auf der strategischen Ebene arbeiten könnte.
«Ich empfinde die Agglomeration
Freiburg als eine schwerfällige Struktur», sagt er.
Effizienz
verbessern
Die
Stellungnahme Düdingens ist
jedoch nicht einfach als Kritik, sondern im konstrukiven Sinne zu
verstehen, wie André Schneuwly ausführt: «Man muss
die Sache noch einmal kritisch anschauen. Die Agglomeration Freiburg
ist
eine junge Organisation, die noch in einer Pionierphase steckt, die
nicht einfach ist.» Der Düdinger Gemeinderat verlangt
deshalb eine kritische Überprüfung der Organisation und der
Aufgabeninterpretation. «Damit die Abläufe vereinfacht und
die Effizienz verbessert werden können», hält die
Exekutive fest.
Einzige
Stellungnahme
Gemäss
Agglomerations-Geschäftsführerin
Corinne Margalhan-Ferrat wird der Vorstand der Agglomeration heute
Donnerstag das Schreiben der Gemeinde Düdingen besprechen und dann
eine Stellungnahme verfassen. Düdingen sei die einzige der zehn
Agglomerationsgemeinden,
die auf das Legislaturende hin eine Bilanz verfasst habe.
«Uns
war es wichtig, eine
Rückmeldung zu geben, wie wir als Gemeinde die Arbeit in der
Agglomeration
wahrgenommen haben», erklärt André Schneuwly. Nach
der Abgabe des Agglomerationsprogramms
der zweiten Generation Ende 2011 und dem Entscheid über die
finanzielle Unterstützung durch den Agglomerationsfonds werde
sich zeigen, ob die Agglomeration
eines ihrer wesentlichen Ziele habe erreichen können.
Samstag
28. Mai 2011, Sense
FDP Düdingen
hat nominiert
Düdingen
An einer
erweiterten Vorstandssitzung hat die FDP Düdingen zuhanden der
Bezirkspartei ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die
Grossratswahlen 2011 nominiert. Es sind dies Beat Brülhart, Ursula
Eggelhöfer-Brügger, Irmgard Jungo und Moritz Werro. Wie die
Ortspartei weiter mitteilt, hat sie sich auch mit den Legislaturzielen
2011 bis 2016 befasst.
Zu diesen gehören gemäss FDP der
frühstmögliche Baubeginn der Strasse Birch–Luggiwil, die
Umfahrungsstrasse
mit ultimativen Lärmschutzmassnahmen, die Schulwegsicherung
innerorts, die Instandhaltung der Wanderwege, der Ausbau der
Schiffenenseeroute sowie die Vorarbeiten für den Hochwasserschutz.
Weitere
Ziele der FDP Düdingen sind
die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Region Sense und der
Agglomeration, die Einführung einer Sportkommission, eine
Schuldenreduktion ohne Steuererhöhung sowie die Förderung
einer ökologischen Bauweise mit erneuerbaren Energien. ak
Montag
7. März 2011,
Grossfreiburg
Für
Buslinie von Düdingen nach
Freiburg
Freiburg
Die
Agglomerationsräte aus Düdingen haben an der Sitzung vom
Donnerstag ein gemeinsames Postulat übergeben. Sie fordern den
Vorstand auf, die Machbarkeit einer Buslinie Düdingen-St.
Wolfgang- Freiburg zu überprüfen. Die Räte Ursula
Eggelhöfer-Brügger (FDP), Urs Hauswirth (SP), Werner Wyss
(SVP), Kuno Philipona (CVP) und Damian Bächler (CSP) schlagen vor,
die städtische Linie 6 (Guintzet-Musy) bis nach Düdingen zu
verlängern. Die BLS-Züge würden mit ihrem
Halbstundentakt zu wenig oft für «städtische
Verhältnisse» fahren. Auf der Linie 6 verkehren vier Busse
pro Stunde. Das Postulat wurde diskussionslos überwiesen. pj
Forderung nach mehr Bussen ist integriert
Freiburg In der Antwort
auf ein Postulat zur besseren Erschliessung von Bürglen durch die
Busse der TPF hält der Agglomerationsvorstand fest, dass diese
Forderung bei der Revision des Agglomerationsprogramms
berücksichtigt wird. Pierre-Olivier Nobs (CSP, Freiburg) und
Rainer Weibel (Grüne, Freiburg) sorgten sich um die mangelnde
Erschliessung des Freiburger Quartiers. Heute fährt vor allem die
Regionallinie 127 über Bürglen. Ein weiteres Postulat der
beiden Freiburger Räte hat sich erledigt. Mit der Erhöhung
der Busse der Linie 1 von vier auf sechs pro Stunde ist die Forderung
nach einer verbesserten Kadenz erfüllt. pj
Aktionsplan zu Grossprojekten
Freiburg Christoph
Allenspach (SP, Freiburg) und Daniel Gander (SVP, Freiburg) sorgen sich
um übermässigen Verkehr in der Agglo. Ihr Postulat für
die Einrichtung eines Aktionsmoduls für die Ansiedlung grosser
Verkehrserzeuger wurde vom Vorstand gutgeheissen. Dabei sind Projekte
gemeint, welche 2000 oder mehr Fahrzeugbewegungen pro Tag erzeugen. Der
Vorstand hat die mandatierten Planungsbüros damit beauftragt, ein
solches Modul in das Agglomerationsprojekt der zweiten Generation
aufzunehmen. pj
Mittwoch
2. März 2011, Sense
«Ohne
Umfahrung
keine Entwicklung»
Für
die Gemeindebehörden von
Düdingen ist klar, dass sich die Gemeinde ohne Umfahrungsstrasse
nicht weiterentwickeln
und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen kann.
Düdingen
Das
auszuarbeitende Agglomerationsprogramm zweite Generation hat die
geplante Düdinger Umfahrungsstrasse
wieder ins Gespräch gebracht. Gegner wie Befürworter melden
sich zu Wort. Für die Düdinger Gemeindebehörden steht
fest, dass die Umfahrungsstrasse
für die Entwicklung Düdingens als regionaler
Wirtschaftsstandort unabdingbar ist. Die Umfahrungsstrasse
sei nötig, damit die Arbeitszone Birch voll bebaut werden
könne. Die Arbeitszone Birch wiederum soll mit ihren
Arbeitsplätzen die Entvölkerung kleiner Sensler Dörfer
verhindern.
«Die Entwicklung des mittleren und oberen
Sensebezirks ist deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen
verbunden», sagt Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin.
ak
Will
sich Düdingen weiterentwickeln
und für den Sensebezirk in Zukunft zusätzliche
Arbeitsplätze generieren, muss das Verkehrsproblem gelöst
werden. Dazu braucht es die Umfahrungsstrasse,
sagt die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin.
karin
aebischer
Der
Bericht eines Expertenkollegiums
zuhanden der Agglomeration Freiburg hat die geplante Umfahrungsstrasse
von Düdingen
wieder ins Gespräch gebracht. Ein Zürcher Planungsbüro,
die VCS-Sektion Freiburg sowie der Verein für eine optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) sind überzeugt,
dass die Umfahrungsstrasse nicht
nötig ist (siehe FN vom 15. Februar).
Dies
hat den Gemeinderat von
Düdingen aufhorchen lassen. «Glaubt man diesen Aussagen, hat
man hat den Eindruck, dass die Gemeinde Düdingen nur ihre eigenen
Probleme lösen will», führen Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel-Bruhin und Gemeindeingenieur
Jean-Frédéric Python aus. Durch die starken
Anziehungspunkte wie den Autobahnanschluss, den Bahnhof, die
Arbeitsplätze, aber auch die Schulen und das Kultur- und
Sportangebot sei Düdingen aber Teil eines Gefüges, das eine
überregionale Lösung erfordere. «Es wäre falsch,
Düdingen als Insel zu betrachten und nur unter diesem Blickwinkel
nach Lösungen für das Verkehrsproblem zu suchen», sagt
Hildegard Hodel.
Mehr
Leute, mehr Verkehr
Mit
Verkehrsproblem meint sie die Staus
auf der Hauptstrasse. Zu den Stosszeiten staut es in Düdingen
jeweils von der Autobahnausfahrt bis zur Kirche, das ist eine Strecke
von 1,2 Kilometern. 18 000 Fahrzeuge fahren täglich durch die
7500-Seelen-Gemeinde. Mit dem Bevölkerungswachstum wird diese Zahl
weiter zunehmen.
«Gemäss
Bund wird der Kanton
Freiburg in den nächsten 20 Jahren die grösste demografische
Zunahme verzeichnen», sagt Jean-Frédéric Python.
Mit verkehrs- und raumplanerischen Massnahmen tue der Gemeinderat auf
kommunaler Ebene alles in seiner Macht Stehende, um die Situation zu
verbessern. So investiere die Gemeinde seit jeher in den Langsamverkehr
(z.B. Fussweg Bundtels, Fuss- und Radweg Migros, Arbeitszone Birch
etc.) und er setzte vor allem auch auf verdichtetes Bauen innerhalb des
Dorfes (z.B. Bahnhof Nord).
Mehrverkehr
von aussen
«Doch
Düdingen wird auch von
der Region beeinflusst», sagt Hildegard Hodel-Bruhin. So
könne die Gemeinde Düdingen anderen Gemeinden nicht
verbieten, neue Grossüberbauungen wie die Maggenbergmatte in
Tafers oder diejenige oberhalb Windig in Freiburg zu realisieren. Den
Mehrverkehr, den diese Quartiere auslösen, bekomme aber auch
Düdingen zu spüren. Deshalb nütze es nichts, dass
Düdingen versuche, alleine eine Lösung zu finden. «Aus
diesem Grund ist die geplante Umfahrungsstrasse
ein kantonales Projekt.» Wie die Poyabrücke sei auch die
Umfahrung ein Element, um die
Verkehrsprobleme im Grossraum Freiburg zu regeln.
Poya
hilft kurzfristig
Von
der Poyabrücke erwartet
Düdingen zwar eine leichte Verkehrsentlastung.
«Spätestens nach fünf Jahren ist die Situation aber
wieder gleich wie vorher», sagt der Gemeindeingenieur. Dies weil
die Agglomeration jährlich einen Gesamtverkehrszuwachs von einem
Prozent verzeichne, die Entlastung durch die Poyabrücke bei deren
Eröffnung auf der Strecke Freiburg-St. Wolfgang-Düdingen
gemäss kantonalen Studien aber nur vier Prozent betragen wird. In
den Studien zuhanden der Agglomeration Freiburg, die zurzeit an der
Ausarbeitung des zweiten Agglomerationsprogramms ist, wird die
Notwendigkeit der Umfahrungsstrasse
infrage gestellt. Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel und
Jean-Frédéric Python stören sich daran, «dass
sich diese Planer keine Zeit genommen haben, um die Situation in
Düdingen an Ort und Stelle zu erkunden und auch die spezielle
Topografie kennenzulernen».
Strasse
übers Toggeliloch
So
habe das Zürcher
Planungsbüro zum Beispiel über das Toggeliloch Strassen
geplant, ohne zu merken, dass dort ein Tal ist. «So zu planen,
ist gefährlich», sagt Python. Die Topografie eines Dorfes
sowie die Autobahn und die Bahnlinie seien nunmal Rahmenbedingungen,
die man nicht umgehen könne. Die Düdinger
Gemeindebehörde sei sich bewusst, dass der Infrastrukturfonds des
Bundes vor allem Projekte zur Förderung des ÖV und des
Langsamverkehrs unterstütze. Es sei deshalb auch klar, dass
Strassenprojekte im Agglomerationsprogramm Minuspunkte generieren
würden. Es sei aber die Aufgabe der Agglomeration Freiburg und des
Kantons, dem Bund im Richtplan die Hierarchie zwischen den bestehenden
kantonalen Projekten und den Agglomerationsprojekten zu erläutern.
Birch
braucht Umfahrung
Gemeindepräsidentin
Hildegard
Hodel-Bruhin ist überzeugt, dass die Umfahrungsstrasse
für die Weiterentwicklung des regionalen Wirtschaftsstandorts
Düdingen dringend nötig ist. Der Kanton hat zum Beispiel
für die geplante Überbauung «Brieglipark» mit bis
zu 500 Neuzuzügern eine Verkehrsstudie verlangt und gewarnt, dass
Düdingen verkehrstechnisch am Anschlag sei. Auch für die
Arbeitszone Birch wurde die Auflage gemacht, dass eine
vollständige Überbauung nur unter Voraussetzung der
Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil und der
Umfahrungsstrasse
bewilligt werden kann.
Entvölkerung
verhindern
Und
die Arbeitszone Birch komme nicht nur
Düdingen zugute. «Mit der Arbeitszone Birch wollen wir
erreichen, dass sich der Sensebezirk weiterentwickeln kann», sagt
Hildegard Hodel. Die Entvölkerung kleiner Dörfer soll
verhindert werden, indem im Sensebezirk selbst Arbeitsplätze
angeboten werden. Die Entwicklung des mittleren und oberen Sensebezirks
sei deshalb eng mit der Entwicklung von Düdingen verbunden.
Dienstag 15. Februar
2011, Sense
Verein VoVD:
«Strasse belastet Aussenquartiere»
In einer
Medienmitteilung äussert sich der Verein für die optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen (VoVD) zum Bericht eines
Expertenkollegiums, der die Aufnahme der Umfahrungsstrasse
Düdingen in das auszuarbeitende Freiburger Agglomerationsprogramm
in Frage stellt (FN vom 22. und 15. Januar). Der VoVD findet diese
Kritik absolut gerechtfertigt. Er ist der Überzeugung, dass die
Gemeinde Düdingen für ihre Entwicklung keine
Umfahrungsstrasse braucht.
Keinen
«Oberlandverkehr»
Die Industriezone
Birch liege bereits direkt an der Autobahn und werde durch die
Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil erschlossen, schreibt der VoVD in
seinem Communiqué. Vor allem aber durch die Fertigstellung der Poyabrücke verspricht sich der Verein eine hohe
Entlastung für die Hauptstrasse Düdingens. Der
«Oberlandverkehr» würde somit nicht mehr über
Düdingen geführt, sondern eben über die Poyabrücke. «Durch eine Realisierung der
Umfahrung von Düdingen würde die versprochene Entlastung
durch die Poyabrücke für Düdingen und den
Sensebezirk aufgehoben», teilt der VoVD mit.
Aussenquartiere
belastet.
Für den VoVD ist
der Bau der geplanten Umfahrungsstrasse von Düdingen eine
Verlagerung der Probleme in die Aussenquartiere Santihans,
Rächholderberg, Ottisberg, Düdinger Moos, Zelg und Jetschwil.
Diese würden durch den Durchgangsverkehr auf der neuen Strasse
massiv belastet. «Förderung der Lebensqualität sieht
anders aus», schreibt der VoVD. Der Verein stört sich auch
an den Eingriffen in die Landschaft, die der Bau hervorrufen würde.
Das Problem des
selbst verursachten Verkehrs könne in Düdingen in Zukunft mit
dem bestehenden Strassennetz, dem Valtraloc-Konzept, Ortsbussen, den
Langsamverkehrsachsen und der Realisierung der Raumplanungsziele
praktisch gelöst werden.
Der Bau der
Autobahnausfahrt Fillistorf/Frieseneit hingegen sei anzustreben, findet
der VoVD. «Durch diese regionale Lösung wird das
Sense-Unterland direkt angefahren. Düdingen und Flamatt
können vom Durchgangsverkehr weitgehend befreit werden.»
Selbstverständlich müssten gemäss VoVD auch hier die
ökonomischen und ökologischen Werte einfliessen und die
bestmögliche Variante ausgewählt werden.
Keine
überholten Lösungen
Der Verein will sich
weiter dafür einsetzen, dass nicht an einer
«überholten» Verkehrslösung festgehalten wird,
sondern an einer «nachhaltigen Lösung für die
Zukunft». ak
Dienstag
15. Februar 2011, Front
«Mit den
Umfahrungsstrassen hat
Freiburg keine Chance auf Gelder»
Will
die Agglomeration Freiburg Gelder
des Bundes, muss sie laut VCS auf Umfahrungsstrassen verzichten.
Freiburg
Zum zweiten
Mal setzt sich die Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs Schweiz (VCS)
dafür ein, dass die Umfahrungsstrassen Düdingen und
Marly-Posieux nicht Teil des Agglomerationsprogrammes werden.
Eine
Umfahrungsstrasse zu integrieren sei ein Risiko für alle Gemeinden
der Agglomeration Freiburg, die Subventionen für den
Langsamverkehr erwarteten, sagt Pierre-Olivier Nobs, politischer
VCS-Sekretär, im Interview. Gerade für Düdingen
böten sich andere Lösungen als eine neue Strasse, denn 70
Prozent des Verkehrs sei Binnenverkehr. hpa
Bericht
Seite 2
Dienstag
15. Februar 2011, Sense
«Umfahrung
im Programm ist ein Risiko»
Die
Freiburger Sektion des Verkehrs-Clubs
der Schweiz (VCS) setzt sich ein zweites Mal dafür ein, dass die
Agglomeration Freiburg die Umfahrungsstrassen
Düdingen und Marly-Posieux nicht ins Agglomerationsprogramm
integriert. Pierre-Olivier Nobs erklärt weshalb.
karin
aebischer
Die
erste Auflage des Freiburger
Agglomerationsprogramms wurde 2008 vom zuständigen Bundesamt
abgelehnt. Die zweite Auflage muss bis Ende 2011 eingereicht werden,
damit eine Chance besteht, aus dem nationalen Agglomerationsfonds
Gelder zu erhalten. Zurzeit läuft die Ausarbeitung des Programms.
«Die Agglomeration Freiburg muss diesmal wirklich darauf achten,
dass die Kriterien des Bundes eingehalten werden», sagt
Pierre-Olivier Nobs, politischer Sekretär der Freiburger Sektion
des VCS. Die FN wollten von ihm wissen, weshalb er fürchtet, dass
die Agglomeration Freiburg bei der Verteilung der Bundesmittel noch
einmal leer ausgehen könnte.
Pierre-Olivier
Nobs, weshalb gehören Umfahrungsstrassen
Ihrer Ansicht nach nicht ins zweite Freiburger Agglomerationsprogramm?
Wer den
Bericht des Bundesamtes für
Raumentwicklung (ARE) zum ersten Freiburger Agglomerationsprogramm
liest, erkennt, dass Freiburg mit Umfahrungsstrassen
keine Chancen auf Bundesgelder hat. Der VCS hatte die Agglo schon bei
der Ausarbeitung des ersten Programms davor gewarnt.
Was sagt das
Bundesamt für
Raumentwicklung?
Das ARE
bezeichnet das
Kosten-Nutzen-Verhältnis der Umfahrungsstrasse
Düdingen als ungenügend und die Wirkung der Strasse als
schwach. Eine Arbeitszone zu schaffen, die nur mittels Strassen
erschlossen werden kann, gehört gemäss ARE nicht zu den
Zielvorstellungen eines Agglomerationsprogramms. Wer nach diesen
Aussagen die Strasse trotzdem ins Freiburger Programm integriert, ist
naiv und setzt sehr viel aufs Spiel.
Was wird aufs
Spiel gesetzt?
Eine
Umfahrungsstrasse
ins Agglomerationsprogramm zu integrieren ist ein Risiko für alle
Gemeinden der Agglomeration Freiburg, die Subventionen für den
Langsamverkehr erwarten. Und in diesem Bereich hat die Agglomeration
Freiburg einen enormen Rückstand aufzuholen. 91 Millionen Franken
sollen bis 2015 nur in den Langsamverkehr investiert werden.
Hat denn Düdingen Ihrer Meinung nach
kein Verkehrsproblem?
Doch, sogar ein grosses, vor allem in
Richtung Autobahn. Aber die Umfahrungsstrasse
ist nicht die Lösung. Jedes Mal, wenn man neue Strassen baut,
kreiert man mehr Verkehr, und das kostet wiederum. In Düdingen
müssen der Langsamverkehr mittels Fuss- und Velowegen und auch der
öffentliche Verkehr durch bessere Busverbindungen nach Freiburg
oder gar einen Ortsbus gefördert werden, um das Dorfzentrum zu
entlasten. 70 Prozent des Verkehrs ist Binnenverkehr, der Rest
Transitverkehr. Wäre es andersrum, müsste man eine Umfahrung
in Erwägung ziehen.
Der VCS glaubt nicht an die Realisierung
der Umfahrungsstrasse. Der Grosse
Rat hat aber bereits einen Verpflichtungskredit von neun Millionen
Franken gesprochen, und die Planung läuft.
Von diesen neun Millionen sind 5,3
Millionen Franken für Landkäufe ausgegeben worden. Das ist
kein verlorenes Geld für den Kanton Freiburg. Das Land kann sogar
teurer verkauft werden. Wichtig ist auch, dass zuerst die Wirkung der
Poyabrücke auf den Verkehr in Düdingen abgewartet wird. 2014
wissen wir über den Effekt Bescheid und können dann
weitersehen.
15.
Februar 2011
Bericht
will keine weiteren Strassen
Ein
Bericht
schlägt vor, was im Agglomerationsprogramm zweiter Generation
berücksichtigt werden soll. Die Umfahrungsstrasse von
Düdingen sowie die von Marly-Matran werden in Frage gestellt. Auf
die laufende Planung der Umfahrung von Düdingen habe dies jedoch
keinen Einfluss.
Autor:
Karin Aebischer, Pascale Hofmeier
Weil
die Agglomeration Freiburg im Rahmen des nationalen
Agglomerationsprogramms leer ausging, erarbeitet sie nun ein neues
Programm (vgl. Kasten), die «zweite Generation». Ein
Expertenkollegium aus Politikern und Spezialisten hat dazu einen
Bericht verfasst, der den Werdegang der verschiedenen
Studienaufträge (März bis November 2010) zum
Agglomerationsprogramm zweite Generation erläutert. Die Mitglieder
der Agglomeration, die Region Sense und die betroffenen kantonalen
Ämter hatten bis gestern Freitag Zeit, dazu Stellung zu nehmen.
Kenntnis genommen von diesem Bericht hat auch der
Agglomerationsvorstand.
Schluss
«nicht
akzeptabel»
Der
Gemeindeverband Region Sense stellt in einer Mitteilung von gestern
Freitag mit «Erstaunen» fest, dass die sogenannte
pluridisziplinäre Preisträgergruppe in ihrem Bericht die
Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage stellt. «Da von
verschiedenen Seiten auf die Notwendigkeit dieser Umfahrungsstrasse
hingewiesen wurde und bereits grosse Vorarbeiten geleistet wurden, ist
eine solche Schlussfolgerung für die Region Sense nicht
akzeptabel», schreiben Präsident Nicolas Bürgisser und
Regionalsekretär Manfred Raemy. Zum Beispiel hat der Grosse Rat
bereits einen Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für
Vorstudien und Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse
von Düdingen gesprochen.
«Strasse
ist
gegeben»
Auch
der Gemeinderat von Düdingen wehrt sich gegen die
Planungsbüros und Greminen, welche die Notwendigkeit der
Umfahrungsstrasse Düdingen in Frage stellen. «Die
Umfahrungsstrasse ist gegeben», sagt Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel-Bruhin. Sie sei für die Entwicklung
Düdingens, die Erschliessung der Arbeitszone Birch sowie für
die Entwicklung des ganzen Sensebezirks unabdingbar. Die Agglomeration
Freiburg habe über die Realisierung der Umfahrungsstrasse gar
nicht mehr zu diskutieren, sagt Hildegard Hodel. Ein anderer Punkt sei
die Frage, ob die Umfahrungsstrasse Teil des Freiburger
Agglomerationsprogramms werden soll. «Die Sichtweise des Bundes
bezüglich Subventionen hat sich in den letzten eineinhalb Jahren
geändert», so Hodel. Diese gehe in Richtung Förderung
des Langsamverkehrs und des öffentlichen Verkehrs.
Für
Nicolas
Bürgisser geht es nicht an, dass die Umfahrungsstrasse
Düdingen nicht mehr zum kantonalen Agglomerationsprogramm
gehören könnte und der Kanton damit für die Realisierung
der Strasse aus dem nationalen Agglomerationstopf keine Gelder zu
erwarten hat. «Die Agglomeration Freiburg muss sich bewusst sein,
dass sie dies den Düdingern versprochen hat.»
Mit
Geld der Agglo bauen?
Für
Corinne Margalhan-Ferrat, Geschäftsleiterin der
Agglomeration Freiburg, ist klar, dass das Agglomerationsprogramm mit
Umfahrungsstrassen wie Düdingen und Marly- Matran erneut scheitern
würde und somit nicht vom Infrastrukturfonds des Bundes
profitieren könnte. «Wir haben es schwarz auf weiss. Zu
wenig Langsamverkehr und Förderung des öffentlichen Verkehrs
sowie zu viele Strassenprojekte waren die Kritikpunkte des ersten
Programms», sagt sie.
Dies
heisse jedoch
keineswegs, dass die Umfahrungsstrasse Düdingen nicht realisiert
und finanziell unterstützt werde. So oder so sei die
Umfahrungsstrasse ein kantonales Projekt: «Die Begleitmassnahmen
könnten innerhalb der Agglomeration solidarisch mitfinanziert
werden.»
Auch
Corinne Rebetez, Kommunikationsverantwortliche der Bau- und
Raumplanungsdirektion, bestätigt, dass dieser Bericht keinen
Einfluss auf den Terminplan der geplanten Umfahrungsstrasse von
Düdingen haben wird. «Das Projekt geht weiter wie
geplant», sagt sie.
Prozess,
kein Entscheid
Aufgrund
des Berichts des Expertenkollegiums ist gemäss Corinne
Margalhan-Ferrat nicht nur Düdingen mit
Änderungsvorschlägen konfrontiert. «Es geht vielen
Gemeinden so, denn es gibt einige Unterschiede zwischen der
existierenden Planung der Agglomeration und den
Vorschlägen», so Margalhan-Ferrat. Es gehe jetzt darum,
Anpassungen zu machen und den konkreten Inhalt des
Agglomerationsprogramms zweiter Generation anzupacken.
Er
sei erschrocken, als er den Bericht gelesen habe, sagt
Agglomerationsvorstands-Mitglied und Düdinger Gemeinderat
André Schneuwly. Doch auch er betont, dass der Bericht nicht
«sakrosankt», sondern zu diskutieren sei. «Wir
befinden uns in einem Prozess», so Schneuwly. Am nächsten
Donnerstag würden die Stellungnahmen der Agglomerationsmitglieder
sowie die kritischen Punkte in einem Workshop mit allen
Agglo-Gemeinden, der Region Sense und den Vertretern der betroffenen
Kantonsämter diskutiert.
Das
erstellte Gutachten stellt auch die Umfahrungsstrasse von Marly
nach Matran in Frage. Für den Vize-Ammann von Marly, Pierre-Alain
Cuennet, ist dies bedauernswert, wenn auch nicht überraschend:
«Wir wussten, dass diese keine unmittelbare Priorität
hat.» Wie sich die Gemeinde weiter für die Strasse einsetzen
werde, das müsse der Gemeinderat nächste Woche besprechen.
Harte
Entscheidungen
Auch
aus Sicht der Stadt Freiburg, dem Zentrum der Agglomeration
Freiburg, sind noch nicht alle Würfel gefallen. «Das
Gutachten ist ein Teil des Prozesses, ein neues Projekt auf die Beine
zu stellen», sagt der Freiburger Gemeinderat Charles de Reyff. Im
Gutachten seien sehr viele verschiedene Dinge angesprochen.
Bezüglich
eines der Hauptthemen, der Mobilität, dürfe
man aber nicht vergessen, dass diese in jedem Fall in den kommenden
Jahren weiter zunehmen werde. «Es braucht darum eine organisierte
Entwicklung in der ganzen Agglomeration», sagt de Reyff. So
müsse dafür gesorgt werden, dass Arbeitsplätze und
Wohnungen wenn möglich ortsgleich seien, damit kein weiterer
Verkehr entstehe. De Reyff: «Es ist wichtig, dass mutige
Entscheidungen getroffen werden, auch wenn dies in einigen Fällen
hart sein wird.»
Autor:
Karin Aebischer, Pascale Hofmeier
Samstag
22. Januar 2011,
Schwerpunkt
«Agglo-Bericht
ist reine
Problemverwaltung»
Für
Ständerat Urs Schwaller
gehört die Umfahrung von
Düdingen in das Freiburger Aggloprogramm.
Düdingen/Freiburg
Urs Schwaller kritisiert, dass der Bericht eines Expertenkollegiums die
geplante Umfahrungsstrasse von
Düdingen als Teil des auszuarbeitenden Agglomerationsprogramms in
Frage stellt. Zu einer attraktiven Agglomeration gehört für
den Freiburger Ständerat und «Vater» der Agglomeration
Freiburg eine verkehrsmässig gute Erschliessung auf Strasse und
Schiene sowie eine sehr gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen
Verkehr. Beides setze voraus, dass die Agglomeration nicht im Verkehr
und in den Staus ersticke. Umfahrungsstrassen
seien deshalb Voraussetzung für Lebensqualität und
Arbeitsplätze - auch in der Agglomeration Freiburg. ak
Bericht
Seite 3
«Die
Umfahrungsstrasse
Düdingen gehört ins Agglomerationsprogramm»
Ein
Aggloprogramm ohne Umfahrung von Düdingen ist für
Ständerat Urs Schwaller nicht akzeptabel. Er fordert die
Verantwortlichen zu zukunftsorientierter Planung auf.
karin
aebischer
Der
Bericht eines Expertenkollegiums, der
sich auf das auszuarbeitende Freiburger Agglomerationsprogramm 2.
Generation bezieht, stellt die Realisierung der Umfahrungsstrasse
Düdingen und ihre Aufnahme ins Agglomerationsprogramm in Frage
(siehe FN vom 15. Januar). Ständerat Urs Schwaller kritisiert,
dass dies eine reine Verwaltung der Probleme und keine
Problemlösung sei, wie er im Gespräch mit den FN erklärt.
Urs Schwaller, was sagen Sie als
«Vater» der Agglomeration Freiburg zu diesem Bericht?
Für mich hat Planung immer etwas mit
Zukunftsgestaltung zu tun und ist nicht bloss eine Auflistung der
Probleme der Vergangenheit. Ein Agglomerationsprogramm muss ein
Zukunftsprojekt sein. Dieser Bericht vermittelt mir den Eindruck, dass
hier die Probleme verwaltet und nicht gelöst werden. Es stimmt
für mich überhaupt nicht, dass die Umfahrungsstrasse
nicht Teil des Agglomerationsprogramms Freiburg sein soll. Sie
gehört ins Programm.
Weshalb?
Düdingen muss aus der Sicht des
wirtschaftlichen Zentrums des Sensebezirks betrachtet werden. Dazu
braucht es auch die notwendige verkehrsmässige Erschliessung.
Integriert man die Umfahrungsstrasse
nicht in das Agglomerationsprogramm, wird Düdingen für einen
guten Entscheid - den Beitritt zur Agglomeration Freiburg - bestraft.
Den Leuten muss bewusst gemacht werden, dass Freiburg nur so stark sein
kann, wie die Agglomeration ist.
Was ist eine starke Agglomeration?
Die Agglomeration Freiburg ist nur dann
stark, wenn sie auf beiden Seiten der Saane Fuss fasst.
Donnerstag 31.
März 2011, Bernische Nachbarschaft
Umfahrung
ist wieder im Gespräch
Laupen
wollte sein
Verkehrsproblem mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt lösen. Auf
Druck aus der Bevölkerung setzt sich die Gemeinde nun doch wieder
für eine Umfahrung ein.
Helene
Soltermann
Die
bestehende
Ortsdurchfahrt sanieren statt eine Umfahrung
bauen. Auf diese Weise sollte das Verkehrsproblem in Laupen
ursprünglich gelöst werden. Dieser Entscheid fiel im Oktober,
und er überraschte die Laupener: Kaum jemand war der Ansicht, dass
das Verkehrsproblem ohne Umfahrungsstrasse
gelöst werden könnte.
Stau
wegen Barriere
In
Laupen liegt der
Verkehrsknoten bei der Sensebrücke. Vier Mal pro Stunde schliesst
die Barriere, folglich stauen sich die Autos. Laut dem Projekt, welches
im Herbst beim Wettbewerb zur Verkehrssanierung gewonnen hat, liegt der
Schlüssel für einen funktionierenden Verkehrsfluss im Wegfall
der Barriere durch die Verlagerung des Sackbahnhofs vor die
Sensebrücke und in einem neuen Kreisel vor der Brücke (die FN
berichteten).
Das
federführende Leitorgan, in dem Gemeinde- und Kantonsvertreter,
das Siegerteam, der Ortsplaner sowie die SBB und die Sensetalbahn
vertreten sind, wollte dieses Siegerprojekt eigentlich umsetzen. Nun
kommt aber wieder die Umfahrung
ins Spiel. Der Gemeinderat will sich laut einer Mitteilung im Leitorgan
für eine Umfahrungsstrasse
stark machen. Dazu gedrängt worden ist er von Laupener
Bürgern, die Unterschriften für eine Umfahrungsstrasse
gesammelt haben.
Das
Projekt der Umfahrungsstrasse hat beim Wettbewerb im
Oktober den zweiten Platz erreicht. Auch dieses Projekt sieht eine
Verlegung des Bahnhofs vor, doch im Gegensatz zum Siegerprojekt
würde nicht die Ortsdurchfahrt saniert, sondern der Dorfkern mit
einer Umfahrungsstrasse bis zum
Hotel Bären entlastet.
Mitinitiant
der
Unterschriftensammlung für das Umfahrungsprojekt
ist Ueli Remund. Wie viele Unterschriften die Gruppe gesammelt hat,
will er nicht sagen. Es gehe ihm nicht darum, jemanden unter Druck zu
setzen, sondern zu ermitteln, auf welches Echo das Anliegen der Gruppe
stosse, sagt Remund. Man habe sich so früh wie möglich in den
Prozess einschalten wollen.
Nur
ein Projekt
vorgestellt
Laut
Remund sei an
der Informationsveranstaltung im letzten Herbst lediglich das
Siegerprojekt mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt detailliert
vorgestellt worden. «Nach der Veranstaltung haben sich offenbar
mehrere Leute gefragt, ob das Siegerprojekt wirklich den Laupener
Bedürfnissen entspricht», sagt Remund.
Krebst der
Gemeinderat einen Schritt zurück, wenn er das Umfahrungsprojekt wieder auf den Tisch
bringt? «Wir gehen keinen Schritt zurück, sondern einen
seitwärts», sagt Gemeindepräsident Urs Balsiger.
Derzeit sei man in einer Zwischenphase, in der man alle Fakten auf den
Tisch lege. «Im Sommer wollen wir die Vor- und Nachteile des
Gewinnerprojektes und der Umfahrungsvariante
vorstellen.» Dann werde entschieden, welches der beiden
Projekte
umgesetzt werde.
Dann sollten auch die
offenen Fragen der Unterschriftensammler beantwortet werden. Nicht klar
ist laut Remund zum Beispiel, wie weit die Bevölkerung von Laupen
bei der Sanierung einer Kantonsstrasse mitbestimmen dürfe. Auch
noch offen ist laut dem zweiten Mitinitianten Beat Wittwer, was wann
auf dem Polyareal gebaut werde. «Je nach dem, was auf dem
Polyareal entsteht, hat dies auch Auswirkungen auf die
Verkehrssituation.»
Donnerstag
28. Oktober 2010, Bernische Nachbarschaft
Siegerprojekt: Eine
Lösung ohne Umfahrung
Das
Siegerprojekt der
Planungsfirma Roduner BSB und Partner AG aus Köniz sieht als
grösste Veränderung vor, den Bahnhof in Richtung Neuenegg
zwischen die Villa Freiburghaus und den Entenweiher zu verlegen. Damit
entfällt die Barriere vor der Sensebrücke, und statt der
heutigen Kreuzung gewährleistet ein Kreisel den Verkehrsfluss.
Eine Verkehrssimulation hat gezeigt, dass mit diesen Massnahmen die
heute alltäglichen Staus entfallen und der Verkehr selbst bei
einer Zunahme um 40 Prozent gegenüber heute flüssig bleibt.
Für Fussgänger und Velofahrer soll der neue Bahnhof über
einen Weg entlang der Sense mit dem Stedtli verbunden werden.
Auf dem heutigen
Bahnareal ist statt einer Umfahrungsstrasse
attraktives Siedlungsgebiet vorgesehen: Auf der Westseite des Areals
könnten Wohnungen geschaffen werden, auf der Ostseite beim
heutigen Bahnhof ist eine gemischte Nutzung für Gewerbe und Wohnen
denkbar. Der Uferbereich der Sense mit Fuss- und Veloweg wird
aufgewertet und der Fluss zwecks Hochwasserschutz leicht verbreitert.
Das Ufer soll der Bevölkerung als Naherholungsraum mit
Grünflächen zugänglich sein.
Der
Verkehr wird
durch den Verzicht auf eine Umfahrung
weiterhin durchs Stedtli rollen. Dort soll das Tempo durch optische
Massnahmen reduziert und damit der Lärm vermindert und durch den
Abbau der Terrasse des Sternens beidseitig ein Trottoir erstellt
werden. luk
In Laupen soll der
Verkehr in Zukunft ohne Umfahrung
wieder flüssig rollen
Verschiebung
des
Bahnhofs Ja, Umfahrung Nein: Zu
diesem Schluss kommt das Siegerprojekt des Studienwettbewerbs zur
Verkehrssanierung und städtebaulichen Entwicklung Laupens.
Lukas
Schwab
Die
Resultate des
Wettbewerbs zur Verkehrssanierung und Entwicklung Laupens sind
überraschend: Zwei der drei Planungsteams, darunter auch das
Siegerteam (siehe Kasten), sehen in ihren Projekten von einer Umfahrung
des Stedtlis ab. Damit hat in
Laupen kaum jemand gerechnet, auch nicht Gemeindepräsident Urs
Balsiger. «Ich ging davon aus, dass die Umfahrung
fester Bestandteil der Projekte sein wird», sagte er am Dienstag
bei der Präsentation des Siegerprojekts. Wie die anderen
Mitglieder des Beurteilungsgremiums überzeugten ihn aber die
Argumente des Siegerteams des Planungsbüros Roduner BSB und
Partner.
Vorteile
ohne Umfahrung
Laut
dem
zuständigen Kreisoberingenieur Ueli Weber hat das Projekt gezeigt,
dass der Schlüssel für einen funktionierenden Verkehrsfluss
beim Wegfall der Barriere liegt, nicht beim Bau einer Umfahrung. Dies
hat eine
Verkehrssimulation bestätigt, die den Bürgern am Infoanlass
gezeigt wurde. «Das Verkehrsproblem bei der Sensebrücke wird
mit dem Kreisel und dem Wegfall der Barriere gelöst», so
Weber.
Durch
den Verzicht
auf die Umfahrung über das
heutige Bahntrassee bleibe die Neuengasse als Lebensader für das
Gewerbe im Stedtli erhalten und das städtebauliche
Entwicklungspotenzial entlang der Sense sei deutlich grösser.
«Die Fläche kann als attraktives Siedlungsgebiet genutzt
werden und der Zugang zur Sense ist gewährleistet», so
Weber. Als zentralen Pluspunkt nannte er auch die Kosten, die ohne
Umfahrungsstrasse deutlich geringer
ausfallen.
Der Bau einer Umfahrung würde Laupen
zudem
Nachteile bringen: «Die Lärmbelastung entlang der Sense
würde stark zunehmen», so Weber. Insgesamt sei das
Beurteilungsgremium zum Schluss gekommen, dass es ohne Umfahrung mehr
Gewinner und weniger
Verlierer gebe.
Verkehr
im Stedtli
bleibt
Auf
die Frage eines
Bürgers, was der Umfahrungsverzicht
für die Stedtli-Bewohner bedeute, erklärte Weber, diese
müssten weiterhin mit dem heutigen Verkehrsaufkommen leben.
«Die Anwohner der Neuengasse sind sicherlich nicht die Gewinner
dieser Lösung.» Zur Sanierung der Ortsdurchfahrt würden
aber ein Lärmsanierungsprogramm sowie Massnahmen zur
Verkehrsberuhigung gehören. «Dadurch sollte zumindest der
Lärm ein wenig abnehmen.»
Andere Bürger
kritisierten insbesondere die Tatsache, dass sich Laupen mit diesem
Projekt die Chance auf eine Umfahrung
für immer verbaue. Denn spätestens mit einer Überbauung
des heutigen Bahnareals würde eine Umfahrung
definitiv unmöglich.
Eine Mehrheit der
Bürger äusserte sich aber positiv zum Projekt, so auch der
ehemalige Gemeindepräsident Manfred Zimmermann: «Ich war
immer ein grosser Umfahrungsfan,
aber dieses Projekt hat mich überzeugt», sagte er.
Ob die Laupener mit
der Umsetzung des Siegerprojekts einverstanden sind, wird sich zeigen,
wenn die ersten Teilprojekte in die Mitwirkung kommen. Wann es so weit
ist, ist noch ungewiss. Laut Weber sollen die Arbeiten für die
Sanierung der Ortsdurchfahrt 2015 in Angriff genommen werden. Damit
dies möglich ist, müsste der Bahnhof dann bereits am neuen
Standort stehen.
Donnerstag
18. Februar 2010, Bernische
Nachbarschaft
Ein Wettbewerb soll
Lösungen zur Verkehrssanierung von Laupen bringen
Die Verschiebung des
Bahnhofs und eine Umfahrung
über das Bahnareal könnten die Verkehrsprobleme in
Laupen
lösen. Drei Studien sollen zeigen, was machbar ist.
Lukas Schwab
In Laupen könnte
sich in naher Zukunft einiges verändern: Zur Diskussion stehen
eine Verlegung des Bahnhofs hinter die Sensebrücke-Kreuzung in
Richtung Neuenegg und eine Stedtli-Umfahrung
auf dem dadurch frei werdenden Bahntrassee. Im Rahmen eines
Wettbewerbs
sollen nun drei Planungsteams ausgewählt werden, die konkrete
Projekte erarbeiten. Der Berner Regierungsrat hat dafür einen
Kredit von 250 000 Franken bewilligt.
«Wir sind
über den Kredit für die Studien erfreut», erklärt
Rolf Schorro, Gemeindepräsident von Laupen. Der Gemeinderat
unterstütze die Verschiebung des Bahnhofs voll und ganz.
Insbesondere den Wegfall des Bahnübergangs an der
Bösingenstrasse sieht Schorro als grossen Vorteil: «Dadurch
wären die täglichen Staus vor der Barriere Vergangenheit, und
wir hätten wieder einen flüssigeren Verkehr.»
Kosten als grosse
Gefahr
«Mit dem
Studienauftrag steht noch nicht fest, dass der Bahnhof tatsächlich
verschoben wird», erklärt Hansjörg Fischer,
Projektleiter vom Tiefbauamt des Kantons Bern. Ob dies überhaupt
möglich sei, würden die Studien erst zeigen. Fischer geht
aber davon aus, dass die Planungsteams gute Lösungen auf den Tisch
bringen werden. Eine Gefahr für das Projekt sieht er in erster
Linie bei den Kosten.
Das Ziel der Studien
ist es, ein Gesamtprojekt für die Verkehrssanierung und die
städtebauliche Entwicklung Laupens zu erarbeiten. Es soll unter
anderem Auskunft geben über Lage und Betrieb des neuen Bahnhofs,
die künftige Verkehrsführung, die Nutzung des alten
Bahnhofareals und Möglichkeiten zur Aufwertung des Stedtlis. Die
Bedürfnisse und Anliegen der Bevölkerung fliessen über
eine Begleitgruppe in die Planung ein (siehe Kasten).
Im Oktober sollen die
drei Projekte an einer Informationsveranstaltung der
Öffentlichkeit präsentiert werden. Ein Siegerprojekt wird
nicht prämiert. «Wir wollen aus allen Projekten das Beste
herausnehmen und zusammenfügen», erklärt Fischer. Damit
soll für Laupen das Optimum herausgeholt werden.
Projekt bis 2018
umsetzen
Einen festen
Terminplan für die Umsetzung der Verkehrssanierung gibt es laut
Fischer nicht, und Prognosen seien aufgrund der Mitwirkungsverfahren
schwierig. «Realistisch betrachtet werden die Bagger sicherlich
nicht vor 2013 auffahren», sagt Fischer. Gleichzeitig sollten die
Arbeiten aber bis spätestens im Jahr 2018 umgesetzt werden.
«Bis dahin muss die Sensetalbahn gemäss Vorgaben den Bahnhof
und die Bahnanlagen erneuert haben», erklärt Fischer.
Der Zeitpunkt
für das Grossprojekt ist günstig: In Laupen stehen die
Sanierung der Ortsdurchfahrt und der Sensebrücke an, die auch eine
Schwachstelle des Hochwasserschutzes ist. Zudem muss die Sensetalbahn
ihre Bahnanlagen umfassend erneuern. Mit der Bahnhofverlegung
könnte dies alles auf einen Schlag erledigt werden.
Donnerstag
8. Juli 2010, Kanton
Projektleitung
für Umfahrung von Düdingen
Freiburg
Der Staatsrat hat an seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien die
Projektoberleitung der Umfahrungsstrasse Düdingen ernannt,
die von Baudirektor Georges Godel präsidiert wird.
Wie er am Mittwoch mitteilte, gehören ihr folgende Mitglieder an:
Hans-Rudolf Beyeler, Oberschrot, Grossrat; Heinz Etter, Ried bei
Kerzers, Grossrat; Josef Fasel, Alterswil, Grossrat; Joe Genoud,
Châtel-St-Denis, Grossrat; Ursula Krattinger-Jutzet,
Düdingen, Grossrätin; Elian Collaud, St-Aubin, Grossrat,
Präsident der Kommission für Strassen und Wasserbau; Pascal
Aeby, Corminboeuf, Generalsekretär der Raumplanungs-, Umwelt- und
Baudirektion; André Magnin, Marly, Kantonsingenieur; Denis
Wéry, Chavannes-les-Forts, Chef der Sektion Strassenprojekte
beim Tiefbauamt; Jean-Marie Seydoux, Bulle, Projektleiter beim
Tiefbauamt. . wb
Samstag 17. April
2010, Schwerpunkt
Birch-Luggiwil:
Finanzierung durch Bund massgebend
Ein kurzer
Rückblick auf die bisherige Entstehungsgeschichte der Arbeitszone
Birch zeigt, dass bis zum heutigen Tag einige Hürden zu nehmen
waren. So hatte der Düdinger Gemeinderat bereits 1987 im Leitbild
«Düdingen im Jahre 2000» die Zukunft des Raumes Birch
in einer wichtigen Arbeitszone gesehen. Verhandlungen mit verschiedenen
Grundeigentümern ergaben, dass die Parzellen, welche damals der
Ziegelei gehörten, sowie einige Flächen des
Landwirtschaftsbetriebes Hofmann (heute Lehmann und Riedo), eingezont
werden konnten.
Auch die optimale
Erschliessung musste angegangen werden. 1992 hat der Gemeinderat ein
Strassenerschliessungsprojekt ausarbeiten lassen und konnte auf dieser
Grundlage den Kostenverteiler für die Baukosten der Strasse von
zirka 3,5 Millionen Franken verhandeln.
Einfluss der Umfahrung
1999 startete die erste Arbeitsgruppe
unter der Leitung des Kantonsingenieurs mit der Nutzwertanalyse der
beiden Varianten (V1 und V2) der Umfahrungsstrasse. «Es war sehr
wichtig, abzuklären, welchen Einfluss die Umfahrungsstrasse auf die AZ Birch haben
wird», so der Gemeindeingenieur. Diese Studie wurde dem Volk am
19. November 2003 vorgestellt.
Ab 2000 erarbeitete
die zweite Arbeitsgruppe den Richtplan für die Arbeitszone Birch.
In dieser Gruppe waren Vertreter der kantonalen
Wirtschaftsförderung, des Gemeindeverbandes Region Sense sowie der
Gemeinde Düdingen aktiv. Die Studien mit Verkehrsstudie und
Erschliessungskonzept wurden je zur Hälfte vom Gemeindeverband und
der Gemeinde finanziert. Am 2. März 2004 wurde der Richtplan vom
Kanton genehmigt und so konnte es wieder einen Schritt weiter in
Richtung Zonenplan gehen.
Die Gemeinde hatte in
der Zwischenzeit Verhandlungen mit den verschiedenen
Grundeigentümern im Raum Birch geführt, um eine
zusammenhängende Fläche bilden zu können. Die
Gemeindeversammlungen hatten den Landkäufen im Birch zugestimmt.
Mit Hilfe von IHG-Darlehen wurde die Finanzierung sichergestellt.
Bund bezahlt Strasse
Am 1. Juni 2006 dann
eine massgebende Entwicklung: Der Bund gab bekannt, dass er die Planung
und Finanzierung der Verbindungsstrasse Birch - Luggiwil
übernimmt, da diese ein Autobahnzubringer ist. «Das war
für uns ein grosses Glück», sagt Hildegard Hodel. Die
Gemeinde konnte nun konkrete Projekte für die Erschliessung der
Zone planen. Am 27. Juni 2006 erteilte der Gemeinderat einem
Ingenieurbüro den Auftrag für die Grob- und Feinerschliessung
mit Kostenschätzung.
2008 konnte die
Gemeinde mit den Grundeigentümern einen Schlüssel für
die Aufteilung der Kosten der Grob- und Feinerschliessung vereinbaren.
Vorangegangene Verhandlungen führten auch dazu, dass die
Unternehmungen Gustav Riedo und Möbel Lehmann von der Gemeinde
zusätzliches Bauland kaufen konnten, um ihre zukünftige
Entwicklung abzusichern.
Darlehen von 4,5
Millionen
Bereits 2006 hatte
der Gemeinderat beim Kanton eine Subventionierung beantragt. Im Rahmen
der neuen Regionalpolitik (NRP) hat der Staatsrat nun seine
Unterstützung zugesichert. Dies führte dazu, dass der
Gemeinderat der Gemeindeversammlung am 14. Mai 2009 ein Kreditbegehren
von brutto 6,8 Mio. Franken für die Grob- und Feinerschliessung
beantragen konnte. Erst kürzlich, am 19. Januar 2010, hat der
Staatsrat nun zugesichert, die Arbeitszone mit einem Darlehen von 4,5
Mio. Franken zu unterstützen. Dieser Betrag ist zu 50 Prozent
durch die NRP und zu 50 Prozent durch das Konjunkturprogramm des Bundes
gesichert. ak
Samstag 17. April
2010, Kanton
Ab
Dezember fährt das Postauto direkt von Murten nach Düdingen
Ohne Umsteigen von
Murten nach Düdingen reisen: Laut Staatsrat wird dies auf den
Fahrplanwechsel im Dezember hin möglich.
Lukas Schwab
Freiburg
Der Wunsch der Bevölkerung nach einer direkten Verbindung zwischen
Düdingen und Murten besteht schon lange. Nun scheint er in
Erfüllung zu gehen: In der Antwort auf ein Postulat von
FDP-Grossrat Heinz Etter aus Ried hält der Staatsrat fest, auf den
kommenden Fahrplanwechsel hin werde die durchgehende Linie
Düdingen-Murten ohne Umsteigen realisiert.
Abtausch der Linien
Bis anhin mussten
Reisende auf dem Weg von Murten nach Düdingen in Gurmels
umsteigen. Für die Verbindung zwischen See- und Sensebezirk sorgen
derzeit zwei verschiedene Transportunternehmen: Die Linie
Kerzers-Gurmels-Düdingen wird von der Postauto Schweiz AG
betrieben, jene zwischen Gurmels und Murten von den TPF. Dies
gehört jedoch bald der Vergangenheit an: Wie der Staatsrat
mitteilt, wird ab Dezember die Strecke Gurmels-Murten vom
Transportunternehmen Postauto übernommen und eine durchgehende
Linie Murten-Düdingen eingerichtet. Im Gegenzug wird die Linie
Sugiez-Lugnorre, die bisher von Postauto bedient wurde, an die TPF
übertragen.
Die Einigung sei im
Februar an einer Sitzung der beiden Partner zustande gekommen, schreibt
der Staatsrat. Das Amt für Verkehr und Energie (VEA) habe sich
schon länger darum bemüht, eine direkte Verbindung zwischen
Murten und Düdingen zu ermöglichen. «Die beiden
Unternehmen werden ausserdem in Regionen, in denen mögliche
Synergien vorhanden sind, nach Möglichkeiten suchen, ihre
jeweiligen Netze umzustrukturieren, damit das Verkehrsangebot
verbessert und die Produktionskosten gesenkt werden können»,
schreibt der Staatsrat weiter.
Erfreuliche Antwort
Heinz Etter ist mit
der Antwort aus Freiburg sehr zufrieden: «Es dauerte zwar etwas
lange, bis die Antwort kam, dafür ist ihr Inhalt umso
besser», sagte der Grossrat am Freitag gegenüber den FN.
Seine Anfrage, was der Staatsrat bezüglich der Umsetzung einer
direkten Busverbindung
zwischen Murten und Düdingen zu unternehmen gedenke, hatte Etter
im Juli 2009 eingereicht. Er sei froh, dass nun der lange gehegte
Wunsch aus der Bevölkerung realisiert werde. «Und dass es
schon im Dezember geschieht, freut mich umso mehr», so Etter.
Samstag
3. April 2010, Sense
Umfahrung: Ingenieure an die
Arbeit
Düdingen
Die Erarbeitung des Vorprojektes der Umfahrungsstrasse von Düdingen ist im
aktuellen Amtsblatt öffentlich ausgeschrieben. Wie
Kantonsingenieur André Magnin auf Anfrage der FN erklärte,
können die verschiedenen Ingenieurbüros ihre Offerten zum
Vorprojekt bis zum 21. Mai einreichen. Dann werden diese miteinander
verglichen und daraufhin wird entschieden.
Die für die Ingenieure zu behandelnde Elemente sind unter anderem:
die Erarbeitung der Pläne der Strassenachse, Längen- und
Querprofile, das Erstellen einer Liste der für die Ausarbeitung
der Umweltverträglichkeitsstudie notwendigen Elemente sowie das
Errechnen der Leistungen, die sich aus dem Vorprojekt ergeben. ak
Donnerstag 4. Februar
2010, See
Umfahrungen: Nach
globalen Studie werden Prioritäten gesetzt
Der Grosse Rat hat
gestern im Rahmen des Berichts des Staatsrates zu mehreren Umfahrungsstrassen-Projekten über
die H 10 diskutiert. Wie Baudirektor Georges Godel betonte, wird der
Staat aufgrund der vielen Projekte eine Gesamtstudie erstellen.
«Wenn wir die Ergebnisse der Studie kennen, werden wir
Prioritäten setzen und mit der Realisierung beginnen. Wir
können aber nicht alles machen», hielt er fest und stellte
die Ergebnisse der Studie für Ende 2011/Anfang 2012 in Aussicht.
Im Bericht des Staatsrates sind im
Seebezirk auch Gurmels und Salvenach erwähnt, die eine Umfahrungsstrasse wünschen. Heinz Etter (FDP,
Ried bei Kerzers) und Theo Studer (CVP, Murten) riefen in Erinnerung,
dass Courtepin und Courgevaux nicht vergessen werden sollten. Zur H 10
meinte Studer, dass es niemand verstehen würde, wenn auch in
Löwenberg ein Viadukt gebaut würde, da schon eines in Kerzers
steht.
Beste
Lösung suchen
Für die
umweltverträglichste sowie verkehrstechnisch und wirtschaftlich
beste Lösung setzte sich MLB-Sprecher Daniel de Roche ein. az
Mittwoch 23. Dezember
2009, Forum
Lärmerprobte
Menschen und
Tiere
FN
vom 15. Dezember 2009, «CVP Düdingen fordert: Umfahrung
unter den Boden»
Die
CVP Düdingen hat ein Herz für Tiere! Im Bereich Möser
soll die Umfahrungsstrasse in einem Tunnel verschwinden, sicher damit
das Brutgeschäft der Schwäne nicht gestört wird. Der
nächste Schritt wird dann hoffentlich sein, dass die A12 im
Bereich Möser auch überdeckt wird.
Andererseits
soll das Trassee in Ottisberg-Toggeliloch bis zum Anschluss Birch
abgesenkt werden, damit die Menschen von Santihans und Bonnstrasse so
richtig in den Genuss von Abgasen, Staub und Lärm kommen. Diese
Bewohner sind ja schon viele Jahre A12-erprobt und ein bisschen mehr
oder weniger Imissionen kann man denen schon zumuten; oder wird da etwa
spekuliert, dass diese Menschen schlussendlich genug geplagt worden
sind und auswandern, womit ihr Wohnraum endlich als Gewerbe- und
Industriezone umfunktioniert werden kann?
Der
Gedanke ist sicher absurd; oder könnte es doch sein, dass einige
CVP-Politiker im näheren oder weiteren Bereich der
zukünftigen Umfahrungsstrasse ihren Wohnsitz oder noch Bauland zu
verkaufen haben? Sollte dies der Fall sein, dann wäre es sicher
vorteilhaft, wenn diese wegziehen würden. So könnte die
absurde Umfahrung von Düdingen ohne Kunstbauten und dadurch
kostengünstig erstellt werden. Für das einfache Volk ist das
ja gut genug!
Peter
Wymann, Düdingen
Dienstag
15. Dezember 2009, Sense
CVP Düdingen
fordert: «Umfahrung unter den Boden»
Für
die CVP Düdingen ist der Schutz von Mensch und Umwelt bei der
Planung der Umfahrungsstrasse Düdingen höher zu gewichten als
mögliche Mehrkosten.
karin aebischer
Düdingen
«Umfahrungsstrasse
Düdingen unter den Boden!», heisst die Resolution, die der
erweiterte Vorstand der CVP Düdingen an seiner letzten Sitzung
zuhanden der kantonalen Baudirektion und des Gemeinderates von
Düdingen verabschiedet hat. Die Ortspartei setzt sich im Bereich
der Düdinger Möser für eine weiterführende
Untertunnelung der Strasse bis unter die Autobahn ein. Wie die CVP in
einer Medienmitteilung festhält, wäre dies aus ihrer Sicht
eine «natur- und einwohnergerechte Lösung».
In der Vorstudie der Umfahrungsstrasse
von Düdingen sind u. a. ein 690 Meter langer Zelgtunnel und eine
Variante mit einer eventuellen Verlängerung des Tunnels um 800
Meter vorgesehen. «Es ist noch zu früh, um sagen zu
können, ob der Tunnel verlängert wird oder nicht»,
sagte Kantonsingenieur André Magnin am Montag auf Anfrage der
FN. Die Umwelt-verträglichkeitsprüfung werde zeigen, ob eine
Verlängerung des Tunnels erforderlich sei.
Mittels einer Studie versuche man immer,
die optimale Lösung zu finden, dazu gehöre auch das
Verhältnis zwischen ober- und unterirdischen Strassen, so Magnin.
Abgesehen von den Kosten könne man natürlich auch die gesamte
Umfahrungsstrasse (3,7 Kilometer) unterirdisch machen, meint Magnin mit
einem Augenzwinkern.
Nachhaltigkeit
wichtiger als Kosten
Da es sich gemäss CVP Düdingen
bei der Umfahrungsstrasse um ein Jahrhundertwerk handelt, sei bei der
Planung und Realisierung der Strasse die Nachhaltigkeit trotz
möglicher Mehrkosten vorrangig zu gewichten. Um die Emissionen
unter Kontrolle zu halten, fordert die Partei weiter, im Raum Ottisberg
bis zum Anschluss Birch ein versenktes Trassee wie bei der H189 von
Bulle in Betracht zu ziehen. Die Überquerung des Toggelilochs
müsse von umfassenden Lärmschutzmassnahmen begleitet werden
und wo Tunnels vorgesehen sind, dürfe auch der Langsamverkehr mit
entsprechenden Ersatzlösungen nicht vergessen gehen.
Am 19. Juni hat der Grosse Rat den
Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für Vorstudien und
Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse von
Düdingen gutgeheissen. Die CVP Düdingen sei über diesen
Beschluss erfreut, schreibt sie im aktuellen Communiqué, setze
sich aber dafür ein, dass der Schutz von Mensch, Natur und Umwelt
bei der Planung der Strasse optimal berücksichtigt werde.
Samstag 12. Dezember
2009, Sense
«Das erlebst
du wohl nicht
mehr»
Ein Bürger von
Bösingen hat dem
Gemeinderat an der Gemeindeversammlung ans Herz gelegt, sich
frühzeitig darum zu kümmern, dass sich die in der «Verkehrsstudie unterer
Sensebezirk» erwähnte Verbindungsstrasse
Schmitten-Bösingen «in einem vernünftigen Rahmen»
bewegen werde. Der Gemeinderat konnte ihn daraufhin auch gleich
beruhigen. Es handle sich dabei nur um eine Studie und das Ganze dauere
wohl noch eine Ewigkeit, meinte Gemeinderat Hugo Schneuwly. Ammann
Louis Casali pflichtete ihm bei. «Das erlebst du wohl nicht
mehr», sagte er dem Bürger. «Aber natürlich
wünschen wir dir ein langes Leben.» ak
Samstag 5. Dezember
2009, Kanton
«S-Bahn stärkt die Position des
Kantons»
Bis ins Jahr 2014
soll der Kanton Freiburg über ein S-Bahn-Netz verfügen.
Kernstück des Projektes ist die neue direkte Bahnlinie Bulle-
Romont-Freiburg-Bern. Getragen wird das Projekt von den TPF und den
SBB.
Irmgard Lehmann
Das Aufgebot an
Staatsräten, Direktoren und Projektverantwortlichen war gross
gestern Freitag: Schliesslich ging es bei der Medienorientierung um ein
strategisch wichtiges Projekt, wie Volkswirtschaftsdirektor Beat
Vonlanthen, Präsident der Delegation S-Bahn, betonte. Die neue
Bahn sei ein Schlüsselprojekt im öffentlichen Verkehr.
«Die neue Bahn wird die Position des Kantons Freiburg zwischen
den Grossräumen Bern und Lausanne stärken», fügte
Staatsrat Erwin Jutzet, Mitglied der Delegation S-Bahn, bei. Denn
Freiburg laufe Gefahr, zum reinen Vorort zu werden.
Integration von Bulle
in das nationale Eisenbahnnetz
Mit der neuen
direkten Bahnverbindung Bulle-Romont-Freiburg-Bern wird das Projekt
lanciert. «Die neue S- Bahn-Linie wird Bulle der Stadt Freiburg
näherbringen», bemerkte Staatsrat Pascal Corminboeuf,
Mitglied der Delegation S-Bahn.
Die Fahrt der S-Bahn
von Bulle über Romont nach Freiburg im Halbstundentakt wird 34
Minuten dauern. Von Freiburg fährt sie weiter direkt nach Bern in
19 Minuten. 2011 sollte es soweit sein, insofern die
Infrastrukturarbeiten planmässig voran gehen. «Dadurch wird
die Region Bulle optimal ins schweizerische Bahnnetz integriert»,
bemerkte der Volkswirtschaftsdirektor.
Neue Buslinien
Die heutige direkte Busverbindung
Freiburg-Bulle soll mit Inbetriebnahme der S-Bahn Freiburg aufgehoben
werden. Allerdings wird eine neue Buslinie zwischen Bulle und Romont
eingeführt, welche die Anliegergemeinden erschliesst. «Diese
Massnahme verbessert für die betroffenen Gemeinden den Zugang zum
öffentlichen Verkehr durch verkürzte Zugangswege»,
räumte Christian Castella, Präsident des Verwaltungsrates der
TPF, ein. Die Busstationen liegen meist in unmittelbarer Nähe der
Wohnquartiere.
Aber warum wurde die
BLS nicht ins Projekt miteinbezogen, zumal sie jetzt schon die Linie
Bern-Freiburg erschliesst? «Wir sind mit dem Kanton Bern für
eine allfällige Integration der S1 Freiburg-Bern in
Verhandlung», bemerkte Beat Vonlanthen.
Bis Konzessionsende
im Jahr 2014 wird die BLS wohl auf dieser Strecke noch verkehren.
«Ohne die SBB wäre die Realisierung der S-Bahn Freiburg bis
2015 nicht möglich», fügte der Volkswirtschaftsdirektor
bei. Gemäss Castella sollen auch keine Arbeitsplätze abgebaut
werden - im Gegenteil.
Drei Jahre
später soll auf dem gesamten regionalen Netz nach Freiburg der
Halbstundentakt eingeführt weden. Dies betrifft die Linien
Freiburg-Payerne-Estavayer-le-Lac und die Linie Freiburg-
Murten-Neuenburg-Kerzers.
Bezüglich der
Frage, inwiefern die neue S-Bahn von der Bevölkerung auch genutzt
würde, liegen keine Zahlen vor. Zuversichtlich gibt sich
allerdings Jean-Louis Scherz, Pressesprecher der SBB: «Im
Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Bahnkunden von Anfang Jahr bis
Ende Juni um 4,3 Prozent zugenommen.»
Mittwoch
21. Oktober 2009, Kanton
Nicht
nur neue Umfahrungen
freiburg
«Wir wollen nicht an jedem möglichen
Ort eine Umfahrungsstrasse bauen.» Dies hat Staatsrat Georges
Godel gestern Abend am Regionalfernsehen «La
Télé» erklärt. Er gab auch bekannt, dass er
beim geplanten Ausbau der Verbindungsstrasse Vaulruz- Romont gegen die
Umfahrung von Vuisternens-devant-Romont ist. «25 Millionen
für 7000 Fahrzeuge pro Tag ist zu teuer», sagte der
Freiburger Baudirektor.
Er sei heute für das Projekt aus dem Jahr 1996. Zudem gehe es
jetzt zuerst darum, die laufenden Projekte zu Ende zu führen, und
dann werde die Vision einer kantonalen Strassenpolitik entwickelt. wb
Samstag 26. September
2009, Sense
Öffentlicher
Verkehr wird noch
einmal unter die Lupe genommen
Für die Verkehrsstudie
unterer Sensebezirk werden weitere Verbesserungsmassnahmen im
öffentlichen Verkehr ausgearbeitet.
karin
aebischer
Seit dem
Fahrplan 2005, auf den sich die Verkehrsstudie unterer Sensebezirk
stützt, hat sich das Angebot im öffentlichen Verkehr für
den unteren Sensebezirk, namentlich mit dem Fahrplanwechsel im Jahr
2008, deutlich verbessert. «Die Verkehrssituation im unteren
Sensebezirk ist somit schon vor dem Vorliegen der Verkehrsstudie
signifikant verbessert worden», schreibt der Staatsrat in seiner
Antwort auf eine Anfrage von Grossrätin Christine Bulliard-Marbach
(CVP, Überstorf) und Grossrat Markus Bapst (CVP, Düdingen).
Trotzdem
werden gemäss Staatsrat auf
der Grundlage einer Zusatzstudie über den öffentlichen und
den kombinierten Verkehr, welche die Region Sense im Rahmen der
Totalrevision der Regionalplanung angeht, konkrete
Verbesserungsmassnahmen ausgearbeitet. «Dabei werden die
Ergebnisse der jetzt vorliegenden Verkehrsstudie
aus einer gesamtheitlichen Sicht zu überprüfen und die
Finanzierbarkeit der Massnahmen zu diskutieren sein», heisst es
in der Antwort des Staatsrates.
Keine Finanzspritze von Bern
oder der NRP
Weder die Umfahrung von Düdingen
noch die Entlastung von Wünnewil-Flamatt könnten über
ein Projekt im Rahmen der neuen Regionalpolitik (NRP) beziehungsweise
als Teil des Agglomerationsprogramms Bern finanzielle
Unterstützung erwarten. «Eine Subventionierung über ein
Projekt im Rahmen der NRP kommt nur in Frage, wenn das Strassenprojekt
die Aufwertung einer Arbeitszone zum Hauptziel hätte, was
eindeutig nicht das Ziel des empfohlenen Verkehrskonzeptes ist»,
antwortet der Staatsrat auf die entsprechende Frage der beiden
CVP-Grossräte. Weiter erklärt er, dass Bösingen,
Schmitten und Wünnewil-Flamatt zwar statistisch zur Agglomeration
Bern gehören würden, jedoch nicht Teil des
Agglomerationsprogramms Bern seien, das nicht über die
Kantonsgrenze hinausreicht.
Warten
auf neue Richtlinien
Der Kanton Freiburg konnte beim Bund noch
kein formelles Gesuch für den geplanten Autobahnanschluss
Frieseneit stellen, da das Bundesamt für Strassen (Astra) derzeit
daran ist, neue Richtlinien auszuarbeiten. «Sobald diese
Richtlinien in Kraft sind, wird der Kanton das Gesuch stellen
können», erklärt der Staatsrat. Im Moment könne
aber nur schwer abgeschätzt werden, wann die definitive Antwort
des Bundes vorliegen werde. «Falls der neue Autobahnanschluss vom
Bund genehmigt wird», heisst es weiter, «könnte er -
in Abhängigkeit von den politischen Entscheiden - nach dem Bau der
Umfahrungsstrasse von Düdingen verwirklicht werden.»
Wie der Antwort weiter zu entnehmen ist,
hält der Staatsrat an seinem Zeitplan fest, wonach die ersten
Bauarbeiten für die Umfahrungsstrasse von Düdingen im Jahr
2016 beginnen sollten. Aber erst müssten der Grosse Rat und das
Freiburger Stimmvolk im Jahr 2015 dem Bau der Umfahrungsstrasse
zustimmen.
Verbindung
Mülital-
Bösingen muss warten
Christine Bulliard-Marbach und Markus
Bapst erkundigten sich auch nach dem Zeithorizont der Verbindung
Mülital-Bösingen. Der Beginn der Studien und Arbeiten
für diese Verbindung ist gemäss Staatsrat abhängig von
den politischen Entscheiden und den finanziellen Mitteln des Staats.
Sobald die Ergebnisse der Zusatzstudie
über den öffentlichen Verkehr vorliegen, werde die breite
Öffentlichkeit darüber informiert.
Samstag 25. Juli
2009, Sense
Buslinie Murten-
Düdingen soll besser werden
Grossrat Heinz Etter
will vom Staatsrat wissen, was er zu tun gedenkt, damit die Busverbindung
Murten-Düdingen eine Verbesserung erfährt.
Freiburg
Wie Grossrat Heinz Etter (FDP, Ried bei Kerzers) in seiner Anfrage an
den Staatsrat festhält, wird bei jedem Fahrplanwechsel der Wunsch
nach einer guten Verbindung von der Stadt Murten und den betroffenen
Gemeinden der Strecke Murten-Düdingen eingebracht. Gemäss
Etter wurde bisher vom zuständigen Amtes argumentiert, dass sich
die Konzessionäre Postauto und TPF nicht einigen könnten. Vor
drei Jahren wurden die Konzessionen ausgeschrieben - nach Rekursen sei
aber alles beim Alten geblieben.
Auflagen verschwitzt?
Heinz Etter will nun
vom Staatsrat wissen, ob es den Tatsachen entspreche, dass nach dem
abgebrochenen Ausschreibungsverfahren die Konzession für die Linie
Kerzers-Düdingen für längere Zeit an die PostAuto
Schweiz AG ohne Auflagen zur Verbesserung der Verbindung vergeben
wurde. Er will zudem wissen, was der Staatsrat unternehmen will, damit
ab dem Fahrplanwechsel 2009 eine durchgehende Linie
Murten-Düdingen im Stundentakt ohne Umsteigen eingeführt
werden kann. ak
Samstag 27. Juni
2009, Forum
Leserbriefe
Umfahrungsstrasse:
Problem wird nach
Tafers verlagert
Rund 70 Prozent der Grossräte haben
am 19. Juni 2009 den Verpflichtungskredit
von neun Millionen Franken für die Umfahrungsstrasse von
Düdingen nach zwei Stunden Debatte durchgewinkt.
Es scheint eine
klare Sache zu sein, dass unser verkehrsüberlastetes Industriedorf
in einigen Jahren zu einer Wohlfühloase am Brugeraholz wird, wo
noch einige wenige Autos zu den Einkaufszentren in der Dorfmitte
fahren.
Von den heute 18 000 Autos werden dann, gemäss den Angaben
vom Gemeinderat, gerade noch 7000 Autos im Dorfkern verkehren. Der Rest
wird auf die neue Umfahrungsstrasse Richtung Mariahilf umgeleitet.
Nicht vergessen wollen wir die neue Poyabrücke, welche
zusätzlich 5000 Autos mehr in Richtung Tafers lenken wird. Dadurch
wird unser Bezirkshauptort endlich seinem Namen gerecht und auch ein
Verkehrsknotenpunkt erster Güte.
Von unseren
Verkehrsplanern auf Bezirks-
und Kantonsebene sollte man aber erwarten können, dass nicht eine
Umfahrungsstrasse gebaut wird, um danach festzustellen, dass die
vorgesehenen Massnahmen so nicht funktionieren.
Es muss zuerst ein
klares Verkehrskonzept für den Sensebezirk vorliegen, in dem alle
Verkehrsteilnehmer (Fussgänger, Fahrräder, Post, Bahn und
Autos) entsprechend berücksichtigt werden.
Unser Baudirektor
Georges Godel weiss,
dass im Kanton Freiburg einige Verkehrsprobleme zu lösen sind.
Wir
Sensler sollten da schon eine klare gemeindeübergreifende
Lösung haben, um beim Kanton entsprechendes Gehör zu finden.
Es kann nicht sein, dass ein vorhandenes Verkehrsproblem in
Düdingen diskret nach Tafers verschoben wird.
Der Steuerzahler hat
ein Recht darauf,
dass die Steuergelder vom Kanton und Bund weitsichtig und sinnvoll
verwendet werden. Unsere Volksvertreter sollten sich bei solchen
Projekten mit der Thematik schon genau auseinandersetzen, damit die
richtigen Entscheide gefällt werden.
Ein «Sorry, wir haben
es leider nicht voraussehen können», ist zu einfach. Heute
kann man bei offenen Verkehrsfragen in die Zukunft planen. Wir sollten
dies aber endlich auch tun und dann entsprechend umsetzen.
Mario Baeriswyl,
Düdingen
Samstag
20. Juni 2009, Front
Klares Ja zum
Verpflichtungskredit
für die Umfahrungsstrasse
Düdingen
Mit
dem Entscheid des Grossen Rates kann
der Kanton die weitere Planung in Angriff nehmen.
Freiburg
Die Abstimmung
über den Verpflichtungskredit von neun Millionen Franken für
Vorstudien und Landkäufe im Zusammenhang mit der Umfahrungsstrasse
von Düdingen fiel am Freitag deutlich aus. Mit 76 gegen drei
Stimmen bei zehn Enthaltungen hiess der Grosse Rat den Kredit gut.
Gemäss Botschaft sind 5,3 Millionen für Landkäufe und
3,7 Millionen Franken für Vorprojektstudien bestimmt.
Für
Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel ist nach wie vor klar, dass die Umfahrung in Düdingen
nicht nur die Verkehrsprobleme lösen, sondern auch die
Lebensqualität im Dorf verbessern wird. ja
«Ohne
Umfahrungsstrasse sind
Düdinger Verkehrsprobleme nicht zu lösen»
Das Dorf
Düdingen muss vom Verkehr
entlastet werden. Das war im Grossen Rat unbestritten. Es wurde aber
betont, dass dies nicht nur durch den Bau einer Umfahrungsstrasse
geschehen dürfe.
Anton Jungo
Rund zwei Stunden
dauerte am
Freitagvormittag im Grossen Rat die Debatte zum Verpflichtungskredit von neun
Millionen Franken für die Umfahrungsstrasse von Düdingen. 20
Ratsmitglieder meldeten sich zu Wort. In zahlreichen Voten wurde darauf
hingewiesen, dass Verkehrsprobleme heute nicht mehr nur durch den Bau
von Strassen gelöst werden sollten. Es müsse auch nach
Lösungen gesucht werden, um den öffentlichen Verkehr zu
fördern und dem Langsamverkehr Raum zu geben.
Offene Fragen
klären
Sowohl Heinz Etter
(FDP, Ried b.
Kerzers), Sprecher der parlamentarischen Kommission, wie auch
Baudirektor Georges Godel hatten in ihren einleitenden Voten die
Antworten auf die meisten aufgeworfenen Fragen schon vorweggenommen.
Wie Etter ausführte, war die Kommission zur Überzeugung
gekommen, dass die Düdinger Verkehrsprobleme ohne
Umfahrungsstrasse nicht gelöst werden können. Für ihn
ist aber klar, dass im Rahmen der Vorstudien auch die Fragen des
öffentlichen und des Langsamverkehrs studiert werden müssen.
Staatsrat Georges
Godel wies darauf hin,
dass der Staat Freiburg grosse Anstrengungen zur Förderung des
öffentlichen Verkehrs unternehme. Er rechnete vor, dass im Rahmen
des Fahrplanwechsels im Dezember 2008 der öffentliche Verkehr auf
den Eisenbahnlinien um 40 und jener auf den Buslinien um 28 Prozent
verbessert worden sei. Wie er weiter betonte, wird der Umweltbericht
ein wichtiger Bestandteil der Vorstudien sein.
Neue
Philosophie
«Der
Studienkredit ist
unerlässlich, um auf alle Fragen eine befriedigende Antwort geben
zu können», hielt er fest und wies daraufhin, dass das
Kreditverfahren erstmals nach der neuen Philosophie seiner Direktion
laufe. Mit dem Studienkredit wird die Planung bis zum Vorprojekt
vorangetrieben. Dies ermöglicht, dass bei der Beantragung des
Planungskredits auf alle Fragen konkret geantwortet werden kann. Erst
in der dritten Phase wird der Projektkredit beantragt.
Für Staatsrat
Godel ist klar, dass
es die Umfahrungsstrasse braucht für die wirtschaftliche
Entwicklung Düdingens und der Region, für die Hebung der
Lebensqualität in den Dörfern Düdingen und Flamatt sowie
für die Verringerung der Umweltbelastung.
Christian Marbach und
Ursula
Krattinger-Jutzet (beide SP, Düdingen), wiesen als ehemalige
beziehungsweise aktive Gemeinderäte darauf hin, dass die
Umfahrungsstrasse jetzt reif zur Ausführung sei. Seit Jahren
diskutiere man Varianten. Die Arbeitszone Birch dürfe nicht aufs
Spiel gesetzt werden, meinte Marbach. Er forderte aber auch, dass
Flamatt nicht auf ewig vertröstet werde.
Ursula
Krattinger-Jutzet wies darauf hin,
dass der Gemeinderat grosse Anstrengungen zur Förderung des
öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs unternehme.
Moritz Boschung (CVP,
Düdingen)
forderte, dass die Umfahrungsstrasse besondere Rücksicht auf die
Düdinger Möser und auf die angrenzenden Wohnquartiere nehmen
müsse. Deshalb müssten die Begleitmassnahmen unbedingt
umgesezt werden. Er erwartet weiter, dass die Verkehrsrichtpläne
von Düdingen und der Agglomeration koordiniert werden.
Wirtschaftliche
Bedeutung
Markus Bapst (CVP,
Düdingen) wies
darauf hin, dass mit der Umfahrungsstrasse nicht nur Verkehrsprobleme
gelöst würden. Ihr komme eine grosse Bedeutung für die
zukünftige Entwicklung der Gemeinde und der Agglomeration zu.
Bruno Jendly (CVP, Düdingen) erwartet, dass bei der
Umfahrungsstrasse Düdingen - wie bei jener von Bulle -
möglichst viel Rücksicht auf die Bedürfnisse der
Bevölkerung, der Umwelt und der Landschaft genommen wird.
Mehrere
Grossräte nahmen die
Gelegenheit wahr, um auf Verkehrsprobleme in ihrer Region hinzuweisen;
so Alfons Piller (SVP, Plaffeien) auf die Strasse Zollhaus-Sangernboden
oder Ueli Johner (SVP, Kerzers) auf die Umfahrung von Kerzers. Keine
Chance hatte Christa Mutter (MLB, Freiburg), die mit einem Antrag
erreichen wollte, dass der Verpflichtungskredit
hauptsächlich dafür diene, eine Studie über den
öffentlichen und den Langsamverkehr im unteren Sensebezirk zu
erstellen. Der Antrag wurde mit 64 gegen 24 Stimmen abgelehnt.
Donnerstag 18. Juni 2009,
Schwerpunkt
Interview:
«Der Grosse Rat sollte
den Kredit splitten»
Der Verein
für die optimale
Verkehrserschliessung in Düdingen ist gegen den Bau der
Umfahrungsstrasse
V2. Die Poyabrücke sowie der Autobahnanschluss Friseneit
würden die Düdinger Ortsdurchfahrt auch ohne V2 genug
entlasten, sagt Präsident Bruno Baeriswyl.
Bruno
Baeriswyl, die Umfahrungsstrasse
V2 ist in greifbarer Nähe, der Autobahnanschluss Friseneit eher
Zukunftsmusik. Wieso sollen die Verkehrsprobleme in Düdingen auf
die lange Bank geschoben werden?
Der
Hauptgrund ist, dass wir für
eine nachhaltige Lösung noch Zeit brauchen. Die V2 mag für
Düdingen allein in Ordnung sein, doch wir vom VOVD haben die
Lösung der Verkehrsprobleme immer regional betrachtet.
Dabei
stellt sich der Autobahnanschluss in Friseneit als eindeutig bessere
Lösung heraus. Leider haben die Planer der «Verkehrsstudie
unterer Sensebezirk» die V2 als gegeben betrachtet. Dabei
wäre diese mit der Poyabrücke und dem Anschluss in Friseneit
gar nicht mehr nötig.
Sie betonen das
Regionale.
Die V2
würde diesen Aspekt jedoch nicht ausschliessen, da sie Bestandteil
des Projektes in Friseneit ist.
Es ist eine
Utopie zu glauben, dass der
Kanton nach dem Kredit für die Umfahrung auch noch den
geplanten Autobahnanschluss Friseneit unterstützen würde.
Ist es
für die wirtschaftliche
Entwicklung von Düdingen nicht von Bedeutung, die Arbeitszone
Birch so gut wie möglich zu erschliessen?
Natürlich
stehen auch wir für
die wirtschaftliche Entwicklung Düdingens und besonders des
Sensebezirks ein. Jedoch reicht die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil
völlig aus, um die Arbeitszone Birch optimal zu erschliessen.
Für die wirtschaftliche Entwicklung von Birch ist keine Strasse
nötig, auf der die Sense-Oberländer das Dorf umfahren
können.
Wie stehen Sie zum
Kredit?
9
Millionen sind viel zu viel. Der
V2-Korridor ist bereits als Freihaltezone reserviert worden und ein
grosser Teil des Landes ist schon im Besitz der Gemeinde. Es besteht
zurzeit also kein Handlungsbedarf. Der Grosse Rat sollte jedoch den
Planungskredit splitten, alle offenen Fragen zum Autobahnanschluss
Friseneit klären und in die Planung einbinden. Erst danach kann
über die Realisierung der Umfahrung entschieden werden.
ak
Donnerstag 18. Juni
2009,
Schwerpunkt
Der Grosse Rat
entscheidet
voraussichtlich morgen
Der Grosse Rat entscheidet
voraussichtlich morgen über den
Verpflichtungskredit für
die Planung der Umfahrung Düdingen. Die Meinungen über
den
Nutzen des Projekts sind geteilt.
Der Düdinger Gemeinderat ist
überzeugt, dass Umweltorganisationen und Gegner wichtige Tatsachen
bewusst verschwiegen, einseitig dargestellt oder völlig falsch
interpretiert haben.
«Düdingen
und der Sensebezirk
brauchen die Umfahrungsstrasse»
Anton Jungo
Im Zusammenhang mit
der Verkehrsstudie
Unterer Sensebezirk von einer unausgereiften und mangelhaften Studie zu
sprechen, ist geradezu anmassend», hält der Düdinger
Gemeinderat in einer Stellungnahme zur Medienorientierung der
Freiburger Umweltorganisationen fest (vgl. FN 4. Juni). Die Studie sei
von Fachleuten eines ausgewiesenen Ingenieurbüros und vom
Tiefbauamt in langwierigen Abklärungen bearbeitet worden.
Begleitet wurde die Studie von Vertretern der Kantone Freiburg und Bern
und der betroffenen Gemeinden.
Der Gemeinderat weist
weiter darauf hin,
dass entgegen den Behauptungen der Umweltorganisationen die
Auswirkungen der Poyabrücke, der Verbindungsstrasse Birch-
Luggiwil, der neuen SBB-Haltestelle St. Leonhard, die Massnahmen der
Valtraloc sowie Verbesserungen im öffentlichen Verkehr in der
Verkehrsstudie berücksichtigt wurden. «Die gegenteiligen
Behauptungen der Umweltorganisationen sind falsch und
irreführend», erklärt der Gemeinderat.
Bestmögliche
Variante
Er betont weiter,
dass das Tiefbauamt
bereits in den Neunzigerjahren im Rahmen einer Nutzwertanalyse
verschiedenste Varianten für die Umfahrung Düdingens erstellt
hat. Bereits damals sei die Umfahrung West als bestmögliche
Variante bezeichnet worden. «Die Verkehrsstudie Unterer
Sensebezirk hat dieses Ergebnis und die Notwendigkeit einer
Umfahrungsstrasse Düdingen nochmals eindeutig
bestätigt», wird in der Stellungnahme ausgeführt.
Nicht
nur für Düdingen
Die
Umweltverbände würden
Tatsachen ausblenden, wenn sie darauf hinwiesen, das Dekret des
Staatsrates für einen Studienkredit beschränke sich nur auf
die Umfahrung Düdingen. Das Konzept mit der neuen Autobahnzufahrt
Friseneit und der Umfahrungsstrasse Düdingen sei als beste
Variante aus der Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk hervorgegangen.
Diese Variante bringe nachweislich für Düdingen und Flamatt
eine markante Verbesserung und entlaste auch Bösingen, Laupen,
Neuenegg und Schmitten merklich.
«Die Aussage
der Gegner, dass die
Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil die Hauptstrasse Düdingen um
2000 Fahrzeuge entlasten werde, ist völlig falsch», betont
der Gemeinderat weiter und weist darauf hin, dass durch diese
Entlastungsstrasse einzig die Verkehrssituation bei der
Autobahnausfahrt, beim Sika-Kreisel und auf der Murtenstrasse entlasten
werde. Die Ortsdurchfahrt selbst werde jedoch um kein einziges Fahrzeug
entlastet.
( Anmerkung VoVD:
Diese Aussage ist nie so gemacht worden und eine klare Verzerrung
der Tatsachen durch die Gemeinde Düdingen)
Problem
an der Wurzel anpacken
«Aus der
Verkehrsstudie geht
hervor, dass mit der Realisierung der Umfahrungsstrasse Düdingen
begonnen werden soll, weil damit das akuteste Verkehrsproblem
gelöst werden kann», hält der Gemeinderat fest. Dadurch
könne der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt Düdingen von heute
rund 18 000 auf zirka 7000 Fahrzeuge verringert werden. Das Dekret sei
somit nur eine Folgerung, die sich aus der Verkehrsstudie ergeben habe.
Voraussetzung
für
Lösung weiterer Probleme
Im Gegensatz zu den
Umweltorganisationen
ist der Gemeinderat überzeugt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse
und die Valtraloc-Massnahmen Voraussetzung sind für den Ausbau der
Langsamverkehrs-Achsen und die Förderung des öffentlichen
Verkehrs. «Die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit
werden generell verbessert», betont er.
Auch
der Region verpflichtet
Schliesslich weist er
darauf hin, dass
die Umweltorganisationen mit keinem Wort auf die Bedürfnisse der
Gemeinde Düdingen und des Sensebezirks eingehen. Als
wirtschaftliches Zentrum des Sensebezirks - mit Autobahn- und
Bahnanschluss - trage Düdingen eine zusätzliche Verpflichtung
für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen für den
Bezirk und die Agglomeration. «Diese für die Region Sense
und die Agglomeration so wichtige Entwicklung ist ohne Verbesserung der
Verkehrssituation undenkbar», betont der Gemeinderat. Er ist
deshalb überzeugt, dass Düdingen und der Sensebezirk die
Umfahrungsstrasse brauchen.
Donnerstag 18. Juni
2009, Kanton
84 Millionen
für den
öffentlichen Verkehr im Kanton bis im Jahre 2011
Eine angemessene
Entwicklung des
öffentlichen Verkehrs gehört weiterhin zu den Hauptzielen des
Staatsrates. Dies hält er in einer Antwort auf eine Anfrage fest.
Arthur Zurkinden
freiburg
Das grosse
Bevölkerungswachstum, das Freiburg in den nächsten Jahren
erleben wird, bereitet dem CVP-Grossrat Eric Collomb einige Sorgen.
«Zehntausende von neuen Einwohnern werden das Bedürfnis nach
Mobilität anschwellen lassen. Deshalb muss das Angebot des
öffentlichen Verkehrs in Freiburg verbessert werden»,
forderte er in seinem Vorstoss an den Staatsrat und sprach von einer
heute besorgniserregenden Lage.
Zahlreiche
Projekte
In seiner Antwort
zeigt nun der Staatsrat
auf, dass auch im Kanton Freiburg
vieles unternommen wird. So ruft er
u. a. in Erinnerung, dass der Grosse Rat im November 2007 einen Verpflichtungskredit
von 36,2 Millionen Franken für die Unternehmen des
öffentlichen Verkehrs genehmigt hat. Zuzüglich der
Bundesbeiträge würden sich somit die geplanten Investitionen
2007 bis 2011 auf 84 Millionen belaufen. Unter den zahlreichen
Projekten, die mit diesem Kredit finanziert werden sollen, nennt der
Staatsrat die Erneuerung der Strecken Bulle-Romont und
Freiburg-Murten-Ins sowie der Bahnhöfe auf diesen Strecken.
«Besonders die Arbeiten an den Bahnhöfen zwischen Freiburg
und Murten werden die Beförderungsfähigkeit steigern und
somit die starke Nachfrage auf dieser Strecke befriedigen»,
hält der Staatsrat fest.
Weiter
erwähnt er den massiven
Ausbau des Angebots in der Agglomeration Freiburg (rund 50 Prozent in
zehn Jahren). In Bulle werde der regionale Verkehrsverbund Mobul seinen
Agglomerationsplan im Dezember des laufenden Jahres in Betrieb nehmen.
Zudem erinnert er an den Ende 2006 eingeführten Tarifverbund
Frimobil und an den Halbstunden-Takt zwischen Bern und Freiburg sowie
Bulle und Freiburg.
Freiburger
S-Bahn als
Herzstück
Weiter
lässt der Staatsrat
verlauten, dass er die feste Absicht hat, die S-Bahn Freiburg als
Herzstück des öffentlichen Verkehrs möglichst rasch zu
verwirklichen. Dabei sei auf allen Strecken, welche die Stadt Freiburg
bedienen, ein Halbstunden-Takt vorgesehen.
Nebst den Projekten des Verpflichtungskredits
bedingt die Einführung der Freiburger S-Bahn auch
zusätzliche
Modernisierungen des SBB-Netzes. Laut Staatsrat müssten
insbesondere folgende Arbeiten vorgenommen werden: Umbau der
Haltestelle Cheyres zu einer Kreuzungsstation; Ausbau des Bahnhofs
Grolley, um eine gleichzeitige Einfahrt zu ermöglichen; Bau einer
Doppelspurinsel in Givisiez, inklusive Modernisierung der Haltestelle
Givisiez; neue Haltestelle in Avry und Endstation.
Haltestelle
St. Leonhard bis
Ende 2011 geplant
«Nicht zuletzt
muss auch die neue
Haltestelle im St. Leonard Erwähnung finden, deren Inbetriebnahme
unter Vorbehalt der Bewilligungs- und Finanzierungsverfahren auf Ende
2011 geplant ist», schreibt der Staatsrat und verweist auf die
fast fünf Millionen, die er im Rahmen des
Konjunkturförderungs-Programms in den öffentlichen Verkehr
investiert.
Samstag 13. Juni
2009, Sense
«Kredit
ermöglicht
seriöse Studie»
Die
Region Sense setzt sich dafür
ein, dass der Grosse Rat am Freitag dem Dekret für den
Studienkredit für die Umfahrung von Düdingen
zustimmt.
Tafers
Einstimmig bittet
der Vorstand der Region Sense den Grossen Rat, dem Dekret für den
Studienkredit für die Umfahrung von Düdingen
zuzustimmen. «Mit dem Studienkredit können die nötigen
Grundlagen (Analysen, Statistiken) erstellt werden, damit eine
seriöse Diskussion über die Düdinger Umfahrung
stattfinden kann», wird in einer Mitteilung festgehalten.
Aus
Sicht der Region Sense wäre es
«wenig intelligent», diese Studie nicht zu realisieren,
heisst es weiter.
Gleiche Studien seien im Vorfeld auch für die
Projekte «Marly-Matran» und «Romont-Vaulruz» in
Auftrag gegeben worden.
Die Region Sense sei sich der
Verkehrsproblematik in Düdingen bewusst und sähe in der
Annahme des Dekrets den Willen, eine seriöse Studie mit allen
nötigen Angaben über die künftige Umfahrungsstrasse
Düdingen zu erstellen. ja
Samstag 13. Juni
2009, Sense
Die Verkehrsstudie
«Unterer
Sensebezirk» wirft Fragen auf
Nach
Ansicht zweier Sens-ler
Grossräte fragen sich viele Leute, welche Strategie zur
Lösung der Verkehrsprobleme tatsächlich verfolgt werden soll.
freiburg
Die Ergebnisse
der Verkehrsstudie «Unterer Sensebezirk» veranlassen die
CVP-Grossräte Christine Bulliard (Überstorf) und Markus Bapst
(Düdingen), mit einer Anfrage an den Staatsrat zu gelangen.
Darin
stellen sie fest, dass laut Studie für die Entlastung von
Düdingen und Flamatt neue Strassen gebaut werden müssen:
Umfahrung
von Düdingen und Bösingen, neuer Autobahnanschluss in
Friseneit usw. Sie zitieren auch das Tiefbauamt auf seiner
Internetseite: «Das Konzept muss schrittweise umgesetzt werden,
wobei die erste Etappe im Bau der Umfahrungsstrasse
Düdingen besteht.»
Daraus schliessen sie, dass das Konzept
als Ganzes bereits von der Baudirektion genehmigt worden ist und als
Zielsetzung verfolgt wird. «Diese Feststellung ist für uns
zentral und zeigt, dass der Staatsrat gewillt ist, das Verkehrsproblem
im Unteren Sensebezirk ganzheitlich zu lösen», freuen sie
sich.
Neuer
Autobahnanschluss: Wie
realistisch?
Die
Grossräte erinnern daran, dass
die Realisierung eines neuen Autobahnanschlusses vom Entscheid des
Bundes abhängt. An einer Orientierungsversammlung sei zu vernehmen
gewesen, dass dieses Vorhaben heute positiver beurteilt werde als noch
vor einigen Jahren. «Stimmt dieser Eindruck?», wollen sie
deshalb vom Staatsrat vernehmen, auch wann er diesen Antrag formell an
den Bund richte und wann mit einem Entscheid zu rechnen sei. Zudem
möchten sie wissen, in welchem Zeitrahmen der Staatsrat vorsieht,
dieses Vorhaben zu realisieren, um nach dem Bau der Umfahrungsstrasse
von Düdingen auch die Verkehrssituation im unteren Sensebezirk zu
lösen.
Welche
Begleitmassnahmen?
Weiter stellen die Grossräte fest,
dass laut Studie die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr
nicht genügend seien. So wollen sie vernehmen, was der Staatsrat
in diesem Bereich zu unternehmen gedenkt. Sie werfen auch Fragen
betreffend Koordination mit dem Agglomerationsprogramm und der
Integration des Langsamverkehrs auf: Welche Massnahmen werden neben den
Begleitmassnahmen zum Strassenbau ins Auge gefasst? Stimmt es, dass
lediglich die Umfahrung
Düdingen gegebenenfalls in das Agglomerationsprogramm aufgenommen
werden kann?
Werden für die Entlastung von Flamatt Schritte
unternommen, damit der untere Teil des Projektes allenfalls Bestandteil
des Programms der Agglomeration Bern wird, oder sieht der Staatsrat
Möglichkeiten, einen Teil des Projektes, integriert in einem
NRP-Projekt (Neue Regionalpolitik), zu finanzieren?
Die
CVP-Grossräte wollen auch
wissen, wie und wann die Planung für den Bau der Verbindung
Mülital-Bösingen fortgeführt und wann mit der
Realisierung dieser Verbingung gerechnet werden kann. Eine Antwort des
Staatsrates steht noch aus. az
Mittwoch 10. Juni
2009, Forum
Zur
Verträglichkeit der Umfahrung
Düdingen
Ziel
der Verkehrsstudie unterer
Sensebezirk war es, den motorisierten Individualverkehr auf die
Zufahrtsachsen und die bestehenden Autobahnanschlüsse in
Düdingen und Flamatt zu lenken. Dort sind Massnahmen zu ergreifen,
um den Verkehr verträglich abzuwickeln.
Angesichts dieser Zielvorgabe erstaunt es
nicht, dass nur die vier Varianten mit einer Umfahrung von Düdingen
gezeigt werden. Die anderen drei Varianten ohne Umfahrung von Düdingen
wurden negativ beurteilt und somit nicht publiziert. Somit wurden wir
um realisierbare Lösungen geprellt! Diese Varianten darzustellen,
hätte ein objektives Vergleichen ermöglicht und Düdingen
eine Chance gebracht, in Zukunft ohne Umfahrung leben zu
können.
Ist es wirklich das
Ziel der
Behörden, mit einem nicht ausgereiften Projekt Mehrverkehr zu
generieren und die Auswirkungen aller entlastenden Massnahmen wie
Poyabrücke, Friseneit, Birch-Luggiwil, Ortsbusse, Tempo 30 und
Veloverkehr geflissentlich ungenügend in Betracht zu ziehen? Kommt
dazu, dass der Bund im Zusammenhang mit dem Aggloprojekt diesem
Strassenkonzept eine klare Absage erteilt hat!
12 950 Fahrzeuge pro
Tag werden bei 2000
Bürgern von St. Johann bis Jetschwil mit den geplanten 80 km/Std
durchrasen und die Gegend mit Lärm, Feinstaub und Abgasen
belasten, wobei der Stau mit 4 bis 5 Kreiseln schon jetzt
vorprogrammiert ist! 2016 erhalten wir somit das Gleiche, was wir schon
jetzt im Dorfkern haben, nur diesmal auf die Aussenquartiere verlagert!
Da es realisierbare und nachhaltige Lösungswege gibt, sind die
zuständigen Gremien gefordert, dem auferlegten Druck nicht
nachzugeben! Und damit die letzte Chance für Düdingen nicht
zu vergeben, den nächsten Generationen noch eine weitgehend
intakte Umwelt zu erhalten!
Erwin Luterbacher,
Düdingen
Mittwoch 10. Juni
2009, Forum
Umfahrung von
Düdingen
hat keine Erfolgsaussichten
Hat
es der Staatsrat immer noch nicht
begriffen? Die Umfahrungsstrasse
von Düdingen hat keine Erfolgsaussichten. Das hat weniger mit den
grössten Umweltverbänden zu tun, die das Vorgehen des Kantons
als Zwängerei und unverantwortlich kritisieren.
Der grösste
Widerstand kommt vom Bund, welcher an der Umfahrungsstrasse im letzten
Agglomerationsplan kein einziges gutes Haar liess: schlechtes
Kosten-Nutzen-Verhältnis, ungenügende Siedlungsdichte etc.
Auch
beim neuen Autobahnanschluss von
Friseneit stehen die Vorzeichen schlecht: Der Bund war bisher nicht mal
zu einer Stellungnahme bereit!
Mit
dem Studienkredit von 9 Mio. Franken
streut der Staatsrat den verkehrsgeplagten Gemeinden Sand in die Augen,
anstelle reinen Wein einzuschenken.
Wieder einmal gehen wertvolle Zeit,
Nerven und viel Geld verloren. Der Grossrat wäre gut beraten, die
Zeit für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des
Langsamverkehrs zu nutzen sowie das Absorptionspotenzial der
Poyabrücke und der neuen Verbindung Birch-Luggiwil
auszuschöpfen. Selbstverständlich wäre auch gegen eine
umfassende Mobilitätsstudie in der Unteren Sense nichts
einzuwenden. Erst wenn diese Massnahmen nicht greifen sollten,
würde sich eine Umfahrungsstrasse
rechtfertigen.
Pius Odermatt,
Pierre-Olivier Nobs,
Freiburg
Donnerstag 4. Juni
2009, Front
Umweltverbände
stellen die Umfahrungsstrasse
Düdingen in Frage
Diverse
Organisationen fordern den
Grossen Rat auf, den Studienkredit für das Projekt abzulehnen.
Düdingen Die
Freiburger Sektionen von VCS, WWF, Pro Natura, Pro Velo sowie Pro
Freiburg sind überzeugt, dass der Planungskredit für die Umfahrung
Düdingen auf falschen Annahmen beruht.
An einer Medienkonferenz
kritisierten Vertreter der Umweltorganisationen am Dienstag die
Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk, welche die Umfahrung
als unumgänglich einstuft.
Ihrer Ansicht nach wurde darin das
Potenzial des öffentlichen und des Langsamverkehrs
vernachlässigt. Zudem bezweifeln sie, ob die erhofften Vorteile
der Umfahrung
die hohen Kosten sowie die starken Eingriffe in die Natur
aufwiegen. im
Vorschläge:Mobilitätsstudie
wird gefordert
Man sei sich der Verkehrsprobleme in
Düdingen, Flamatt, Schmitten und Bösingen bewusst, betonten
die Umweltverbände an der Medienkonferenz. Es sei deshalb
dringlich, effiziente Lösungen zu finden, um die
Lebensqualität in diesen Dörfern zu erhöhen. Konkret
verlangen sie eine umfassende Studie
über eine Verbesserung des
öffentlichen Verkehrs im unteren Sensebezirk, bevor der Entscheid
über eine Umfahrung
von Düdingen getroffen wird. «Wir fordern mehr Bahn, Bus und
sanfte Mobilität», fasste Silvia Maspoli zusammen.
Ausserdem
müsse vor einer weiteren
Planung abgeklärt werden, wie gross die Chancen eines
zusätzlichen Autobahnzubringers in Friseneit seien. Auch gelte es,
bereits geplante Massnahmen, zum Beispiel das Valtraloc-Konzept,
umzusetzen sowie ein sicheres Netz von Fuss- und Velowegen zwischen den
Dörfern und innerorts aufzubauen.
Erfahrungen
abwarten
Der Grosse
Rat soll das Dekret für
den Planungskredit für die Umfahrung Düdingen
vertagen, bis ein Alternativ-Konzept stehe und erste Erfahrungen mit
den realisierten Strassenprojekten Birch-Luggiwil und Poyabrücke
bekannt seien.
Die
Umweltverbände liessen damit
auch durchblicken, dass sie nicht grundsätzlich gegen eine Umfahrung
sind. «Wir wollen eine realistische Lösung und die
jetzt
vorgeschlagene ist es nicht», erklärte Silvia Maspoli.
«Die Studie ist zu lückenhaft, um heute einen Entscheid zu
treffen.» im
Donnerstag 4. Juni
2009, Sense
Stellungnahme:
«Verkehrsstudie
wird ergänzt
Kantonsingenieur
André Magnin
anerkennt den Vorwurf der Umweltverbände, dass der
öffentliche Verkehr (öV) in der Studie für den unteren
Sensebezirk vernachlässigt wurde. «Wir haben deshalb auch
verlangt, dass sie mit den Daten über den öV ergänzt
wird.» Diese Arbeit wird vom gleichen Planungsbüro
durchgeführt und geschieht in Zusammenarbeit mit dem Amt für
Verkehr und Energie. «Aber mit einer Verbesserung des öV
kann man die Verkehrsprobleme in diesem Gebiet nicht alle
lösen», betonte Magnin.
Zur Forderung der
Umweltverbände,
die Planung für die Umfahrung
zu vertagen, meinte der Kantonsingenieur, dass der Bau sicher
nicht vor
Ende der Poyabrücke, also frühestens 2015, erfolgen werde.
«Man vergibt sich nichts, wenn man in der Zwischenzeit die
Studien weiterführt.» Politische Entscheide über das
Projekt, wenn sich die Bedingungen geändert hätten, seien
auch dann noch möglich, erklärte André Magnin.
Der Grosse Rat
entscheidet in einer der
nächsten Sessionen (eventuell bereits im Juni) über den
Planungskredit von neun Millionen Franken. im
Donnerstag 4. Juni
2009, Sense
Entscheid über
eine Umfahrung
vertagen
Die
Umweltverbände sind nicht
grundsätzlich gegen eine Umfahrung von Düdingen.
Bevor dieses kostspielige Projekt aber weitergeführt wird,
verlangen sie die Prüfung von Alternativen. Vor allem soll der
öffentliche Verkehr besser einbezogen werden.
Imelda
Ruffieux
VCS,
WWF, Pro Natura, Pro Velo und Pro
Freiburg übten an der Medienkonferenz vom Mittwoch scharfe Kritik
an der vor Kurzem vorgestellten Verkehrsstudie für den unteren
Sensebezirk. Sie sei mangelhaft und lasse viele Aspekte
unberücksichtigt. Einer der grössten Kritikpunkte dabei ist,
dass die Studie sich allein auf den Strassenverkehr konzentriere und
den Bau der Umfahrungsstrasse
Düdingen als unumgänglich eingestuft habe.
Andere
Orte vertröstet
Kritisiert
wird auch, dass die von
Durchgangsverkehr geplagten Orte Bösingen, Schmitten und vor allem
Flamatt mit einer unrealistischen Lösung vertröstet werden.
«Der geplante neue Zubringer in Friseneit ist nicht mit dem
Bundesamt für Verkehr abgesprochen», führte Martin
Vonlanthen vom VCS Freiburg aus. Und es sei eher unwahrscheinlich, dass
der Bund ihn genehmige. Man mache der Bevölkerung im unteren
Sensebezirk nur falsche Hoffnungen.
Die
Umweltverbände bemängeln,
dass bereits getroffene, entlastende Massnahmen nicht eingerechnet
wurden, etwa die Strasse Birch-Luggiwil. Wenn diese gebaut sei,
würden 2000 Fahrzeuge weniger durch das Zentrum fahren,
führte Silvia Maspoli vom VCS Freiburg aus. «Von den rund 15
000 Fahrten pro Tag durch Düdingen sind nur knapp 5000 auf den
Transitverkehr zurückzuführen. Der Rest ist
hausgemacht.»
Auch
der Einfluss der Poyabrücke sei
nicht einberechnet worden. Dieses Projekt sei in der Abstimmung gerade
im Sense-Oberland als Verkehrsentlastung (rund 3100 Fahrzeuge)
angepriesen worden. «Soll nun die Umfahrung Düdingen die
Poyabrücke entlasten?», fragte die VCS-Vertreterin.
Für
einen Ortsbus
Auch
vernachlässigt worden ist nach
Meinung der Umweltverbände eine mögliche Entlastung von
Düdingen durch eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs.
Ein Ortsbus würde viel zur Reduktion des Innerortsverkehrs
beitragen. Auch Verkehrsberuhigungsmassnahmen sowie die Förderung
des Fuss- und Zweiradverkehrs würden zur Verkehrssicherheit und zu
mehr Lebensqualität beitragen.
Silvia
Maspoli wies zudem darauf hin,
dass das Projekt Umfahrungsstrasse
kaum Chancen hat, im Rahmen des Agglomerationsprogrammes von
Bundesgeldern zu profitieren. «Der Bund hat dieses Projekt als
schwächsten Punkt des Aggloprogramms beurteilt. Es ist nicht
anzunehmen, dass er seine Beurteilungskriterien ändern wird. Eine
erneute Aufnahme der Umfahrung
würde das ganze Agglo-Projekt gefährden», war sie
überzeugt.
Gefahr für
Möser
Ein letzter Kritikpunkt galt der
Beeinträchtigung von Natur und Landschaft. Die vorgesehene
Linienführung berührt das Düdinger Moos, ein
Schutzgebiet von nationaler Bedeutung. Yolande Peisl von Pro Natura
verwies auch auf den Verlust von wertvollem Kulturland und auf die
Zerstückelung der noch relativ unberührten Landschaft.
Freitag 29. Mai 2009,
Forum
Leserbrief
Macht eine Umfahrung
von Düdingen
Sinn?
«Nur
eine Umfahrungsstrasse löst
die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai 2009
Wie ich schon öfters lesen konnte,
ist der grössere Teil, d. h. zwei Drittel des Verkehrs, auf der
Hauptachse des Dorfes Düdingen hausgemacht. Also wird folglich
kein Düdinger aufgrund der Umfahrungsstrasse sein Auto
nicht nehmen, um z. B. in die Migros oder zur Raiffeisenbank zu fahren.
Nun - der Mensch im Auto verhält sich nicht anders als der
Fussgänger oder unsere Jäger-Vorfahren; er wählt immer
den kürzesten Weg. Also wer in Düdingen ist und nach
Schmitten oder Wünnewil möchte, fährt weiterhin durchs
Dorf und selbst auf die Autobahn ist der Weg durch das Dorf
kürzer.
Macht eine Umfahrung
so wirklich Sinn? Macht es Sinn, die Aussenquartiere, die neu geplanten
Quartiere, die Naherholungsgebiete (z. B. Düdingermöser) mit
Verkehrslärm und Luftschadstoffen zu belasten?
Ich hoffe, dass
sich die Freiburger Politiker vor der Abstimmung zum
Verpflichtungskredit für Detailstudien zur Um-fahrungsstrasse
Anfang Juni an ihre Nachhaltigkeitsversprechen erinnern, den Kredit
ablehnen und analog zum Projekt Marly-Posieux jetzt zuerst alles
unternehmen, um die Infrastruktur für den Langsamverkehr
(Fussgänger, Velo u. ä.) zu verbessern, den öffentlichen
Verkehr nachhaltig zu fördern und die Gemeinden entsprechend zu
motivieren und zu unterstützen.
Wer weiss wirklich, wie es nach
der Fertigstellung der Poyabrücke und dem Strassenstück
Birch-Luggiwil in Düdingen aussieht. Hier könnte Zuwarten
billiger und nachhaltiger sein - und auch gesünder für alle
zukünftigen zusätzlichen Fussgängerinnen und Velofahrer.
Esther Nabholz,
Tentlingen
Donnerstag 28. Mai
2009, Forum
Leserbriefe
Velo in
Düdingen um(ge)fahren
«Nur eine Umfahrungsstrasse
löst die Verkehrsprobleme in Düdingen» - FN vom 23. Mai
2009
Der Grosse Rat soll
einen Batzen von 9 Millionen Franken für Studien zur
Umfahrungsstrasse sprechen. Sollte der Kanton nicht zuerst seinen
dringenden Verpflichtungen nachkommen? Liess nicht Gemeinderat Franz
Schneider verlauten, dass Düdingen Richtung Bundtels einen
Fussweg, aber bewusst keinen Radweg erstelle, weil sonst Düdingen
den Kanton aus seinen Verpflichtungen entlassen würde (FN, 16.
Mai)?
Seit Jahrzehnten
präsentiert sich die Verkehrssituation vielerorts in und um
Düdingen von ihrer unschönen bis unverantwortlichen Seite.
Nun darf sich die
Verkehrsplanung nicht mehr auf den motorisierten Individualverkehr mit
einer Prise öffentlicher Verkehrsmittel beschränken. Konkret
weisen alle wichtigen Zufahrten aus Jetschwil, Kleinbösingen,
Bundtels, Schönberg und Grandfey inakzeptable Mängel punkto
Sicherheit und Attraktivität für den Pendler- und
Freizeitveloverkehr auf. Die Ortsdurchfahrt in Düdingen ist nicht
nur für Velofahrer unhübsch. Schliesslich dürfte die
eine oder andere Busverbindung
zwischen dem Oberland und Düdingen das Potenzial des
öffentlichen Verkehrs und der kombinierten Mobilität (Velo +
öV) verbessern.
Mit der Realisierung
sicherer Velowege, der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt in ein
würdiges Dorfzentrum und einem stärkeren öV-Angebot gibt
es eine Reihe effizienter Massnahmen. Diese Massnahmen lassen sich
zudem kurzfristig umsetzen und werden den «hausgemachten»
und den Transit-Autoverkehr ebenso wie das lokale Gewerbe sowie die
Lebens- und Umweltqualität positiv beeinflussen.
Anschauungsmaterial für die Koexistenz verschiedener
Verkehrsformen gibt's z. B. im 50 Velominuten entfernten Köniz.
Die Ortsplanung in
Düdingen zeigt sehr gute Ansätze.
Sollte der Kanton -
zusammen mit der Gemeinde und der Agglo - den eingangs erwähnten
Batzen also nicht zuerst in diese unmittelbar nützlichen Projekte
investieren? Damit liesse sich auch der weitere Handlungsbedarf
für z. B. eine über 100 Mio. Franken teure Umfahrungsstrasse
besser abschätzen.
Marcel Gutschner,
Freiburg
Samstag
23. Mai 2009, Front
Düdingen:
Planungskredit für Umfahrung
Düdingen
Der Grosse Rat muss in einer der nächsten Sessionen über
einen Verpflichtungskredit für die Umfahrungsstrasse von
Düdingen befinden. Gemäss Botschaft des Staatsrates
beläuft sich dieser auf neun Millionen Franken. 3,7 Millionen sind
für Vorprojekt-Studien und Sondierungen bestimmt; 5,3 Millionen
für den Erwerb von Grundstücken.
«Mit
dieser Umfahrungsstrasse wird die Lebensqualität im Dorf
Düdingen stark verbessert», zeigt sich der Staatsrat
überzeugt. ja
Bericht Seite 3
Samstag
23. Mai 2009, Sense
«Nur eine
Umfahrungsstrasse löst die Verkehrsprobleme in Düdingen»
Die Planung
der Umfahrungsstrasse von Düdingen wird in Angriff genommen. Der
Grosse Rat muss an einer der nächsten Sessionen über einen
Verpflichtungskredit von 9 Millionen befinden.
Anton Jungo
Wie aus der
Botschaft des Staatsrates an den Grossen Rat hervorgeht, ist der
Verpflichtungskredit von 9 Millionen Franken für die Finanzierung
von Studien und Sondierungen (3,7 Millionen) sowie für
Landkäufe (5,3 Millionen) bestimmt. Der Staatsrat geht davon aus,
dass für das Projekt wohl eine obligatorische
Güterzusammenlegung notwendig ist. In den 5,3 Millionen Franken
sind die Kosten für die Güterzusammenlegung nicht inbegriffen.
Die
Linienführung
Die geplante
Umfahrungsstrasse (V2) führt westlich am Dorfzentrum von
Düdingen vorbei. Sie beginnt in Jetschwil und mündet in Birch
in den Kreisel an der geplanten Strasse Birch-Luggiwil, die vom Bund
zur Vervollständigung des Autobahnanschlusses Düdingen
erstellt wird (vgl. rote Linie auf der Skizze).
Die
Umfahrungsstrasse
hat eine Länge von total 3700 Metern. Das Trassee führt vom
Kreisel Birch auf einer Brücke über den Horiabach,
überquert bei Ottisberg die Autobahn und unterquert die
Eisenbahnlinie in einem Tunnel in Richtung Guggerhorn- Jetschwil, bevor
es in Jetschwil in die Kantonalstrasse einmündet.
Zahlreiche
Detailstudien
Mit dem
Studienkredit von 3,7 Millionen werden insbesondere die folgenden
Berei-che untersucht: Verkehr (Geometrie und Funktionsweise der
verschiedenen Anschlüsse, Langsamverkehr usw.), Geologie (z. B.
Stabilität des Geländes, Grundwasservorkommen), Optimierung
des vorgeschlage-nen Trassees V2, Gewässerschutz
(Oberflächenentwässerung), Kunstbauten
(St.-Johann-Brücke, Autobahnunterführung, Zelgtunnel),
Umweltverträglichkeit (Düdinger Möser von nationaler
Bedeutung) sowie Archäologie (römische Villenanlage in
Ottisberg, frühmittelalterliche Gräber).
Teil
eines Gesamtkonzepts
Der
Staatsrat weist in der Botschaft auf die kürzlich
veröffentlichte Verkehrsstudie für den Unteren Sensebezirk
hin (vgl. FN vom 30. April und 1. Mai). Um die
Mobilitätsbedürfnisse für die nächsten 30 Jahre zu
befriedigen, habe man insgesamt fünf Verkehrskonzepte evaluiert.
Das Rennen machte schliesslich das Konzept (K4b) mit einem neuen
Autobahnanschluss in Friseneit - mit einer Verbindung
Mülital-Bösingen - und einer neuen Umfahrung von
Düdingen.
Es heisst
dazu in der Botschaft: «Aus der Studie geht hervor, dass die
derzeitigen Probleme bei der Ortsdurchfahrt Düdingen nur mit einer
Umfahrung dieser Ortschaft gelöst werden können. Weder ein
Ausbau des öffentlichen Verkehrs noch ein neuer Autobahnanschluss
zwischen Düdingen und Flamatt können die Ortsdurchfahrt
massgeblich entlasten.»
Der Staatsrat weist weiter darauf hin, dass es für das Gelingen
dieses Konzepts notwendig sei, dass die Poyabrücke erstellt und
die Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil erstellt werde.
Der
Staatsrat ist überzeugt, dass mit dem Konzept K4b auch die
bestehenden Probleme bei der Dorfdurchfahrt Flamatt «in hohem
Mass» gelöst werden können, da der Verkehr gar nicht
mehr nach Flamatt gelangt.
Die
Umfahrungsstrasse
von Düdingen geht ganz zu Lasten des Kantons. «Sie
gehört zu den Schlüsselprojekten des Tiefbauamtes»,
heisst es in der Botschaft.
Mittwoch
13. Mai 2009, Sense
«Düdingen braucht unter
Umständen gar keine Umfahrungsstrasse»
Die
CSP Düdingen und der Verein für die optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD) wollen, dass vor der
Umfahrungsstrasse die Poyabrücke und der Autobahnanschluss
Friseneit gebaut werden.
Düdingen
Die CSP Düdingen und der VOVD zeigen sich in einer Stellungnahme
zur «Verkehrsstudie unterer Sensebezirk» (FN vom 30. April
und 1. Mai) erfreut darüber, dass die Verkehrssituation im
Sensebezirk regional gelöst werden soll. Sie sind zufrieden mit
dem vorgeschlagenen Lösungsweg «Autobahnanschluss
Friseneit». Erstaunt zeigen sie sich aber darüber, dass die
Umfahrung von Düdingen nicht Bestandteil der Studie war und als
gegeben vorausgesetzt wurde.
Für
Durchgangsverkehr unattraktiv machen
«Die
Studie hat gezeigt, dass die Poyabrücke und die
Friseneit-Lösung die Fahrzeuge in Düdingen von 16 800 auf
6900 reduzieren werden, in Flamatt von 12 100 auf 7300 und in
Bösingen von 3100 auf 900», halten sie in ihrer
Stellungnahme fest und betonen, dass dies klar zeige, dass die
Poyabrücke in erster und die Friseneit-Variante in zweiter
Priorität gebaut werden müssen.
Zudem
werde mit den geplanten Valtraloc-Massnahmen im Dorf Düdingen das
Dorf für den Durchgangsverkehr unattraktiv. Einerseits werde der
Verkehr in Tafers und Mariahilf Richtung Poyabrücke (für
Pendler Richtung Freiburg) und andererseits Richtung
Mülital/Anschluss Friseneit (für Pendler Richtung Bern)
geleitet.
Von
den verbleibenden 6900 Fahrzeugen, welche durch Düdingen fahren,
können 1950 dem Binnenverkehr, 3400 dem Quell-/Zielverkehr und
1550 dem Durchgangsverkehr zugeordnet werden. «Somit ist belegt,
dass Düdingen unter Umständen gar keine Umfahrung (für
den Durchgangsverkehr) mehr brauchen wird», betonen CSP und VOVD.
Es
sei wichtig, den selbst verursachten Verkehr nicht auf einer Umfahrungsstrasse (V2) um
Düdingen herum zu leiten, sondern diesen grossräumig
wegzuleiten.
V2
belastet Aussenquartiere
CSP
und VOVD gehen davon aus, dass die V2 das Dorfzentrum mit rund 500
Einwohnern auf Kosten der Aussenquartiere mit rund 2000 Einwohnern
entlasten würde. Auch der Bund habe im Rahmen des
Agglomerationsprogramms den Nutzen der V2 als nicht gegeben eingestuft,
halten sie fest. Schliesslich bedauern CSP und VOVD, dass eine
Zusammenarbeit mit den Behörden bislang nicht möglich war und
ihnen die Studie bis zur Veröffentlichung vorenthalten wurde. ja
Mittwoch 6. Mai 2009,
Sense
Zeitgemässer
Komfort bei der Umfahrung
Düdingen
Die FDP Düdingen ist erfreut darüber, dass das neue
Verkehrskonzept das ganze Sense-Unterland miteinbezieht, heisst es in
einer Mitteilung. «Die vorgeschlagene neue Variante der
Autobahnausfahrt in Friseneit entspricht zwar nicht ganz dem Leitbild
FDP Sense (Ausfahrt Fillistorf), wird jedoch Düdingen,
Bösingen, Flamatt und Schmitten entlasten», hält die
Ortspartei fest.
Sie will sich dafür einsetzen, dass bei der Umfahrung Düdingen Rücksicht auf
die Anwohner genommen wird und dass diese mit einem zeitgemässen
Komfort (Tunnel, tiefer gelegte Strasse, Schutzwände) realisiert
wird. «Die FDP Düdingen ist überzeugt, dass die
Vorhaben nur realisiert werden können, wenn der Sensebezirk an
einem Strick zieht, damit nicht andere Projekte des Kantons bevorzugt
werden», heisst es zum Schluss der Mitteilung. ak
Samstag
2. Mai 2009, Forum
Autobahnanschluss
Friseneit
FN-Berichte
vom 30. April und 1. Mai 2009
Ein
neuer Autobahnanschluss Friseneit sei die beste Lösung für
die zwischen Düdingen und Flamatt bestehenden Verkehrsprobleme,
meinen die zuständigen kantonalen Stellen, weil die bestehenden
Strassen benützt werden können.
Man muss nicht Planungsexperte sein um vorauszusehen, dass ab Friseneit
der kürzeste Weg Richtung Oberland durch das Dorf Schmitten
führt. Düdingen erlebt jeden Tag, was es heisst, den Verkehr
ab Autobahn durch das Dorf laufen zu lassen. In Schmitten sollte nicht
der gleiche Fehler ein zweites Mal gemacht werden.
Zudem
wird die geplante neue Strassenführung nach Zirkels wohl einen
Tunnel erfordern, auf den gut verzichtet werden kann, weil er das
Verkehrsproblem kaum lösen kann. Auf lange Sicht wäre wohl
eine Autobahnausfahrt Fillistorf mit einer neuen Verbindungsstrasse
nach Berg die beste Lösung. Die Dörfer Düdingen und
Schmitten dürften am besten entlastet werden.
Otto
Pürro, Schmitten
Samstag
2. Mai 2009, Forum
Neuer Autobahn-
Anschluss
FN-Berichte
vom 30. April und 1. Mai 2009
Das
neue Verkehrskonzept mit dem Autobahnanschluss in Friseneit, in der
Mitte zwischen Düdingen und Flamatt, soll für den ganzen
Bezirk Vorteile enthalten. Düdingen und Flamatt würden
entlastet. Bösingen, Heitenried, St. Antoni und nicht zuletzt auch
Schmitten würden näher an die Autobahn gebracht. Fürs
Dorf Schmitten jedoch heisst das ein wesentlich stärkeres
Verkehrsaufkommen, insbesondere für die Bahnhof-, Frisen- und
F.-X.-Müller-Strasse.
Zurzeit wird die Bagerstrasse saniert. Heute 6 m plus ein Trottoir von
ca. 1,20 m. Mit der Sanierung soll das Trottoir um 0,4 m breiter und
die Strasse entsprechend schmäler werden. Mit Velostreifen rechts
und links von je 0,8 m und weiteren Verkehrsberuhigungen will man den
bisherigen Verkehr über die Bagerstrasse vermindern und mehr auf
die F.-X.-Müller-Strasse bringen. Die Verbreiterung des Trottoirs
und die Velostreifen rechts und links schmälern die eigentliche
Fahrbahn für Autos auf 4 m. Die Unfallgefahr für Velofahrer
wird dadurch erhöht, mag sein, dass der Velofahrer durch die
markierten Velostreifen vom Gesetz her etwas mehr geschützt ist.
So kann man sich fragen, was besser ist: Mehr Sicherheit auf breiterer
Strasse oder mehr Schutz vom Gesetz auf schmälerer Strasse? Im
Hinblick auf eine eventuelle Realisierung des Autobahnanschlusses in
Friseneit, wäre die Bagerstrasse in der bisherigen Breite, und
vielleicht mit einem Fahrverbot für Lastwagen, mit Sicherheit die
bessere Lösung.
Für Fussgänger könnte eine direktere Verbindung
über den Venusweg mit Einmündung in die Bodenmattstrasse,
direkt hinter der Liegenschaft Stampfli, verbessert werden. Die
Bauarbeiten der Bagerstrasse haben erst begonnen und sollen bis Ende
Jahr dauern. Ich denke, es ist noch Zeit die neue Situation zu
überdenken.
Raphael Boschung, Schmitten
Freitag
1. Mai 2009, Sense
Varianten:
Autobahn-Einfahrt in Flamatt verlegen
Als
Möglichkeit wurde unter anderem geprüft, die A12 bei Flamatt
in einen Tunnel zu verlegen und den frei gewordenen Platz unter dem
Viadukt für eine Umfahrung zu nutzen.
Die Kosten wären aber mit rund einer Milliarde immens. Eine andere
Variante sah die Verschiebung des Anschlusses Flamatt nach Eggelried
vor. So würde die Ortsdurchfahrt zwar entlastet; die Querung der
Bahnlinie sowie das ansteigende Terrain würden aber grossen
Aufwand verursachen (geschätzte Kosten: 56 Mio.).
Eine Umfahrung des Weilers Bundtels (13 Mio.) ist wegen des grossen
Landverlustes nicht ideal. Bei einer neuen Verbindung Berg-Fillistorf
könnte man zwar die Infrastruktur der Raststätte
benützen, müsste jedoch für die Anschlüsse neue
Strassen bauen (72 Mio.). im
Freitag 1. Mai 2009, Sense Umwelt
Reaktionen:
Umweltorganisationen kritisieren
mangelnde
Koordination
Die
Umweltorganisationen VCS, WWF, Pro Freiburg und Pro Natura äussern
Bedenken
gegen die «Lawine von geplanten Strassenprojekten». Das
Problem müsse gesamtheitlich
angeschaut werden, unter Einbezug des öffentlichen sowie des
Langsamverkehrs.
«Wenn das Angebot des öffentlichen Verkehrs verbessert
würde, würde sich auch
der Verkehrsfluss ändern», erklärt Pius Odermatt im
Namen der vier
Organisationen.
Erst wenn dieses Potenzial
ausgeschöpft sei, könne man neue
Strassenprojekte planen. «Es fehlt auf kantonaler Ebene an einer
Koordination
zwischen der Verkehrspolitik und dem Strassenbau», erklärt
VCS-Vorstandsmitglied Odermatt.
Die
Umweltverbände kritisieren, dass der Umfahrung von Düdingen
Priorität
eingeräumt werde. Der Bund habe dem Vorhaben im Rahmen des
Agglomerationsprogramms letzte Priorität eingeräumt.
«Warum sollte es jetzt
anders sein? Es ist reine Zwängerei, das Projekt nun wieder
vorlegen zu
wollen», hält Odermatt fest. Es würden falsche
Hoffnungen geweckt.
VCS,
WWF, Pro Freiburg und Pro Natura seien sich in dieser Frage sehr einig.
Odermatt liess durchblicken, dass die Umweltorganisationen auch ein
Referendum
gegen den Studienkredit in Betracht ziehen.
Ähnlich
tönt es auch seitens von Pro Velo. In einer Medienmitteilung zeigt
sich die
Organisation enttäuscht, dass in der Verkehrsstudie der
Langsamverkehr
vollständig ausgeblendet wurde. im
Freitag 1. Mai 2009, Sense
«Verkehrsstudie unterer
Sensebezirk»
Durchmischte
Reaktionen auf Verkehrkonzept
Freiburg
Bei
den Gemeindebehörden von Wünnewil-Flamatt und Düdingen
stösst das neue Verkehrskonzept für den unteren Sensebezirk
auf gutes Echo. Sie
sind froh, dass eine Lösung für den ganzen unteren Bezirk
gefunden werden
konnte. Umweltverbände kritisieren, dass der
Umfahrung Düdingen Prioriät eingeräumt wird. Das
Projekt habe beim Bund kaum Chancen. im
Varianten:
Autobahn-Einfahrt in Flamatt verlegen
Als
Möglichkeit wurde unter anderem geprüft, die A12 bei Flamatt
in einen Tunnel zu verlegen und den frei gewordenen Platz unter dem
Viadukt für
eine Umfahrung zu nutzen. Die
Kosten
wären aber mit rund einer Milliarde immens. Eine andere Variante
sah die
Verschiebung des Anschlusses Flamatt nach Eggelried vor. So würde
die
Ortsdurchfahrt zwar entlastet; die Querung der Bahnlinie sowie das
ansteigende
Terrain würden aber grossen Aufwand verursachen (geschätzte
Kosten: 56 Mio.).
Eine Umfahrung des Weilers
Bundtels (13 Mio.) ist
wegen des grossen Landverlustes nicht ideal. Bei einer neuen Verbindung
Berg-Fillistorf könnte man zwar die Infrastruktur der
Raststätte benützen,
müsste jedoch für die Anschlüsse neue Strassen bauen (72
Mio.). im
Freitag 1. Mai 2009, Sense
«Das ganze Sense-Unterland
gewinnt»
Die Reaktionen auf
das neue Verkehrskonzept fallen fast
durchwegs positiv aus, da nicht nur die Ortsdurchfahrten von
Düdingen und Flamatt,
sondern auch jene in Bösingen und Schmitten entlastet werden. Es
warten aber
noch ein paar Hindernisse auf das 100-Mio.-Projekt.
Imelda
ruffieux
Staatsrat Georges Godel präsentierte
am Mittwochabend die
Ergebnisse der Verkehrsstudie für den unteren Sensebezirk (siehe
FN vom
Donnerstag). Die vorgeschlagene Variante mit dem neuen
Autobahnanschluss in
Friseneit und geschätzten Kosten von rund 72 Mio. Franken
würde die
Verkehrsbelastung in Bösingen, Düdingen, Flamatt und
Schmitten erheblich
verringern. «Die Variante Mülital-Bösingen ist die
beste, weil sie in allen
vier Orten und auf allen Achsen die grösste Entlastung bringt und
bei der
Kosten-Nutzen-Analyse am besten abschneidet», hielt Eugen Meier
vom Büro
RappTrans aus Basel fest.
Verkehrsfluss
halbiert
Ausgehend von der Erhebung von 2005 wurden
die Verkehrsströme
bis 2030 hochgerechnet; die Verbindung Birch-Luggiwil, die Umfahrung Düdingen und die
Poyabrücke müssten
realisiert sein. Der öffentliche Verkehr müsste gestärkt
werden und in den
Dörfern müssten flankierende Massnahmen (geschätzte
Kosten: 26 Mio. Franken)
umgesetzt werden.
In Bösingen könnte so die
Frequenz von heute 3100 Fahrzeugen pro
Tag auf 900 sinken, in Düdingen von 16 800 auf 6900. In Schmitten
würde der
Verkehrsfluss praktisch halbiert und in Flamatt würde die Zahl von
heute 12 100
auf rund 7300 Fahrzeuge sinken.
Umfahrung
Düdingen nötig
Die Studie kam zum Schluss, dass auf die
Umfahrung Düdingen
nicht verzichtet werden kann, da alle anderen Massnahmen die
Ortsdurchfahrt zu wenig
entlasteten. Hingegen sei eine Umfahrung von Flamatt nicht mehr
nötig, wie
Eugen Meier ausführte.
Die Realisierung des Konzepts, die in
Etappen möglich ist, hänge
stark vom Bundesamt für Strassen ab. «Es ist nicht
aussichtslos», so Meier.
Das Echo auf das Konzept ist trotz dieser
Hürden im allgemeinen
sehr positiv. «Es bestätigt uns, dass die Zielrichtung, die
wir mit der
Revision der Ortsplanung eingeschlagen haben, richtig ist»,
erklärte Hildegard
Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen. «Wir sind
glücklich, dass für den
ganzen unteren Sensebezirk eine Lösung in Sicht ist.»
Ähnlich tönt es auch seitens
von Doris Bucheli,
Gemeindepräsidentin von Wünnewil-Flamatt: «Für
Flamatt ist die Umsetzung des
Konzepts sehr wichtig, damit das Dorf vom Durchgangsverkehr entlastet
wird.»
Sie hoffe, dass das Ganze nun nicht in einer Schublade verschwinde.
Kräfte
bündeln
CVP-Grossrat Markus Bapst rief dazu auf,
dass der Bezirk nun
zusammenstehen müsse und das Konzept gemeinsam vertreten solle.
Die Kräfte dürften
nicht durch Partikularinteressen verzettelt werden. «Wir haben
lange auf die
Resultate gewartet», erklärte CVP-Grossrätin Christine
Bulliard-Marbach. Sie
hatte zusammen mit dem damaligen CSP-Grossrat Nicolas Bürgisser
2003 per
Postulat eine umfassende Verkehrsstudie gefordert. «Mit dem
Resultat dürfen wir
uns nicht zufriedengeben. Wir müssen weiterstossen, damit es auch
umgesetzt
wird.»
Sie betonte auch, dass ihre Intervention
sich nie gegen eine Umfahrung
von Düdingen gerichtet habe, sondern in erster Linie eine globale
Planung
verlangt habe.
Gegen
Umfahrung
In der Diskussion äusserten sich auch
zwei Vertreter der
Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsplanung in
Düdingen. Sie
sprachen sich eher dafür aus, den neuen Autobahnanschluss in
Fillistorf zu
bauen. Im Wesentlichen benutzten sie die Gelegenheit, ihre Opposition
gegen die
Umfahrung Düdingen kundzutun. Die Umfahrung sei nicht Teil der
Verkehrsstudie
gewesen, hielt die Projektleitung fest.
Zur Sprache kam auch das Viadukt in
Flamatt. Das Bundesamt für
Strassen sei sich dieses Problems bewusst, sagte Kantonsingenieur
André Magnin.
Das Thema werde wieder diskutiert, wenn die Sanierung notwendig werde.
Staatsrat
Godel betonte, dass sich der Kanton stark um Beiträge des
Bundes im Rahmen des Agglomerationsprogramms bemühen werde. Durch
diese Studie
habe man gute Chancen, war er überzeugt.
Donnerstag
30. April 2009, Front
Neue
Autobahnausfahrt in Friseneit soll Düdingen und Flamatt entlasten
Eine
Verkehrsstudie im unteren Sensebezirk wartet mit einer
Überraschung auf.
Freiburg
Die Ortsdurchfahrten von Düdingen und Flamatt
könnten vom Transitverkehr entlastet werden, wenn in Friseneit bei
Schmitten ein neuer Autobahnanschluss gebaut und die
Verbindungsstrassen nach Bösingen und Schmitten verbessert
würden.
Erste Priorität hat aber der Bau der Umfahrungsstrasse von
Düdingen. Zu diesem Schluss kommt die Verkehrsstudie für den
unteren Sensebezirk, die am Mittwochabend vorgestellt worden ist. Damit
das neue Verkehrskonzept im unteren Sensebezirk umgesetzt werden kann,
muss einerseits die Poyabrücke fertig gebaut sein, andererseits
auch die vom Bund finanzierte Verbindung Birch-Luggiwil. im
Bericht
Seite 3, Kommentar unten
Donnerstag 30. April
2009, Schwerpunkt
«Von
allen Varianten eignet sich Friseneit am besten für einen
Autobahnanschluss»
Friseneit ist ein
idealer Standort für einen neuen Autobahnanschluss, weil die
Linienführung grösstenteils über bestehende Strassen
geführt werden könnte.
Imelda Ruffieux
Lange hatte man auf
die Resultate der Verkehrsstudie warten müssen. Vor allem die
Gemeinden Düdingen und Wünnewil-Flamatt erhofften sich eine
Lösung für ihr Hauptproblem, den anhaltenden Transitverkehr.
Der geplante zusätzliche Autobahnanschluss in Friseneit würde
ihr Problem zum grössten Teil sicher lösen. So könnte
der von Schmitten und Bösingen kommende Verkehr zum neuen
Anschluss geführt werden.
Auf
bestehenden Strassen
Wie Kantonsingenieur
André Magnin erklärte, eignet sich der Standort Friseneit
am besten für einen neuen Autobahnanschluss. «Wir
könnten bei dieser Variante bei der Linienführung fast ganz
auf die bestehende Strasse zurückgreifen.» Das wirke sich
zum einen vorteilhaft auf die Kosten aus, zum anderen sei es auch
weniger problematisch, was die Landschaft betrifft.
«Wir haben auch
andere Ideen geprüft, zum Beispiel
Fillistorf oder eine Ausfahrt näher bei
Flamatt», erklärt der Projektleiter.
Zum Projekt
gehört eine kurze Umfahrung von Bösingen sowie der Bau einer
neuen Zufahrtsstrasse zwischen der Mülitalstrasse und Schmitten,
wie es in einer Mitteilung der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion
heisst.
Bund entscheidet noch
Noch ist nicht klar,
ob der neue Autobahnanschluss überhaupt realisiert werden kann.
«Der Bund weiss noch nichts», sagt André Magnin. Man
habe versucht, ihn in die Verkehrsstudie miteinzubeziehen. Doch der
Bund habe gesagt, man solle die Studie erst einmal beenden und dann die
Ansprüche anmelden.
Die Chancen für
einen positiven Entscheid sind schwer einzuschätzen. «Es ist
nicht nur eine Formsache», hält der Kantonsingenieur fest.
Der Bund bekomme viele Anfragen und lege die Kriterien für eine
Bewilligung fest. «Zuerst wird die technische Seite
abgeklärt, dann müssen auch die politischen Gremien
entscheiden.»
Gemeinden
miteinbezogen
«Mit dem neuen
Verkehrskonzept müssen die Mobilitätsbedürfnisse des
unteren Sensebezirks für die nächsten 30 Jahre befriedigt
werden können», heisst es in der Medienmitteilung. Die
Gemeinden im Untersuchungsperimeter der Studie, das Oberamt des
Sensebezirks sowie die betroffenen Dienststellen waren in der
Projektoberleitung vertreten.
Samstag 18. April
2009, Grossfreiburg
Reaktionen:
Umweltschützer wehren sich gegen die neue Umfahrungsstrasse
Eine
Umfahrungsstrasse, die von Marly nach Posieux führt - für
Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen ist dies eine absurde
Vorstellung. «Eine neue Strasse zerstückelt die
Landschaft», sagt José Collaud von Pro Natura Freiburg auf
Anfrage.
Zudem führe die Strasse über die Saane und damit über
ein geschütztes Gebiet. «Wir wehren uns gegen die
Strasse», sagt Collaud. So tönt es auch bei Pro Freiburg:
«Die Strasse würde durch eine schöne, intakte
Landschaft führen», sagt Gérard Bourgarel. 2006
hatten sich zudem die Freiburger Sektionen des Verkehrsclubs Schweiz
(VCS), des WWF, des Schweizerischen Heimatschutzes und der Stiftung
für Landschaftsschutz Schweiz gegen die Umfahrungsstrasse
ausgesprochen.
Pro
Velo hingegen lobte gestern in einer Mitteilung die Bemühungen
für einen sicheren Veloverkehr zwischen Marly und Freiburg. Der
Verein hofft, dass so bis zu 20 Prozent der Pendlerinnen und Pendler
das Zweirad benutzen - statt wie heute zwei Prozent. njb
Samstag 20. Dezember
2008, Grossfreiburg
Agglomerationsprogramm:
Bundesrat berücksichtigt 26 Städte
- Freiburg nicht
Im Rahmen des
Agglomerationsprogramms erhalten 26 Städte insgesamt1,5 Milliarden
Franken vom Bund. Der Bundesrat hat die Nutzniesser der ersten Tranche
für 2011-2014 bestimmt.
Am meisten
Bundesmittel soll Zürich mit 395 Millionen Franken erhalten,
gefolgt von Genf (193 Mio.), Lausanne-Morges (165 Mio.) und Bern (129
Mio.). Im Kanton Freiburg ist einzig Bulle mit neun Millionen Franken
berücksichtigt (siehe Kasten). Wie vom Bundesamt für
Raumentwicklung ARE schon seit längerem signalisiert (die FN
berichteten), soll die Agglomeration Freiburg beim Vorschlag des
Bundesrates hingegen leer ausgehen.
In den
berücksichtigten Ballungsräumen übernimmt die
Eidgenossenschaft zwischen 30 bis 40 Prozent der anfallenden Kosten zur
Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Die Vernehmlassungsfrist dauert
bis Mitte April 2009. Insgesamt stehen für die
Agglomerationsprogramme während 20 Jahren sechs Milliarden Franken
zur Verfügung. Bereits freigegeben hat das Parlament 2,6
Milliarden Franken für 23 dringende und baureife Projekte. 15
davon stehen im Bau, wie etwa die Poya-Brücke in der Stadt
Freiburg. Die Lausanner Metro fährt bereits.
Die erste Tranche des
Rests - 1,5 Milliarden - soll das Parlament bis Ende 2009 freigeben.
Zweite Tranche ab 2015
Die zweite Tranche
von weiteren 1,1 Milliarden steht 2015 bis 2018 bereit. Ihre Verteilung
erfolgt nach Angaben des Bundesrates in vier Jahren. Die
Landesregierung legt dem Parlament dafür eine weitere Botschaft
vor. Als Reserve sind 780 Millionen Franken vorgesehen, welche ab 2015
für noch nicht berücksichtigte Agglomerationen zur
Verfügung stehen.
Insgesamt wurden dem
Bundesamt für Raumentwicklung 30 Agglomerationsprogramme
eingereicht. Um alle bis 2018 vorgesehenen Massnahmen zu realisieren,
wären Investitionen von rund 17 Milliarden Franken nötig,
konstatierte der Bundesrat.
Übernehmen
müsste der Bund davon 6,8 Milliarden Franken, was den ihm zur
Verfügung stehenden Restbetrag von 3,4 Milliarden Franken bei
weitem übersteigt. Darum konzentrierte sich die Landesregierung
auf die Projekte mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Auch
für die zweite Tranche gilt dieses Verhältnis als Kriterium.
sda/rsa
Samstag 20. Dezember
2008, Grossfreiburg
Bundesgelder: Mobul
ist mit neun Mio. dabei
Yves Sudan,
Präsident des Gemeindeverbandes der Region Bulle
«Mobul», ist zufrieden mit dem vorläufigen Entscheid
des Bundesrates, wie er auf Anfrage sagte. Für die Tranche 2011-14
hat das Agglomerationsprojekt der Region Bulle
Massnahmen für rund 40 Millionen Franken vorgesehen.
Laut Sudan hat der Bund rund drei Viertel der Massnahmen anerkannt. An
diesen beteiligt sich die Eidgenossenschaft zu 35 Prozent oder mit neun
Millionen Franken. Oberamtmann Maurice Ropraz bezeichnete die Nachricht
aus Bern als ein «wunderbares Weihnachtsgeschenk für die
Region Greyerz».
Im Zentrum von Mobul
steht der Aufbau eines leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs
in der Region Bulle.
Der Mobul gehören die Gemeinden Bulle, Le Pâquier, Morlon,
Riaz und Vuadens an. Die Region will auch für die Tranche
2015-2018 ein Dossier einreichen, wie Yves Sudan ausführte. rsa
Freitag 19. Dezember
2008, Grossfreiburg
TPF und Cutaf
einigen sich im Preisstreit
Im Seilziehen um die
Leistungsofferte 2009 zwischen den Verkehrsbetrieben TPF und dem
Verkehrsverbund Cutaf steht eine Lösung vor der Tür.
Freiburg «Viele
ermunternde Faktoren lassen erahnen, dass es Anfang des nächsten
Jahres zu einer Preissenkung kommen könnte», heisst es in
einer Medienmitteilung, welche die Freiburger Verkehrsbetriebe TPF
gestern Abend verschickt haben. Die TPF würden also vom
Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf) weniger Geld
für ihre Dienstleistungen erhalten.
Mehr Einnahmen und
weniger Ausgaben
Ist das für das
Unternehmen überhaupt möglich? Ja. Die TPF listen auf, warum
ein besseres Angebot machbar wird: Die laufende Rechnung des
Geschäftsjahres 2008 wird besser ausfallen als budgetiert - dank
höheren Einnahmen. «Diese erfreuliche wirtschaftliche
Verbesserung betrifft Frimobil, aber auch den Verkauf von
Generalabonnementen», heisst es in der Mitteilung. Dieser Gewinn
werde in die Preisofferte einbezogen, wie es das Unternehmen seit dem
Jahr 2000 mache. Dies sei nicht zuletzt möglich, weil
voraussichtlich die Einnahmen im Jahr 2009 weiter steigen dürften.
Umgekehrt hatten die
TPF dank der gesunkenen Mineralölpreise in den letzten Monaten
weniger Ausgaben als erwartet. Auch hier dürften die niedrigeren
Preise bleiben. Selbst wenn die endgültigen Preise noch nicht
festgehalten wurden, sind sich TPF und Cutaf über die
Vergünstigungen einig geworden.
So oder so, die
laufenden Verhandlungen hatten keinen Einfluss auf die aktuellen
Verkehrsverbindungen. Der neue Fahrplan der TPF trat letzten Sonntag
problemlos in Kraft. TPF und Cutaf haben nun aber vereinbart,
künftig ihre Zusammenarbeit besser zu koordinieren und zu
organisieren. Jeweils bis spätestens im September sollen die
angebotenen Leistungen für das folgende Jahr unter Dach und Fach
sein, heisst es in der Mitteilung. chs
Samstag 13. Dezember
2008, Kanton
Agglo: Gegen
Herabsetzung der Anzahl Unterschriften
Die Anzahl
Unterschriften, die für die Einreichung einer Initiative oder
eines Referendums auf Agglomerationsebene nötig ist, soll nach
Meinung des Staatsrates nicht herabgesetzt werden.
walter buchs
freiburg
In der Begründung einer Motion haben die beiden CVP-Grossräte
Moritz Boschung, Düdingen, und Edgar Schorderet, Marly, die
erforderliche Anzahl Unterschriften für Initiativen und Referenden
auf Bundes- und Kantonsebene mit jener auf Agglomerationsebene
verglichen. Sie kommen zum Schluss, dass die Hürde auf
Agglomerationsebene zu hoch ist und «somit die effiziente Nutzung
dieser Rechte gefährden könnte». Sie schlugen deshalb
eine Gesetzesänderung vor.
In der am Freitag
veröffentlichten Antwort schlägt der Staatsrat dem Grossen
Rat vor, die Motion abzulehnen. Er macht dabei darauf aufmerksam, dass
auf Bundes- und Kantonsebene eine absolute Zahl gelte und für
gemeinderechtliche Körperschaften, zu denen auch die Agglomeration
zu zählen sei, einheitlich ein relatives Kriterium, nämlich
ein Zehntel der Aktivbürger.
Nicht bloss im Gesetz
über die Agglomeration
Nach Meinung des
Staatsrates ist es nicht angezeigt, eine Änderung im Sinne der
Motionäre bloss im Agglomerationsgesetz vorzunehmen. In diesem
Fall müsste man die Hürde im gleichen Sinne auch für die
Gemeinden (mit einem Generalrat) und für Gemeindeverbände
wechseln. Da die Agglomeration Freiburg erst seit dem 1. Juni 2008
existiert, habe sich das System auch noch gar nicht bewähren
können.
Einheit nicht in
Frage stellen
Die Motionäre
hatten ebenfalls vorgeschlagen, dass bloss ein Viertel der
Mitgliedgemeinden der Agglomeration nötig sein soll, um eine
Initiative oder ein Referendum einzureichen, und nicht ein Drittel.
Für den Staatsrat ist es aber wichtig, diese Hürde relativ
hoch anzusetzen, womit der Zusammenhalt der Mitgliedgemeinden der
Agglomeration besser gewahrt werden könnte.
Die Regierung ist
schliesslich nicht von der Idee angetan, die Möglichkeit zu
prüfen, dass zehn Prozent der Stimmberechtigten von drei
Mitgliedgemeinden eine Initiative oder ein Referendum einreichen
könnten. Dies widerspreche dem Grundsatz, dass eine Agglomeration
- gleich wie ein Gemeindeverband - als ein einziger Kreis gilt.
Samstag 29. November
2008, Grossfreiburg
Express
Agglo bestellt
Kommission
Freiburg
An seiner Sitzung vom Donnerstagabend wähl-te der
Agglomerationsrat die elf Mitglieder der Raumplanungs-,
Mobilitäts- und Umweltkommission. Gewählt wurden Bernard
Aebischer (SP, Marly), Christoph Allenspach (SP, Stadt), Marc-Aurelio
Andina (SP Villars-sur-Glâne), Claude Baechler (CVP,
Corminboeuf), Pauline de Chambrier (SP, Avry), Daniel Gander (SVP,
Stadt), Marie Garnier (SP, Villars-sur-Glâne), Urs Hauswirth (SP,
Düdingen), Jean-Bernard Schenewey (CVP, Belfaux), Yvan Tona
(parteilos, Matran), Jean-Daniel Wicht (FDP, Givisiez). rsa
Dienstag 25. November
2008, Forum
Leserbrief
Hat
der Sensebezirk die Entwicklung verpasst?
«Den Bezirken
den Spiegel vorgehalten» - FN vom 19. November 2008
Bezüglich
Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt pro Einwohner) figuriert der
Sensebezirk mit einem BIP von rund 30 000 Franken am Schluss der
Bezirksrangliste. Angesichts dieser Tatsache wage ich als Bewohner und
Bewunderer dieses Bezirks einige etwas provozierende Fragen aufzuwerfen:
Sind im Sensebezirk
im Zusammenhang mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) über- haupt
noch gemeinsame kreative und innovative wirtschaftliche Entwicklungen
möglich? Bekanntlich ist Düdingen der Agglomeration Freiburg
angeschlossen, die Gemeinden Bösingen, Schmitten und
Wünnewil-Flamatt wurden vom Bund statistisch der Agglomeration
Bern zugeschlagen. Wohin gehören die übrigen Sensler
Gemeinden? Vielleicht zu einem Niemandsland?
Warum hat eigentlich
der Sensebezirk - abgesehen von einigen Ausnahmen - die Ansiedlung von
Unternehmen mit hoher Wertschöpfung wie Dienstleistungsbetriebe
sowie High-Tech-Unternehmen in Bereichen wie Telekommunikation und
Elektronik verpasst? Hat vielleicht die Zusammenarbeit der Bezirks- und
Kommunalpolitiker mit Leuten der Wirtschaft und der
Wirtschaftsförderung versagt?
Wo sind die jungen
initiativen, innovativen und kreativen Kräfte mit Visionen, die
auch im wirtschaftlichen Bereich die Zukunft dieses Bezirks
fördern und mitgestalten wollen und könnten? Fortschritt und
Wertschöpfung «in the Green» - verdienen würde es
der Sensebezirk.
Joseph Zosso,
Schmitten
Samstag 22. November
2008, Grossfreiburg
Wie weiter?
Für zweite Tranche des Fonds ist noch alles offen
Bei seiner
nächsten Sitzung vom 27. November muss der Agglomerationsrat den
regionalen Richtplan, so wie er dem ARE im Dezember 2007 zugestellt
worden war, annehmen. So verlangen es die Statuten. Der Staatsrat muss
ihn dann bis zum 31. Dezember genehmigen. Denn der Bund kann sich
über den regionalen Richtplan nur aussprechen, wenn er im
kantonalen Richtplan seinen Niederschlag findet.
Ablehnung verhindern
Nachdem nun so gut
wie klar ist, dass die Agglomeration Freiburg kein Geld aus dem Topf
für dringende Projekte bekommt, könnte der Gedanke aufkommen,
den Richtplan am 27. November einfach abzulehnen. Um das zu verhindern,
wollte das Büro des Agglomerationsrates die zu Beginn einer
Legislatur vorgesehene Informationssitzung dem Richtplan widmen.
Nach dem Motto
«Besser diesen Richtplan als gar keinen» schienen die
anwesenden Agglo-Räte eine Annahme des Richtplanes und seine
Revision ab 2009 zu befürworten.
Corinne
Margalhan-Ferrat wies zudem darauf hin: «Alles, was wir auch ohne
Bundessubventionen realisieren, wird das ARE bei der Beurteilung der
Agglomerationsprogramme 2015 bis 2019 als Bonus werten.»
Zweite Tranche
Bis 2012 muss die
Agglomeration Freiburg nun ein neues Agglomerationsprogramm
ausarbeiten, wenn sie für die Zeitspanne 2015 bis 2019 etwas
erhalten will. Bei der zweiten Tranche wird es auch mehr Geld zu
verteilen geben.
Weitere Milliarde
Zu den
ursprünglichen 3,56 Milliarden Franken kommt noch eine knappe
Milliarde aus dem Topf für dringende Projekte hinzu, da dieser mit
1,5 Milliarden nicht voll ausgeschöpft wird. rsa
Samstag 22. November
2008, Grossfreiburg
Die
Agglomeration Freiburg bekommt keinen Heller mehr aus der ersten
Tranche der vom Bund bereitgestellten Gelder für die
Agglomerationsprogramme.
Die Agglomeration soll einen nicht perfekten
Richtplan perfekt machen
Regula Saner
Die Würfel sind
so gut wie gefallen. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) wird
zuhanden der eidgenössischen Räte dringende
Agglomerationsprojekte in der Höhe von 1,5 Milliarden Franken
vorlegen. Und wie schon länger vermutet, wird Freiburg dabei leer
ausgehen (siehe FN vom 18. September). Mit dieser Botschaft wartete am
Donnerstagabend die wissenschaftliche Beraterin der Agglomeration
Freiburg Corinne Margalhan-Ferrat auf, anlässlich einer internen
Informationssitzung für die Agglomerationsräte.
«Wir hatten am
Mittwoch die letzte Sitzung mit dem ARE. Dabei kam klar heraus, dass
der Bund ausserhalb der beschlossenen 67,5 Millionen Franken für
die Poya-Brücke aus dem ersten Teil des Infrastrukturfonds keine
weiteren Massnahmen mitfinanzieren wird», sagte Margalhan-Ferrat.
Laut ARE erhielten die berücksichtigten Agglomerationen im
Durchschnitt rund 400 Franken pro Einwohner für ihre Projekte. Bei
70 000 Einwohnern, die die Agglomeration Freiburg zählt,
würde dies 28 Millionen Franken machen. «Mit 67 Millionen
für die Poya-Brücke sind wir also gut weggekommen»,
resümierte Margalhan-Ferrat.
Diese positive
Sichtweise vermag aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass
die Agglomeration Freiburg mit ihrem Agglomerationsprogramm in Form
eines regionalen Richtplanes eine massive Niederlage eingefahren hat.
Die damit befassten Instanzen bemühten sich am Donnerstagabend
denn auch, Gründe dafür zu finden.
Hubert Dafflon, heute
Vorsteher des kantonalen Bau- und Raumplanungsamtes, bei der
Erarbeitung des regionalen Richtplanes noch Cutaf-Direktor,
erklärte, wie er die Kritik des Bundes verstanden habe. Konkret
habe das ARE bemängelt, dass die Freiburger den Gemeinden im
Bereich der Siedlungsentwicklung (Ortsplanung) zu viel Kompetenzen
gelassen hätten.
Beim Verkehr habe man
der Agglo zudem vorgeworfen, zu wenig ehrgeizig zu sein und den
Langsam- sowie den Bahnverkehr zu wenig zu fördern. «Im
Grossen und Ganzen hatte ich aber nicht den Eindruck, dass das ARE
unseren Richtplan schlecht fand, der Vorwurf war vielmehr, dass wir zu
wenig konkret sind.»
Dafflon glaubt nicht,
dass der Agglomeration Freiburg die Form eines regionalen Richtplanes,
welche der Staatsrat für das Agglomerationsprogramm bestimmt
hatte, zum Verhängnis geworden ist.
Agglo-Programm vom
Richtplan entkoppeln
Agglomerationsrat
Christoph Allenspach (SP, Stadt) sieht das anders. «Wir
müssen unser Agglomerationsprogramm künftig vom Richtplan
entkoppeln», forderte er, und auch der Agglo-Vorstand findet,
dass dies in Erwägung zu ziehen sei. Denn ein Richtplan ist ein
strategisches Planungsinstrument. Ein Agglomerationsprogramm hat einen
viel höheren Konkretisierungsgrad und weist bereits die Kosten und
Finanzierung jedes einzelnen Vorhabens aus. «Wenn wir das von
Anfang an so gemacht hätten, dann wären wir automatisch
konkreter gewesen und hätten allen Chancen beim Bund
gehabt», ist Allenspach überzeugt.
Das ARE will der
Agglomeration Freiburg seinen definitiven Bericht im Januar vorlegen.
Über das vom ARE geschnürte Paket von 1,5 Milliarden Franken
für dringende Projekte aus dem Infrastrukturfonds muss danach noch
der Bundesrat befinden. Das letzte Wort hat schliesslich das
eidgenössische Parlament.
Mittwoch 19. November
2008, Schwerpunkt
Den Bezirken den Spiegel vorgehalten
Der Kanton Freiburg
weist bekanntlich gesamtschweizerisch ein tiefes Volkseinkommen auf.
Nun liegen erstmals Zahlen nach Bezirken vor. Diese fördern
bezüglich Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt pro Einwohner)
und erzieltem Wachstum grosse Unterschiede zutage.
walter buchs
Im Auftrag der
Freiburger Kantonalbank (FKB) und des Amts für Statistik hat die
BAK Basel Economics das Freiburger Bruttoinlandprodukt (BIP) nach
Bezirken errechnet (für 2007). Zu diesem Zweck wurde die
Wirtschaftsstruktur jedes Bezirks eingehend studiert und
Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre erstellt (aufgrund der
im Okober 2008 vorliegenden Daten).
«Diese
Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle für Unternehmer, da sie so
die Leistung ihrer Firma mit der ihrer Branche und ihres Bezirks
vergleichen können.» Dies hat der Präsident der
FKB-Generaldirektion, Albert Michel, am Dienstagabend bei der
Präsentation vor über 500 Vertretern aus Wirtschaft und
Politik im Forum Freiburg festgehalten.
Grosse Unterschiede
Für wenig
Überraschung sorgte das Analyseergebnis, dass der Saanebezirk mit
61 000 Fr. pro Einwohner das höchste BIP aufweist, dies bei einem
kantonalen Durchschnitt von 45 000 Fr. «Die grosse
wirtschaftliche Bedeutung des Saanebezirks als wirtschaftliches Zentrum
des Kantons führt dazu, dass alle anderen Bezirke einen viel
geringeren Teil zur gesamten wirtschaftlichen Leistung des Kantons
beitragen.» Dies hat der Chefökonom des BAK, Urs
Müller, hervorgehoben. Der Saanebezirk sei eine typische
Zupendlerregion und daher sei seine Leistungsfähigkeit besonders
hoch.
Tatsächlich
führt unter anderem der hohe Wegpendleranteil von Gutverdienenden
aus dem Sensebezirk dazu, dass dieser Bezirk mit einem BIP von rund 30
000 Fr. am Schluss der Bezirksrangliste figuriert. Der See- und der
Greyerzbezirk liegen mit einem BIP pro Kopf von rund 42 000 Fr. knapp
unter dem kantonalen Durchschnitt. Dann folgt der Glanebezirk mit rund
36 000 und anschliessend Vivisbach und Broye mit rund 32 000 resp. 31
000 Fr.
Prognosen
Trotz der guten
Position im Zentrum ist das reale BIP im Saanebezirk zwischen 2000 und
2007 um durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr angestiegen. Dies
entspreche einer unterdurchschnittlichen Entwicklung, wie
Chef-Ökonom Müller weiter sagte. Auch im laufenden Jahr
steige das reale BIP im Saanebezirk erneut unterdurchschnittlich um 1,2
Prozent. Mittelfristig wird mit einer ähnlichen Entwicklung
gerechnet. Gemäss Urs Müller rechnet das BAK für die
Jahre 2009 bis 2012 gesamtschweizerisch mit einem Wachstum von 1,9 und
für den Kanton Freiburg mit 1,8 Prozent.
Für den
Sensebezirk wird für den gleichen Zeitraum ein Wachstum von 1,5
Prozent angenommen. Im laufenden Jahre sollen es aber dank der
Investition der Sika in Düdingen 3,7 Prozent sein mit einem
Rückgang auf etwa 0,7 Prozent im kommenden Jahr. Gemäss der
BAK-Analyse wird das reale BIP 2008 im Seebezirk um 2,2 Prozent wachsen
und im kommenden Jahr auf 0,9 Prozent zurückgehen. Mittelfristig
sei aber im Seebezirk mit einer überdurchschnittlichen
Wertschöpfungsentwicklung um 2,3 Prozent zu rechnen. Die
Prognostiker nehmen in allen Bezirken eine weitere Abnahme des
Landwirtschaftsanteils an.
Lösungsansätze
Volkswirtschaftsdirektor
Beat Vonlanthen ging auf Gründe für das niedrige BIP ein. An
einem Mediengespräche vor der Präsentation der Analyse riet
er angesichts der sich abzeichnenden Auswirkungen der Finanzkrise,
kühlen Kopf zu bewahren und die Strukturverbesserungen unbeirrt
anzupeilen (siehe Kasten).
Montag 3. November
2008, Forum
Leserbrief
Umfahrungsstrasse
Düdingen
Warum will man eine
Umfahrungsstrasse bauen, die nur das Problem verschiebt, aber nicht
löst? Ich war an der ersten Agglo-Info dabei, und es wurde die
Frage betreffend Umfahrungsstrasse Fillistorf gestellt, also die zweite
Variante. Diese Variante wurde von der Gemeinde gar nicht studiert und
wurde auch nicht weitergeleitet. Wie kann man über die Köpfe
der normalen Bürger hinweg so arrogant politisieren? Können
wir nur Steuern zahlen, alles ist schon beschlossen und damit basta: So
braucht es keine teuren Abstimmungen mehr und Gemeindeversammlungen.
Sie machen sowieso, was sie wollen, so denken viele Bürger hier in
Düdingen. Und dies stimmt auch. Die Umfahrungsstrasse Fillistorf
wäre die einzige gute Lösung für die Zukunft und
für unsere Sicherheit. Die erste Variante über das Zelg, wo
jetzt gerade noch Wohnungen gebaut werden, bringt überhaupt
nichts, im Gegenteil. Das Problem wird nur verschoben, aber nicht
gelöst. Durch die Fillistorf-Variante wäre der Schwerverkehr
über Bundtels gelöst, da einige grosse Lastwagen mit
Anhänger die Strasse belasten. Und somit soll die Zementi in
Tafers bleiben. Mit der sofortigen Lösung der Variante 2
wären diese Probleme alle behoben. Ich hoffe, dass unsere
Politiker es sich noch gründlich überlegen, bevor sie noch
mehr Chaos ins Düdingerdorf bringen. Denn es sind zurzeit sehr
viele unzufriedene Bürger hier in Düdingen. Wir haben
manchmal das Gefühl, in einem Machtdorf zu leben. Die Menschen
können sagen, was sie wollen - wir tun, was wir wollen. Ob es gut
ist oder nicht. Ist dies wirklich das Ziel unserer heutigen Politik?
Ich wünsche mir von unseren Politikern eine bessere Haltung und
Respekt uns gegenüber, auch das Zuhören gehört dazu. Ein
Kurs über Kommunikation und Menschenführung würde der
Gemeinde nicht schaden.
Yvette Kaeser,
Düdingen
Montag 3. November
2008, Grossfreiburg
Granges-Paccot:
Nicht nur Freude an der neuen Brücke
Die Gelegenheit war
zu schön, René Schneuwly konnte sie nicht auslassen: Im
Publikum stand Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes für
Strassen. An ihn richtete der Gemeindepräsident von Granges-Paccot
seine Worte, als er bedauerte, dass der Anschluss an die Autobahn im
Bereich von Chantemerle nicht möglich sei. «Dieser Anschluss
brächte die Lastwagen weg von den Gemeindestrassen, da sie direkt
in die Industriezone fahren könnten», sagte Schneuwly den
FN. Er beklagte in seiner Rede, Granges-Paccot werde bereits durch die
Autobahn geteilt. «Nun wird die Murtenstrasse auf vier Spuren
ausgebaut; das wird noch einmal eine Autobahn, welche die Gemeinde
teilt.» Er sei froh um alle Begleitmassnahmen, welche die
negativen Erscheinungen des Strassenverkehrs minderten, sagte der
Syndic. Er erinnerte daran, dass die Autobahn überdeckt werden
solle. «Wir hoffen dabei auf die Unterstützung des
Kantons.»
Als Präsident
des Agglomerationsvorstands hatte Schneuwly auch lobende Worte für
die Poyabrücke: Sie sei «ein Zeichen der Offenheit»
und eine Stütze des Richtplans der Agglo. njb
Samstag 18. Oktober
2008, Schwerpunkt
Bald eine
Lösung für die Fahrenden?
Nach ersten
Gesprächen mit dem Gemeinderat von Sâles (Greyerz) meldet
der Staatsrat, dass sich im Hinblick auf die Schaffung von
Durchgangsplätzen für Fahrende eine Lösung abzeichnet.
Trotzdem hält sich Baudirektor Godel weiterhin alle anderen
Optionen offen.
walter buchs
Mit einem im Mai im
Grossen Rat eingereichten und als dringlich erklärten Auftrag soll
der Staatsrat verpflichtet werden, zwei Durchgangsplätze für
Fahrende zu schaffen. Bekanntlich wurden seine Bemühungen in den
vergangenen Jahren von den betroffenen Gemeinden und deren
Bevölkerung immer wieder blockiert (siehe hiezu insbesondere
Tagesthema in den FN vom 13. August 2008).
Noch bevor der Grosse
Rat dem Staatsrat einen formellen Auftrag erteilt - dies dürfte in
der Dezember-Session der Fall sein -, hat die Regierung die
Angelegenheit vorangetrieben. Diesen Eindruck erhält man bei
Kenntnisnahme der Antwort des Staatsrates an den Grossen Rat, welche am
Freitag veröffentlicht wurde.
Vier Standorte
geprüft
Um Unannehmlichkeiten
aller Beteiligten möglichst zu vermindern, ist die Schaffung von
(zwei) Durchgangsplätzen für Fahrende im Kanton Freiburg
dringend nötig. Dies wird von niemandem bestritten. Der Staatsrat
hat nun die Einreichung des Auftrags dazu benutzt, um die Suche nach
einer Lösung wieder zu verstärken, obwohl eigentlich die
Gemeinden für die Schaffung von Durchgangsplätzen
verantwortlich sind (siehe Kasten).
Wie aus der gestern
publizierten Antwort des Staatsrates hervorgeht, hat die Raumplanungs-,
Umwelt- und Baudirektion (RUBD) seit Frühjahr vier Standorte
geprüft. Darunter sind zwei auf dem Gebiet der Gemeinde
Sâles. Diese Kontakte kamen auf Vermittlung von Grossräten
zustande, die mit den örtlichen Eigentümern gesprochen haben,
wie Staatsrat Georges Godel den FN gegenüber sagte. Die
vorgeschlagenen Standorte, die sich nicht weit weg vom
Polizeieinsatzzentrum Süd befinden, wurden von der Gendarmerie
positiv beurteilt.
Eine Möglichkeit
mit Erfolgsaussichten
Ein möglicher
Standort befindet sich entlang der Kantonalstrasse Vaulruz-Le
Crêt. Hiezu hat der Gemeinderat von Sâles seine Bedenken
angemeldet. Hingegen ist er grundsätzlich mit dem Standort in der
Nähe des Autobahn-Rastplatzes «Joux des Ponts»
einverstanden, insofern der Zugang zum Durchgangsplatz direkt über
den Rastplatz erfolgt. Dazu müsste aber noch der Bund als
Eigentümer der Autobahnen seine Zustimmung geben.
Weiter wurden im
Laufe des Sommers je ein Standort in der Nähe des nördlichen
und südlichen Anschlusses der künftigen Umfahrungsstrasse
Bulle geprüft. Hier hat sich allerdings sowohl von Seiten der
Behörden als auch der Bevölkerung Widerstand formiert.
«Sollte der
Durchgangsplatz neben der A 12 auf dem Gebiet der Gemeinde Sâles
eingerichtet werden, könnte ein seit Jahren hängiges Problem
gelöst werden», stellt Baudirektor Godel den FN
gegenüber fest.
Vorschläge
Gleichzeitig ist der
Staatsrat der Meinung, dass auch in der Nähe der A 1 ein
Durchgangsplatz für Fahrende eingerichtet werden muss. Laut Godel
haben sich die Kantone Freiburg und Waadt bereits im Grundsatz
geeinigt, den bestehenden Standplatz von Boulex bei Payerne gemeinsam
auszubauen und zu betreiben.
Im Sinne des
Auftrages von Seiten der Grossräte erklärt sich der Staatsrat
somit bereit, die Verhandlungen im Hinblick auf die Verwirklichung
eines Durchgangsplatzes in Sâles und auch die Vorbereitungen
für den Ausbau des Durchgangsplatzes bei Payerne fortzusetzen.
Gleichzeitig weist
die Regierung darauf hin, dass bei einem Scheitern der Verhandlungen
mit der Gemeinde Sâles das Verfahren für die in
Granges-Paccots und Bulle vorgesehenen Durchgangsplätze wieder
aufgenommen würde, obwohl die Aussichten dort nicht gerade rosig
sind.
Samstag 11. Oktober
2008, Schwerpunkt
Bei
Einzonierung soll der Besitzer zur Kasse gebeten werden
Eigentümer von
Land, das plötzlich zu Bauland wird, sollen nebst den Steuern auch
einen Ausgleich bezahlen müssen. Die Kriterien werden in einem
Sondergesetz geregelt.
Arthur Zurkinden
Freiburg
Der Grosse Rat hat am Freitag die erste Lesung des neuen Raumplanungs- und Baugesetzes
fortgesetzt. Lange aufgehalten hat er sich bei der Frage des Ausgleichs
für erhebliche Vor- und Nachteile, die durch Planungsmassnahmen
wie z. B. Einzonierung oder höhere Ausnützungsziffern
entstehen.
Bereits das
«alte» Gesetz hätte eine Mehrwertabschöpfung
erlaubt, doch ist Freiburg wie 22 andere Kantone auf diesem Gebiet
bisher nicht aktiv geworden. Dies soll sich nun aber ändern. Der
Grosse Rat war sich am Freitag einig, dass diese Vor- und Nachteile
ausgeglichen werden müssen, wie dies die Kommission unter dem
Präsidium von Markus Bapst (CVP, Düdingen) beantragt hatte.
Nicht einig war sich
der Rat aber, wie weiter vorgegangen werden sollte. Laut Markus Bapst
sollte ein spezielles Gesetz geschaffen werden, das diesen Ausgleich
regelt. «In diesem Gesetz sollen die Vor- und Nachteile
definiert, sollen die Kriterien für die Berechnung des Mehrwerts
festgelegt, der Empfänger der Ausgleichszahlungen bestimmt werden
usw.», sagte Bapst.
Baudirektor Georges
Godel versprach, dass der Staatsrat dem Grossen Rat in einem Jahr einen
Bericht vorlegen werde. Dieser werde dann aufzeigen, ob ein
Spezialgesetz notwendig sei.
Christa Mutter wollte
als MLB-Sprecherin, dass diese Ausgleichsfrage sogleich im Raumplanungs- und Baugesetz geregelt
wird, wie dies in Neuenburg der Fall sei. Dort schöpfe der Kanton
20 Prozent des Mehrwerts ab.
Mit 51 zu 35 Stimmen
entschied sich der Rat in erster Lesung für die Ausarbeitung eines
Sondergesetzes.
Mit 59 zu 25 Stimmen
hat der Rat einen Antrag von Erika Schnyder (SP,
Villars-sur-Glâne) abgelehnt. Sie wollte, dass die Gemeinden
einen Teil des Mehrwerts aus Einzonierungen einkassieren können,
um daraus resultierende Infrastrukturen zu finanzieren: Schulen,
öffentlicher Verkehr, Strassen, Erholungspärke usw.
«Die Promotoren können grossen Druck auf die Gemeinden
ausüben. Diese müssen sich auf gesetzliche Grundlagen
stützen können», sagte sie aus Erfahrung.
Laut Staatsrat
Georges Godel dürfen die Gemeinden den Mehrwert nicht
abschöpfen, um Infrastrukturaufgaben zu finanzieren. Er berief
sich dabei auf einen Bundesgerichtsentscheid. FDP-Sprecherin Christiane
Feldmann war dagegen, weil «Wachstum nicht nur schlechte Seiten
hat». «Es ist Aufgabe der Gemeinden, die Infrastrukturen
anzupassen, wenn sie sich für eine vernünftige Entwicklung
entschieden hat», sagte sie. Josef Fasel (CVP, Alterswil) war
überzeugt, dass ein solcher Gesetzesartikel nur die Bodenpreise in
die Höhe treiben würde.
Freitag 10. Oktober
2008, Sense
«Wenn ich
mitmache, möchte ich auch etwas mehr dazu sagen können»
Die Düdinger
FDP-Politikerin Ursula Eggelhöfer-Brügger wurde zur
Vizepräsidentin des Büros des Agglomerationsrates
gewählt. Bis zum 1. Juni hat sie sich stets für ein Nein zur Agglomeration
eingesetzt.
karin aebischer
Ursula Eggelhöfer-Brügger
konnte sich am Mittwochabend an der Sitzung des Agglomerationsrates klar
gegen ihren Mitstreiter, Eric Romanens, FDP Marly, durchsetzen und
wurde zur Vizepräsidentin des Büros des Agglomerationsrates
gewählt (siehe FN von gestern). Sie, die lange gegen einen
Beitritt Düdingens zur Agglomeration Freiburg
gekämpft hatte, erklärt gegenüber den FN, wie sie nun
zur Agglo steht.
Als ehemalige Präsidentin des
Düdinger Anti-Agglomerationskomitees
sind Sie vor der Abstimmung stets als vehemente Gegnerin der Agglomeration
Freiburg aufgetreten. Woher der plötzliche Sinneswandel, sich
für die Agglo einzusetzen?
Ich war gegen das träge Gebilde der Agglomeration,
gegen eine zusätzliche Verwaltungsebene und gegen die
zusätzlichen Kosten. Doch nun ist die Agglomeration zustande
gekommen, und ich will mich für sie einsetzen.
Dann wollen Sie der Agglomeration keine
zusätzlichen Steine in den Weg legen?
Ganz und gar nicht. Für mich ist das
Vizepräsidium des Büros ein politisches Amt, das ich nach
bestem Gewissen zum Wohle der Bevölkerung ausüben werde. Ich
werde mich speziell für die Bevölkerung Düdingens und
des Sensebezirks einsetzen. Es ist mir auch ein grosses Anliegen,
Freiburg als Zentrum zwischen Bern und Lausanne zu stärken.
Wieso haben Sie sich für das Amt der
Vizepräsidentin zur Verfügung gestellt?
Meine Ratskollegen haben dies sehr
begrüsst. Da ich eine Kämpferin bin, schenkten sie mir das
nötige Vertrauen. Und wenn ich schon im Agglomerationsrat dabei bin,
möchte ich auch etwas mehr dazu zu sagen haben.
Mittwoch 8. Oktober
2008, Schwerpunkt
Keine Demokratisierung der Raumplanung
Der
Grosse Rat hat am Dienstag zum Auftakt der Oktober-Session die erste
Lesung des Bau- und Raumplanungsgesetzes fortgesetzt. Dabei hat die
bürgerliche Mehrheit alle Versuche der Ratslinken, die Raumplanung
zu demokratisieren, systematisch abgelehnt.
Arthur
zurkinden
Der
definitive Entwurf zum kantonalen Richtplan wird dem Grossen Rat somit
nur zur Information vorgelegt. Angenommen wird er weiterhin vom
Staatsrat, der ihn dem Bundesrat zur Genehmigung vorlegt. Einen Antrag
von Laurent Thévoz (Grüne, Freiburg), den kantonalen
Richtplan dem Grossen Rat zur Genehmigung zu unterbreiten, wurde von
der bürgerlichen Mehrheit klar abgewiesen.
Mit
57 zu 38 Stimmen hat der Grosse Rat auch einen Antrag von Christa
Mutter (Grüne, Freiburg) abgelehnt. Sie wollte, dass das
Richtplandossier der Gemeinden, also die Ziele der Ortsplanung, der
Gemeindeversammlung zur Genehmigung unterbreitet wird. Der Gemeinderat
bleibt somit weiterhin für die Ortsplanung verantwortlich.
Mitwirkung
der Bevölkerung ist garantiert
Staatrat Georges Godel war sich gestern
bewusst, dass Freiburg wohl der einzige Kanton ist, der die Legislative
in Sachen Raumplanung nicht in das
Genehmigungsverfahren einbezieht. Er gab sich aber überzeugt, dass
sich das heutige Verfahren bewährt hat. So befürchtete auch
Markus Bapst, Präsident der parlamentarischen Kommission, dass
Eigeninteressen wahrgenommen würden und Streitereien
entstünden, müsste die Gemeindeversammlung den Ortsplan
genehmigen. Die bürgerliche Mehrheit vertrat auch die Ansicht,
dass das Verfahren dadurch verlängert und an Effizienz verlieren
würde.
Internet nicht
vergessen
Sie wies zudem darauf
hin, dass der Gemeinderat gemäss Gesetz verpflichtet ist, in
Zusammenarbeit mit der Planungskommission öffentliche
Informationsveranstaltungen durchzuführen und eine Diskussion
über die Planungsziele, die Abwicklung der Studien sowie den
Inhalt der Projekte zu eröffnen. So sei die Mitwirkung der
Bevölkerung garantiert. Markus Bapst hielt dazu fest, dass seine
Gemeinde Düdingen beispielsweise auch sehr ausführlich
über das Internet informiert und die Bevölkerung so mitwirken
lässt.
Eigeninteressen im
Gemeindelokal vertreten
Christa Mutter sah es
aber anders. Nach ihren Worten bleibt der Bevölkerung oft nur die
Möglichkeit, Rekurse einzureichen, sofern sie einspracheberechtigt
ist, was das Verfahren verzögere. Eine Diskussion innerhalb einer
Gemeindeversammlung könne jedoch Spekulationen verhindern.
«Die persönlichen Interessen können auch hinter den
verschlossenen Türen eines Gemeindelokals wahrgenommen werden. An
Beispielen, wie Spekulanten ihren Einfluss innerhalb eines
Gemeinderates geltend machen können, fehlt es nicht», gab
sie weiter zu bedenken.
Auch ihr Anliegen,
den definitiven Entwurf des Ortsplans in einem Bericht darzustellen und
diesen der Gemeindeversammlung oder dem Generalrat zur Vernehmlassung
zu unterbreiten, wurde mit 53 zu 31 Stimmen abgelehnt.
Regionalplanung ist
fakultativ
Die Ratslinke (SP und
Mitte-links-Bündnis) kam auch mit dem Antrag nicht durch, den
Gemeinden eine Regionalplanung aufzuzwingen. Sie gab sich
überzeugt, dass nur die Region eine gewisse Entwicklung steuern
und z. B. verhindern kann, dass jede Gemeinde ihre eigene Industriezone
schafft. Sie dachte auch an die vielen Zuzüger aus den Kantonen
Bern und Waadt, die im Kanton Freiburg von den günstigen
Bodenpreisen profitieren wollen, dafür aber gewaltige Folgekosten
verursachen.
Christiane Feldmann
(FDP, Murten) hielt aber fest, dass die Gemeinden frei sein wollen, mit
welchen andern Gemeinden sie eine Region bilden wollen. Laut Staatsrat
Georges Godel hat schon heute die Hälfte des Kantons eine
Regionalplanung.
Die erste
Gesetzeslesung wird am Freitag fortgesetzt.
Mittwoch 8. Oktober
2008, Kanton
Die Verkehrspolitik
berücksichtigt die interkantonale Vernetzung
Die Bedürfnisse
der Randgebiete und der benachbarten Regionen sind Teil der kantonalen
Verkehrspolitik. Nach Meinung des Staatsrates ist das Instrumentarium
ausreichend.
walter buchs
freiburg
«Der Staat fördert den öffentlichen und den nicht
motorisierten Verkehr.» So steht es in der neuen
Kantonsverfassung. Mit einem Postulat wollte FDP-Grossrat Charly
Haenni, Vesin, nun wissen, wie der Staatsrat diesen Artikel umzusetzen
gedenkt. Gleichzeitig wollte er in Erfahrung bringen, ob «eine
echte interkantonale Verkehrspolitik namentlich zugunsten der
Randgebiete» betrieben wird.
Es sei kein neues
Gesetz vorgesehen, «denn das aktuelle Recht wurde als ausreichend
befunden, um den Verfassungsauftrag zu erfüllen». Dies
antwortet der Staatsrat auf das Postulat und schlägt gleichzeitig
dem Grossen Rat vor, dieses für erheblich zu erklären. Dies
ist auf dem Programm des Grossen Rates für kommenden Montag
traktandiert.
Der Staatsrat
erinnert in seiner Antwort daran, dass ein Dekret aus dem Jahre 1999
über die Leitideen und die Ziele der Raumplanung hinsichtlich der Entwicklung des
Verkehrs in den Randbezirken ausdrücklich folgende Ziele festlege:
«Sicherstellen leistungsfähiger Verbindungen zwischen dem
Kantonszentrum, den Regionalzentren und den benachbarten
Agglomerationen sowie Beitrag zur Sicherstellung der regionalen
Verkehrserschliessung, die der spezifischen Situation und den
Transportbedürfnissen der Regionen angepasst ist».
Planungsinstrumente
und Gesetze genügen
In der kantonalen
Verkehrspolitik, so die Regierung weiter, seien unter anderem folgende
Ziele erwähnt:
• Verbesserung der
Einbindung des Kantons Freiburg in das nationale und internationale
Eisenbahnnetz;
• Gewährleistung
der Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln für die
Bevölkerung im ganzen Kanton.
Im kantonalen
Verkehrsplan sind weiter die vom Kanton geplanten Massnahmen für
die Einbindung in das nationale Eisenbahnnetz, speziell jenes der
Nachbarkantone, angegeben. Dabei ist auch eine Verbesserung der
Verbindung zwischen Freiburg und Neuenburg erwähnt.
Der Staatsrat ist der
Meinung, dass den von Grossrat Haenni dargelegten Wünschen bereits
grösstenteils entsprochen wird. Dabei wird ebenfalls auf die
Verbesserung der Verkehrsplanung in der Freiburger und Waadtländer
Broye hingewiesen, die seit der Einführung des interkantonalen
Gymnasiums in Payerne erfolgt ist. Schliesslich seien die Anliegen auch
bei der Aushandlung des Tarifverbundes Frimobil gebührend
berücksichtigt worden.
Donnerstag 9. Oktober
2008, Schwerpunkt
Projektleiter der H
189 muss den Hut nehmen
Die massiven
Kostenüberschreitungen bei der Umfahrungsstrasse von Bulle haben
nun auch den Projektleiter den Job gekostet. Er verlässt den
Staatsdienst auf Ende Oktober. Die Kündigung erfolge «in
gegenseitigem Einvernehmen», teilte der Kanton Freiburg.
Der Sektionschef beim
Tiefbauamt, Jean-Bernard Tissot, wird in die vorzeitige Pension
geschickt.
Der Staat Freiburg und Jean-Bernard Tissot sind
«im gegenseitigen Einvernehmen» übereingekommen, das
Arbeitsverhältnis auf den 31. Oktober 2008 zu beenden.
Zusätzlich zu seinem Ruhegehalt erhält der Sektionschef beim
Tiefbauamt bis zum Erreichen des AHV-Alters eine
AHV-Überbrückungsrente. «Dabei wurde den vielen Jahren
Rechnung getragen, während derer Jean-Bernard Tissot zur
Zufriedenheit seines Arbeitgebers im Dienste des Kantons tätig
war», hält die Direktion der Institutionen und der Land- und
Forstwirtschaft in einer Mitteilung fest.
Umfahrungsstrasse
Bulle
Jean-Bernard
Tissot ist im Zusammenhang mit der Kreditüberschreitung von 78,5
Millionen Franken beim Bau der Umfahrungsstrasse
von Bulle (H 189) in die Kritik geraten. Der Staatsrat erinnert nun an
den Auditbericht des Finanzinspektorats, dem zu entnehmen sei, dass die
Kreditüberschreitung in erster Linie auf wesentliche Mängel
bei der Organisation des Projektes zurückzuführen ist. Als
Projektleiter sei Tissot so in den Fall involviert, dass die
Bedingungen für eine Aufrechterhaltung seines
Arbeitsverhältnisses nicht mehr gegeben seien. Aus
Datenschutzgründen wollte die Direktion der Institutionen, die den
Fall nach dem Ausstand von Baudirektor Georges Godel geerbt hat,
gestern keine weiteren Informationen abgeben. Zuvor hatte bereits der
Kantonsingenieur wegen dieser Affäre den Hut nehmen müssen. az
Samstag 4. Oktober
2008, Forum
Es
braucht einen zusätzlichen Autobahnanschluss
Leserbrief «Wo
bleibt der gesunde Menschenverstand?» - FN vom 27. September 2008
Aus Sicht eines in
Flamatt aufgewachsenen und immer noch hier wohnenden Bürgers teile
ich die Ansichten von Werner Dick. Ich möchte eigentlich nicht nur
die beiden Dörfer Düdingen und Schmitten vom Schwerverkehr
befreien, sondern auch Flamatt. Der ganze Verkehr ist im Moment in
Flamatt zentralisiert; sie fahren nach Thörishaus, Neuenegg,
Laupen, Überstorf, Albligen, Wünnewil, Schmitten. Auch die
meisten «Dennerlastwagen» fahren durch Flamatt und am Abend
ab 17 Uhr haben wir die grösste Mühe, aus einer Nebenstrasse
auf die Hauptstrasse zu kommen, weil alles bei der Heimfahrt von der
Arbeit bei Denner, Migros oder Coop in Flamatt noch auf Einkaufstour
geht. Zum Teil gibt es Rückstau bis auf die Autobahnausfahrt
Flamatt.
Das kann doch nicht das Ziel der
Verkehrsplaner sein! Ich stimme deshalb dem Anliegen von Werner Dick
bei, in der Region Fillistorf einen Autobahnanschluss zu
realisieren, und zwar nicht erst in 10 Jahren, sondern sofort!
Heinz Etter, Flamatt
Samstag 27. September
2008, Forum
Leserbrief
Wo bleibt der
gesunde Menschenverstand
In verschiedenen
Gremien gab es seinerzeit Diskussionen, ob nicht die Industriegebiete
von Düdingen und Schmitten in Fillistorf einen neuen
Autobahnanschluss erhalten sollen, um die beiden Dörfer vom
Schwerverkehr zu entlasten. Daraus ist bisher nichts geworden.
Düdingen gehört ja bekanntlich zur politischen Agglomeration
Freiburg, und Schmitten wird statistisch dem erweiterten
Agglomerationsgebiet Bern zugeschlagen. Anstatt nach gemeinsamen Lösungen für die
verkehrspolitischen Probleme zu suchen, soll nun in Düdingen eine
sinnlose, nichts bringende und viel zu teure Umfahrungsstrasse gebaut werden.
Damit nicht genug. In Düdingen ist zudem der Bau eines neuen
Frischbetonwerks geplant. Dieses soll über eine dazu ungeeignete
Quartierstrasse erschlossen werden - die Folgekosten für die
Steuerzahler sind vorprogrammiert. Ich frage mich, ob unsere
Behörden noch über genügend gesunden Menschenverstand
verfügen, um solche unsinnigen Bauprojekte zu verhindern.
Werner Dick,
Düdingen
Dienstag 23.
September 2008, Grossfreiburg
Das Bundesamt
für Raumplanung prüft Agglo-Richtplan neu
Das Bundesamt
für Raumentwicklung ARE gibt dem Freiburger Agglo-Richtplan noch
eine Chance. Das ist das Resultat einer Unterredung zwischen Vertretern
des Staatsrates und ARE-Direktor Pierre-Alain Rumley.
Regula Saner
Freiburg
Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf reiste am Montag zusammen
mit Staatsrat Georges Godel nach Bern, um für Freiburg in Sachen
Agglo-Richtplan die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Mit Erfolg, wie
Pascal Corminboeuf auf Anfrage erklärte. «Pierre-Alain
Rumley hat uns versprochen, das Freiburger Projekt noch einmal zu
prüfen. Im November wird der Staatsrat über das Ergebnis
informiert.»
Dank seiner
Intervention hofft der Staatsrat, von den einzelnen Bundesämtern
nun eine bessere Bewertung für die Siedlungs- und Verkehrsvorhaben
der Agglomeration
Freiburg zu erhalten. Denn von deren Benotung hängt es ab, wie
viel Subventionen Freiburg für sein Agglomerationsprogramm vom
Bund bekommen wird. Bekanntlich fiel das Freiburger Projekt im
Evaluationsverfahren unten durch. Bemängelt wurde eine
ungenügende Dichte bei den Siedlungsschwerpunkten und die
ungenügende Förderung des Langsamverkehrs (siehe FN vom 18.
September 2008).
Staatsrat
argumentiert mit politischer Agglomeration
Die Staatsrat habe
gegenüber dem ARE auf die Bemühungen Freiburgs zur
Gründung der politischen Agglomeration hingewiesen,
sagte Corminboeuf. Eine solche sei schliesslich von der
Eidgenossenschaft erwartet worden. Die Freiburger Regierung versuchte
dem Bund auch klar zu machen, dass durch die Ausscheidung der
Poya-Brücke aus dem Richtplan das Bild entstehen würde,
verschiedene Verkehrsmassnahmen seien inkohärent.
Gemäss Staatsrat
Pascal Corminboeuf habe ARE-Direktor Pierre-Alain Rumley zugegeben,
dass die Benotung durch die Bundesämter eine subjektive
Angelegenheit sei. Manche Ämter hätten in der Benotung
zwischen null und eins respektive eins und zwei gezögert.
Minimale Punktezahl
angestrebt
Aufgrund der ersten
Evaluation wäre Freiburg, abgesehen von der ausgelagerten
Poya-Brücke, leer ausgegangen. Nun hofft der Kanton, doch noch
vier Punkte für seine Projekte zu erhalten. Das würde
bedeuten, dass 30 Prozent seiner Vorhaben vom Bund subventioniert
würden. Vier Punkte sind das Minimum, 16 Punkte das Maximum. Bei
Erreichen der Bestnote erhalten die Hälfte der eingereichten
Projekte Bundesgelder.
Corminboeuf
räumt Fehler bei der Planung ein
Pascal Corminboeuf
bedauert die Mängel beim Freiburger Agglo-Richtplan. Die
Verantwortung dafür liege aber an verschiedenen Orten. Er
räumt jedoch ein, dass die Koordination zwischen den
Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF und den politischen Behörden
besser werden müsse.
Staatsrat Pascal
Corminboeuf führt in Bezug auf die Rückständigkeit
Freiburgs im Langsamverkehr aber noch ein anderes Argument an:
«Freiburg ist nicht Luzern, wo alles flach ist.» Ob dieses
Argument ausschlaggebend für einen Stimmungswandel beim ARE sein
wird, darf bezweifelt werden.
Aber immerhin hat
sich Pierre-Alain Rumley bereit erklärt, sich dem Richtplan noch
einmal anzunehmen. Der Ball liegt nun also beim ARE, dem Kanton bleibt
nichts anderes übrig als abzuwarten.
Welche der insgesamt
30 Agglomerationsprojekte
wie viel Geld bekommen werden, entscheidet schliesslich der Bundesrat
respektive das eidgenössische Parlament.
Montag 22. September
2008, Grossfreiburg
Agglo-Richtplan: Der
Kanton erklärt sich in Bern und hofft weiter
Am Freitag versuchten
hohe Beamte des Kantons, den Bundesämtern den Freiburger
Agglo-Richtplan näherzubringen. Heute wollen
Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf und Staatsrat Georges Godel
in Bern lobbyieren.
Regula Saner
Freiburg «Ich
hoffe, dass wir die Unklarheiten aus dem Weg räumen
konnten», sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglomeration
Freiburg, Corinne Margalhan-Ferrat, am Freitag nach der zweiten
technischen Sitzung in Bern gegenüber den FN. Zum konkreten Inhalt
der Gespräche wollte sie aber nichts sagen.
Nachdem in den Medien
bekannt geworden ist, dass der vom Kanton vorgelegte Agglo-Richtplan in
Bundesbern schlechte Noten bekommen hat, scheint die Nervosität
bei den Freiburger Behörden gross zu sein (siehe FN vom 18.
September). «Ich bedaure, dass die Informationen an die
Öffentlichkeit gelangt sind», erklärte Margalhan
weiter. Denn der Evaluationsprozess sei noch nicht zu Ende, und die
öffentlich gewordenen Informationen beruhten bloss auf
Arbeitsdokumenten, die notabene geheim hätten bleiben sollen.
«Nur in Freiburg hielt man sich nicht daran», erklärte
Margalhan.
362 Millionen Franken
Das Unbehagen bei den
Behörden ist nachvollziehbar, denn immerhin geht es um 362
Millionen Franken, die der Kanton für Verkehrs- und
Siedlungsprojekte in der Agglomeration
bekommen möchte. Und die Konkurrenz ist mit schweizweit 30
eingereichten Agglomerationsprogrammen
gross.
Madame Agglo mag aber
nicht Trübsal blasen: «Solange ich die endgültige
Fassung der Empfehlungen der Bundesämter zuhanden des Parlamentes
nicht gesehen habe, bleibe ich zuversichtlich.» Margalhan stellt
aber auch nicht in Abrede, dass man vieles anders hätte machen
können. So sei etwa die Kritik, der Richtplan sehe zu wenig
für den Langsamverkehr vor, nichts Neues. «Zwischen dem Ende
der Vernehmlassung und dem Abgabetermin des Bundes war schlicht keine
Zeit mehr, etwas Ausgereiftes einzureichen», erkärt
Margalhan. Den engen Planungshorizont wiederum führt sie auf die
Tatsache zurück, dass Freiburg parallel zum Agglomerationsprogramm auch
noch die politische Agglomeration
gründen musste.
Ob es dem Staatsrat
heute gelingen wird, die Bundesämter vom Sonderfall Freiburg zu
überzeugen, wird sich weisen.
Donnerstag 18.
September 2008, Grossfreiburg
Schlechte
Noten aus Bundesbern
Der Richtplan der Agglomeration
Freiburg wird vom Bund in mehreren Punkten kritisiert. Schwachpunkte
sind der Langsamverkehr und die Siedlungsplanung.
Nicole jegerlehner
«Wir haben es
schon im Jahr 2006 gesagt.»: Die Grünen sind nicht
überrascht, dass das Agglomerationsprogramm bei
den Bundesbehörden auf keine Begeisterung gestossen ist. In einer
Medienmitteilung schrieben sie gestern, das Agglomerationsprogramm habe
die Vorgaben des Bundes in keinem Punkt erfüllt. «Wir
hoffen, dass die Antwort aus Bern dazu führt, dass sich die
Freiburger Behörden hinterfragen und dass sie auf die Entwicklung
des Langsamverkehrs und des öffentlichen Verkehrs setzen.»
Die Grünen fordern zudem eine «qualitativ hochstehende
Siedlungspolitik». Dazu möchten sie eine Taskforce einsetzen
und «kontraproduktive Strassenprojekte» - beispielsweise
zwischen Marly und Matran sowie in Düdingen - aufgeben.
«Missverständnisse»
Die Agglomeration
Freiburg musste bei den Bundesbehörden ein Agglomerationsprogramm
einreichen, um Subventionen für die Agglomeration zu erhalten.
Nach Vorgaben des Kantons wurde das Programm in der Form eines
regionalen Richtplans eingereicht. Akzeptiert der Bund das Programm
nicht oder nur teilweise, gibt es weniger oder gar keine Bundesgelder.
In einem ersten
Entwurf einer Antwort hätten die Bundesbehörden vor allem die
Siedlungsplanung und die Gesamtstrategie Transport kritisiert, sagt
Corinne Margalhan-Ferrat, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglomeration
Freiburg, den FN. Sie bestätigt damit einen Artikel der Zeitung
«La Liberté». Beim Transport habe die
Bundesbehörde bemängelt, das Konzept sei nicht koordiniert;
zudem fehle ein Programm für den Langsamverkehr. Bei den
Vorwürfen des Bundes zur Siedlungsplanung habe sie das
Gefühl, dass es dabei vor allem «um
Missverständnisse» gehe.
Heute reisen
Dienstchefs des Kantons, Margalhan und Patrick Cudré-Mauroux von
der Cutaf nach Bern, um an einer «technischen Sitzung», wie
Margalhan sagt, vertiefte Antworten zu geben und Missverständnisse
auszuräumen. Am Montag steht eine «politische Sitzung»
mit Pierre-Alain Rumley, dem Direktor des Bundesamtes für
Raumentwicklung, auf dem Programm; an dieser nehmen die Staatsräte
Pascal Corminboeuf und Georges Godel teil. Gegen Ende September
erwartet Margalhan die definitive Antwort des Bundes.
Freitag 29. August
2008, Grossfreiburg
H 189: Jurist hilft
dem Grossen Rat
Freiburg Die Finanz- und
Geschäftsprüfungskommission (FGK) des Grossen Rates wird
einen Juristen zu 50 Prozent anstellen, der ihr hilft, die Ursachen
für die Kreditüberschreitung von 78,5 Millionen Franken beim
Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle (H 189) zu finden.
Seine Aufgabe wird es sein, die Protokolle der FGK-Sitzungen zu
führen, die bestehenden Berichte zu analysieren, verschiedene
vorhandene Schriftstücke zu prüfen und einen Schlussbericht
zu erstellen, wie einer Meldung der Tageszeitung «Le Temps»
entnommen werden konnte.
Bekanntlich hat es
der Grosse Rat bevorzugt, der FGK dieses Mandat zu übertragen und
nicht eine parlamentarische Untersuchungskommission einzusetzen. Laut
FGK-Präsident Pascal Kuenlin sollte der Schlussbericht in sechs
Monaten zur Verfügung stehen. Das Mandat könne aber auch
verlängert werden. az
Mittwoch 25. Juni
2008, Kanton
H189: Kein Rekurs
der Ratslinken und der SVP
Die politische
Verantwortung der Kostenüberschreitung bei der Umfahrungsstrasse von Bulle wird definitiv von der
Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission des Grossen Rates
abgeklärt.
arthur
zurkinden
Freiburg 78 Mio. Franken kostet die Umfahrungsstrasse von Bulle und La
Tour-de-Trême mehr als budgetiert. Die SP-Fraktion wollte
deshalb, dass die politische Verantwortung für diese massive
Überschreitung von einer Parlamentarischen Untersuchungskommission
(Puk) ermittelt wird. Dieser Ansicht schlossen sich das
Mitte-links-Bündnis und die SVP-Fraktion an.
In der vergangenen
Juni-Session entschied sich aber der Grosse Rat mit 52 gegen 46 Stimmen
für einen Antrag der CVP und FDP, welche wollten, dass bloss die
Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission des Grossen Rates
(GFK) sich dieser Frage annimmt.
Die SP-Fraktion war
aber mit dem Abstimmungsvorgehen nicht einverstanden.
Grossratspräsident Patrice Longchamp stellte den Antrag der
SP-Fraktion jenem der CVP und FDP gegenüber. So hatte der Grosse
Rat keine Gelegenheit, sich zu beiden Anträgen zu äussern.
Die SP wollte, dass vorerst über ihren Antrag abgestimmt wird,
dann über jenen der zwei bürgerlichen Parteien. Pierre Mauron
(SP) übte Kritik an der CVP- und FDP-Fraktion, weil diese ihren
Antrag in letzter Minute einreichten, ohne dass dieser vorher
traktandiert gewesen sei. Die SP hingegen reichte ihren Antrag schon im
Mai ein.
Die SP-Fraktion zog
deshalb einen Rekurs gegen das Abstimmungsvorgehen in Erwägung. Am
Dienstag teilte sie aber mit, dass sie im Einverständnis mit der
SVP und dem MLB auf die Einreichung eines Rekurses verzichte.
Nichtsdestotrotz will
die SP nicht, dass diese massive Kostenüberschreitung in
Vergessenheit gerät, ohne dass die politischen Verantwortlichen
bekannt sind. Sie stellt deshalb gewisse Anforderungen an die GFK und
verlangt, dass diese Kommission Mitarbeiter einvernehmen kann ohne die
Erlaubnis des betroffenen Staatsrates. Sie auch die Fristen erfahren
und vertritt die Ansicht, dass der Bericht der GFK spätestens am
31. Dezember 2008 vorliegen müsste.
Ein wachsames Auge
Die SP lässt
auch verlauten, dass sie die Kosten dieser Untersuchung genau verfolgen
werde, da im Grossen Rat von der CVP und FDP behauptet worden sei, dass
die Puk viel teurer sei. Die SP- und SVP-Fraktion sowie das
Mitte-links-Bündnis behalten sich auch das Recht vor, dass sie
dennoch die Einsetzung einer Puk verlangen werden, falls die GFK
feststellt, dass sie diese Arbeit nicht bewältigen kann, oder
falls die Schlussfolgerungen des Berichts keine befriedigende Antwort
auf die gestellten Fragen geben.
Samstag
21. Juni 2008, Sense
Umfahrung
von Düdingen bleibt wichtig
Die
Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk verzögert weder die Planung
noch die Realisierung der Umfahrung von Düdingen.
Düdingen Grossrätin
Ursula Krattinger-Jutzet (SP Düdingen) verlangte vom Staatsrat
Auskunft über verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der
Umfahrungsstrasse
von Düdingen. «Die Verkehrsstudie Unterer Sensebezirk
verzögert weder die Planung noch die Realisierung der Umfahrung
von Düdingen. Im Gegenteil: Die Studie wird eine
unerlässliche Grundlage für das Umfahrungsprojekt
bilden», hält der Staatsrat auf eine entsprechende Frage
fest.
2009
vor dem Grossen Rat
Der
Schlussbericht der Verkehrsstudie wird gemäss Antwort des
Staatsrats auf Ende 2008 erwartet. Der Kreditantrag für die
Planung der Umfahrungsstrasse dürfte dem Grossen Rat im
Frühjahr 2009 vorgelegt werden.
Der
Staatsrat erachtet die Umfahrung von Düdingen weiterhin für
ein wichtiges Projekt. Er glaubt, dass mit dem Bau der Poyabrücke
noch diesen Herbst begonnen werden kann, da die Umfahrungsstrasse Bulle
vor dem Abschluss stehe. Je nach Fortschritt der Planung sollen darauf
folgende Projekte in Angriff genommen werden: Verbindung Romont-
Vaulruz, Umfahrung von Düdingen sowie Verbindung Marly-Matran. ja
Mittwoch 18. Juni
2008, Front
Der
Freiburger Grosse Rat entscheidet sich knapp gegen Einsetzung einer Puk
Die Finanz- und
Geschäftsprüfungskommission soll analysieren, warum der Bau
der H 189 massiv teurer wird als geplant.
walter buchs
freiburg
Auf Vorschlag der SP Freiburg sollte eine «Parlamentarische
Untersuchungskommission» (Puk) den «riesigen
Finanzskandal» im Zusammenhang mit dem Bau der Umfahrungsstrasse
Bulle (H 189) aufklären und klarstellen, wer verantwortlich ist.
Die Fraktionen der CVP und der FDP haben am Dienstagnachmittag dem
Grossen Rat beantragt, dass die ständige «Finanz- und
Geschäftsprüfungskommission» (FGK) diese Aufgabe
übernimmt. Der Rat hat sich mit 52:46 Stimmen für diese
Variante entschieden.
Bericht und Kommentar
Seite 3
Mittwoch 18. Juni
2008, Schwerpunkt
Staatsrat Godel:
«Ich habe die Sache sehr ernst genommen»
Nach der Diskussion
des Berichtes, den der Staatsrat dem Grossen Rat gemäss Auftrag
unterbreitet hatte, nahm Baudirektor Georges Godel am
Dienstagnachmittag Stellung zu Kritiken und brachte Ergänzungen
an. Nach all dem, was in den vergangenen
Monaten und Wochen geschehen sei, könne man ihm sicher nicht
vorwerfen, dass er die Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle nicht ernst genommen habe.
Der Baudirektor
erinnerte daran, dass seine Direktion im vergangenen Herbst sofort
dringliche Massnahmen eingeleitet habe. So wurde für die H 189 und
das Poyaprojekt ein neuer Projektleiter ernannt. Wie bereits gemeldet,
werde für die Poya-Brücke ein Finanzaudit erstellt, das aber
noch nicht vorliege. Gegenwärtig werde das Tiefbauamt mit einer
externen Hilfe so reorganisiert, dass es künftig in der Lage sein
wird, seinen Aufgaben gerecht zu werden.
Weiter
bestätigte Georges Godel, dass kein Projekt des Kantons wegen der
Kostenüberschreitung der H 189 verschoben werde. Zudem werde er
keinen Strassenkredit unterbreiten, bevor über einen Zusatzkredit
für die H 189 abgestimmt ist. Die diesbezügliche Haltung des
Bundesamtes für Strassen ist noch nicht bekannt. wb
Mittwoch 18. Juni
2008, Schwerpunkt
Ursachen
ergründen statt Schuld zuweisen
Dass man den Ursachen
der Kostenüberschreitungen beim Bau der H 189 gründlich
nachspüren und diese nachvollziehbar offenlegen muss, ist absolut
notwendig. Das zieht kaum jemand mehr in Zweifel. Nach heutigen
Kenntnissen macht die Kostenüberschreitung immerhin gut einen
Drittel des ursprünglichen Verpflichtungskredits aus.
Die Bürgerinnen
und Bürger haben ein Recht zu wissen, warum es so weit gekommen
ist und wer dies zu verantworten hat. Das ist eine Frage der
Glaubwürdigkeit des Staatsrates und des Grossen Rates. Die
Bevölkerung hätte es nicht verstanden, wenn der Grosse Rat
nicht auch selber aktiv geworden wäre.
Angesichts der
aussergewöhnlich grossen Kostenüberschreitung ist es daher
sehr zu begrüssen, dass SP-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier
mit ihrer Eingabe veranlasst haben, Klarheit über die Finanzierung
und die Kostenentwicklung bei der Umfahrungsstrasse H 189 zu schaffen. Bei der
Begründung ihrer Forderung, eine Puk einzusetzen, stand der Aspekt
der Schuldzuweisung und politischen Abrechnung zu stark im Vordergrund.
Das allein kann es aber nicht sein. Was es braucht, ist eine
nüchterne Abklärung der Fakten mit den richtigen
Schlussfolgerungen.
So gesehen ist der
Auftrag an die Finanz- und Geschäftsprüfungskommission eine
gute Lösung. Sie ist eher in der Lage als eine Puk, auf der
sachlichen Ebene Transparenz zu schaffen. Die hohen Erwartungen kann
sie aber nur erfüllen, wenn sie jetzt schnell an die Arbeit geht
und sich auch die nötige Zeit nimmt.
Kommentar
Walter Buchs
Freitag 13. Juni
2008, Kanton
Bau der H 189: Das
Büro des Grossen Rates beantragt die Einsetzung einer Puk
Die
Kostenüberschreitung beim Bau der H 189 wird den Grossen Rat
beschäftigen. Am Dienstag Nachmittag wird er die Einsetzung einer
Puk beschliessen.
walter
buchs
freiburg
Nach der Veröffentlichung des Auditberichts des
Finanzinspektorates zu den Kostenüberschreitungen beim Bau der
Umfahrungsstrasse Bulle (H 189) hatten verschiedene SP-Grossräte
anfangs Mai mit einer Eingabe die Einsetzung einer parlamentarischen
Untersuchungskomission (Puk) verlangt. Nun liegt zu Handen der
Juni-Session des Kantonsparlaments ein entsprechender Dekretsentwurf
vor.
Wer
trägt die politische Verantwortung?
Das
Büro des Grossen Rates hat noch keinen definitiven Vorschlag
über die Anzahl der Kommissionsmitglieder gemacht, die sich
zwischen 7 und 13 bewegen muss. Gemäss Dekretsentwurf hätte
die Puk folgenden Auftrag:
•
Sie schafft Klarheit über die Finanzierung und die
Kostenentwicklung bei der Umfahrungsstrasse H189;
•
sie analysiert die Tatsachen und die Audit-Berichte, die von den
verschiedenen Instanzen erstellt wurden;
•
sie stellt klar, wer politische Verantwortung trägt.
Am
vergangenen 3. Juni hatte der Staatsrates den Mitgliedern des Grossen
Rates einen Bericht zur SP-Eingabe zukommen lassen. Danach stellt er
klar, dass er nicht vorhat, zum Antrag Stellung zu nehmen. Sollte aber
eine Puk eingesetzt werden, bittet er um die Zustellung des
Untersuchungsberichts, um sich gegebenenfalls zu den Ergebnissen
äussern zu können.
Nach
Bezugnahme auf den Mitte April veröffentlichten Auditbericht gibt
die Regierung weiter bekannt, dass sie Professor Pascal Pichonnaz damit
beauftragt hat, bis Ende Oktober 2008 ein Rechtsgutachten über die
Haftpflicht der an der Ausführung dieses Strassenprojektes
beteiligten Personen zu erstellen.
Der
Auditbericht des Finanzinspektorates ist auf Begehren des
Untersuchungsrichteramtes diesem Mitte Mai zugestellt worden. Dieses
will gemäss Unterlagen des Staatsrates abklären, ob gewisse
vom Finanzinspektorat festgestellte Tatsachen die Eröffnung eines
Strafverfahrens rechtfertigen.
Getroffene
Massnahmen
Mitte
November 2007 hatte der Grosse Rat einen Auftrag an den Staatsrat
überwiesen. Danach hatte der Staatsrat die Mängel bei der
Planung und beim Bau der H 189 zu untersuchen und Massnahmen zur
Reorganisation der Baudirektion sowie zur Restrukturierung und
Kontrolle des Tiefbauamtes zu treffen.
Kürzlich
hat der Staatsrat dem Grossen Rat den entsprechenden Bericht zukommen
lassen, der dem Kantonsparlament am kommenden Dienstag unterbreitet
wird. Mit dem Bericht wird gleichzeitig auch auf die Anfragen der
Grossrätinnen Marie-Thérèse Weber-Gobet (CSP,
Schmitten) und Nadine Gobet (FDP, Bulle) geantwortet.
In dem Bericht wird unter anderem daran
erinnert, dass sowohl für die H 189 als auch für das Poyaprojekt
ein neuer Projektleiter ernannt worden ist. Der neue Kantonsingenieur,
der sein Amt am 1. Mai angetreten hat, hat unter anderem den Auftrag,
das Tiefbauamt neu zu organisieren. Das werde im Moment mit Hilfe eines
externen Beraters gemacht. Gemäss dem am 14. Mai datierten Bericht
steht hingegen noch nicht fest, in welchem Umfang sich das Bundesamt
für Strassen an den Mehrkosten beteiligen wird.
Mittwoch 11. Juni
2008, Forum
Leserbrief
Nein zur Agglo muss richtig
verstanden werden
Das Nein des
Düdinger Stimmvolks zu den
Statuten der Agglomeration Freiburg war kein Nein zur
Zweisprachigkeit, wie immer erwähnt wird, es war kein Nein zu
überregionalem Denken und auch kein Nein zur Zusammenarbeit mit
unseren geschätzten welschen Mitbürgerinnen und
Mitbürgern des Kantons Freiburg!
Es
war jedoch ein Nein zum vorgesehenen Kostenverteiler, es war ein Nein
zu den undemokratischen Abläufen. Da die weiteren 36
Agglomerationsverbünde
in der Schweiz einen anderen Weg gewählt haben, wäre
vielleicht ein Rüberschauen nach Bern bis Zürich besser
gewesen als das juristische Geplänkel.
Nun bleibt die Aufgabe, die
Rahmenbedingungen anzupassen und vor allem zu schauen, dass der untere
Sensebezirk mit Schmitten, Wünnewil-Flamatt, Bösingen und
Überstorf nicht statistisch der Agglomeration Bern dargereicht wird.
Korrekterweise gehört jetzt auch zu einem demokratischen Prozess,
dass die Düdinger Vertretung im Agglomerationsrat mit Parteivertretern
bestückt wird, die die Bürgermeinung im Vorfeld der
Abstimmung vertreten haben.
Erwin Luterbacher,
Düdingen
Samstag 7. Juni 2008,
Kanton
Der Regionale
Richtplan von Bulle steht
Das
Agglomerationsprogramm des Gemeindeverbandes der Region Bulle,
«Mobule», liegt seit Freitag in Form eines Regionalen
Richtplanes öffentlich auf.
Bulle
Das Agglomerationsprojekt der Region Bulle umfasst
39 Massnahmen, wovon 26 Infrastrukturvorhaben betreffen. Diese sind auf
insgesamt rund 73 Millionen Franken veranschlagt. Für die
Subventionierung aus dem «Agglomerationsfonds» des Bundes
kommen davon Projekte in der Höhe von 47 Millionen in Betracht.
Vom Bund werden dafür Beiträge zwischen 30 und 50 Prozent
erwartet.
Das
Agglomerationsprogramm wurde bereits Ende 2007 beim Bund eingereicht.
Nun hat der Gemeindeverband Mobul dieses in die Form eines Regionalen
Richtplans gebracht. Das verlangt das kantonale Raumplanungsgesetz.
Ziel des Richtplanes ist es, die Verkehrs- und Siedlungsprojekte
raumplanerisch aufeinander abzustimmen. Der Mobul gehören die
Gemeinden Bulle, Le Pâquier, Morlon, Riaz und Vuadens an.
Im
Zentrum der vorgeschlagenen Massnahmen steht der Aufbau eines
leistungsfähigen öffentlichen Verkehrs in der Region Bulle,
die heute rund 22 000 Einwohner zählt und 10 400
Arbeitsplätze bietet. Zu diesem Zweck sollen unter anderem zwei
neue Buslinien innerhalb der Agglomeration entstehen; eine
Nord-Süd- und eine Ost-West-Verbindung. Man hoffe, die neuen
Buslinien schon auf den Fahrplanwechsel vom Dezember 2009
einführen zu können, bestätigte Yves Sudan,
Präsident von Mobul, auf Anfrage.
Zudem
sieht der Regionale Richtplan der Agglo Bulle verschiedene
Siedlungsschwerpunkte (mit einer erhöhten Dichte) vor. rsa
Samstag 7. Juni 2008,
Forum
Zwei Hoffnungen
für Düdingen
Die Volksabstimmung
zur Agglo Freiburg hat in Düdingen deutlich gezeigt, welcher
Graben zwischen den Volksvertretern und dem Volk besteht. Das deutliche
Nein ist die logische Quittung des Souveräns für die
Bevormundung durch die Exekutive. Zum einen wurde eine vorgängige
Abstimmung verhindert, zum anderen wurde jeder Ansatz einer politischen
Debatte im Vorfeld bereits im Keim erstickt. Das eigenmächtige
Vorgehen der Behörden in Düdingen hat durchaus System, wie
die folgenden zwei Beispiele zeigen:
Das Thema
Umfahrungsstrasse ist seit längerem ein heisses Eisen, an dem sich
die Geister in und um Düdingen scheiden. Ausgelöst durch eine
Gruppe unermüdlich kämpfender Initianten, wurde eine
überregionale Verkehrsstudie in Auftrag gegeben. Ohne jedoch die
Resultate dieser Studie abzuwarten, entschied der Gemeinderat vor
geraumer Zeit, dass nur die Variante V2
in Frage komme. Statt mit Fakten zu argumentieren, wird versucht, mit
den erhofften Bundessubventionen für dieses unsinnige Projekt die
Bürger bei Laune zu halten.
Als weiteres Beispiel
für das volksfremde Vorgehen muss der geplante Bau einer
Betonanlage in der Nähe des Bahnhofes genannt werden. Über
1000 Bürger haben sich explizit gegen dieses Projekt an den
geplanten Standorten ausgesprochen. Nichtsdestotrotz versucht der
Gemeinderat dieses Projekt durchzuboxen. Anstelle einer
Lösungsfindung mit den opponierenden Parteien wird am absolut
ungeeigneten Standort stur festgehalten.
Als betroffene
Bürger kann man sich zu Recht fragen: Woher nehmen die sogenannten
Volksvertreter eigentlich die Legitimation für solch
eigenmächtiges Handeln? Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt
stirbt, bleiben mir deren zwei. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen
das Zeichen der Agglo-Abstimmung zu deuten verstehen und in Zukunft dem
Volkswillen Rechnung tragen und die Bürger ernst nehmen. Als
Letztes hoffe ich, dass die übergeordneten, kantonalen Instanzen
die Fakten rationaler betrachten und die anstehenden Entscheide mit
mehr Weitsicht und politischem Gespür fällen.
Adrian Riedo,
Düdingen
Samstag 7. Juni 2008, Forum
Leserbriefe
Agglo Freiburg: In
Düdingen ist feines Gespür nötig
Etwas Gutes hat die Abstimmung und das
Nein der Düdinger Bevölkerung zum Statutenentwurf der Agglo Freiburg bewirkt. Unser Gemeinderat
sucht den Dialog und das Gespräch mit dem Volk bzw. mit den
politischen Parteien von Düdingen. Warum wurde das nicht im
Vorfeld der Abstimmung getan?
Es gab
zwar zwei Informationsabende in Düdingen, an denen die Vorteile
der Agglo Freiburg dargestellt wurden, ob
wir Düdingerinnen und Düdinger diese aber auch wollten, wurde
leider vergessen zu fragen.
Um so mehr sind nun die politischen
Parteien von Düdingen gefordert. Eine genaue Analyse, warum 60
Prozent der Bevölkerung ein Nein in die Urne gelegt haben, ist
unumgänglich. Was die Bevölkerung von Düdingen will oder
was sie eben nicht will, dafür braucht es ein feines Gespür
und wird die politische Zukunft von Düdingen und deren Parteien
entscheidend beeinflussen. Sollte die nötige Sorgfalt hier
vergessen werden, kann man davon ausgehen, dass die Düdinger
Gemeindepolitik auf ein Abstellgeleis fährt.
Düdingen muss in den nächsten
Jahren einige sehr wichtige regionale Entscheidungen treffen. Der
zunehmende Verkehr im unteren Sensebezirk muss geregelt werden. Die
Revision der Ortsplanung steht vor der Tür. Die wirtschaftliche
Entwicklung von Düdingen und vom Sensebezirk muss vorangetrieben
werden.
Vielleicht darf der Stimmbürger von
Düdingen zu diesen Fragen ein Ja oder ein Nein in die Urne legen.
Es wäre sehr schön, wenn die Politikerinnen und Politiker von
Düdingen uns dies ermöglichen.
Mario Baeriswyl, Düdingen
Samstag 7. Juni 2008, Forum
Was wird aus dem
Sensebezirk?
Durch die Annahme der
Statuten für die Agglomeration Freiburg hat sich der Sensebe- zirk
politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich in eine ungewisse
Zukunft hinein manövriert. Warum? Die Gemeinden Tafers und St.
Ursen haben sich schon früher aus der Agglo zurückgezogen,
Düdingen ist trotz des Neins zum Statutenentwurf in der Agglo
Freiburg. Die Gemeinden Bösingen, Schmitten und
Wünnewil-Flamatt sind im Rahmen der Neuen Regionalpolitik des
Bundes (NRP) der Agglomeration Bern zugeschlagen worden und demzufolge
aus dem Anwendungsbereich der NRP Freiburg gefallen.
Für den
Sensebezirk besteht in Zukunft die Gefahr, dass er zwischen Stuhl und
Bank fällt, weil er sich in jeder Beziehung und in jeder Richtung
in der Minderheit befindet. Mit Düdingen gehören ca. 7200
Einwohner zur Agglo Freiburg, mit den Gemeinden Bösingen,
Schmitten und Wünnewil-Flamatt ca. 12 000 zur Agglomeration Bern.
Konkret heisst dies, dass sich vier Gemeinden des Sense-Unterlandes
(entspricht ca. der Hälfte der Einwohnerzahl des ganzen Bezirkes
mit Total 19 Gemeinden und 40 000 Einwohnern) vor allem politisch und
wirtschaftlich in eine andere Richtung bewegen.
Es stellt sich heute
die Frage, ob mit dieser neuen Situation nicht eine grosse Chance
für den ganzen Kanton Freiburg und insbesondere für den
Sensebezirk verpasst worden ist. Der ursprüngliche Grundgedanke
und das Ziel der Agglomeration Freiburg waren nämlich, einen
starken zweisprachigen Pol zu bilden zwischen Lausanne und Bern zur
Erfüllung der übrigen Aufgaben wie Raumplanungsfragen,
Umweltschutz, Mobilität, Wirtschafts- und Tourismus-
förderung sowie Förderung der kulturellen Aktivitäten.
Wer übernimmt insbesondere für den Sensebezirk die
Verantwortung für das «Wie weiter»?
Joseph Zosso,
Schmitten
Freitag 6. Juni 2008,
Forum
Agglo-Gegner
müssen in den Agglo-Rat
Wenn
man bedenkt, dass bereits im letzten Winter die Gemeinde Tafers den
Aggloaustritt (dank Konsultativabstimmung) geschafft hat und das
Düdinger Agglo-Nein-Komitee (FDP und SVP) dies ebenfalls vom
Gemeinderat Düdingen verlangt hatte, sollten spätestens zu
dieser Zeit die «Alarmglocken» bei Frau Hildegard Hodel
(Gemeindepräsidentin von Düdingen) geläutet haben!
Aber
statt zu reagieren und den Wagen noch auf die gerade Bahn zu lenken,
wurde weiterhin blindlings nur Parteipolitik nach dem Muster der CVP,
CSP und SP - unabhängig des Trends - praktiziert.
Die
Befürworter, vor allem die CVP, CSP und SP, müssen nun die
Konsequenzen für den nun ins Abseits gefahrenen Wagen
übernehmen. Um ihn wieder auf die Bahn zu lenken, sollte der
Gemeinderat bereits heute ein Rücktrittsgesuch aus der
Agglomeration
stellen. Mit diesem Schritt wird Düdingen spätestens in 15
Jahren aus der Agglo austreten können!
Aus
Respekt vor dem Düdinger Volkswillen sollten nun vor allem
Vertreterinnen und Vertreter der FDP und SVP bei der Wahl des
Agglo-Rates
berücksichtigt werden. Nur so könnten das Gedankengut und der
Wille der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Düdingen
direkt in die Agglo einfliessen!
Daniel
Piller, Düdingen
Freitag 6. Juni 2008,
Forum
Der Gemeinderat ist
ausführende Behörde
Zum
Leserbrief «Die Agglo als Chance sehen», FN vom 4. Juni 2008
Wer
irgendeinmal in seinem Leben Unterricht in Staatskunde gehabt hat, mag
sich daran erinnern, dass unsere Demokratie nach dem Prinzip der
Gewaltentrennung funktioniert: d.h. mit Legislative (gesetzgebende
Gewalt), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative
(richterliche Gewalt). In der Schweiz ist es so, dass das Volk nicht
nur über Wahlen, sondern auch bei Volksabstimmungen direkten
Einfluss auf die Politik nehmen kann. So geschehen am letzten
Wochenende, wo sich die Düdinger Bevölkerung massiv gegen die
Agglomeration ausgesprochen hat. An der Exekutive, d.h. am Gemeinderat,
ist es nun, diesen Volkswillen zu respektieren und auszuführen.
Ob
die Gewaltentrennung funktioniert, zeigt sich recht zuverlässig
daran, wie die Minderheiten behandelt werden. Die (Minderheits-)
Parteien CSP, FDP und SVP haben den Gemeinderat rechtzeitig ersucht,
eine Befragung analog Tafers durchzuführen. Dieses Begehren wurde
von ihm abgelehnt. Es ist nun am Gemeinderat, Wege zu suchen, um aus
dem von ihm verursachten Schlamassel herauszufinden.
Den
wohlgemeinten Ratschlag aus Villars-sur-Glâne, Düdingen
solle mit dem Beitritt zur Agglomeration verhindern helfen, dass der
Sensebezirk zu einer billigen Grünzone der Agglomeration Bern
verkommt, ist entschieden zurückzuweisen. Die Bevölkerung
weiss sich zu wehren und ist weit entfernt von der
Obrigkeitsgläubigkeit früherer Jahrhunderte. Die Abstimmungen
von Tafers und Düdingen zur Agglo haben dies mehr als bewiesen.
Joseph
Roggo, Düdingen
Donnerstag 5. Juni
2008, Forum
Was ist los im
Kanton Freiburg?
In den letzten Wochen
und Monaten hat eine negative Schlagzeile die andere abgelöst: Ich
denke etwa an die Umfahrung
Bulle, deren Budget mit unglaublichen 78,5 Millionen Franken
überschritten wurde.
Danach der Baustopp
beim Neubau der Lehrwerkstätten, weil der gesetzliche
Mindestabstand zu einem Nachbargebäude nicht eingehalten wurde.
Die zusätzlichen Kosten sowie die Dauer dieses Baustopps sind
zurzeit noch nicht abzusehen.
Die Ankündigung
der SBB-Führung, in Bellinzona und in Freiburg viele Stellen zu
streichen, hat heftige Reaktionen ausgelöst. In Bellinzona hat man
um die Arbeitsplätze gekämpft. In Freiburg wurde, auch auf
Empfehlung des Staatsrates, auf die Karte Verhandlung gesetzt. Das
Resultat ist bekannt.
Jetzt heisst es
plötzlich auch noch, in La Tuffière seien 47 000 Kubikmeter
mit verseuchtem Lötschberg-Schlamm deponiert worden. Die Aussage
des Pressesprechers des Bundesamtes für Verkehr, man sei nicht
davon ausgegangen, dass in diesem Schlamm Chrom drin sei, kann nicht
ernst gemeint sein. Doch es gibt noch eine andere Seite. Bestimmt ist
die Aufgabe eines Staatsrates alles andere als einfach. Auch gab es in
der Vergangenheit positive Mitteilungen. Die Ansiedelung neuer Firmen,
welche Arbeitsplätze generieren, oder weitsichtige und
zukunftsorientierte Projekte in Wirtschaft, Bildung, Sport oder
Verkehrsplanung. Hier hat die Regierung oftmals Stärke bewiesen.
Es ist die Stärke, welche ich mir bei der hoffentlich raschen
Aufarbeitung der eingangs genannten Schlagzeilen wünsche.
Richard Philipona,
Giffers
Mittwoch
4. Juni 2008, Forum
Leserbriefe
Die
Agglo als Chance sehen
In
Anbetracht der Komplexität und der Grösse des Projekts kann
man verstehen, dass sich die Düdinger Bevölkerung bei der
Abstimmung vom 1. Juni gegenüber der Agglo Freiburg
zurückhaltend gezeigt hat. Die Agglo ist etwas Neues. In Neuem
birgt sich das Ungewisse. Ungewisses schürt Emotionen,
insbesondere Ängste, wenn es um Projekte dieser
Grössenordnung geht.
Andererseits
darf man nicht verkennen, dass der Souverän in einer Demokratie
ein Gremium wählt, dem man politische Themen anvertraut, und von
dem man weiss, dass es in Kenntnis der Sache für das Gemeinwohl
entscheidet.
Der Gemeinderat von Düdingen hat mit seiner Arbeit dazu
beigetragen, dass die Statuten der Agglo im Interesse von Düdingen
ausgestaltet worden sind. Dies betrifft insbesondere die viel
diskutierte Verteilung der Betriebskosten. Er hat gezeigt, dass es in
einem demokratischen System durchaus möglich ist, die Anliegen
einer Minderheit durchzusetzen, wenn man den Willen zur konstruktiven
Zusammenarbeit zeigt.
Die
Agglo ist vorerst ein Konstrukt, das in den Statuten Ziele und
Grundsätze für eine geregelte Zusammenarbeit der Gemeinden
diesseits wie jenseits des Röstigrabens in Bereichen von
überregionalem Interesse enthält. Ob dieses Konstrukt in
jeder Beziehung umgesetzt werden kann, lässt sich zu einem
heutigen Zeitpunkt nicht kategorisch bejahen.
Sicher
ist, dass die Agglo mit der geplanten Struktur eine Chance darstellt,
den Grossraum Freiburg im Standortwettbewerb mit andern Ballungszentren
von den hintersten Rängen nach vorne zu hieven, indem die
Zweisprachigkeit dieser Region nach vorne gestellt wird. Dies kann man
nicht, indem man sich frustriert vor der Mehrheit der welschsprachigen
Bevölkerung verschliesst, sondern am gemeinsamen Tisch an der
Ausgestaltung unseres Kantonszentrums mitwirkt. Düdingen hat nun
die Chance, dass in den Organen der Agglo nicht über die
Zweisprachigkeit gestritten, sondern dass diese gelebt wird. Die
Gemeinde Düdingen hat nun aber auch die Aufgabe zu verhindern,
dass der Sensebezirk zu einer billigen Grünzone der Agglomeration
Bern verkommt. Deshalb sollte man den Gemeinderat jetzt nicht
populistisch verurteilen, sondern ihn dazu ermuntern, diese Chance zu
nutzen.
Othmar
Baeriswyl, Villars-sur-Glâne
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Fahrplan der
Agglomeration
Nachdem
das Stimmvolk die Statuten am Sonntag gutgeheissen hat, muss sich die
Agglomeration nun konstituieren.
Freiburg
Im Sommer finden in allen zehn Gemeinden die
Wahlen der Agglomerationsräte statt (Legislative). Vor dem 4.
September müssen die Vertreter der Gemeinden gewählt sein.
Jede Mitgliedgemeinde hat Anrecht auf mindestens drei Mitglieder im
Agglomerationsrat. Jeder volle Anteil von 2500 Einwohnern gibt Anrecht
auf einen zusätzlichen Sitz. Nach seiner Konstituierung wählt
der Agglomerationsrat den Agglomerationsvorstand (Exekutive). Jede
Gemeinde hat im Agglomerationsvorstand einen Sitz, mit Ausnahme der
Gemeinde Freiburg, die über drei Sitze verfügt.
Annahme
des Regionalen Richtplans
Noch
vor Ende Jahr wird der Rat das Agglomerationsprogramm in der Form eines
Regionalen Richtplans annehmen müssen. Zwar haben der Kanton und
die konstituierende Versammlung das Agglomerationsprogramm bereits Ende
2007 beim Bund eingereicht, die formelle Annahme durch das
zuständige Organ (Agglomerationsrat) stand jedoch noch aus, da die
Agglomeration ja erst jetzt gegründet werden kann. Der Staatsrat
muss den Richtplan danach noch genehmigen. Am Inhalt des
Agglomerationsprogramms
ändert diese Formalie jedoch nichts.
Am
17. Juni laufen die Diskussionen mit den Bundesbehörden an. Laut
wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agglo, Corinne Margalhan-Ferrat,
findet dann eine erste Anhörung vor Vertretern verschiedener
Bundesämter und internationalen Experten zum Freiburger
Agglomerationsprogramm
statt. Diese machen dann Vorschläge zuhanden des Bundesrates. Es
geht darum, wie viel Geld jedes Aggloprogramm (Schweiz 30) aus dem
Infrastrukturfonds bekommen soll. Der politische Entscheid liegt beim
Bundesparlament, das im Jahr 2010 entscheiden will. rsa
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Recht: Könnte
Düdingen jetzt austreten?
Nach Auskunft der
Juristin und wissenschaftlichen Beraterin der Agglo, Corinne Margalhan-Ferrat, ist
ein Austritt nur nach Massgabe der am Sonntag angenommenen Statuten
möglich. Diese sehen vor, dass eine Mitgliedgemeinde erst nach 15
Jahren austreten kann. Eine Anfechtung des definitiven Perimeters
wäre nach Auffassung Margalhans nur als Anfechtung der Abstimmung
denkbar. Diese müsste unrechtmässig zustande gekommen sein.
Sie betont weiter, dass die Gemeindeautonomie in den Statuten gewahrt
sei, da jede Gemeinde nach 15 Jahren austreten könne. rsa
Dienstag 3. Juni
2008, Front
Nach
Agglo-Nein melden sich die Parteien zu Wort
Düdingen
Die FDP und die SVP Düdingen wollen die Stellung-nahme des
Gemeinderates abwarten, bis sie ihr weiteres Vorgehen in Sachen Agglomeration Freiburg bekannt geben.
«Der Austritt ist eine Option», sagt SVP-Präsident
Marcel Kümin, betont jedoch gleichzeitig, dass man zum Wohle der
Gemeinde zusammenarbeiten müsse. Die CSP verlangt vom Gemeinderat
ein Gespräch am runden Tisch. Dieses Gespräch bekommt sie
auch. «Wir werden sehr bald alle Parteien einladen»,
erklärt Hildegard Hodel. ak
Bericht Seite 3
Dienstag 3. Juni
2008, Schwerpunkt
Trotz Nein zur
Agglomeration
zeigen sich alle Parteien gesprächsbereit
CVP
und SP Düdingen hoffen trotz Nein zur Agglomeration auf eine
konstruktive Mitarbeit aller Parteien. SVP und FDP besprechen ihr
weiteres Vorgehen und die CSP verlangt einen runden Tisch.
karin
aebischer
Der
Präsident der CVP Düdingen, Laurent Baeriswyl, zeigt sich
einen Tag nach der Abstimmung sehr erfreut über das Zustandekommen
der Agglomeration, bedauert jedoch das klare Nein seiner Gemeinde.
«Das Resultat gibt den Gegnerparteien recht, und wir nehmen diese
60 Prozent sehr ernst. Die Agglomerationsräte sollen dem Rechnung
tragen», erklärt er. Trotzdem hofft er, wie auch das
Düdinger Unterstützungskomitee der Agglomeration Freiburg,
auf eine konstruktive Mitarbeit der anderen Parteien in der
Agglomeration.
Dieselbe
Meinung vertritt Urs Hauswirth, Präsident der SP Düdingen.
«Es wäre der grösste Fehler, sich jetzt querzustellen
und Oppositionspolitik zu betreiben», betont er. Hauswirth nimmt
an, dass das Eigeninteresse verschiedener Gruppierungen sich stark auf
das Resultat der Abstimmung ausgewirkt hat. «Es ist schade, wenn
das Allgemeininteresse nicht im Vordergrund steht», sagt er.
Nicht
einfach zum Tagesgeschäft übergehen
CSP-Präsident
Bruno Baeriswyl, dessen Partei sich zuerst gegen und später
für die Agglomeration ausgesprochen hatte, geht davon aus, dass
die Basis der CSP ein Nein in die Urne gelegt hat. Die Agglomeration
sei einfach ein zu grosses Paket.
«Nun
können wir nicht einfach zum Tagesgeschäft
übergehen», sagt er zur weiteren politischen Zusammenarbeit
in der Gemeinde. Man müsse eine Lösung finden, damit keine
der beiden Seiten das Gesicht verliere. «Alle Parteien sollten
zusammenkommen und das weitere Vorgehen besprechen», so Baeriswyl.
Die
nächsten Schritte besprechen will auch die FDP, und zwar zusammen
mit der SVP. «Wir müssen entscheiden, ob wir dieses
Abstimmungsergebnis stillschweigend hinnehmen, oder ob wir etwas
unternehmen wollen», sagt Ursula Eggelhöfer von der FDP. Was
sie denn genau in die Wege leiten will, kann sie zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht sagen. Sie möchte dem Gemeinderat Zeit geben, Stellung
zum Abstimmungsergebnis zu beziehen.
Austritt
versus Unterstützung durch Agglo
Abwarten,
was der Gemeinderat zu tun gedenkt, will auch die SVP Düdingen.
Trotzdem gibt der Präsident Marcel Kümin zu verstehen, dass
ein Austritt aus der Agglomeration eine Option sei, welche die Partei
prüfen müsse. Er sagt aber gleichzeitig von sich, dass er ein
Mann des Konsenses sei, und dass man zum Wohle der Gemeinde
zusammenarbeiten müsse. «Wir können uns jetzt nicht
völlig destruktiv verhalten und müssen schauen, dass unsere
Gemeinde vorwärtskommt», sagt Kümin und fügt - im
Widerspruch zur Aussage des zu prüfenden Austritts - hinzu, dass
Düdingen für gewisse Projekte die Unterstützung der
Agglomeration
Freiburg benötige.
Der
Präsident der Freien Wähler, Walter Stoll, ruft dazu auf,
sich in Düdingen wieder der Sachpolitik zu widmen. «Es gibt
Themen in unserer Gemeinde, die sehr stark polarisieren und somit die
Abstimmung beeinflusst haben», erläutert er.
Heute Abend wird der Gemeinderat das
weitere Vorgehen in der Angelegenheit Agglomeration besprechen. «Wir werden
bald alle Parteien zu einem Gespräch einladen», erklärt
die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel auf Anfrage.
Montag 2. Juni 2008,
Schwerpunkt
Ein wuchtiges Ja zur
Agglomeration Freiburg mit einem Wermutstropfen
Die
Stadt Freiburg und neun umliegende Gemeinden schliessen sich zur
Agglomeration
Freiburg zusammen. Mit 72 Prozent Ja-Stimmen fiel das Resultat zu den
Statuten klar aus. Düdingen war als einzige Gemeinde dagegen.
Regula
Saner
Der
Präsident der konstituierenden Versammlung der Agglomeration
Freiburg, Nicolas Deiss, und die wissenschaftliche Mitarbeiterin
Corinne Margalhan-Ferrat fielen sich im Rathaus in die Arme, als das
Abstimmungsergebnis bekannt wurde. Margalhan wischte sich gar ein paar
Tränen ab: «Ich bin froh. Sieben Jahre Arbeit wurden nun
belohnt.» Auch Nicolas Deiss war erleichtert: «Das ist
tipptopp, es ist ein massives Ja.» Nun müsse die
Agglomeration
konstituiert werden, damit sie ab dem 1. Januar 2009 mit der Arbeit
beginnen könne. Dann müsse zuerst eine Lageanalyse
vorgenommen werden. «Wir müssen uns überlegen, welches
die dringlichsten Aufgaben sind und wo zuerst - zum Beispiel im Bereich
Verkehr - ausgebaut werden soll.» Staatsratspräsident Pascal
Corminboeuf nahm das Ergebnis ebenfalls mit Genugtuung auf: «Ich
freue mich für den Kanton, dessen Zentrum nun gestärkt
wird.» Corminboeuf hofft, dass die Agglomeration mittelfristig
einen Impuls für weitere Gemeindefusionen gibt. Euphorisch
reagierte der Syndic der Stadt Freiburg, Pierre-Alain Clément.
«Ich bin sehr glücklich, dass die Agglomeration zu einem
guten Ende gefunden hat.» 85 Prozent Ja-Stimmen in der Stadt
Freiburg sei ein fantastisches Resultat angesichts der Tatsache, dass
die Vorlage vielen Städtern nicht weit genug gehe. «Die
Bevölkerung hat begriffen, dass die Agglomeration nur ein erster
Schritt ist.»
Trotz
aller Freude über die Annahme der Agglomeration äusserten die
Politikerinnen und Politiker auch ihr Bedauern über das Nein aus
Düdingen.
«Ein
Misstrauensvotum»
Die
einzige deutschsprachige Gemeinde in der Agglomeration erteilte mit 60
Prozent Nein-Stimmen dem Projekt eine klare Abfuhr. «Ich bin
nicht erstaunt über die Ablehnung, aber die Deutlichkeit, mit
welcher die Düdinger Nein sagten, überrascht mich
dennoch», sagte Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf.
«Das ist ein Misstrauensvotum.» Die Politikerinnen und
Politiker glauben unisono, dass der Austritt von Tafers eine grosse
Rolle gespielt hat. Pascal Corminboeuf: «Ich denke, dass die
Leute Angst hatten, bei einem Gebilde mitzumachen, das zehn Mal
grösser ist als ihre Gemeinde. Die Düdinger fühlen sich
alleine.» Die Agglo müsse der Besonderheit Düdingens
nun Rechnung tragen. Dabei spielt nach Ansicht von Pascal Corminboeuf
die Sprachenfrage auch eine Rolle. Er sieht im Nein von Düdingen
auch einen klaren Auftrag an die Stadt Freiburg. Als Zentrum der
Agglomeration
und eines zweisprachigen Kantons müsse die Stadt mehr für die
Zweisprachigkeit tun. Konkret denke er an eine bessere Vertretung der
Deutschsprachigen in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat.
Für Erika Schnyder, Gemeindepräsidentin der
zweitgrössten Agglo-Gemeinde Villars-sur-Glâne, darf die
Zweisprachigkeit nicht nur ein Vorwand sein, sondern muss eine
Gesinnung werden.
Nicolas
Deiss seinerseits sieht die Ablehnung der Düdinger ein wenig
gelassener. «Natürlich wäre es gut gewesen, wenn alle
für die Agglo gestimmt hätten.» Aber Deiss glaubt auch,
dass mit der Zusammenarbeit die Überzeugung kommen wird, dass die
Agglo ein Vorteil für Düdingen ist. Möglicherweise sei
das Nein gar ein starkes und nützliches Signal an die anderen
Gemeinden, zur einzigen deutschsprachigen Gemeinde Sorge zu tragen.
Knappes
Ja in Belfaux
Nur
haarscharf an einem Nein ging die Gemeinde Belfaux vorbei. 48,78
Prozent der Bevölkerung lehnte dort das Projekt der Zukunft, wie
oft proklamiert wird, ab. Bloss 51,22 Prozent der Stimmenden hiessen es
gut. Gemeindepräsidentin Solange Berset fällt ein Stein vom
Herzen: «Sie machen sich keine Vorstellung, welchen Druck die
Gegner der Agglo im Vorfeld machten, besonders die persönlichen
Angriffe waren einfach zu viel.» Sie sei darum froh, dass die
Bevölkerung den «populistischen Argumenten» der Gegner
nicht gefolgt sei. «Wir müssen nun mit der Arbeit beginnen,
damit wir auch die Gegner von den Vorteilen der Agglo überzeugen
können.»
Montag 2. Juni 2008,
Schwerpunkt
«Das
überregionale Denken überschätzt»
Das Düdinger Stimmvolk sagt mit 61 zu
39 Prozent klar Nein zur Agglomeration Freiburg, muss jedoch aufgrund
der Annahme der Statuten durch die restlichen neun Gemeinden trotzdem
mitmachen. Der Gemeinderat zeigt sich vom Resultat enttäuscht.
Karin
Aebischer
Obwohl
der Gemeinderat von Düdingen und die drei Ortsparteien SP, CVP und
CSP die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen hatten, ein Ja
zur Agglomeration in die Urne zu werfen, hat sich das Volk dagegen
ausgesprochen. Das Anti-Agglo-Komitee der FDP und SVP Düdingen
geht damit als Sieger aus dieser Abstimmung hervor (siehe Kasten).
Dementsprechend
ist auch die Stimmung im Gemeinderat. «Ich bin sehr
überrascht und enttäuscht. Trotz intensiver
Informationspolitik ist es uns nicht gelungen, das Volk zu
überzeugen», sagt Gemeinderat André Schneuwly, der in
der Statutenkommission der Agglomeration mitgearbeitet hat. «Die
Bevölkerung hat ein Zeichen gesetzt, und der Gemeinderat ist nun
gefordert», erklärt er weiter.
Auch
für die Gemeindepräsidentin, Hildegard Hodel-Bruhin, ist das
Resultat enttäuschend. «Aber es wäre für mich
einfach falsch gewesen, wenn wir hier nicht dabei gewesen
wären», sagt sie.
Was
hat denn das Volk schlussendlich dazu bewogen, sich gegen die
Agglomeration
auszusprechen? «Sicher die Ängste vor den finanziellen
Konsequenzen, welche von den Gegnern geschürt wurden. Aber auch
die neue Form von Zusammenarbeit über die Sprachgrenze hinaus,
welche das Volk verunsichert, und die Angst vor einem
Autonomieverlust», erläutert Hodel. Sie gibt auch zu
verstehen, dass die Anti-Kampagne nicht nur der Angelegenheit
Agglomeration
an sich galt, sondern auch dem Gemeinderat. Dieser hatte sich im
Dezember 2007 dazu entschlossen, keine Konsultativabstimmung
durchzuführen. «Einige Nein-Stimmen sind sicher
Trotzreaktionen auf diesen Entscheid», so Hodel. Dieser Meinung
ist auch das Düdinger Unterstützungskomitee der Agglomeration.
Für
André Schneuwly ist das Abstimmungsresultat auch darauf
zurückzuführen, dass die Düdinger Bevölkerung in
punkto Veränderungen in letzter Zeit stark, «vielleicht
sogar zu stark gefordert ist». Auch das Nein aus Tafers habe auf
die Nachbargemeinde ausgestrahlt.
Am
Volk vorbeipolitisiert?
Hat
denn der Gemeinderat völlig am Volk vorbeipolitisiert? «Wir
haben die Aufgabe, zu führen. Dies möchten wir natürlich
möglichst nahe am Volk tun, aber man kann ja nicht nur gehorsam
sein», meint Hodel. «Wir haben die Wichtigkeit des
überregionalen Denkens für die Bevölkerung
überschätzt», gibt André Schneuwly zu. Mit dem
Beitritt zur Agglomeration wolle der Gemeinderat dem grossen
Entwicklungspotential der Gemeinde gerecht werden. «Diese
Entwicklung wollen aber nicht alle», so Hodel.
Trotz
der Abstimmungsschlappe fühlt sie sich als
Gemeindepräsidentin legitimiert. «Es wäre zu einfach,
wenn ich jetzt zurücktreten würde. Man ist nicht nur für
einfache Zeiten gewählt, sondern auch dafür, schwierige
Zeiten durchzustehen», betont sie. «Ein Gemeinderat darf
nicht aufhören, weitsichtig zu denken und das Volk ab und zu mit
schwierigen Fragen zu konfrontieren.»
Hildegard
Hodel und André Schneuwly sind sich einig, dass die
Agglomeration
nun ein Zeichen setzen und Düdingen sowie der Zweisprachigkeit
besondere Aufmerksamkeit schenken muss. «Der Präsident der
Agglomeration muss zweisprachig sein», so die Forderung der
beiden.
Auch
Oberamtmann Nicolas Bürgisser erwartet einiges von der
Agglomeration
Freiburg. «Die Agglomeration ist gefordert und muss nun alles,
was sie versprochen hat, auch erfüllen. Wenn sie all diese
Leistungen erbringt, lassen sich viele Düdinger von der
Agglomeration
überzeugen und in drei Jahren sieht die Situation ganz anders
aus», meint er.
Freitag 9. Mai 2008,
Grossfreiburg
«Ich bringe
gerne Menschen zusammen»
Hubert Dafflon will
Oberamtmann des Saanebezirks werden. Der 50-jährige Vorsteher des
Bau- und Raumplanungsamtes, ehemals Zollexperte, früher
Cutaf-Direktor und Syndic von Grolley, will das Oberamt der CVP
erhalten.
Welche Ziele haben
Sie im Bereich des Verkehrs, der Wirtschaftsförderung und der
Raumplanung?
Im Langsamverkehr
(Velo, Fussgänger) muss noch einiges gemacht werden. Der
öffentliche Verkehr (öV) muss auch noch verbessert werden z.
B. mit mehr Busspuren. Ich bin der Auffassung, dass die
Poyabrücke, die Umfahrungsstrasse Düdingen
und im Falle einer positiven Vorprüfung die Umfahrung Marly-Matran
gebaut werden müssen, um dann mit Massnahmen die Stadt vom
Transitverkehr zu befreien. In der Wirtschaftsförderung raucht es
eine Groberschliessung der Arbeitszone Bertigny-West, damit wir
für Firmen bereit sind, und der Erwerb von Grundbesitz durch die
öffentliche Hand. Für den ganzen Bezirk braucht es zudem
einen gemeinsamen regionalen Richtplan. Schliesslich sollen die
Gemeindezusammenschlüsse im Saanebezirk (36 Gemeinden)
gefördert werden.
Freitag 9. Mai 2008,
Schwerpunkt
Eine Umfahrung von Châtel
noch nicht aktuell
Der Grosse Rat ist
aber einverstanden, eine Machbarkeitsstudie durchführen zu lassen.
arthur zurkinden
FREIBURG
Mit 76 zu 4 Stimmen hat das Kantonsparlament am Donnerstag ein Postulat
der Grossräte Joe Genoud (SVP, Châtel) und Denis Grandjean
(CVP, Le Crêt) überwiesen. Somit wird das Tiefbauamt
beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen, die aufzeigen
soll, wie das Verkehrsproblem in Châtel gelöst werden
könnte.
Die beiden
Grossräte wollten aber mit
ihrem Postulat erreichen, dass bereits eine Studie für eine Umfahrungsstrasse von Châtel
durchgeführt und das Projekt zu den Prioritäten des Kantons
gezählt wird. So weit wollte aber der Staatsrat noch nicht gehen.
Wie der kantonale Baudirektor Georges Godel ausführte, ist es aber
wichtig, im Rahmen der Raumplanung mögliche Varianten zu kennen.
Die Machbarkeitsstudie wird dann auch aufzeigen, ob allenfalls eine
eigentliche Studie für eine Umfahrung angebracht ist.
Sicher ist, dass bei
Montimbert kein Tunnel (100 Mio.) gebaut werden wird. Geprüft soll
aber werden, ob das Problem mit einer andern Autobahn-Ausfahrt zu
lösen ist.
Mittwoch 23. April
2008, Forum
Grosssägerei:
Bern exportiert das Verkehrsproblem
Eines der
Markenzeichen des Seelands ist sein Gemüsebau, durch
ausgesprochenes Holzwachstum zeichnet es sich nicht gerade aus. Ergo
wird das Holz für die in Müntschemier geplante
Grosssägerei von weit weg herangekarrt werden müssen.
Wer nun ein solches
Projekt befürwortet, sollte aber das ganze Paket betrachten und
nicht nur die Chancen durch Neuansiedlung, Schaffung von
Arbeitsplätzen, Steueraspekte, sondern auch die Schattenseiten -
namentlich Kulturlandverlust, Immissionen durch das Werk und die
Verkehrsproblematik. Letztere wird, soweit Informationen überhaupt
bis zu uns Nachbargemeinden vorgedrungen sind, schlichtweg exportiert:
Anbindung an den Rüeblikreisel in Ins, und dann südwärts
via Moosstrasse bis Murten auf die Autobahn!
Der Kanton Bern hat
die Freiburger Anrainer bereits einmal, anlässlich der Expo 02 (Umfahrung Ins via Sugiez- Muntelier), mit
gütiger Billigung unserer Regierung übertölpelt, das
darf kein zweites Mal passieren! Wer den täglichen Verkehr auf der
Moosstrasse erlebt, fragt sich, wo das geplante Zusatzvolumen noch
Platz haben soll: Für eine Überquerung der Strasse kann man
minutenlang warten, die Wildtiere vom Chablais-Reservat sind durch den
Zusatzverkehr endgültig zu Tode gefahren worden, und die
Warteschlange am Bahnübergang Champ-Raclé kann bereits
heute Hunderte von Metern lang werden. Kämen dann noch die Ecken
von Löwenbergkreisel und Autobahneinfahrt: gute Nacht!!
Dass die Promotoren
das Verkehrsproblem der Lokalbevölkerung gegenüber
bagatellisieren, ist reine Augenwischerei. Der massive
Zusatz-Schwerverkehr dieses überrissenen, schlecht platzierten
Projekts gehört Richtung Kerzers kanalisiert, wo man vor
Jahrzehnten mit einer Autobahnausfahrt Richtung Müntschemier-Ins
die Grundlage zu einer auch topografisch vernünftigen
Verkehrsführung Richtung Neuenburg gelegt hat.
Peter Lüthi,
Muntelier
Freitag 18. April
2008, Schwerpunkt
H 189
- Eine untragbare Situation für die SVP
Die SVP will wissen,
wer die operationelle und politische Verantwortung für die
Mehrkosten trägt.
freiburg
Die zusätzlichen 78,5 Millionen für die Umfahrung von Bulle will die SVP nicht
einfach schlucken. Sie fordert vom Staatsrat eine Garantie, dass andere
Projekte nicht darunter leiden müssen. Sie ruft ihn auf, gegen die
Verantwortlichen juristisch vorzugehen. Und sie will wissen, mit
welcher Strategie er künftig Projekte kontrollieren will. az
Donnerstag 17. April
2008, Kanton
Linke
Parteien verlangen härtere Massnahmen
Die SP und die
Grünen des Kantons Freiburg verlangen, dass der Auditbericht zur
Kostenüberschreitung der H 189 veröffentlicht wird.
walter buchs
freiburg Da die Mehrkosten für die Umfahrung von Bulle sehr erheblich sind,
nämlich höher als der Einnahmeüberschuss der
Staatsrechnung 2007 (FN vom Dienstag), verlangt die SP Freiburg
weitere Erklärungen und zusätzliche Massnahmen. Die
Grünen wollen gar einen sofortigen Stopp aller Arbeiten für
Projekte, die in Vorbereitung sind. Dies halten die beiden Parteien in
Mitteilungen fest.
Die Grünen
stellen fest, dass das Tiefbauamt «weder die Kompetenzen noch die
Kapazitäten hatte, um eine grosse Baustelle zu führen».
Für die SP beziehen sich die Zweifel auch auf den Staatsrat. Es
wird zudem davor gewarnt, angesichts der guten Finanzlage das Ganze auf
die leichte Schulter zu nehmen.
Forderungen
Für die SP
müssen die Verantwortlichkeiten sowohl auf politischer als auch
auf administrativer Ebene klar dargelegt werden. Der Staatsrat solle
aufzeigen, wie er künftige Grossprojekte ausführen wolle. Das
betrifft auch den bevorstehenden Bau der Poya-Brücke.
Die Grünen des
Kantons Freiburg ihrerseits möchten, dass die Projekte, die sich
im Planungsstadium befinden, in dieser Legislatur aufgegeben werden.
Als Alternative verlangen sie ein Programm zur Verbesserung des
öffentlichen Verkehrs und Massnahmen zur Verkehrsberuhigung. Dabei
stellen die Grünen entsprechende Vorschläge im Grossen Rat in
Aussicht.
Dienstag 15. April
2008, Front
Die
Umfahrungsstrasse von Bulle wird einen Drittel mehr kosten als geplant
Die Mehrkosten
für die H 189 werden auf 78,5 Mio. Fr. beziffert.
Fehleinschätzungen und Unterlassungen sind die Gründe.
FREIBURG Die Umfahrungsstrasse von Bulle, die H 189, wird nicht 215, sondern gut 304
Millionen Franken kosten. Dies ist das Ergebnis eines Auditberichts des
kantonalen Finanzinspektorats. Dieser wurde am Montag vom Staatsrat in
corpore vorgestellt.
Aus dem
Untersuchungsbericht geht hervor, dass das Projekt nachlässig
geführt und die Projektänderungen unsorgfältig umgesetzt
wurden. Nach heutigem Wissensstand sollen weder Veruntreuung noch
persönliche Bereicherung im Spiel sein. Beim Bund wurde ein Gesuch
um Nachsubvention gestellt. wb
Bericht und Kommentar
Seite 3
Dienstag 15. April
2008, Schwerpunkt
H 189: Mehrkosten steigen
auf 78,5 Mio. Fr.
Der Auditbericht des
Finanzinspektorates bringt es an den Tag: Die Umfahrungsstrasse von
Bulle, die H 189, dürfte gut 304 statt der
geplanten 215 Mio. Franken kosten. Dies entspricht einer
Kostensteigerung von 34,7 Prozent.
walter buchs
Die Schlussabrechnung für die H 189 dürfte nicht, wie im
vergangenen Herbst angekündigt (FN vom 27. September 2007), 44,3,
sondern gar 78,5 Millionen Franken höher ausfallen als
ursprünglich vorgesehen. Dies geht aus dem Auditbericht des
kantonalen Finanzinspektorats hervor, der Mitte Oktober 2007 in Auftrag
gegeben und am Montag vom Gesamtstaatsrat den Medien erläutert
wurde.
«Wir halten das
Kollegialitätsprinzip hoch und übernehmen somit auch als
Kollegium die Verantwortung für das Untersuchungsergebnis»,
hielt Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf im Rathaus in
Freiburg fest. Es sei ja auch der Staatsrat, der jeweils die Arbeiten
vergebe.
Happige Vorwürfe
In seinem Ende
März abgegebenen Bericht hebt das Finanzinspektorat
Unzulänglichkeiten, Probleme und Fehler bei der Verwaltung und
Durchführung des Projekts hervor, dessen Arbeiten im März
2003 begonnen hatten. Die Kosten für das Vorhaben seien zu
optimistisch eingeschätzt oder zum Teil gar nicht einkalkuliert
worden. Die im Vorprojekt vorgesehene Reserve sei zu klein bemessen
gewesen.
Der Bericht hält
ferner fest, dass der Bauherr und die Auftraggeber die weitreichenden
Änderungen am Projekt nicht mit der nötigen Sorgfalt
bearbeitet haben und dass die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion
(RUBD) in keinem Moment der Bauarbeiten angemessen informiert wurde.
Ausserdem seien Koordination und Kommunikation zwischen den 16 Partnern
der beauftragten Ingenieur-Vereinigung (ASI) ungenügend und die
Verantwortlichkeiten unter den Partnern zu wenig klar geregelt gewesen.
Das Audit bestätigt schliesslich, dass die laufende Kontrolle der
Kosten mangelhaft und die vom Tiefbauamt (TBA) eingesetzte Organisation
«ganz offensichtlich für die Leitung eines solch grossen
Projekts wie die H 189 nicht angebracht» waren.
Bedauern des
Staatsrates
«Wir haben nie
einen Voranschlag wissentlich zu tief angesetzt», beteuerte
Finanzdirektor Claude Lässer, der bis Mitte 2004 Baudirektor war,
gestern vor den Medien. Aus damaliger Sicht sei der Voranschlag korrekt
gewesen, was bei den ersten Arbeitsvergaben auch bestätigt wurde.
Dasselbe gelte für die gewählte Organisation.
«Ohne Vertrauen
kann man nicht arbeiten», unterstrich Volkswirtschaftsdirektor
Beat Vonlanthen, der von Mitte 2004 bis Ende 2006 der RUBD vorstand.
Bei den regelmässigen Sitzungen mit den Projektverantwortlichen
seien ihm auch bei Nachfragen nie finanzielle Engpässe
signalisiert worden. Die politisch Verantwortlichen hätten ihre
Verantwortung wahrgenommen. Die Kontrollmassnahmen schienen aber nicht
adäquat zu sein.
Weitere Prüfungen
Staatsratspräsident
Pascal Corminboeuf gab sich am Montag überzeugt, dass die gut 300
Mio. Fr., welche die H 189 schliesslich
kosten werde, gut angelegtes Geld sei. Berechnungen auf dem heutigen
Stand des Wissens würden auch auf diesen Betrag kommen.
Gemäss
Corminboeuf wird der Staatsrat nach der jetzt erfolgten Finanzanalyse
die zivilrechtliche Haftung überprüfen lassen. Dann will er
entscheiden, ob allenfalls Klage eingereicht wird. Wer davon betroffen
sein könnte, wurde im Moment nicht erwähnt. Bekanntgegeben
wurde hingegen, dass gegen den ehemaligen Projektleiter seit Oktober
2007 unter der Leitung des Staatsratspräsidenten ein
Verwaltungsverfahren läuft.
Fest steht zudem, wie
Baudirektor Georges Godel sagte, dass das TBA neu organisiert wird, so
dass es künftig die ihm übertragenen Aufgaben aus technischer
und finanzieller Sicht wahrnehmen kann. Der neue Kantonsingenieur
André Magnin, der seine Stelle am 1. Mai antritt, werde sich
dabei auf einen externen Berater sowie die im Auditbericht formulierten
Empfehlungen stützen können (siehe Berichte unten).
Samstag 17. Mai 2008,
Sense
Thema: Auf anonyme
Briefe und Flugblätter verzichten
Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel rief unter Verschiedenem die
Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich persönlich dazu zu
bekennen, wenn sie sich mit einem Brief oder einem Flugblatt an die
Bevölkerung oder an die Behörden wenden. Anlass zu diesem
Aufruf war unter anderem ein anonymes Flugblatt zur Abstimmung
über die Agglomeration Freiburg. Sie wies darauf hin, dass sich
auch die Mitglieder des Gemeinderates darum bemühten, hinzustehen
und ihre Anliegen zu vertreten.
Auf eine
entsprechende Bemerkung von Mathias Schnyder betonte die
Gemeindepräsidentin, dass die Landwirte in der
Bodenverbesserungskörperschaft für die Umfahrungsstrasse
Birch-Luggiwil gut vertreten seien. Schnyder hatte auch bedauert, dass
für den Bau dieser Strasse offensichtlich nur eine Variante
verfolgt werde. ja
Mittwoch 14. Mai
2008, Sense
Anonymität: Aus
Respekt mit dem Namen
Für die Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin hat es mit Respekt zu tun, sich
mit dem Namen zu einer solchen Aktion zu bekennen. Sie meinte damit das
Düdinger «Agglo-Quiz». «Es bürgert sich
ein, dass immer mehr ‹Vermummte› an die Öffentlichkeit treten,
während auf der anderen Seite eine gewählte Behörde sich
mit dem Namen exponiert», sagt Hodel-Bruhin. Mit anonymen
Flugblättern solle man laut Gemeindepräsidentin das Gleiche
tun wie mit anonymen Briefen - sie in den Müll werfen. ak
Mittwoch 7. Mai 2008,
Front
Tätigkeitsbericht
des Staates wirft einige Fragen auf
Der
Rechenschaftsbericht 2007 des Staatsrates hat am Dienstag im Grossen
Rat zu einigen Debatten geführt.
freiburg
Die Kostenübeschreitungen beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle,
die Deponie La Pila und der Baustopp bei den Lehrwerkstätten gaben
Anlass zu einigen Fragen.
Viel Neues konnte
aber der kantonale Baudirektor Georges Godel dazu nicht berichten. Er
rief in Erinnerung, dass für den Bau der H 189 16 Ingenieurbüros mandatiert
wurden, und zwar schon am 17. Dezember 1996. Die Verantwortlichkeiten
würden nun mittels juristischem Gutachten abgeklärt. Danach
werde der Staatsrat entscheiden.
Zum Bau der
Lehrwerkstätten hielt er fest, dass das Gesetz Ausnahmen vorsehe.
Das Oberamt Saane und das Verwaltungsgericht hätten diese
zugelassen, nicht aber das Bundesgericht. az
Berichte
Seite 3
Leistungsauftrag
hat sich noch nicht bewährt
SP-Sprecher Dominique
Corminboeuf und auch Ursula Krattinger als Sprecherin der Finanz- und
Geschäftsprüfungskommission stellten fest, dass die
Rechnungsführung mit Leistungsauftrag nicht optimal läuft und
verbessert werden muss. Eine Ausnahme
bilde Grangeneuve. Claude Lässer konnte immerhin festhalten, dass
die vier Ämter, die nach Leistungsauftrag handeln, bessere
Rechnungen präsentieren als budgetiert.
Pascal Corminboeuf
hätte es auch lieber gehabt, wenn der Kanton vorzeitig in den
Umweltschutz oder ins Personal investiert hätte, statt
Rückstellungen zu machen. Er dachte dabei an die Deponie La Pila
oder an den Personalmangel im Tiefbauamt (Rückstellungen von 15
Millionen für die Mehrkosten bei der H189).
Freitag
15. Februar 2008, Sense
Varinate
Filistorf versus V2
Staatsratspräsident
Pascal Corminboeuf beantwortete zu Beginn der Diskussionsrunde drei
Fragen, die ihm die Ortsparteien, CSP, FDP und SVP im Vorfeld
schriftlich zugestellt hatten.
Mit dem Beitritt zur Agglomeration werde für den bereits
ausgearbeiteten Richtplan einzig die Variante V2 als Umfahrungsstrasse
für Düdingen massgebend sein und nicht die Verkehrsstudie
Fillistorf, hiess es im Brief der drei Düdinger Parteien an den
Staatsrat. Was dieser nun zu tun gedenke, falls sich nach Vorlage der
Fillistorf-Studie herausstellen würde, dass diese Variante
weiterverfolgt werden sollte, wollten die Parteien wissen. Es treffe
zu, dass die Variante Fillistorf im Richtplan der Agglomeration
Freiburg nicht erwähnt sei, sagte Pascal Corminboeuf. «Die
Gemeinden des Unteren Sensebezirks, welche von dieser Variante direkt
betroffen sind, bilden laut der Einteilung des Bundesamtes für
Statistik einen Teil der Agglomeration Bern», so seine
Begründung.
Freitag
15. Februar 2008, Sense
Kein Wundermittel -
aber eine Chance
Informationsabend
für die Bevölkerung der Agglomerationsgemeinden im Podium
Düdingen
Für
Düdingen, den Motor des Sensebezirks, ist die Agglomeration eine
Chance, welche die Gemeinde nutzen sollte. Dies wurde am Mittwochabend
an einer Informationsveranstaltung betont. Die Referenten wurden auch
mit kritischen Fragen konfrontiert.
Von KARIN AEBISCHER
Mit dem Infoabend im
Podium, zu welchem
die Konstituierende Versammlung der Agglomeration Freiburg eingeladen
hatte, startete am Mittwoch eine Reihe von öffentlichen
Veranstaltungen zum Thema Agglomeration. «Es geht uns nicht
darum, Sie zu «überschnùre», wir wollen auch
die Fragezeichen thematisieren», erklärte Staatsrat Beat
Vonlanthen.
Über die Grenzen
hinausschauen
Die Agglomeration sei
eine konsequente
Umsetzung und Stärkung des Denkens in grösseren
Zusammenhängen. «Wenn wir weiterkommen wollen, müssen
wir über die Gemeindegrenzen hinausdenken», betonte
Vonlanthen.
In der Schweiz gebe es bereits 30 Regionen, welche beim Bund
ähnliche Projekte wie die Agglomeration Freiburg eingeben, um vom
Infrastrukturfonds zu profitieren. «Der Kanton Bern hat
mächtig aufgeholt. Am 24. Februar bringt er bereits die erste
Regionalkonferenz (Agglomeration) zur Abstimmung»,
erläuterte Staatsratspräsident Pascal Corminboeuf. Er
fügte jedoch hinzu, dass die Agglomeration Freiburg von ihrer
Struktur her nun so aufgebaut sei, dass sie zu den Gewinnern
gehören könnte. Auch für Düdingen sei die
Agglomeration entscheidend, um von den Bundesgeldern profitieren zu
können. «Dabei geht es nicht nur um die Umfahrung
von Düdingen», so Beat Vonlanthen.
Schon
im Vorfeld der Veranstaltung und auch in der Diskussion im Podium
äusserten einige Bürger grosse Bedenken hinsichtlich der
finanziellen Zukunft der Gemeinde Düdingen. Die Frage nach einer
Steuererhöhung kam auf. «Es stimmt, dass die finanzielle
Situation in den nächsten Jahren infolge grosser
Investitionsprojekte angespannt sein wird. Die Investition in die
Agglomeration wird sich jedoch mittel- und langfristig auszahlen. Auch
kurzfristig hat sie sich schon gelohnt, zahlreiche Schranken zwischen
den Gemeinden konnten abgebaut werden», antwortete die
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel-Bruhin, Moderatorin der
Veranstaltung. Sie fügte auch hinzu, dass der Gemeinde
gegenwärtig keine Steuererhöhung bevorstehe.
In
finanzieller Hinsicht sei die Agglomeration vorerst eine
Investition. «Für Düdingen ist diese Investition
tragbar. Wenn wir nicht investieren, können wir nicht
ernten», sagte Nicolas Deiss, der sein Eintreten für die
Agglomeration als seinen letzten politischen Kampf bezeichnete.
Der
Vizepräsident der Konstituierenden Versammlung, Oberamtmann
Nicolas Bürgisser, erwähnte in seinem Referat, dass er das
Austrittsbegehren der Gemeinde Tafers aus dem provisorischen Perimeter
der Agglomeration verstehen könne. «Die Ausgangslage
für Tafers ist nicht die gleiche wie für Düdingen. Im
Gegensatz zu Tafers ist Düdingen ein Entwicklungsschwerpunkt der
Agglomeration», so Bürgisser. In der kommenden Woche wird
die Konstituierende Versammlung über das Austrittsgesuch von
Tafers entscheiden.
Einige
Bürger äusserten Bedenken darüber, ob sich die
Neue Regionalpolitik (NRP) mit dem Agglomerationsprogramm vereinbaren
liesse. «Diese sind sehr wohl miteinander zu vereinbaren»,
antwortete Beat Vonlanthen. Die Gemeinden würden im Rahmen der NRP
und der Agglomeration entsprechende Projekte einreichen und somit einen
Mehrwert schaffen können.
Eine
weitere Unsicherheit von Seiten der Bürgerinnen und
Bürger bezog sich auf die Auswirkungen, falls die geplante Fusion
der Gemeinden Freiburg, Givisiez, Granges-Paccot,
Villars-sur-Glâne und Corminboeuf zustande kommt. Nicolas Deiss
machte auf den entsprechenden Artikel in den Statuten aufmerksam, der
diese Frage behandelt, und führte aus, dass Fusionen kein
Hindernis für die Agglomeration seien.
Angst
vor Aufspaltung
Da die Gemeinden
Schmitten, Wünnewil-Flamatt und Überstorf Teil der
Agglomeration Bern sind, wurden auch Stimmen laut, die eine Aufspaltung
des Sensebezirks zwischen der Agglomeration Freiburg und der
Agglomeration Bern befürchteten. «Wir geben das
Filetstück der Wirtschaftsentwicklung zwischen Flamatt und
Freiburg her», hiess es. Staatsrat Beat Vonlanthen entgegnete,
dass es nicht um die Auftrennung, sondern um die Dynamisierung des
Wirtschaftspotenzials gehe. «Wir wollen dafür sorgen, dass
auch diese Gemeinden im Kanton aktiv mitarbeiten können, damit der
ganze Kanton profitieren kann. Die Weichen dazu sind schon
gestellt.»
Die Agglomeration sei kein Wundermittel, aber eine Chance. «Eine
Chance, die Düdingen nutzen sollte», meinte Nicolas
Bürgisser.
Dienstag
15. Januar 2008, Kanton
Vermehrt
auch regional planen
Grosse Beachtung
schenkt das neue Gesetz der Regionalplanung, doch bleibt diese
freiwillig.
Der Staatsrat macht aber in der Botschaft zum Gesetzesentwurf deutlich,
dass es zahlreiche Bereiche gibt, für die ein Gedankenaustausch
auf Regionalstufe zu empfehlen ist: wirtschaftliche Entwicklung,
Verkehr, Gewässer usw.
Derzeit verfügen einzig die Regionen Broye, See und Sense
über einen regionalen Richtplan. Der Staatsrat ruft aber in
Erinnerung, dass der kantonale Richtplan den Regionen bestimmte
Aufgaben überträgt, die nur mit einem regionalen Richtplan
umgesetzt werden können. Dennoch will er von der Freiwilligkeit
nicht abrücken: «Unter dem Gesichtspunkt der
Subsidiarität und der Flexibilität, über die die
Behörden verfügen müssen, bietet eine fakultative
Regionalplanung den Vorteil, dass die Regionen und Gemeinden die
Verantwortung haben, sich Gedanken zu den neuen Gegebenheiten in der
Raumplanung zu machen», hält der Staatsrat fest.
Er gibt auch zu verstehen, dass es sich beim Agglomerationsprogramm um
einen regionalen Richtplan handelt und der Staatsrat gar die
Möglichkeit habe, an Stelle der Region das Agglomerationsprogramm teilweise oder
vollständig festzulegen, falls überwiegende kantonale
Interessen es erfordern. Als Beispiele nennt er die Umfahrung von Düdingen oder die
Strassenverbindung Marly-Posieux, die dank des Infrastrukturfonds des
Bundes für den Agglomerationsverkehr verwirklicht werden
können. az
Mittwoch
12. Dezember 2007, Bezirke
Ist
die Zeit reif für die Agglomeration?
Gemäss Prospekt
besteht das Hauptziel der geplanten Agglo in der Stärkung der
Stadt Freiburg als Zentrum zwischen Bern und Lausanne. Im
«regionalen Interesse» sollen Projekte im öffentlichen
Verkehr realisiert sowie ein feststehender Überbauungs-Richtplan
durchgesetzt werden. Als besonderer Trumpf der Agglo wird
Zweisprachigkeit ausgespielt!
Freiburg benötigt Bauland zur Erweiterung nach Nord-Osten sowie
Geld umliegender Gemeinden zur Verkraftung zunehmender Lasten der
Verwaltung und Entwicklung von Wirtschaft, Verkehr, Kultur usw. Tafers
befürchtet nebst Mehrkosten konkret einen Verlust an Bedeutung als
Bezirkshauptort, so auch eine Beeinträchtigung der
Lebensqualität seiner Einwohner durch Einordung stadtnaher
Bereiche in die verdichtete Wohnzone. Düdingen glaubt abstrakt an
Vorteile einer auf Solidarität und Vertrauen aufgebauten
«stolzen Partnerschaft». Es verbindet seine Haltung an
unsichere Beiträge des Bundes an
die Umfahrung zur Verbesserung der
Lebensqualität.
Im 56-köpfigen Agglo-Rat haben Tafers und Düdingen zusammen 9
Vertreter, im 14-köpfigen Agglo-Vorstand 2 Mitglieder. So befinden
sie sich auch in Zukunft stets in der Minderheit. - Wie und durch wen
wird der «Minderheiten-Schutz» gewährleistet? - Ist es
richtig, den Gemeindebehörden ein neues politisches Gebilde mit
einer Legislative und Exekutive überzuordnen? - Wie sind
Zuständigkeiten und Entscheidungsbefugnisse zwischen Kanton,
Bezirk, Gemeinde und Agglo geregelt? - Ist es akzeptabel, über
einen der Ortsplanung übergeordneten Richtplan der Agglo die
Herrschaft über die ländlichen Bauordnungen von zwei
Gemeinden im Halte von 39,19 km2 an die Stadt mit nur 9,32 km2 mit
urbanen Vorstellungen abzutreten?
In der Stadt ist ein nur zögerndes Bekenntnis zur Zweisprachigkeit
gegeben! Ist diese in Politik und Bevölkerung von Freiburg und
umliegenden Gemeinden erwünscht und auf die Dauer überhaupt
durchsetzbar? Wie sollen die Sensler Gemeinden der von ihnen erwarteten
Brückenfunktion über den Saane-Graben hinweg gerecht werden
können? Was gilt in Zukunft: Regionalisierung der Bezirke
(gemäss Staatsrat 3 anstelle von 7), Fusionierung der Stadt mit 9
frankophonen Gemeinden, oder Agglo? - Wohin führt für Tafers
und Düdingen der Weg? - Ist man jetzt reif für diese Agglo?
Die Umfahrungsstrasse Düdingen sowie die
Poyabrücke Freiburg sind kantonale Projekte, deren Mitfinanzierung
durch den Bund über den Richtplan des Kantons zu organisieren ist.
Sie ist weder von der Schaffung einer politischen Agglo noch von der
Integration in eine solche abhängig. Es gibt andere Formen von
Zusammenarbeit, ohne Autonomieverlust und trotzdem Erhalt des Anspruchs
auf eventuelle «Bundesmanna». In dieser Demokratie haben
die Stimmbürger das Sagen. Sollte und kann ihnen, aufgrund von
juristischer Wortklauberei, das Recht auf freie Meinungsäusserung
verweigert werden? Hans E. Brülhart, Freiburg
Samstag
17. November 2007, Kanton
Detailauskünfte
wohl erst im Februar
Auftrag zur Kontrolle
der Kostenüberschreitungen der H 189
Ohne Gegenstimme und
mit wenigen Enthaltungen hat der Grosse Rat am Freitag einen Antrag zur
Kontrolle und Restrukturierung des
Tiefbauamtes überwiesen. Die Gründe der massiven
Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle sollen lückenlos offengelegt
werden.
Von
WALTER BUCHS
Ende September wurde bekanntlich
öffentlich bestätigt, was schon seit Monaten befürchtet
worden war, dass nämlich die Schlussabrechnung für den Bau
der H 189 um 20 Prozent höher ausfallen wird als vorausberechnet.
Am ersten Tag der Oktober-Session wurde darauf im Grossen Rat ein
Antrag eingereicht mit dem Hauptziel, die Mängel bei der Planung
der Ausschreibungsverfahren und beim Bau der Umfahrungsstrasse Bulle im Detail zu untersuchen.
Auf Vorschlag der Autoren des Antrags beschloss das Parlament, dass
dieser Auftrag von der Regierung im beschleunigten Verfahren zu
behandeln sei (FN vom 11. Oktober).
Aufwendige
Recherchearbeiten
Gemäss Vorschlag
des Staatsrates und mit Unterstützung aller Fraktionen hat der
Grosse Rat den Auftrag am Freitag mit 88 Ja und sechs Enthaltungen ohne
Gegenstimme überwiesen. Baudirektor Georges Godel bemerkte hiezu,
wie er es bereits in der Oktober-Session gesagte hatte, dass
Überweisung oder Nicht-Überweisung des Antrags für ihn
keine Rolle spiele: Alles sei bereits aufgegleist, um die Gründe
der Kostenüberschreitungen bis in die hintersten Winkel
auszuleuchten. Bereits am 12. Oktober hatte er das Finanzinspektorat
beauftragt, zwei Audits durchzuführen ( FN 3. November).
Staatsrat Godel gab aber zu bedenken, dass er heute noch nicht sagen
könne, wann er in der Lage sein werde, den Grossen Rat und die
Öffentlichkeit vollständig ins Bild zu setzen. Die Audits
bräuchten Zeit und auch das Bundesamt für Strassen (Astra)
sei involviert. Dieses werde aber erst zu Beginn des kommenden Jahres
aktiv, so dass er das Parlament wohl erst anlässlich der ersten
Session 2008 werde informieren können.
Die Sprecher der CVP-, FDP- und SVP-Fraktion sprachen dem Staatsrat das
Vertrauen aus in der Gewissheit, dass gründlich analysiert werde.
Der Auftrag an die Regierung renne eigentlich nur offene Türen
ein. «Es ist jetzt nicht an der Zeit, alles in Frage zu
stellen», sagte FDP-Grossrat und Mitglied der Strassenkommission
Heinz Etter, Ried, an die Adresse von Christa Mutter (MLB, Freiburg).
Als Erstunterzeichnerin des Antrags hatte sie in der gestrigen Debatte
eindringlich mehr Kompetenzen für die Strassenkommission gefordert.
Auch Josef Binz (SVP, St. Antoni) fand es schade, dass da «einmal
mehr Parteipolitik und weniger Sachpolitik betrieben wird». Wie
Staatsrat Godel zeigte sich ebenfalls CVP-Grossrat Elian Collaud als
Präsident der Strassenkommission über die Haltung von
Grossrätin Mutter befremdet. Als Kommissionsmitglied verfüge
sie ja bereits über mehr Informationen und wisse, was der
Baudirektor in dieser Angelegenheit alles unternehme und welche
Konsequenzen die Kommission selber zu ziehen gedenke.
Samstag 3. November
2007, Front
Mehrkosten
werden untersucht
FREIBURG. Die
20-prozentige Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle hat weitere
Konsequenzen: Das kantonale Finanzinspektorat wird untersuchen, wie es
dazu kommen konnte. Die Umfahrung von Bulle kostet nicht wie
ursprünglich veranschlagt 215 Millionen, sondern 260 Millionen
Franken. (Bild Vincent Murith) Bericht auf Seite 3
Kontrollaudit
in Auftrag gegeben
Organisation beim Bau der H189 wird
überprüft
Nach Bekanntwerden
der massiven Kostenüberschreitung des Baus der Umfahrungsstrasse Bulle (H189) hatte der Staatsrat
versprochen, die Gründe lückenlos aufzuklären. Nun ist
das Finanzinspektorat mit der Durchführung von Audits beauftragt
worden.
Von WALTER BUCHS
Der Auftrag wurde von
der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD), also von Staatsrat
Georges Godel selber, erteilt. Dieser hatte nämlich im Grossen Rat
zugesichert, unverzüglich die Gründe der
Kostenüberschreitung und die Organisationsmängel
auszuleuchten und darüber umfassend zu informieren (FN vom 11.
Oktober).
Wie die RUBD in einer Medienmitteilung vom Freitagnachmittag
unterstreicht, können aufgrund der Ergebnisse des Audits
«die Leitung des Projektes geprüft und die nötigen
Massnahmen ergriffen werden, um künftige oder laufende Projekte
optimal zu organisieren».
Finanzielle und
technische Aspekte
Baudirektor Georges
Godel präzisierte den FN gegenüber, dass das kantonale
Finanzinspektorat genau genommen den Auftrag für zwei Audits
erhalten habe. Beim ersten gehe es namentlich um die Organisation des
Projektes und die Finanzkontrolle. Beim zweiten gehe es um Probleme,
die offenbar rund um den Betrieb der Zentrale der Baumaterialien
bestehen. Da seien je unterschiedliche Fachleute gefragt.
Auf die Frage, warum die Audits intern und nicht extern vergeben
wurden, sagte der Baudirektor, dass er volles Vertrauen in die
Mitarbeiter des kantonalen Finanzinspektorates habe. Als früheres
Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates
habe er jeweils feststellen können, dass da sehr seriös und
genau gearbeitet werde.
Die Audits sollen so schnell als möglich durchgeführt werden.
Angesichts der Komplexität und des technischen Charakters wurde
aber keine Frist gesetzt.
Während der Dauer des Audits übernimmt der Projektleiter
für die H189, Jean-Bernard Tissot, der auch Chef der Sektion
Projektierung und Realisierung von Strassen beim Kanton ist, andere
Aufgaben. Baudirektor Godel betonte den FN gegenüber, dass
für Tissot uneingeschränkt die Unschuldsvermutung gelte. Im
Interesse der Sache sei es aber nötig gewesen, den Projektleiter
befristet von seinen bisherigen Aufgaben zu entbinden.
Projektleiter im
Ausstand
Gemäss
Mitteilung der RUBD steht Jean-Bernard Tissot dem Ad-interim-Vorsteher
des Tiefbauamtes André Piller zur Verfügung, um namentlich
die Unterlagen auszuarbeiten, mit denen die Subvention des Bundes im
Zusammenhang mit den Mehrkosten erlangt werden soll. In der
Zwischenzeit wird die Leitung der Sek- tion Projektierung und
Realisierung von Strassen von Philippe Burgy wahrgenommen. Christophe
Bressoud (Bauleitung) übernimmt während der Audits die
Projekte H189 und Poya-Brücke.
Nach verschiedenen Hinweisen bereits seit Beginn des laufenden Jahres
wurde Ende September offiziell bestätigt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle, der H189, um
mindestens 20 Prozent teurer zu stehen kommt als geplant und bisher
angenommen. Anfang Oktober trat dann der Kantonsingenieur mit
sofortiger Wirkung zurück. In der Oktober-Session wurde ein
Auftrag an den Staatsrat eingereicht, den dieser im beschleunigten
Verfahren zu behandeln hat. Gemäss RUBD-Communiqué wird das
Audit die nötigen Elemente liefern, um die Fragen aus dem Grossen
Rat rund um die verlangte Restrukturierung des Tiefbauamtes beantworten
zu können.
Donnerstag
18. Oktober 2007, Sense
Das
Autobahnviadukt Flamatt muss weg
Revision der
Ortsplanung Wünnewil-Flamatt mit grossen Visionen
In
Wünnewil-Flamatt war eine Totalrevision der Ortsplanung
nötig, da kaum mehr Bauland zur Verfügung stand.
«Lücken füllen» heisst das Prinzip in
Wünnewil. In Flamatt soll das störende Autobahnviadukt durch
einen Tunnel ersetzt werden.
Von
KARIN AEBISCHER
«Mit einer
zukunftsorientierten Ortsplanung streben wir ein nachhaltiges Wachstum
der Bevölkerung und der Wirtschaft an», sagte der für
die Raumplanung zuständige Gemeinderat Patrick Berthold am
Dienstag an der Information zur Ortsplanungsrevision in der Aula der
Primarschule Flamatt.
Bernstrasse
wird zum Boulevard
Ein grosses
Planungsziel ist das Ersetzen der Autobahnbrücke in Flamatt durch
einen Tunnel. Wie Berthold erklärte, soll der Autobahn-Verkehr im
Osten des Dorfes in einen Tunnel geführt werden und das Dorf
dereinst umfahren. Im Westen soll der Tunnel bei der Freiburgstrasse
wieder mit dem bestehenden Autobahntrassee verbunden werden. «Das
Areal un- ter der heutigen Brücke wollen wir für den Bau der
Umfahrungsstrasse nutzen», so Berthold. Die stark befahrene
Bernstrasse soll dereinst als Boulevard und Flaniermeile daherkommen.
«Umfahrung
ist keine Utopie»
Auf Seiten der
interessierten Bürgerinnen und Bürger wurden Bedenken
über die tatsächliche Realisierung dieses Projektes
geäussert, da man nun doch schon sehr lange von der
Umfahrungsstrasse träumen würde. «Die Gemeinde muss
jetzt die planerischen Voraussetzungen schaffen. Wir halten die
Korridore frei, die Umfahrungsstrasse ist sicher keine Utopie»,
sagte Marius Cotting, Leiter des Bauamtes. Einen Zeithorizont konnte er
jedoch nicht nennen. «Sie müssen alle fest davon
überzeugt sein, dass diese Pläne realisiert werden. Nur so
ist es möglich, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen»,
betonte Martin Eggenberger, der Ortsplaner von Wünnewil-Flamatt,
mehrmals.
Freitag
12. Oktober 2007, Agglomeration
Abstimmung
definitiv verschoben
Düdingen könnte auch noch
kippen
Die Vorlage zur
Agglomeration kommt erst im Juni vors Volk
Was
viele schon ahnten, ist nun sicher: Die Abstimmung über die
Agglomeration Freiburg kann nicht im Februar 2008 stattfinden. Was als
Pionierprojekt in die Schweizer Geschichte eingehen sollte, ist und
bleibt ein mühseliger Prozess mit vielen Widerständen.
Von
REGULA SANER
Mehr oder weniger
nebenbei, in Traktandum neun oder zehn, um Viertel vor elf in der
Nacht, erfährt man in diesen Tagen an Gemeindeversammlungen, hier
und dort, dass aus dem 24. Februar 2008 nichts wird.
Nicolas
Deiss, Präsident der Konstituierenden Versammlung der
Agglomeration Freiburg, bestätigt: «Die Abstimmung über
die Statuten der Agglomeration wird auf den 1. Juni 2008
verschoben.» Das habe das Büro entschieden.
Dank
der Verschiebung bekommt die Konstituierende Versammlung ein bisschen
Luft für die definitive Überarbeitung der Statuten. Am 31.
Oktober wird das Büro eine erste Lesung vornehmen und die
Dokumentation zuhanden der Delegierten fertigstellen. Am 22. November
und am 18. Dezember sollen die Lesungen im Plenum über die
Bühne gehen. Danach sollen die Statuten zur Genehmigung an den
Staatsrat gehen. Dieser soll bis Ende Februar 2008 entscheiden.
«Danach bleibt uns noch genug Zeit, die Bevölkerung im
Hinblick auf die Abstimmung richtig zu informieren.» Und darin
sieht Nicolas Deiss einen wichtigen Vorteil der Verschiebung.
Arbeit
unterschätzt?
Es
ist nicht die erste Verzögerung, die die Agglomeration
erfährt. Auf die Frage, was denn diesmal das Problem gewesen sei,
meint Deiss. «Im Rahmen der Vernehmlassung der Statuten sind so
viele Einwände von Seiten der Gemeinden eingegangen, dass sich die
Arbeit in der Finanz- und Justizkommission verzögerte.»
Zudem sei das alles Milizarbeit.
Die
Konstituierende Versammlung habe sich auf jeden Fall nichts
vorzuwerfen, fügt Nicolas Deiss hinzu: «Aufgrund des
Gesetzes wären wir nicht verpflichtet gewesen, eine Vernehmlassung
bei den Gemeinden durchzuführen. Wir haben es trotzdem
gemacht.»
Wäre
es allein nach Nicolas Deiss gegangen - das ist klar zu spüren -,
hätte er gerne hin und wieder einen Gang höher geschaltet.
Den
Gemeindeammann von Tafers, Roman Schwaller, «erstaunt gar nichts
mehr», wie er sagt. Auch nicht eine erneute Verschiebung der
Gründung der Agglomeration.
Tafers
hält an Konsultativabstimmung fest
Auf
die Durchführung der Konsultativabstimmung, welche die Gemeinde
für den 11. November plant, habe dieser Entscheid auch keinen
Einfluss. «Wir müssen sowieso Klarheit darüber haben,
was die Bevölkerung von Tafers über die Agglomeration denkt.
Es geht ja auch noch um den Richtplan der Agglomeration, der schon Ende
Jahr beim Bund eingereicht werden muss, das hängt alles
zusammen.» Die Lesung der Statuten im November und Dezember sowie
die geplante Informationskampagne im Frühjahr kämen da zu
spät.
Der
Gemeinderat von Tafers will mittels einer Konsultativabstimmung
herausfinden, ob er den Austritt aus dem Agglomerationsperimeter
beantragen soll. Im Falle eines Austritts würde Tafers die
Abstimmung vom Juni zu den Statuten nichts mehr angehen.
Düdingen
könnte auch noch kippen
In
Düdingen formiert sich derweil der Widerstand gegen die
Agglomeration mehr oder weniger heimlich. Die FDP steht zwar offen
dazu, dass sie ohne Wenn und Aber eine Konsultativabstimmung in der
Gemeinde durchführen will. Weniger gerne spricht die Partei aber
darüber, dass sie sich bereits mit der SVP und der CSP
zusammengesetzt hat, um ganz konkret an einem entsprechenden Antrag zu
feilen. FDP-Frau Ursula Eggelhöfer bestätigt das Ansinnen
jedoch auf Anfrage. Mit dem Antrag hätten sie es allerdings nicht
eilig. «Mit der Verschiebung der Abstimmung zu den Statuten haben
wir auch für die Konsultativabstimmung Zeit gewonnen.»
Die Düdinger
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel hofft hingegen, dass durch die
Verschiebung den Gegnern der Agglomeration der Wind aus den Segeln
genommen wird, weil nun genug Zeit bleibt, um die Unklarheiten zum
Beispiel in Bezug auf den Verteilschlüssel aus dem Wege zu
räumen.
Nicolas
Deiss schäumt
Wie
auch immer: Das Gebaren der Sensler Gemeinden ärgert Nicolas Deiss
zünftig. «Das ist Heidilandpolitik, was da betrieben wird.
Ich werde es nie verstehen, wie man nur fünf Kilometer entfernt
von der Stadt Freiburg so wenig urban denken kann.» In 50 Jahren
solle sich auch niemand beklagen, man habe nicht weitsichtig
politisiert, weil man nicht für fünf Rappen Risikofreudigkeit
besass. Und was den Ausgang der Konsultativabstimmung von Tafers
angeht, befürchtet Deiss: «Wenn der Gemeindrat von Tafers
heute schon gegen die Agglomeration ist, dann wird sich die
Bevölkerung kaum anders entscheiden.»
Donnerstag
11. Oktober 2007, Kanton
Klare Antworten vor
Jahresende
Behörden wollen
aus Kostenüberschreitung beim Bau der H189 ihre Lehren ziehen
Der Auftrag an den
Staatsrat zur Umstrukturierung des Tiefbauamtes ist nach dem
beschleunigten Verfahren zu behandeln. Dies hat der Grosse Rat
entschieden. Staatsrat Georges Godel sicherte zu, dass er den
Gründen der massiven Kostenüberschreitung beim Bau der
Umfahrungsstrasse Bulle auf den Grund gehen werde.
Von
WALTER BUCHS
Mit 68:31 Stimmen und
einer Enthaltung hat der Grosse Rat am Mittwochmorgen einen
Ordnungsantrag gutgeheissen, gemäss dem ein tags zuvor
eingereichter Auftrag an den Staatsrat nach dem beschleunigten
Verfahren zu behandeln ist. Der Staatsrat hat somit auf die im Auftrag
formulierten Fragen bis im November erste Antworten zu liefern, damit
der Grosse Rat dann über die Überweisung befinden kann und
allfällige Entscheide bereits im Budget 2008 berücksichtigt
werden können.
Der
Entscheid des Kantonsparlamentes soll allerdings in erster Linie ein
starkes Zeichen gegen aussen darstellen. Baudirektor Godel hatte
nämlich festgehalten, dass er unverzüglich die Gründe
der Kostenüberschreitung und die Mängel des
Informationsflusses ausleuchten und darüber so schnell als
möglich informieren werden, unabhängig davon, ob der Grosse
Rat Dringlichkeit beschliesst oder nicht. Diese Zusicherung wurde vom
Parlament mit Applaus bedacht, was im Rat eher selten vorkommt.
Aufzeigen von
Lösungen
Im
September wurden die Zahlen zu den Mehrkosten der Umfahrungsstrasse von
Bulle (H189) bekannt (FN vom 17. und 27. September). Vergangene Woche
trat der Kantonsingenieur mit sofortiger Wirkung zurück (FN vom 4.
Oktober). Am Dienstag, dem ersten Tag der Oktober-Session, wurde im
Grossen Rat nun ein Auftrag an die Regierung betreffend
Umstrukturierung des Tiefbauamtes eingereicht und dafür das
Dringlichkeitsverfahren beantragt.
Als
Erstunterzeichnerin des Mandats unterstrich Christa Mutter (MLB,
Freiburg) am Mittwoch im Rat, dass nach den massiven
Budgetüberschreitungen Sofortmassnahmen ergriffen werden
müssen. Der Auftrag an den Staatsrat umfasst drei Punkte:
l
Die Fehler bei der Planung, beim Submissionsverfahren und beim Bau der
H189 sind im Detail zu analysieren;
l
Als Kontroll- und Entscheidungsinstanz über das Budget ist der
Grosse Rat so schnell und so umfassend wie möglich zu informieren;
l im Hinblick auf die
Umstrukturierung des Baudepartements, des Tiefbauamts im Speziellen,
sowie der Überprüfung der Mechanismen bei der Führung
und Überwachung von Projekten sind die notwendigen Massnahmen zu
treffen.
Vorgesetzte
viel zu spät informiert
Die Sprecher der
einzelnen Fraktionen stellten sich hinter das Mandat und
grundsätzlich auch hinter das beschleunigte Verfahren. Einige
räumten aber auch ein, dass eine lückenlose Aufklärung
der Mängel wichtiger sei als schnelles Handeln. «Wesentlich
ist, dass der Bericht fundiert und transparent ist», hielt Heinz
Etter (FDP, Ried) im Rahmen der Strassenkommission fest. Er solle zudem
Lösungen für künftige Grossprojekte aufzeigen. Dabei
wird in erster Linie an die Poya-Brücke gedacht, für die der
Spatenstich anfangs 2008 erfolgen soll.
«Ich will das
Poya-Projekt auf der Basis einer ausgezeichneten Grundlage
anpacken», sagte Staatsrat Godel hiezu. Zum ersten Male hat er
auch in der Öffentlichkeit die Entwicklung der leidigen
Angelegenheit beschrieben, seit er nach seinem Amtsantritt im Januar
2007 Auskunft zum Stand der Dinge verlangt hatte. Erste
gaubwürdige Zahlen seien dann erst im Mai vorgelegen, und er habe
sofort den Staatsrat informiert. «Schlimm an der Angelegenheit
ist, dass kantonale Stellen den Betrag der Budgetüberschreitungen
seit vergangenem Herbst kannten und ihre Vorgesetzten nicht informiert
haben», ergänzte der Baudirektor.
Wie der Baudirektor
ergänzte, hat er deshalb das Vertrauen verloren und ein
Treuhandbüro beauftragt, die ihm gelieferten Zahlen zu
überprüfen. Wie er weiter sagte, haben Mitarbeiter des
Tiefbauamtes am Dienstag beim Bundesamt für Strassen (Astra)
vorgesprochen, um abzuklären, welchen Betrag der Zusatzkosten der
Bund übernehmen wird. Das Astra dürfte vor Ende Jahr,
spätestens anfangs 2008, einen Antrag für einen Zusatzkredit
formulieren. Auf dieser Grundlage könne die Regierung dann einen
Dekretsentwurf für einen Verpflichtungskredit vorlegen. Staatsrat
Godel zeigte sich aufgrund der ersten Gespräche zuversichtlich,
dass der Bund auch die Zusatzkosten im bisherigen Rahmen
subventionieren wird. Dies würde bedeuten, dass die Zusatzrechnung
für den Kanton rund 15 Mio. Fr. ausmachen wird.
Mittwoch
10. Oktober 2007, Kanton
Restrukturierung des
Tiefbauamtes?
Die 44,3 Millionen
Franken, welche die H189 (Umfahrung von Bulle) mehr kosten wird, bewegt
auch den Grossen Rat. Er wird heute darüber diskutieren, ob ein
Auftrag des Mitte-links-Bündnisses dringlich behandelt werden
soll. Das Bündnis verlangt u. a. eine Restrukturierung des
Tiefbauamtes. Dabei fordert es vor allem auch Massnahmen, um dieses Amt
besser zu überwachen und die Führung der Projekte zu
verbessern. Weiter möchte das Bündnis, dass die Verfehlungen
bei der Planung, bei den Vergabeverfahren und beim Bau der H189
analysiert werden. az
3.10.2007
FDP Parteizeitung 6. Ausgabe
von Josef Roggo
Alternative
Lösung im
Nordosten von Düdingen
Mit
der Region Sense
verfügen wir bereits über fast alle Voraussetzungen für
den Bezug dieser
Bundesmittel.
Wichtig Anforderungen für Infrastrukturprojekte ist nämlich
ein gemeinsamer Richtplan. Über diesen verfügen
die Sensler (Region
Sense sei Dank) seit den 90er Jahren. Dass nun der Grosraum Freiburg in
der
Planung einen Nachholbedarf hat, müsste uns nicht kümmern.
Eine Koordination
der beiden Planungsinstrumente (Sense und Grossfreiburg) wäre
rasch und ohne
Probleme zu realisieren.
Nun
wird uns die
Agglomeration vorab mit der Umfahrungsstrasse Düdingen schmackhaft
gemacht. Es wird
der Eindruck erweckt, dass wir, ohne den Beitritt zur Agglomeration
unsere
Verkehrsprobleme nicht lösen können.
Mit der im Richtplan der
Agglomeration
vorgestellten Variante der Umfahrungsstrasse Düdingen lösen
wir aber definitiv
keine Verkehrsprobleme im unteren Sensebezirk (Raum Düdingen,
Bösingen,
Flamatt).
Dazu
brauchet es alternative Lösungen im Nordosten von
Düdingen.
Donnerstag
4. Oktober 2007, Kanton
Starkes
Signal
Von
CHRISTOPH NUSSBAUMER
Es
kommt zumindest in Freiburg nicht allzu oft vor, dass ein Chefbeamter
mit sofortiger Wirkung aus seinem Amt verabschiedet wird. Entsprechend
verklausuliert und knapp ist nun auch die Information an die
Öffentlichkeit ausgefallen.
Ganz offenkundig konnte beim Abgang
des Kantonsingenieurs eine für alle Beteiligten faire und
akzeptable Lösung gefunden werden. Dabei wollen es beide Seiten
belassen - «im gegenseitigen Einverständnis», wie es
heisst.
Jenseits
des staubtrockenen Beamtendeutsch braucht es jedoch keine
Wahrsagerfähigkeiten, um feststellen zu können, dass der
Kantonsingenieur und der neue Baudirektor das Heu ganz offenkundig
nicht auf der gleichen Bühne hatten.
Dazu kommt, dass das
Tiefbauamt in den letzten Wochen und Monaten verschiedentlich für
negative Schlagzeilen sorgte.
Angesichts des jüngsten Falles - der
massiven und vor allem völlig ungenügend kommunizierten
Kostenüberschreitung beim Bau der Umfahrungsstrasse von Bulle -
blieb Baudirektor Georges Godel wohl nichts anderes mehr übrig,
als Konsequenzen zu ziehen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen.
Es ging da auch um die Glaubwürdigkeit der Verwaltung
gegenüber den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern. Dieses klar
ausgesandte Signal wird aber nicht ausreichen.
Kritiker
monieren seit Langem, dass sich Teile der Baudirektion quasi wie ein
Staat im Staat gebärden. Das mag sein und ist inakzeptabel. Den
derart Angeschossenen muss jedoch zugutegehalten werden, dass sie es
waren, die während Jahren den Karren zogen, während sich die
verschiedenen Staatsräte reihum die Klinke in die Hand gaben.
Gerade in der Baudirektion stehen in den kommenden Jahren aber eine
ganze Reihe von wichtigen Projekten an. Allein mit der Anstellung eines
neuen Kantonsingenieurs wird es also nicht getan sein.
Es braucht auch
auf Direktionsstufe mehr Kontinuität und eine starke Hand.
Ansonsten wird sich die Geschichte irgendwann einfach wiederholen.
Donnerstag
4. Oktober 2007, Kanton
Kantonsingenieur
wirft das Handtuch
Gestörtes
Vertrauensverhältnis führt zu sofortigem Rücktritt
Nach
elf Jahren im Amt ist Kantonsingenieur Claude Morzier mit sofortiger
Wirkung zurückgetreten. Dies hat die Raumplanungs-, Umwelt- und
Baudirektion (RUBD) am Mittwoch bekannt gegeben. Die verspätete
Information über die massive Kostenüberschreitung der H 189
hat das Fass offensichtlich zum Überlaufen gebracht.
Von
WALTER BUCHS
Kürzlich
wurde bekannt, dass der Bau der Umfahrungsstrasse Bulle (H 189)
über 20 Prozent mehr kosten wird als budgetiert (FN vom 26.
September). In der Medienmitteilung hiess es damals, dass der
Baudirektor im Frühjahr erst nach seiner Anfrage über die
Kostenüberschreitung informiert worden sei, und genaue Zahlen
seien erst im August geliefert worden. Es werde deshalb geprüft,
wie es zu diesen Mängeln im Informationsfluss habe kommen
können. «Die Kostenüberschreitung wurde uns nie
näher erläutert», stellt FDP-Grossrat Heinz Etter
(Ried) den FN gegenüber fest. Auch die mehrtägige Schliessung
der Strasse Freiburg-Bürglen soll der Kantonsingenieur vor zwei
Wochen ohne Rücksprache mit den Vorgesetzten angeordnet haben.
Donnerstag
27. September 2007, Sense
Düdingen
SP
sagt Ja zur Agglomeration
Die SP Düdingen
erachtet einen Beitritt zur Agglomeration Freiburg als einen weiteren
wichtigen und zukunftsorientierten Schritt in der Geschichte ihres
Dorfes. Die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, das Mitwirken an
Zweckverbänden und verschiedenen Gruppierungen machte
Düdingen zu dem, was es heute ist, hält die Partei in einer
Mitteilung fest.
«Wenn
unser Kantonszentrum die berechtigt Angst davor hat, zwischen Bern und
Lausanne erdrückt zu werden, so gilt das Gleiche auf einer anderen
Ebene für Düdingen», ist die Ortspartei überzeugt.
Bei einem Nichtbeitritt bestehe die Gefahr, dass Düdingen zwischen
die zukünftigen Agglomerationen Freiburg und Bern gerate und
schlussendlich erdrückt werde.
Es
dürfe nicht in erster Linie um die Frage Deutsch oder
Französisch gehen, sondern darum, wie man die anstehenden
gesellschaftspolitischen Herausforderungen gemeinsam meistern
könne, heisst es in der Mitteilung. «Nicht nur in
Düdingen werden Pro und Kontra diskutiert. Es gibt noch etliche
offene Fragen, welche geklärt werden müssen, und die
finanziellen Auswirkungen sind zu wenig genau beziffert»,
hält die Partei fest. Auch Behörden und Bevölkerung der
französischsprechenden Gemeinden beschäftigen sich mit den
gleichen Überlegungen.
Durch
die neuen Vorgaben der Bundesgesetzgebung sei Düdingen gezwungen,
seine Zusammenarbeit zu erweitern. So habe die Region Sense durchaus
eine Vorbildfunktion für die Agglomeration, denn sie habe gezeigt,
wie wichtig und notwendig gemeinsames Vorgehen sein könne,
hält die Partei fest.
«Die
SP Düdingen ist überzeugt, dass die Agglomeration zur
Gestaltung unserer Zukunft ein wichtiges Instrument darstellt, an
welchem wir mitarbeiten sollten, um schlussendlich auch Nutzen für
uns alle daraus zu ziehen», unterstreicht die Ortspartei zum
Schluss. FN/Comm.
Mittwoch
26. September 2007, Sense
Das Volk wird
entscheiden
Der Gemeinderat von
Tafers will, dass das Volk entscheiden kann, ob die Gemeinde der
Agglomeration beitritt. Am 11. November findet eine
Konsultativabstimmung statt.
Mit
Ammann ROMAN SCHWALLER sprach ANTON JUNGO
Ist die
Konsultativabstimmung, die für den 11. November vorgesehen ist,
sinnvoll zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht alle Elemente der
zukünftigen Agglomeration bekannt sind?
Das können wir
nicht ändern. Die Konsultativabstimmung wird zeigen, ob Tafers bei
der Agglomeration mitmachen soll oder nicht. Die Termine drängen.
Spätestens bis zur Abstimmung über die Agglomeration muss
klar sein, wer mitmacht und wer nicht. Der Abstimmungstermin ist
für den 24. Februar vorgesehen.
Die Botschaft des
Staatsrates zur Volksmotion (Mai 2007) erwähnt die
Möglichkeit eines Ausstiegs einer Gemeinde vor dem
Abstimmungstermin ausdrücklich:
«Es steht jeder
Gemeinde des provisorischen Perimeters frei, im Laufe der
vorbereitenden Arbeiten zu entscheiden, ob sie zum endgültigen
Perimeter gehören will oder nicht ...»
Bei
der Abstimmung vom 24. Februar entscheidet die Mehrheit der Stimmenden
und der Gemeinden des provisorischen Perimeters.
Was geschieht, wenn
die Bürgerinnen und Bürger von Tafers Nein sagen?
Für den
Gemeinderat von Tafers ist klar, dass die Gemeinde unter den heutigen
Bedingungen bei der Agglomeration nicht mitmachen kann. Die
vorliegenden Dokumente (insbesondere der Entwurf des Regionalen
Richtplanes und die Statuten, die für die Finanzierung
Verteilschlüssel pro Kopf vorsehen) entsprechen nicht den
Vorstellungen des Gemeinderates.
Wir
hören aus Freiburg immer wieder Stimmen, die sagen, das Volk denke
anders als der Gemeinderat. Die Konsultativabstimmung wird zeigen, ob
dies stimmt.
Sollte die
Bevölkerung Nein sagen, würde die Gemeinde bei der
konstituierenden Versammlung den Antrag für einen Austritt stellen
und diesen auch verlangen.
Die konstituierende
Versammlung würde darüber entscheiden, ob man Tafers ziehen
lässt.
Ich
bin überzeugt, dass unserem Antrag wie dem Antrag der Gemeinde
Grolley stattgegeben würde. Niemand kann Interesse haben an einem
langwierigen Rechtsstreit.
Mittwoch
26. September 2007, Sense
«Es
gilt noch viele Fragen zu klären»
Informationsabend
zur Mitwirkung Düdingens in der Agglomeration Freiburg
Wenn die wichtigsten
Rahmenbedingungen stimmen, ist Düdingen bereit, den Schritt in die
Agglomeration Freiburg zu wagen. Zwischen dem Richtplan der
Agglomeration und der Ortsplanung von Düdingen besteht weitgehende
Übereinstimmung. Offen ist immer noch die Frage der finanziellen
Konsequenzen eines Beitritts.
Von
ANTON JUNGO
Das Datum für
die Abstimmung über die Gründung der Agglomeration Freiburg
ist auf den 24. Februar 2008 festgelegt. Ein halbes Jahr vor diesem
Termin liegen aber wichtige Grundlagendokumente erst im Entwurf vor. So
die Statuten und der regionale Richtplan. In den Statuten wird
insbesondere festgelegt, welcher Verteilschlüssel angwandt werden
wird für die Übernahme der Kosten der Agglo - sei es bei den
Betriebskosten oder bei den Projekten, die über die Agglo
realisiert werden sollen.
Kritisch
befürwortend
«Die
wichtigsten Rahmenbedingungen müssen für unsere Gemeinde
stimmen, um der Agglomeration beitreten zu können», betonte
am Montagabend Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von
Düdingen. Die Gemeinde hatte zu einer Informationsveranstaltung
zur Mitwirkung Düdingens in der Agglomeration eingeladen. Rund 120
Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt.
«Ohne Statuten und klaren Kostenverteiler darf man nicht vors
Volk», erklärte Moritz Boschung. «Der Gemeinderat
teilt dieses Unbehagen», hielt die Gemeindepräsidentin fest.
Aus ihrem einführenden Votum war hervorgegangen, dass
Düdingen der Agglo kritisch befürwortend gegenübersteht
(vgl. auch FN vom 22. September).
Corinne
Margalhan-Ferrat, wissenschaftliche Beraterin der Agglo, erklärte,
dass es tatsächlich noch einiges zu tun gebe, bis das Projekt
abstimmungsreif sei. Sie wies aber darauf hin, dass die Abstimmung
notfalls auf Juni 2008 verschoben werden könnte (vgl. Kasten 2).
Eigene Berechnungen
Für
den Informationsabend hatte Düdingen auf Grund der vorhandenen
vorläufigen Unterlagen Berechnungen angestellt, mit welchen Kosten
die Gemeinde zu rechnen hätte. Gemeinderat Rudolf Zurkinden,
Mitglied der Finanzkommission der Agglo, führte aus, dass man
bisher grundsätzlich davon ausgegangen sei, dass man den
Verteilschlüssel gemäss der zivilrechtlichen
Bevölkerungszahl habe festlegen wollen. Das würde bedeuten,
dass Düdingen zwischen 9,95 und 10 Prozent der Kosten zu
übernehmen hätte. Eine Ausnahme würden die
Betriebskosten für die Cutaf bilden, wo Düdingen bisher noch
nicht allzu viele Leistungen bezieht. Er wies darauf hin, dass in der
Kommission jetzt aber auch über einen Verteilschlüssel
diskutiert werde, bei welchem nicht nur der Bevölkerungsanteil,
sondern auch die Finanzkraft der Gemeinden berücksichtigt
würden. Düdingen hätte in diesem Fall rund neun Prozent
der Kosten zu übernehmen.
Berechnungsmodelle
für Düdingen
Die
laufenden Kosten der Agglo werden auf 2,836 Mio. Franken
geschätzt. Der Anteil Düdingens würde dabei 254 105
Franken betragen. Wenn nur die zivilrechtliche Bevölkerung
berücksichtigt wird, wären es 283 663 Franken. Davon
könnten Beiträge abgezogen werden, die die Gemeinde an die
Region Sense (50 000 Franken), an die Kulturförderung Coriolis (50
000 Franken), an das Podium (43 000 Franken) und an das
Agglo-Sekretariat (9600 Franken) leistet.
Für
2009 werden die Investitionskosten der Agglo bei der Cutaf auf 9,340
Mio. Franken geschätzt. Der Anteil Düdingens würde 215
000 Franken (2,3 Prozent) betragen. Die entsprechenden Beträge
für 2015: total 10,550 Mio. Franken; der Anteil Düdingens 318
000 Franken (3 Prozent) und für 2020: total 10, 750 Mio. Franken;
der Anteil Düdingens 430 000 Franken (4 Prozent).
Die
Kosten für andere Projekte (Raumplanung, Zweiradwege usw.) werden
für 2009 auf total 640000 Franken (Düdingen 64000 Franken)
und für 2015 und 2020 auf je 1040000 Franken (Düdingen 104
000 Franken) geschätzt.
Durch
den Beitritt zur Agglo würden für Düdingen 2009
Mehrkosten von 144 000 Franken entstehen; 2020 würden diese 254000
Franken betragen.
Jeden Schritt
überprüft
In
der Diskussion wollten Markus Bapst und Irmgard Jungo-Roggo wissen,
weshalb nicht auch Düdingen eine Konsultativabstimmung anberaume
(vgl. Kasten 1). Hildegard Hodel erklärte dazu, dass der
Gemeinderat jeden Schritt beim Entstehen der Agglo sehr genau
geprüft habe. Er sei dabei zur Überzeugung gekommen, dass es
für Düdingen sehr wichtig sei, bei der Agglo dabei zu sein.
Die Gemeindepräsidentin räumte aber ein, dass noch wichtige
Fragen geklärt werden müssten. Sie hält eine
Konsultativabstimmung zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht.
Sie
ist aber überzeugt, dass von der Agglomeration auch der
Sensebezirk profitieren würde. Benjamin F. Brägger hat
gehofft, dass der ganze Sensebezirk zur Agglo stosse.
Verkehrsplanung
miteinbeziehen
Bruno Baeriswyl,
Mitglied der Interessengemeinschaft für eine optimale
Verkehrsplanung in Düdingen, wies darauf hin, dass über die
Agglo nicht abgestimmt werden dürfe, bevor die Resultate der
Verkehrsplanung im Sense-Unterland vorlägen. Es wurde auch die
Frage aufgeworfen, ob die Agglo allenfalls auch eine andere
Umfahrungsvariante finanzieren würde als die vorgesehene V2. Auch
die Finanzierung eines Ortsbusses wurde diskutiert.
«Charme-Offensive»
nötig
Christian Marbach
betonte, dass er nicht nur in Düdingen Ängste vor Neuem
feststellen könne. «Wir dürfen diesen Schritt
vorwärts aber wagen», meinte der frühere
Agglo-Delegierte. Er befürchtet, dass Düdingen andernfalls
zwischen Freiburg und Bern erdrückt werden könnte. Andreas
Furgler erwartet, dass Freiburg gegenüber den Deutschsprachigen
eine «Charme Offensive» starten sollte.
Mittwoch
26. September 2007, Sense
Verteilschlüssel
noch offen
Ein halbes Jahr vor
der Abstimmung über die Gründung der Agglomeration Freiburg
gibt es noch viele offene Fragen; z. B. was die Finanzierung betrifft.
Was sagt Nicolas Deiss, Präsident der konstituierenden
Versammlung, dazu?
Mit
NICOLAS DEISS sprach ANTON JUNGO
Weshalb liegen rund
ein halbes Jahr vor der Abstimmung keine endgültigen Unterlagen
für die Finanzierung der Agglomeration vor?
Nach der Null-Lesung
im Mai 2007 hat die Finanzkommission der konstituierenden Versammlung
die entsprechenden Grundlagen erarbeitet. Da in der Kommission die
Gemeinden vertreten sind, gehen wir davon aus, dass sie einen
Kompromiss gefunden hat, der den Vorstellungen der Gemeinden
entspricht. Wir gehen auch davon aus, dass die Kostenfrage nicht allzu
schwierig sein wird, da ja Bereiche, die schon existieren (wie die
Cutaf), von der Agglomeration übernommen werden.
Es zeigte sich nun
aber, dass die Gemeinden viel präzisere Angaben erwarteten. Man
ist z. B. nicht unbedingt auf der gleichen Linie, was den
Verteilschlüssel für die Investitionen betrifft. So mussten
der Kommission zusätzliche Mandate erteilt werden.
Es
wird jetzt an der konstituierenden Versammlung sein, eine
endgültige Finanzierungsart festzulegen.
Wie
wichtig ist die Terminplanung bei der Agglomeration? Man spricht jetzt
schon davon, den Abstimmungstermin vom 24. Februar evtl. auf den 1.
Juni zu verschieben.
Für mich ist
entscheidend, dass die Bevölkerung über die Agglomeration
debattieren kann und dann in Kenntnis der Sache abstimmen kann. Ob die
Abstimmung drei Monate später stattfindet, ist nicht so wichtig.
Wann muss die
Agglomeration spätestens stehen und wann muss das
Agglomerationsprogramm beim Bund eingereicht werden?
Ich
gehe davon aus, dass die Agglomeration spätestens am 1. Januar
2009 funktionsbereit ist.
Das
Agglomerationsprogramm muss allerdings schon Ende dieses Jahres beim
Bund eingereicht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Agglomeration
aber noch nicht unbedingt stehen.
2008 wird das
Bundesamt für Raumentwicklung prüfen, ob es das
Agglomerationsprogramm als subventionswürdig betrachtet. Erst dann
wird letztendlich das Parlament entscheiden, wie viel welche
Agglomeration erhalten wird. In der Zwischenzeit könnten die
Vorbereitungen für die Gründung der Agglomeration weitergehen.
Sollten sich die
Gemeinden nicht auf ein Agglomerationsprogramm einigen können,
wird der Staatsrat dieses als Kapitel des kantonalen Richtplanes beim
Bund einreichen. Der Kanton will ja in den Genuss von Bundesgeldern
kommen. Das würde aber bedeuten, dass die Gemeinden nicht mehr
viel zur regionalen Raumplanung, zu Verkehr und Umweltschutz zu sagen
hätten.
Samstag
22. September 2007, Sense
«Eine solide
und vernünftige Partnerschaft»
Hildegard Hodel,
Gemeindepräsidentin von Düdingen, zum Thema
«Agglomeration»
Am
Montag findet in Düdingen ein Informationsabend statt, bei dem es
um die Mitwirkung der Sensler Gemeinde in der Agglomeration Freiburg
geht. Hildegard Hodel, Gemeindepräsidentin von Düdingen,
nimmt im Vorfeld zu einigen Fragen Stellung.
Mit
HILDEGARD HODEL sprach IMELDA RUFFIEUX
Die Gemeinde
Düdingen hatte anfänglich eine skeptische Haltung
gegenüber der Agglomeration?
In
der Tat hat sich der Gemeinderat 1995 in den ersten Stellungnahmen zum
Agglomerationsgesetz und später bei der Festlegung des Perimeters
sehr kritisch geäussert. Der Grosse Rat hat trotz der Intervention
der beiden Sensler Gemeinden das Gesetz grossmehrheitlich angenommen,
und der Staatsrat hat uns in den provisorischen Perimeter eingeteilt.
Inzwischen
hat sich aber die Agglomerationspolitik des Bundes geändert. Wir
sind im Perimeter der Agglomeration Freiburg.
Weshalb ist
Düdingen nun der Agglomeration gegenüber positiv eingestellt?
Ich
möchte gerne ein Zeitfenster öffnen und zurück ins Jahr
1975 blicken.
Damals hat
Düdingen an einer Gemeindeversammlung beschlossen, dem
Gemeindeverband Region Sense beizutreten. Man verwies auf das neue
Bundesgesetz über die Investitionshilfe. Das Ja von Düdingen
war für das Zustandekommen des Verbandes unbedingt notwendig.
Nun hat der Bund
seine Politik aufgrund der Entwicklung und der Probleme in den
Agglomerationen geändert resp. angepasst. Deshalb ist es heute
auch für uns notwendig, dass wir in der Agglomeration mitmachen,
damit wir unter anderem in den Genuss von Bundesgeldern kommen im
Bereich öffentlicher Verkehr, Umfahrung, Langsamverkehr usw.
Ich
erhoffe mir auch, dass sich durch die Zusammenarbeit in den Bereichen
Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung - gerade wegen der
kulturellen Unterschiede zwischen den beiden Sprachregionen - eine
Bereicherung ergibt.
Eine
politische Zusammenarbeit muss keine Liebesbeziehung sein. Es soll eine
solide, vernunftgeprägte Partnerschaft sein mit dem Ziel, allen
Beteiligten zu guten bzw. zu besseren Lebensbedingungen zu verhelfen.
Wir
öffnen mit dem Beitritt zur Agglomeration eine Tür und
betreten ein offenes Feld. Es gibt Unsicherheiten und Ängste vor
der Weite, vor allem auch, weil kein fertiges Projekt besteht. Ich bin
aber der Ansicht, man müsse den Schritt in die Zukunft machen und
etwas Neues wagen.
Was spricht für
ein Mitmachen der Gemeinde Düdingen bei der Agglomeration? Was
spricht eher dagegen?
Wir sind nahe am
Zentrum gelegen und profitieren auch davon. Das heisst Schulen bis und
mit Fachhochschulen und Universität sind in unmittelbarer
Nähe, ebenso wie Arbeitsplätze, Spitäler und das
kulturelle Angebot.
Dagegen
kann sprechen, dass jedes Mitmachen bei Verbänden niemals und
für niemanden nur gewinnbringend sein kann. Zusammenarbeit muss
immer von allen Seiten ein bestimmtes Mass an Kompromissbereitschaft
beinhalten. Ein Stück Autonomie wird aufgegeben.
Was würde es
für Düdingen und den Sensebezirk heissen, wenn die
französischsprachigen/zweisprachigen Gemeinden die Agglomeration
allein gründen würden?
Nun,
langfristig würde sich dies wohl kaum positiv auf den Kanton und
auch auf unseren Bezirk auswirken. Das gegenseitige Verständnis
hat bereits durch die Zusammen- arbeit und das Ausarbeiten der Statuten
und der weiteren Grundla- gen für die Agglomeration zugenommen.
Die Agglomeration
muss als willkommene Nebenerscheinung mit sich bringen, dass das
Vertrauen und das Gefühl von Zusammengehörigkeit wachsen kann.
Wir,
die Sensler Gemeinden, haben einiges einzubringen: nebst hervorragenden
Infrastrukturen auch unsere langjährige Erfahrung der
Zusammenarbeit auf regionaler und auf Bezirksebene, zum Beispiel in der
Region Sense oder der Ammännervereinigung.
Wenn
schon, haben wir die Absicht, stolze und eigenständige Partner zu
sein.
Auf Bundesebene wird
über eine neue Regionalpolitik diskutiert; wie es scheint,
verlieren die Regionen - wie sie bis jetzt im Sinne des IHG-Gesetzes
existierten - ihre Bedeutung. Wird dadurch nicht auch die
Befürchtung grundlos, dass Düdingen zweimal zur Kasse gebeten
werden könnte - in der Region Sense und in der Agglomeration?
Die Rolle von Tafers
und Düdingen bleibt auf Bezirksebene wichtig. Die Region Sense
soll auch nach dem Wegfall der IHG-Gelder bestehen bleiben, um eine
weitere Zusammenarbeit auch auf Bezirksebene zu fördern.
Nach wie vor spielen
wir ebenfalls in den Bezirksverbänden Orientierungsschule und
Pflegeheim eine wichtige Rolle.
Skepsis
besteht im Gemeinderat von Düdingen immer noch in der Frage der
Kostenaufteilung. Besteht Hoffnung, dass über diese Frage bis zur
Abstimmung, die für den 24. Februar 2008 vorgesehen ist, noch
Klarheit geschaffen werden kann? Wie reagiert Düdingen, wenn dies
nicht der Fall sein sollte?
In seinen
Stellungnahmen hat der Gemeinderat Düdingen auf die nach wie vor
unklare Finanzierungsfrage hingewiesen. Ich kann meinen Unmut
darüber, dass heute - fünf Monate vor der Abstimmung - diese
Fragen noch nicht geklärt sind, nicht verhehlen.
Die Vertreter der
Gemeinden haben sich in diesem Bereich sehr stark für konstruktive
Lösungen eingesetzt. Dies mit einem zeitlichen Engagement, das
unser Milizsystem eigentlich übersteigt und dazu noch neben der
nebenamtlichen Arbeit in der Gemeinde.
Wir erwarten am
ersten Informationsabend vom kommenden Montag von der verantwortlichen
wissenschaftlichen Mitarbeiterin in der Agglomeration bezüglich
der Kosten wichtige Aussagen.
Immerhin
wissen wir heute, dass - nicht zuletzt durch die erforderliche
Einstimmigkeit für weitere Aufgaben - der Beitritt zur
Agglomeration kein finanzielles Abenteuer ist.
Montag, 24. September
2007, 19.30 Uhr, Podium, öffentlicher Informationsabend zum Thema
«Mitwirkung der Gemeinde Düdingen in der Agglomeration
Freiburg».
Montag
17. September 2007, See
Heimatkundeverein
zur Umfahrung von Düdingen
Auszug
der aus der Jahresversammlung in
Münchenwiler
Im
Jahresbericht erwähnten die beiden Präsidenten
Eine
kritische Stellungnahme gab der Vorstand auch zur geplanten
Umfahrungsstrasse Düdingen im Rahmen von «Agglo
Freiburg» ab. Das Projekt bedrohe das Düdinger Moos, ein
Objekt von nationaler Bedeutung.
Montag
17. September 2007, Bezirke
Deutliche
Kostenüberschreitung
Umfahrungsstrasse von
Bulle wird teurer als geplant
Die
Bau der H 1 89 in Bulle wird 45 Millionen Franken teurer als
budgetiert. Damit verteuert sich das Strassenbauprojekt um 21 Prozent
gegenüber dem ursprünglichen Kostenrahmen von 215 Mio.
Franken.
Von
Thierry Jacolet/La Liberté
Der Freiburger
Baudirektor Georges Godel gab am Samstag gegenüber dem
Westschweizer Fernsehen TSR den Betrag der Kostenüberschreitung
bekannt. Er dementierte damit gleichzeitig Angaben der Westschweizer
Tageszeitung «Le Temps», die gleichentags über
Mehrkosten von 70 Mio. Franken gemutmasst hatte.
Dass es beim Bau der
Umfahrungsstrasse von Bulle zu einer Budgetüberschreitung kommen
würde, war seit dem vergangenen Frühling bekannt. Grund
dafür sind zusätzliche Anforderungen der Eidgenossenschaft,
etwa für die Sicherheitssysteme der Tunnels und den
Grundwasserschutz.
Über das wahre
Ausmass der zusätzlichen Kosten gab es aber bisher keine konkreten
Angaben. Baudirektor Georges Godel jedenfalls gab dazu bisher nie
genaue Zahlen bekannt. «Ich habe bei meinem Amtsantritt das
Dossier zur Kenntnis genommen», verteidigt sich der Staatsrat
heute. «Damals war bloss von einigen Millionen die Rede, sagte
Godel auf Anfrage. Er habe dann zusätzliche Erklärungen
angefordert. Im vergangenen August hat die zuständige Dienststelle
ihren Bericht dem Baudirektor abgeliefert. «Ich war schockiert,
als ich das Ausmass der Kostenüberschreitung erfahren habe.»
Der Staatsrat wird nun voraussichtlich am kommenden 25. September
über den Entwurf der Botschaft mit dem Zusatzkreditbegehren zu
befinden haben. Danach muss der Grosse Rat das Geschäft behandeln.
Kanton
trägt einen Drittel
Aufgrund
des Kostenverteilers trägt der Kanton Freiburg 31 Prozent der
Baukosten und der Bund den Rest. Im Jahr 2000 bewilligte das
Kantonsparlament den Kantonsanteil von 63 Mio. Franken. Dem Grossen Rat
wird nun wohl nichts anderes übrig bleiben, als auch den
Zusatzkredit in der Höhe von rund 14 Millionen Franken auch zu
genehmigen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Bauarbeiten bereits
weit fortgeschritten sind.
Weshalb aber wurde
nicht transparent über die Situation informiert? «Ich war so
klar wie möglich», sagt dazu Baudirektor Godel. Bereits im
vergangenen Mai habe er die zuständigen Kommissionen orientiert.
«Damals war ich aber noch nicht im Besitz von konkreten Angaben
und nun wollte ich vorerst die Behandlung des Geschäftes im
Staatsrat abwarten, um über die Kostenüberschreitung zu
informieren.» Bearbeitet von cn/FN
Dienstag
4. September 2007, Sense
Nur eine Variante wird weiterverfolgt
Staatsrat antwortet
auf Anfragen zur Umfahrungsstrasse Düdingen
Für
die Umfahrung Düdingens wird nur die Variante V2 weiterverfolgt.
Und Subventionen von Seiten des Bundes für die Umfahrungsstrasse
von Düdingen sind nur zu erwarten, wenn die Gemeinde Mitglied des
Gemeindeverbandes Agglomeration Freiburg wird.
Von
ANTON JUNGO
Gleich zwei
grossrätliche Anfragen im Zusammenhang mit der geplanten
Umfahrungsstrasse von Düdingen musste der Staatsrat beantworten.
Moritz Boschung (CVP, Düdingen) wollte vor allem wissen, wie sich
der Entscheid des Staatsrates, die V2 als definitive Variante
weiterzuverfolgen, zur gegenwärtig laufenden Verkehrsstudie
für das Sense-Unterland verhalte. Markus Bapst (CVP,
Düdingen) nahm es wunder, ob es stimme, dass der Bund eine
allfällige Umfahrungsstrasse nur dann subventioniere, wenn
Düdingen dem Gemeindeverband Agglomeration Freiburg beitrete.
Nur noch V2 gilt.
Grossrat Boschung
hatte in seiner Anfrage darauf hingewiesen, dass Staatsrat Georges
Godel und der Kantonsingenieur Claude Morzier an einer
Informationsveranstaltung in Düdingen (vgl. FN vom 6. Juni)
erklärt hätten, dass Abklärungen ergeben hätten,
dass für die Umfahrung von Düdingen einzig die
Umfahrungsstrasse V2 in Frage kommen könne. Die V2 führt von
Jetschwil her durch einen Tunnel bei Zelg, bei Ottisberg über die
Autobahn und dann Richtung Autobahnzubringer Nord in Düdingen.
Diese Variante figuriert auch im Programm der Agglomeration Freiburg.
Er erinnerte weiter
daran, dass der Grosse Rat gleichzeitig einen Kredit von 500 000
Franken für eine Verkehrsstudie im Sense-Unterland genehmigt
hatte. Als Teilziel dieser Studie soll die Machbarkeit und
Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der A
12 in Fillistorf untersucht werden. Es soll dabei geprüft werden,
inwieweit eine solche Variante die Umfahrung von Düdingen
überflüssig machen würde.
«Es wurden vier
Varianten untersucht. Im Einverständnis mit der Gemeinde wurde
beschlossen, einzig die Variante V2 für die Umfahrung von
Düdingen weiterzuverfolgen. Es sind keine anderen Varianten
vorgesehen», antwortet der Staatsrat auf folgende Frage von
Grossrat Boschung: «Wird, wie der Staatsrat dies bekannt gegeben
hat, die Umfahrung von Düdingen gemäss V2 als definitive
Variante weiterverfolgt oder werden die Ergebnisse der laufenden
Verkehrsstudie abgewartet?»
Resultate
liegen bis Ende Jahr vor.
«Die Variante
V2 wird mit einer neuen Verbindung zwischen Berg und Fillistorf
verglichen werden ... Auf jeden Fall kann diese Verbindung nur mit der
Zustimmung des Bundes gebaut werden, da auch die A 12 (Anschluss
für die neue Verbindung) betroffen wäre», erklärt
der Staatsrat auf die Frage, was geschehe, wenn die Verkehrsstudie zu
andern Vorschlägen als der Variante V2 kommen sollte. Schliesslich
weist der Staatsrat darauf hin, dass die Resultate der Verkehrsstudie
bis Ende 2007 vorliegen sollten.
Cutaf-Mitgliedschaft
genügt nicht
«Da
die verschiedenen Verkehrsträger sowohl untereinander als auch mit
der Siedlungsentwicklung, der Raumplanung und dem Umweltschutz
koordiniert werden müssen, wäre die Mitgliedschaft
Düdingens beim Verkehrsverbund der Agglomeration Freiburg (Cutaf)
nicht hinreichend, um Subventionen für den Agglomerationsverkehr
zu erhalten», lautet die Antwort des Staatsrates auf eine Frage
von Grossrat Bapst. Er wollte wissen, ob die Mitgliedschaft
Düdingens bei der Cutaf nicht genügen würde, um beim
Bund Subventionen im Bereich des Agglomerationsverkehrs auszulösen.
Die
Cutaf habe gemäss ihren Statuten keine Kompetenzen im Bereich der
Raumplanung. Aus dem Konzept für die Prüfung und
Mitfinanzierung der Agglomerationsprogramme des Bundes gehe aber
eindeutig hervor, dass der Bund einzig Infrastrukturen subventionieren
werde, die vom Richtplan der Agglomeration erfasst würden,
führt der Staatsrat aus. Dieser Richtplan koordiniere aber
raumplanerische, ökologische und verkehrsplanerische Aspekte.
«Anders sieht
es beim Poyaprojekt aus. Im Rahmen des Infrastrukturfonds wurden
für dieses Projekt bereits Bundessubventionen von 67,5 Millionen
Franken gesprochen, da es als dringendes und baureifes Projekt
eingestuft wurde», betont der Staatsrat auf die Frage des
Grossrates, wo denn der Unterschied zwischen einer Subventionierung der
Poyabrücke und der Umfahrungsstrasse Düdingens liege.
Noch
nicht im Finanzplan
Die
Umfahrung von Düdingen soll - sofern es die verfügbaren
Mittel des Staates erlauben - im Anschluss an das Poyaprojekt, also ab
2013, gebaut werden. Da die Finanzplanung, die zurzeit erarbeitet wird,
nur die Legislaturperiode 2007 bis 2011 umfasse, habe der Staatsrat
noch nicht entschieden, welche Beträge für die
Umfahrungsstrasse bereitgestellt werden sollen. So lautet die
staatsrätliche Antwort auf eine entsprechende Frage von Grossrat
Markus Bapst.
Der
Staatsrat kann sich auch noch nicht dazu äussern, wie hoch der
Beitragssatz des Bundes für die Umfahrung ausfallen wird.
«Nur eines ist sicher: Der Beitragssatz wird zwischen 30 und 50
Prozent betragen, sofern das Agglomerationsprogramm von Freiburg die
vom Bund festgelegten Grundbedingungen erfüllt und die
Umfahrungsstrasse von Düdingen als Teil des
Agglomerationsprogramms von Freiburg den Wirksamkeitskriterien des
‹Konzepts für die Prüfung und Mitfinanzierung der
Agglomerationsprogramme› genügt», hält der Staatsrat
fest.
Freitag
17. August 2007, Agglomeration
VCS ist
enttäuscht
Reaktion auf
Richtplan der Agglomeration
Der
Verkehrs-Club Freiburg hat keine Freude an den verkehrspolitischen
Massnahmen, die der Richtplan der Agglomeration Freiburg vorsieht. Der
öffentliche Verkehr werde zu wenig gefördert.
In
seiner Stellungnahme kritisiert der VCS Freiburg, dass dem
motorisierten Individualverkehr gegenüber dem öffentlichen
Verkehr und Langsamverkehr klar der Vorzug gegeben werde. «Die
finanziellen Mittel für den Strassenverkehr sind absolut
unverhältnismässig», schreibt der Verkehrs-Club.
Von
geplanten Investitionen über 440 Millionen Franken käme dem
öffentlichen Verkehr bloss 25 Prozent zugute. Während der
motorisierte Verkehr mit 57 Prozent profitiere. Damit komme man der
Anforderung der Eidgenossenschaft, den Individualverkehr zu reduzieren,
in keiner Weise nach. Der VCS befürchtet gar, dass so der Kanton
keine Subventionen des Bundes erhalte.
Verzicht auf Strassenbauprojekte
Der
VCS fordert darum, dass auf die Umfahrungsstrasse Marly-Posieux
verzichtet werde sowie auf die Neugestaltung der Autobahnzubringer.
«Solche Massnahmen fördern den motorisierten Verkehr noch
mehr.»
Der
VCS ist aber auch mit den Projekten für den öffentlichen
Verkehr und den Langsamverkehr nicht zufrieden. Die Wiederaufnahme der
Eisenbahnlinie Freiburg-Pérolles beurteilt er als kaum
realistisch. 75 Millionen Franken seien zuviel. Dem VCS schwebt
hingegen eine Art Strassenbahn Freiburg-Marly und Grolley-
Freiburg-Marly als Alternative vor. «Die
Pérolles-Brücke hätte für eine solche
Infrastruktur bereits die Kapazität.»
Mehr Park & Ride
Was
die Velowege angeht, kann der VCS nicht nachvollziehen, welches Gewicht
der Richtplan dem Veloweg entlang der Eisenbahnstrecke Avry- Freiburg
gibt. Dieses Projekt würde praktisch den gesamten Betrag von 81
Millionen Franken verschlingen, welcher für den Langsamverkehr
vorgesehen ist. Der VCS ist der Ansicht, dass dieses Geld besser auf
die Gemeinden verteilt werden könnte, wo die Fahrradnetze oft
lückenhaft sind.
Der
VCS ist schliesslich der Meinung, dass in Sachen Park & Ride
ehrgeizigere Ziele verfolgt werden könnten. Zur Förderung des
kombinierten Verkehrs fordert er weitere Park &Ride-Anlagen in
Grolley, Tafers, Düdingen und Rosé. rsa
Freitag
20. Juli 2007, Sense
Düdingen:
V2 definitiv?
Es
bleiben offene Fragen in Sachen Umfahrung von Düdingen. Eine
Anfrage an den Staatsrat soll Klarheit bringen.
Grossrat
Moritz Boschung (CVP, Düdingen) will vom Staatsrat Infor- mationen
über die geplante Umfahrungsstrasse von Düdingen.
Vor allem
die Frage, ob die Ergebnisse der laufenden Verkehrsstudie in die
Betrachtungen mit einbezogen werden, müsste geklärt werden.
Ende
April hatte der Gemeinderat Düdingen die Variante V2 favorisiert:
Diese würde ab Jetschwil via einen Tunnel nach Zelg, Moos,
über die Autobahn nach Ottisberg und über eine Brücke
nach St. Johann bis zum A 12-Anschluss verlaufen. Dies hätte
Staatsrat Georges Godel im Juni an einem Informationsabend
bestätigt, meint der Grossrat. Und im Agglomerationsprogramm der
Agglomeration Freiburg werde dieser Vorschlag ebenfalls festgehalten.
Gleichzeitig
habe der Grosse Rat im letzten Herbst eine Studie über die
Verkehrslast für den unteren Sensebezirk mit einem Kredit von 500
000 Franken in Auftrag gegeben, führt Moritz Boschung weiter aus.
Sie soll Klarheit schaffen über die Zweckmässigkeit einer
Strassenverbindung zwischen Berg und der A 12 in Fillistorf sowie
über die Möglichkeit, dadurch eine Umfahrung von
Düdingen zu verhindern. Auch die Untersuchung von anderen
Alternativen sei ein Ziel dieser Studie.
Nachdem
die Frage nach dem Sinn dieser noch andauernden Verkehrsstudie laut
geworden war (da die Meinung des Gemeinderats anscheinend bereits
festzustehen schien), will Moritz Boschung vom Staatsrat Klarheit
über die Frage, ob die Variante V2 «als definitiv
weiterverfolgt werde», oder ob man die Ergebnisse der
Untersuchung abwarten werde.
Des Weiteren will er wissen, was geschehe,
wenn die Studie einen anderen Vorschlag als die Variante V2 machen
werde. Schliesslich stellt der Grossrat die Frage, wann mit den
Resultaten der Verkehrsstudie zu rechnen sei. cf
Montag
9. Juli 2007, Bezirke
Umfahrung
Düdingen: Es gibt Alternative
Brief
an die FN
Umfahrung
Düdingen: Es gibt Alternative
Zum
neuen Leitbild der Gemeinde Düdingen fand kürzlich eine
Informationsveranstaltung statt (FN vom 6. Juni 2007). Ferner wurde in
alle Haushalte eine Informationsbroschüre zugestellt.
Das
Leitbild beinhaltet unter anderem, dass man das Zentrum von
Düdingen z. B. mit Hilfe von Strassenraumgestaltung aufwerten
will. Diese geplante Verkehrsberuhigung und Verschönerung finde
ich recht ansprechend und sicherlich auch umsetzbar (Begrünung,
Schlangenverlauf, Tempo 30 oder 40 etc.). Dem Positiven steht aber das
Negative gegenüber, die Staus während den Hauptverkehrszeiten
ausserhalb von Düdingen werden länger und somit muss für
die Durchfahrt noch mehr Zeit aufgewendet werden. Wenn man einen Blick
in andere Dörfer und Städte wirft, kann man feststellen, dass
solche Massnahmen vor allem in Quartierstrassen und nicht auf
Hauptverkehrsachsen realisiert wurden. Ich vermute, dass mit dieser
vorgesehenen Verkehrsberuhigung Druck auf die Realisierung der
geplanten Umfahrungsstrasse gemacht werden soll.
Das
Projekt dieser Umfahrungsstrasse hat ohnehin einige Mängel: Mit
der vom Gemeinderat favorisierten V2-Variante wird eine zweite
Brücke über das «Stille Tal» gebaut, eine
Umbenennung des Tals liegt daher nahe. Da die Umfahrungsstrasse auch an
den Düdinger Mösern (Naturschutzgebiet) vorbeiführen
soll, kann man sich fragen, ob für den Schutz dieses Gebietes gar
nichts getan wird. Im Leitbild steht übrigens, man wolle
bestehende Grünzonen erhalten, pflegen und stärken!
Bei
der Vorstellung der geplanten Strasse mit (ca. 700 m) Tunnel hatte ich
oftmals das Gefühl, dass das ganze Vorhaben hauptsächlich
eine Frage der Umsetzung und weniger eine Frage der Finanzierung sei,
Geld spielt wahrscheinlich keine Rolle.
Weiter frage ich mich, ob mit
diesem Tunnel etwas weniger Opposition seitens der Bevölkerung
entstehen soll.
Nun
warte ich auf die Verkehrsstudie über den unteren Sensebezirks (in
der Hoffnung, dass die Düdinger Variante nicht auch schon
miteinbezogen wird), denn ich könnte mir vorstellen, dass eine
Ausfahrt Fillistorf die Gemeinden, den Kanton und den Bund wesentlich
günstiger zu stehen kommt als die geplante Tunnel- und
Brückenvariante samt Lärmschutzverbauungen in Düdingen.
Die Fillistorf-Variante wäre einer wesentlich grösseren
Region von Nutzen und würde weniger Zeit in Anspruch nehmen. Zudem
darf sicherlich festgehalten werden, dass für viele Einwohner die
Lebens- und Wohnqualität in Düdingen mit dieser
Umfahrungsstrasse abnimmt. Paradox ist auch, dass im Leitbild
ausgerechnet an der geplanten Umfahrungsstrasse die grössten
Überbauungspläne vorgesehen sind.
Gebhard
Gschwend, Düdingen
Freitag 15. Juni
2007, Sense
«Wichtig
für Entwicklung des Bezirks»
CSP Sense wartet
Verkehrsstudie zur Umfahrung in Düdingen ab
Entscheide
in Sachen Umfahrung von Düdingen dürfen nicht vor Ablauf der
vom Kanton durchgeführten Verkehrsstudie für den Unteren
Sensebezirk gefällt werden: Diese Meinung vertritt der Vorstand
der Christlich-sozialen Partei des Sensebezirks (CSP Sense).
Der
Grosse Rat des Kantons Freiburg hat im Herbst 2006 einen Kredit von 500
000 Franken für eine Verkehrsstudie im Unteren Sensebezirk
(Fillistorf-Düdingen/Flamatt) gesprochen. Unter anderem hat diese
Studie das Ziel, zu prüfen, ob eine Umfahrung von Düdingen
vermieden werden kann.
Der
Vorstand der CSP Sense zeigt sich in einer Medienmitteilung erstaunt,
dass der Gemeinderat von Düdingen vor rund einem Monat bereits
entschieden hat, eine Umfahrungsstrasse Variante V2 zu favorisieren (ab
Jetschwil via einen Tunnel nach Zelg, Moos, über die Autobahn nach
Ottisberg und über eine lange Brücke nach St. Johann bis zum A
12-Anschluss).
Die Partei verlangt, dass vor Abschluss der laufenden Verkehrsstudie
keine Entscheide zu den A
12-Zubringervarianten
gefällt werden.
Eine
fundierte, weitsichtige Verkehrsplanung sei für die Entwicklung
des ganzen Sensebezirks von grosser Bedeutung, hält die
Bezirkspartei fest. Deshalb fordert sie von Kanton, Gemeinderat
Düdingen, Gemeinderäten des Unterlandes und Region Sense,
dass sie die Ergebnisse der regionalen Verkehrsstudie abwarten und ohne
vorgefasste Meinung alle in Frage kommenden Alternativen zur V2 nach
den Kriterien Kosten, Nutzen, Schaden, Stärken, Schwächen
usw. prüfen. Auch die Auswirkungen der künftigen
Poyabrücke seien in die Überlegungen einzubeziehen.
«Alle
Vor- und Nachteile der verschiedenen Alternativen müssen auf den
Tisch gebracht werden. Nur so ist eine für die Bürgerinnen
und Bürger optimale Entscheidungsfindung möglich»,
betont die CSP Sense. Die noch vorhandene Zeit bis zur Realisierung
einer Entlastung von Düdingen müsse für diese
Abklärungen genutzt werden, um die für die nachhaltige
Entwicklung des ganzen Bezirks optimalste Variante zu wählen.
FN/Comm.
Samstag
9. Juni 2007, Bezirke
Umfahrungsstrasse
V2 ist untauglich
Der Gemeinderat von
Düdingen plant eine 74 Millionen Franken teure Umfahrungsstrasse,
die in Wirklichkeit keine ist. Kürzlich fand im Podium eine
Information der Bevölkerung über dieses Bauprojekt statt. (FN
vom 6. Juni 2007). Die Werbung des Gemeinderates wurde zusätzlich
unterstützt von Vertretern des Kantons und einer externen
Beraterfirma.
Eine Umfahrungsstrasse bringt einem Ort nur dann eine
wirkliche Entlastung, wenn diese grosszügig und weiträumig
ausgeführt wird. Die vom Düdinger Gemeinderat favorisierte
und propagierte Variante (V2) erfüllt in keiner Weise solche
Voraussetzungen. Im Gegenteil, durch diese neue Strasse wird der
motorisierte Verkehr lediglich vom innersten Dorfkern in die
Aussenquartiere verlegt. Eine sehr fragwürdige Strategie, wenn
eine sogenannte Umfahrungsstrasse bei deren Entstehung bereits
vorhandene Wohnquartiere tangiert.
Weitaus
am schlimmsten betroffen wäre dabei Jetschwil. Hier würde die
sogenannte Umfahrungsstrasse zwischen Mariahilf und dem
Schützenhaus Düdingen sogar auf dem bestehenden Trassee
zwischen den Wohnhäusern von Jetschwil verbleiben.
Eine Strasse,
welche den stetig wachsenden Verkehr aus dem gesamten Oberen
Sensebezirk und Teilen des angrenzenden Kanton Bern aufnehmen muss,
kann doch nicht durch bestehende Wohnsiedlungen führen und von den
Gemeindevertretern an die Steuerzahler als Umfahrungsstrasse angeboten
werden.
Etwas zynisch klangen die dabei verwendeten Schlagworte wie
angestrebte verbesserte Lebensqualität in den Ohren der
Bevölkerung. Warum der Gemeinderat eine zeitgemässe
grossräumige Umfahrung mit einem Autobahnanschluss in der Gegend
von Fillistorf und ganz offensichtlich als bessere (und erst noch
billigere) Variante gar nie näher geprüft hat, wurde nicht
begründet.
Weitblickend müsste diese bessere Variante eben
auch mit den Nachbargemeinden erörtert werden, anstelle nur eine
teure Strasse mit dem Geld der Steuerzahler im eigenen Gärtchen zu
bauen.
Max
Niederhauser, Jetschwil
Freitag 8. Juni 2007,
Bezirke
Brief an die FN
Umfahrungsstrasse
gefährdet Wohn- und Lebensqualität
Das sind zwei
wichtige Punkte im Leitbild zur Ortsplanung von Düdingen. Das
waren aber auch zwei Gründe, warum wir etwas ausserhalb vom
Dorfkern in ein ruhiges Quartier gezogen sind, um die Natur und die
Ruhe zu geniessen.
Aber
wie wir jetzt feststellen müssen, war unser Entscheid wohl falsch.
Anstatt Natur und Ruhe vor der Haustüre will man uns jetzt eine
Umfahrungsstrasse (mit Tempo 80 km/h) durchs Quartier legen.
Müssen wir, unsere Kinder und all die Tiere, welche rund um dieses
Naturschutzgebiet leben, unsere Wohn- und Lebensqualität
einschränken, damit dieses Projekt Umfahrungsstrasse
durchgeführt werden kann?
Erich
Schaller, Düdingen
Mittwoch
6. Juni 2007, Sense
«Nur
V2 ist echte Umfahrungsstrasse»
Umfahrungsstrasse
Jetschwil-Birch und Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil
Die
zukünftige Entwicklung von Düdingen hängt auch von einer
weitsichtigen Verkehrsplanung ab. Zwei Strassenprojekte sind zur Zeit
aktuell: die Umfahrungsstrasse V2 sowie die Verbindungsstrasse
Birch-Luggiwil.
Von
ANTON JUNGO
Vor
rund einem Monat hat der Gemeinderat von Düdingen entschieden,
dass er als Umfahrungsstrasse die Variante V2 favorisiere (vgl. FN vom
20. April). Die V2 würde das Dorf im Nordwesten von Jetschwil her
via Toggeliloch-Brücke nach Birch umfahren. Sie würde dort
die geplante Arbeitszone Birch erschliessen und in die geplante
Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil einmünden.
Birch-Luggiwil
schon 2009?
Wie
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel betonte, ist die
Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil ein absolutes Muss, wenn die
Arbeitszone Birch sinnvoll erschlossen werden soll. Die Strasse
könnte zudem als Umfahrung von Bundtels weitergeführt werden.
Die Planung dieses Abschnitts liegt beim Autobahnbüro und die
Kosten werden vom Bund übernommen.
Mit
dieser Strasse wird der bisher unvollendete Autobahnanschluss in
Düdingen fertiggestellt und dürfte beim Sika-Kreisel eine
Entlastung bewirken. Die Dorfdurchfahrt würde diese Strasse aber
nicht entlasten.
Gemäss
Baudirektor Georges Godel könnte, wenn die Landverhandlungen gut
verlaufen, ab 2009 gebaut werden. Er wies am Montagabend mehrmals
darauf hin, dass er aus eigener Erfahrung wisse, wie delikat
Landverhandlungen seien. Er werde aber dafür garantieren, dass
jeder Landeigentümer zu seinem Recht kommen werde.
Wie
Rudolf Zurkinden erklärte, hatte die kantonale Baudirektion dem
Gemeinderat empfohlen, die Räume für die geplante
Umfahrungsstrasse in die Ortsplanung einzubeziehen. Seit letztem Herbst
habe sich der Gemeinderat intensiv mit der Problematik befasst und sei
zur Überzeugung gekommen, dass die Variante V2 den langfristigen
Entwicklungsperspektiven der Gemeinde am besten entspreche.
Kantonsingenieur
Claude Morzier wies darauf hin, dass der Entscheid für eine
Variante notwendig sei. Wenn man mit den Bauarbeiten wie vorgesehen
2013 beginnen wolle, müssten die Planungsarbeiten jetzt
aufgenommen werden können. Vorgesehen ist, dass dem Grossen Rat
2008 ein Planungskredit vorgelegt wird. 2012 müsste der Grosse Rat
den Baukredit bewilligen und auch das Volk darüber abstimmen. Bis
jetzt geht man von einem Betrag von rund 75 Millionen Franken aus. Er
rechnet damit, dass die Bauarbeiten sechs bis sieben Jahre dauern
würden. Staatsrat Georges Godel ist überzeugt, dass von
dieser Umfahrungsstrasse die ganze Region profitieren könnte.
Weshalb
nicht die Studie abwarten?
In
der Diskussion wurde vor allem die Frage aufgeworfen, weshalb der
Entscheid für die V2 schon jetzt gefällt worden sei, wo doch
eine Studie laufe, die die Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk
studiere. Vielleicht komme ja die Studie zu ganz anderen Lösungen.
Angesprochen wurde die Möglichkeit einer Umfahrungsstrasse von
Berg her nach Fillistorf mit einem zusätzlichen Autobahnanschluss.
Hildegard
Hodel betonte, dass Düdingen die Umfahrungsstrasse sehr rasch
brauche. Sie geht davon aus, dass ein zusätzlicher
Autobahnanschluss auf sich warten lasse. Der Kantonsingenieur wies
darauf hin, dass der Kanton für Düdingen sicher nicht zwei
Unfahrungsstrassen bauen könne, und zweifelt, ob der Bund einen
zusätzlichen Anschluss in Fillistorf bewilligen würde.
Es
wurde auch darauf hingewiesen, dass die V2 an einem geplanten,
Wohngebiet vorbeiführe. Morzier betonte, dass die
Lärmvorschriften sehr streng seien und diese sicher eingehalten
würden. Er ist überzeugt, dass von allen Varianten die V2 die
Lebensqualität am wenigsten beeinträchtige.
Auch
der Landverschleiss wurde angesprochen. Staatsrat Godel betonte, dass
der Landverbrauch für die V2 tatsächlich grösser sei als
bei andern Varianten. Er ist aber überzeugt, dass sich dies
langfristig auszahle, da nur die V2 eine echte Umfahrungsstrasse sei.
Mittwoch 6. Juni
2007, Sense
Ein
Dorf mit städtischen Strukturen
Düdingen hat ein
Leitbild mit dem Zeithorizont 2020 erarbeitet
Düdingen will
seine Zentrumsfunktion festigen und die bestehende hohe
Lebensqualität erhalten und verbessern. Im Rahmen der laufenden
Revision der Ortsplanung hat die Gemeinde ein Leitbild erarbeitet und
die Entwicklungsziele für den Zeithorizont bis 2020 formuliert.
Von ANTON JUNGO
Die zukünftige
Entwicklung der Gemeinde stösst bei den Einwohnern auf grosses
Interesse. Gegen 400 Personen haben am Montagabend an der
Informationsveranstaltung teilgenommen, an welcher der Gemeinderat das
Leitbild «Düdingen im Jahre 2020» vorstellte. Zu
Diskussionen Anlass gab aber vor allem die geplante Umfahrungsstrasse
(vgl. Text unten) und nicht das Leitbild. Das Leitbild ist zurzeit bei
der Bevölkerung in der Vernehmlassung.
Regionales
Zentrum mit städtischem Charakter
Bernhard Gerber,
Mitarbeiter des Planungsbüros Berz Hafner und Partner AG, welches
mit der Revision des Planungswerkes beauftragt ist, stellte die
Leitlinien der zukünftigen Entwicklung Düdingens vor.
Ausgangspunkt für die zukünftige Planung ist die starke
Entwicklung der Gemeinde als Arbeits- und Wohnort. Die Nähe zur
Sprachgrenze und die gute Verkehrslage haben dazu beigetragen, dass
sich Düdingen zu einem regionalen Zentrum zwischen Bern und
Freiburg entwickeln konnte. Es nimmt sowohl innerhalb des Sensebezirks
wie auch in der Agglomeration eine wichtige Stellung ein.
«Düdingen weist heute das Angebot und die Dynamik einer
kleinen Stadt auf», wird im Leitbild festgestellt. Andererseits
wird aber auch darauf hingewiesen, dass dem Ort eine klare Struktur und
eine prägnante Mitte fehlen.
Selbstbewusster Partner
Düdingen will
seine Rolle als regionales Zentrum festigen und in der Zusammenarbeit
mit dem Bezirk und der Agglomeration als selbstbewusster Partner
auftreten. «Düdingen muss aber sowohl im Dorf wie auch in
der Landschaft sein eigenes Ich finden», betonte der Planer.
Zwischen 1990 und 2005 ist Düdingen um rund 700 Personen
gewachsen. Vor allem im östlichen Teil des Dorfes wurden
dafür rund 17,5 Hektaren Bauland überbaut. Das Leitbild geht
davon aus, dass die Bevölkerung in den nächsten 15 Jahren um
weitere 500 bis 1000 Personen zunimmt. In erster Linie sollen
dafür die rund 23 Hektaren umfassenden einzonierten
Baulandreserven überbaut werden. Die Grundeigentümer
müssen aber motiviert werden, ihr Bauland zur Verfügung zu
stellen. Vor allem sollen auch bestehende Wohnzonen ergänzt und
fertig erstellt werden.
«Die Wohnentwicklung soll auf das gut erschlossene
Hauptsiedlungsgebiet Düdingen konzentriert werden. In den Weilern
ist keine aktive Wohnentwicklung vorgesehen», heisst es im
Leitbild. Es soll aber auch geprüft werden, ob neue Wohngebiete im
Westen des Dorfes (Rächholderberg Süd/Untere Zelg;
Chännelmatte) erschlossen werden können.
Wichtiger Arbeitsort
Düdingen bietet
heute in rund 300 Betrieben über 3000 Arbeitsplätze an; 53
Prozent der Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor, 36
Prozent in Industrie und Gewerbe sowie 11 Prozent in der
Landwirtschaft. Das Leitbild geht davon aus, dass die vorhandenen
Flächen für die Ansiedlung von Betrieben in den nächsten
zwei Jahren genutzt oder überbaut sein werden. Im zentrumsnahen
Industrie- und Gewerbegebiet Bahnhof Nord soll langfristig ein
Entwicklungsschwerpunkt für Dienstleistungen, Gewerbe und Wohnen
entstehen. «Erste Priorität hat die Ausweitung der
bestehenden Arbeitszonen im Gebiet Birch-Luggiwil, welches durch die
projektierte Verbindungsstrasse Birch-Luggiwil künftig optimal
erschlossen wird», hält das Leitbild fest.
Kulturlandschaft erhalten
«Das
städtisch geprägte Düdingen ist in eine vielfältige
und intensiv genutzte Kulturlandschaft eingebettet», wird im
Leitbild weiter ausgeführt und festgestellt, dass diese
Kulturlandschaft von grosser Bedeutung für die Wohn- und
Lebensqualität Düdingens ist. Sie soll in der
zukünftigen Entwicklung eines der Identitätsmerkmale
Düdingens sein und bleiben. Besondere Beachtung soll dabei der
Entwicklung im Gebiet Übewil/Bruch geschenkt werden, ein Gebiet,
das den Druck der Stadt Freiburg spürt. Dieser Übergang von
der Stadt aufs Land soll im Rahmen der Agglomeration gemeinsam mit
Freiburg und Tafers diskutiert werden.
Ortsmitte erlebbar machen
Die zahlreichen
Weiler sollen zeitgemäss genutzt und bewohnt werden können.
Sie sollen ihren besonderen Charakter gemäss Leitbild aber nicht
verlieren.
Der Ortskern von Düdingen zieht sich rund 800 Meter entlang der
stark befahrenen Hauptstrasse - von der Kirche zum Bahnhof.
«Durch seine Länge und die stark verkehrsorientierte
Gestaltung der Dorfstrasse ist der Kernbereich heute kaum als
‹Ortsmitte› erleb- und nutzbar», hält das Leitbild fest. Im
Rahmen des Valtraloc-Projekts soll diese Situation geklärt und
verbessert werden. Ein erster Schritt wurde mit der Neugestaltung des
Bahnhofbereichs (neuer Ortskern) bereits getan. Ein weiterer Schritt,
das Valtraloc-Konzept umzusetzen, ist zurzeit im Zusammenhang mit dem
Bau der Migros in der Bachtelmatte im Gang.
Verzicht auf
«Migros-Unterführung»
In diesem
Zusammenhang gab der für die Raumplanung verantwortliche
Gemeinderat Rudolf Zurkinden bekannt, dass der Gemeinderat beschlossen
habe, auf die geplante Unterführung der Hauptstrasse bei der
zukünftigen Migros zu verzichten. Drei unabhängige Experten
hätten festgestellt, dass die angepeilte Benutzergruppe einer
Unterführung zu klein sei. Zudem würde die erwünschte
Belebung des Strassenraums eher vermindert als verstärkt. Die
Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel erklärte auf eine
entsprechende Frage, dass die Kostenfrage beim Entscheid nur eine
nebensächliche Rolle gespielt habe. Ein wichtiger Grund für
den Verzicht ist gemäss Gemeindeingenieur
Jean-Frédéric Python aber auch die Konzeptänderung
des Einkaufszenters.
Hildegard Hodel konnte in der Diskussion auch bestätigen, dass die
Ziele des Leitbildes mit jenen des regionalen Richtplanes
übereinstimmen.
Düdingen
will sein Potenzial nutzen
Als
Grundlage für die Ortsplanungs-Revision wurde ein Leitbild
erarbeitet
Düdingen
sieht sich als wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum der
Region. Mit ortsplanerischen Massnahmen will die Gemeinde ihrer
Zentrumsfunktion gerecht werden und diese festigen.
Die
Nähe zur Sprachgrenze sowie die gute Verkehrslage haben wesentlich
dazu beigetragen, dass sich Düdingen zu einem regionalen Zentrum
zwischen Freiburg und Bern entwickeln konnte. Die zukünftige
Entwicklung der Gemeinde ist deshalb von grosser Bedeutung für den
ganzen Sensebezirk und für die Agglomeration.
Mit
geeigneten ortsplanerischen Massnahmen will die Gemeinde ihr Potenzial
für ein weiteres Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum
nutzen. Als Grundlage für die laufende Revision der Ortsplanung
hat sie ein Leitbild mit Zeithorizont bis 2020 erarbeitet und der
Bevölkerung vorgestellt. Mit dem Bau einer Verbindungsstrasse
zwischen Birch und Luggiwil und einer Umfahrungsstrasse im Nordwesten
des Dorfes will Düdingen auch das wachsende Verkehrsaufkommen in
den Griff bekommen.
Dienstag
5. Juni 2007, Agglomeration
Wie ändert sich
die Region Freiburg?
Mögliche konkrete Folgen des Richtplans
Die Leitplanken durch
den Richtplan sollen konkrete Folgen für die Raumplanungs-,
Verkehrs- und Umweltpolitik der Agglomeration haben. Bis zu 443
Millionen Franken sollen dafür eingesetzt werden. Hier einige
Beispiele daraus.
Eigene Busstreifen
«Die
Busfahrpläne und -infrastrukturen sind gut», sagte
Raumplanungsdienstchef Hubert Dafflon an der Pressekonferenz vom
Montag. Handlungsbedarf herrsche in der Agglomeration Freiburg vor
allem beim Betriebstempo der Busse. «Wer im Bus in der gleichen
Kolonne steht wie sein Nachbar mit dem Auto, der ist nur schwer zu
überzeugen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen»,
sagte Dafflon. Eigene Busstreifen würden helfen, das Angebot
auszubauen, um schliesslich auch weniger Lärm- und Luftbelastungen
zu haben. Deshalb sollen auch die Elektrifizierungen der Busse weiter
vorangetrieben werden.
Sanfte
Mobilität
Laut
Hubert Dafflon hat Freiburg einen grossen Handlungsbedarf in der
sanften Mobilität für Radfahrer und Fussgänger. Die
Verkehrsstrategie des Richtplans geht deshalb von einem
eigenständigen Fahrradnetz rund um Freiburg aus. Für den
Fussgänger- und Fahrradverkehr werden für die Jahre ab 2015
insgesamt 81 Mio. Franken an Verkehrsinfrastrukturkosten budgetiert.
Neuer
Zug ins Perolles
Wieder
aktuell wird ein Zug vom Bahnhof Freiburg ins Perolles und eventuell
weiter bis Marly (vgl. FN vom 1. Juni). Dies könnte gemäss
Agglomerationsprogramm zwischen 2015 und 2019 umgesetzt werden und
könnte die Strassen im Perolles und in Marly stark entlasten. Die
Kosten von rund 75 Millionen Franken sind jedoch auch nicht zu
unterschätzen.
Konkreter
sind auf Zugsebene die geplanten Haltestellen in St. Leonhard und Avry.
Geprüft wird auch eine doppelte Linienführung zwischen
Freiburg und Givisiez, eine Versetzung des dortigen Bahnhofs sowie eine
Haltestelle in Agy/Granges-Paccot
.
Bau
der Poyabrücke
Die
Poyabrücke ist laut Georges Godel Bestandteil dieses Richtplanes.
Es sei jedoch nicht nötig, dass der Richtplan vom Bund angenommen
werde. Die Poyabrücke wird so oder so als «dringliches
Projekt» 60 Millionen Franken vom Bund erhalten, wenn der Bau vor
Ende 2008 begonnen wird. Er glaube fest daran, dass der Kanton dieses
ehrgeizige Ziel erreiche, sagte Godel zum 120-Millionen-Bau der
Brücke, des Tunnels und des Ausbaus der Murtenstrasse.
Moratorium
für Einkaufszentren
Der
regionale Richtplan schlägt bis 2020 ein Moratorium für
Einkaufszentren vor. «Wir wollen dies auf den Tisch bringen, um
dadurch Meinungen einzuholen», sagte Georges Godel. Oberamtmann
Nicolas Deiss präzisierte: «Eine Flut von Einkaufszentren
ist ein typisches Beispiel für die langjährige
Individualisierung der Gemeinden in der Raumplanung.»
Umfahrung
Düdingen
Auch
für die Umfahrung von Düdingen erhoffen sich die
Agglomeration Freiburg und der Kanton eine Unterstützung vom Bund.
Die Neugestaltung des Autobahnanschlusses Düdingen und die
Verbindung nach Luggiwil ist von 2010 bis 14 vorgesehen, die Umfahrung
von 2015 bis 19. Total dürften die beiden Stücke 74 Mio.
Franken kosten.
Auch
die Autobahnanschlüsse Freiburg-Nord, -Süd und Matran sollen
neu gestaltet werden. Ausserdem wird die Notwendigkeit einer
Verbindungsstrasse zwischen Marly und Posieux/Matran geprüft. Die
Zweckmässigkeitsstudie kostet eine Million.
Granges-Paccot:
Nicht zu rasch wachsen
Keine
Freunde haben sich die Raumplaner in Granges-Paccot gemacht. Bei den
Siedlungsschwerpunkten Torryhügel und Champs des Alouettes
(zwischen Grandfey und Forum) sind insgesamt 6000 Einwohner und 1500
Arbeitsplätze geplant. Auch wenn ein Teil des Torryhügels auf
Gemeindegebiet von Freiburg liegt, würde Granges-Paccot mit diesen
beiden Quartieren seine Bevölkerungszahl gegenüber heute mehr
als verdreifachen. «Eine so rasche Erhöhung könnte
viele Folgeprobleme bringen», sagte Ammann René Schneuwly
gegenüber den FN. Man müsse neben den globalen Ideen schon
heute an eine mögliche Umsetzung und die Folgen denken. Und dies
sei bei beiden Zonen nicht so einfach.
Tafers
muss anpassen
Die
Gemeinde Tafers hat ihre Ortsplanung aktualisiert. Diese Arbeit ist
bald abgeschlossen, sagte Ammann Roman Schwaller gegenüber den FN.
Mit dem Richtplan der Agglomeration wird der Ortsplan aber nochmals
angepasst werden müssen. Sehr viel habe sich jedoch nicht
geändert, sagte Schwaller. chs
Freitag 20. April 2007, Sense
Gemeinderat ist für Variante V2 !
Stellungnahme zur geplanten Umfahrungsstrasse
Der
Gemeinderat von Düdingen hat sich in Bezug auf die geplante Umfahrungsstrasse für die Variante V2
ausgesprochen. Sie sei am besten auf die künftige Entwicklung der
Gemeinde abgestimmt.
Von
IMELDA RUFFIEUX
Vor
vier Jahren hatte ein Führungsausschuss des Kantons zwei
Hauptvarianten für eine mögliche Umfahrung von Düdingen vorgeschlagen.
Der Gemeinderat von Düdingen hatte sich damals dafür
ausgesprochen, beide Möglichkeiten weiterzuverfolgen. Zur
Erinnerung: die Variante V1 sieht eine Entlastungsstrasse vom
Rächholderberg entlang der bisherigen Autobahn-Brücke via
Industriestrasse und A 12 vor; die Variante V2 ist eine Nordwest Umfahrung via Toggeliloch-Brücke nach
Birch.
V1 nicht mehr zukunftsgerichtet
Da
sich die Grundlagen der Orts- und Verkehrsplanung in der Zwischenzeit
geändert haben, schliesst der Gemeinderat nun die Variante V1 aus,
da sie nicht mehr zukunftsgerichtet sei. Die Variante V2 trage besser
zu einer Verbesserung der Lebensqualität im Dorf Düdingen bei
und trage der künftigen Entwicklung der Gemeinde in optimaler
Weise Rechnung, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
Wie Rudolf Zurkinden, für die Raumplanung zuständiger
Gemeinderat, erklärte, wurde im Rahmen der Ortsplanungsrevision
auch ein Leitbild «Düdingen im Jahr 2020»
ausgearbeitet. Bei der Diskussion um die strategische Ausrichtung der
Gemeinden in den nächsten Jahren sei auch die Frage der Umfahrung miteinbezogen worden. Die
Linienführung hat direkte räumliche Konsequenzen, da in der
Ortsplanung für das Trassee der zukünftigen Umfahrung auch Freihaltekorridore
ausgeschieden werden müssen. Deshalb hat sich der Gemeinderat nun
erneut mit den Varianten auseinandergesetzt.
Partnerschaftliche Lösung
Die
Entscheidung über die genaue Linienführung für die Umfahrungsstrasse liegt beim Kanton. Wie
Rudolf Zurkinden ausführte, hat die kantonale Baudirektion aber
mehrfach signalisiert, mit der Gemeinde partnerschaftlich eine
Lösung zu finden. Obwohl das Projekt sicher erst nach der
Poyabrücke, frühestens im Jahr 2014, realisert werden kann,
wollte man die Zeit bis dahin nicht ungenutzt verstreichen lassen.
V2 passt zu Verbindungsstrasse
Birch-Luggiwil
Für
die Variante V2 spricht auch, dass sie einerseits eine ideale
Erschliessung der künftigen Arbeitszone Birch erlaubt.
Andererseits passt sie optimal zu den Plänen des Bundes für
die Realisierung der Verbindungsstrasse Birch-Luggiswil. «Die
Linienführung für dieses Verbindungsstück hängt von
der Variantenwahl für die Umfahrung ab», erläutert Rudolf Zurkinden.
Währenddessen würde die Variante V1 die Verkehrsprobleme auf
dem Zubringer Industriestrasse noch verstärken. Auch
längerfristig wäre dies nicht ideal, würde diese
zusätzliche Verkehrsbelastung doch die künftige Entwicklung
des Industrie- und Gewerbegebiets negativ beeinflussen, ist er
überzeugt.
Samstag 23. Dezember 2006, Sense
Nicht nur eine Variante
Umfahrungsstrasse Düdingen
Der
Verein für eine optimale
Verkehrserschliessung von Düdingen
verlangt, dass nicht nur eine Variante der Umfahrungsstrasse in die
Revision der Ortsplanung miteinbezogen wird.
Die Gemeinde Düdingen ist derzeit daran, ihre Ortsplanung zu
revidieren. Gleichzeitig hat der Staatsrat eine Verkehrsstudie für
den unteren Sensebezirk in Aussicht gestellt. In diesem Zusammenhang
äussert der Verein für eine optimale Verkehrserschliessung
von Düdingen (VOVD) seine Bedenken über das Vorgehen des
Gemeinderates. Man habe erfahren, dass dieser bei der
Ortsplanungsrevision mehr oder weniger ausschliesslich die Variante
V0/V1 für die geplante Umfahrungsstrasse in Betracht ziehe. Diese
zweigt in Jetschwil westwärts ab, führt durch einen Tunnel
und dann bei den Düdinger Mösern vorbei zur Autobahn A
12 und zur Autobahnausfahrt von Düdingen.
«Wir befürchten, dass dieses Vorgehen der Gemeinde ein ‹Fait
accompli› für diesen regionalen Autobahnzubringer bzw. die
Umfahrung schaffen wird, bevor die Resultate der Verkehrsstudie
vorliegen», schreibt der Verein in einem Brief an den Vorsteher
der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion, Staatsrat Beat Vonlanthen,
mit Kopie an den Gemeinderat Düdingen.
Es sei aber explizit eines der Ziele der Studie, auch die Machbarkeit
und Zweckmässigkeit einer Strassenverbindung zwischen Berg und der
A
12 in Fillistorf zu untersuchen. Die Studie solle insbesondere auch
analysieren, ob diese Variante allenfalls die Umfahrung von
Düdingen überflüssig mache, heisst es im Schreiben.
Der Verein bittet den Gemeinderat, den Blickwinkel im Bereich Strassen
und Verkehr im Sinn der Verkehrsstudie zu erweitern und sich nicht
ausschliesslich auf die Variante V0/V1 zu beschränken, da diese
zwar eine, aber nicht die einzige Möglichkeit sei. Vielmehr sollen
auch die Verkehrsbedürfnisse der Nachbargemeinden miteinbezogen
werden. Es gehe um mehr als nur um eine einfache Umfahrung von
Düdingen. «Es geht über die reinen Gemeindeinteressen
hinaus auch um die Schaffung von Industrie- und Gewerbezonen, die
grössere Industrieansiedlungen und qualifizierte
Arbeitsplätze ermöglichen.» Der Verein beantragt auch,
dass die Auswirkungen der Poyabrücke auf die Verkehrssituation in
Düdingen und im unteren Sensebezirk berücksichtigt werden.
Ausserdem sollen auch andere Varianten des Autobahnzugangs - zum
Beispiel in Fillistorf abgeklärt werden. Dem Verein ist es ein
Anliegen, dass jetzt nicht Vorentscheide gefällt weren, die
spätere regionale Lösungen verunmöglichen.
FN/Comm.
Samstag 23. Dezember 2006, Sense
Umfahrung tangiert Ortsplanung nicht !
Der
Gemeinderat von Düdingen hat das Schreiben des Vereins für
eine optimale Verkehrserschliessung von Düdingen zur Kenntnis
genommen, sieht sich jedoch als falsche Adresse für dessen
Anliegen. «Die gegenwärtige Ortsplanung konzentriert sich
auf einen Planungshorizont von 12 bis 15 Jahre. Sie richtet sich also
nicht nach der Umfahrung, deren Realisierung erst für später
geplant ist», hält Frau Ammann, Hildegard Hodel, fest. Die
Umfahrung sei in der Ortsplanung nicht miteingeplant, egal in welcher
Variante.
«Die Realisierung der Umfahrungsstrasse ist Sache des
Kantons», erklärt Hildegard Hodel weiter. Die Gemeinde
könne zwar immer wieder darauf hinweisen, wie sehr sie das Projekt
begrüsse, habe aber keine Entscheidungskraft. Auch im
Steuerungsausschuss für das Umfahrungsprojekt sei die Gemeinde
zwar vertreten, aber nur konsultativ.
Donnerstag
23. November 2006, Sense
Lebensqualität soll gesichert
bleiben
Gemeinderat Düdingen hat die Legislaturziele 2006 bis 2011
veröffentlicht
Mit
einer offenen und transparenten Informationspolitik will der
Gemeinderat von Düdingen das gegenseitige Vertrauen fördern.
In diesem Sinn hat er diese Woche die Legislaturziele für 2006 bis
2011 veröffentlicht.
Von
ANTON JUNGO
Der
Gemeinderat von Düdingen hat nicht nur die Ziele und die
entsprechenden Massnahmen zu deren Erreichung für die laufende
Legislaturperiode festgelegt. Er hat auch die Grundsätze bekannt
gegeben, die ihm bei der Behandlung der verschiedenen Geschäfte
als Richtschnur gelten werden. Der Gemeinderat hat die Grundsätze
und Legislaturziele am 7. Dezember verabschiedet und jetzt
öffentlich zugänglich gemacht. Dies im Sinne, dass er eine
offene Informationspolitik betreiben will und in der Hoffnung, dass das
Interesse und die Mitwirkung der Bevölkerung gestärkt werden.
Im Vordergrund steht die Lebensqualität
Oberstes
Ziel ist für den Gemeinderat die Sicherung der Lebensqualität der Einwohner.
«Düdingen schafft günstige Rahmenbedingungen für
ein attraktives Wohn-, Arbeits- und Freizeitumfeld», lautet
deshalb einer der Grundsätze. Im Weitern will er im Rahmen seines
Handlungsspielraumes eine nachhaltige Finanz- und Investitionspolitik
betreiben. Die gemeindeeigene Infrastruktur soll gepflegt und gesichert
werden. Der Gemeinderat will aber auch aktiv und lösungsorientiert
in regionalen Verbänden und Projektgemeinschaften mitarbeiten,
welche öffentliche Kernaufgaben abdecken und für die
Bevölkerung von Nutzen sind.
Agglomeration als Chance
Der
Gemeinderat legt dann fest, welche Ziele in den nächsten fünf
Jahren in den einzelnen Ressorts erreicht werden sollen (vgl. Kasten).
«Die Mitarbeit in der Region Sense und in der Agglomeration
Freiburg wird als Chance und Herausforderung wahrgenommen», wird
als Ziel im Ressort Gemeindeorganisation formuliert. Mit konstruktiver
Mitarbeit will die Gemeinde in diesen Bereichen ihre Verantwortung und
Interessen wahrnehmen. Sie will Lösungen anstreben, welche ihren
finanziellen Möglichkeiten angemessen und den gemeinsamen Zielen
förderlich sind.
Vorbereitungen für zweites
Kindergartenjahr
Im
Ressort Bildung will die Gemeinde für die Einführung des
zweiten Kindergartenjahres die notwendigen Räume bereit- und die
Organisation sicherstellen. Es soll auch darauf hingearbeitet werden,
dass die Schulzeiten vom Kindergarten bis zur 6. Primarklasse so weit
wie möglich harmonisiert werden (Ziel: Blockzeiten).
Die Gemeinde will ein klares Kulturkonzept erarbeiten. Dazu soll in
einem ersen Schritt das kulturelle Angebot in der Gemeinde erfasst
werden. Es sollen aber auch Massnahmen getroffen werden, damit die
bestehenden Organisationsstrukturen und das Kulturprogramm für das
Podium längerfristig gewährleistet bleiben.
Umfahrungs- und Entlastungsstrasse
Im
Bereich Verkehr soll eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich ganz
allgemein mit der Verkehrssicherheit, vor allem aber jener auf den
Schulwegen, befasst. Die Gemeinde verlangt von den kantonalen
Behörden aber auch die möglichst rasche Verwirklichung der
Umfahrungsstrasse. Sie will sich dafür einsetzen, dass die
Autobahnbehörden die Strasse A 12- Birch-Luggiwil möglichst
rasch bauen. Damit soll der Sika-Kreisel entlastet werden.
Im Rahmen der Revision der Orts- und Verkehrsplanung will sich die
Gemeinde einen autonomen Handlungsspielraum für eine nachhaltige
Entwicklung sichern. Die Interessen der Gemeinde, der Region Sense und
der Agglomeration sollen aber in ihrem Gesamtzusammenhang beurteilt
werden. Für die vorhandenen Industrie- und Gewerbezonen will die
Gemeinde Kriterien festlegen, die eine optimale Nutzung und
Wertschöpfung erlauben.
Parallel zur Entwicklung der Gemeinde soll aber der Natur- und
Landschaftsschutz gefördert werden. Die Bevölkerung und die
betroffenen Partner sollen mit gezielter Öffentlichkeitarbeit
dafür sensibilisiert werden.
Die detaillierte Liste mit den Legislaturzielen kann auf der Homepage
der Gemeinde www.duedingen.ch abgerufen oder auf der Gemeindeverwaltung
bezogen werden.
Freitag 3. November 2006, Kanton
Für mehr
Sicherheit auf den Strassen / Verkehrsstudie
Grosser Rat verabschiedet zwei
Dekrete
Der
Kanton wird in den Jahren 2008 bis
2015 rund ein Dutzend gefährliche Kreuzungen sanieren. Der Grosse
Rat hat dafür gut acht Millionen Franken bewilligt. Für
Studien und Landerwerb zum Ausbau des Strassennetzes wurde ein Kredit
von zehn Mio. Fr. freigegeben.
Von
WALTER BUCHS
Der
Umbau von gefährlichen
Kreuzungen auf dem Freiburger Strassennetz war am Donnerstagnachmittag
im Grossen Rat unbestritten (siehe auch FN vom 17. Oktober). Der
entsprechende Verpflichtungskredit von acht Mio. Fr. wurde mit 89:0
Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Dazu kommen 2,2 Mio. Fr., die
zu Lasten der Gemeinden gehen.
«Menschenleben haben Vorrang vor den Kostenfolgen», hielt
Marie-Thérèse Weber Gobet, Schmitten, als
Fraktionssprecherin der CSP fest. Christiane Feldmann (FDP, Murten) gab
allerdings bekannt, dass sie sich der Stimme enthalten werde.
Einerseits basierten die Angaben in der Botschaft zur Burg-Kreuzung
oberhalb von Murten zum Teil auf falschen Angaben, andererseits sei das
zuständige kantonale Amt nicht auf das Anliegen der Gemeinde
Murten eingegangen, die darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die
Ausfahrt der A 1 von Lausanne her gefährlich sei. Staatsrat Beat
Vonlanthen stellte in Aussicht, dass die Staatsdienste sich mit der
Gemeinde Murten zusammensetzen, um beiden Anliegen gerecht zu werden.
Rückweisungsantrag
abgewiesen
Ein
Verpflichtungskredit in der Höhe
von zehn Millionen Franken für Studien und Landerwerb der
Kantonsstrassen in den Jahren 2006-2011 wurde vom Kantonsparlament mit
94:6 Stimmen bei zwei Enthaltungen gutgeheissen. In der
Eintretensdebatte hatte Hubert Zurkinden (Grüne, Freiburg)
Rückweisung beantragt. Er machte geltend, dass die Botschaft des
Staatsrates ungenügend und unvollständig sei sowie nicht
einer nachhaltigen Entwicklung entspreche. Sein Antrag wurde mit 79:19
Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt.
Mit dem bewilligten
Kredit wird auch eine Verkehrsstudie für den
unteren Sensebezirk möglich (siehe FN vom 27. Oktober). Dafür
stehen 0,5 Mio. Fr. zur Verfügung. Diese Studie geht auf
ein
Postulat der Ratsmitglieder Christine Buillard-Marbach und Nicolas
Bürgisser zurück. Die Vorarbeiten seien so weit
fortgeschritten, dass der Staatsrat den Auftrag jetzt vergeben
könne, ergänzte Baudirektor Beat Vonlanthen. Zudem machte er
darauf aufmerksam, dass die Umfahrung Düdingen in den vorgelegten
Studien noch nicht
enthalten sei. Zuerst müsse man die Gesamtplanung der
erwähnten Studie kennen. Für die Umfahrung Düdingen sei deshalb ein separater
Studienkredit
vorgesehen.
Zu einer Frage von Heinrich Heiter (SVP, Gurmels) betreffend die
Umfahrung von Salvenach beruhigte Staatsrat Vonlanthen die Seebezirkler
Ratsmitglieder. Die kürzlich gutgeheissene Gesamtstudie Seebezirk
werde bei Einzelstudien mitberücksichtigt.
Freitag 27. Oktober 2006, Kanton
10
Millionen für die Verkehrsplanung
Staatsrat will vor allem auch den
Unteren Sensebezirk unter die Lupe nehmen
Der
Staatsrat verlangt vom Grossen Rat 10 Millionen Franken für
Studien und Landerwerb der Kantonsstrassen. Allein eine halbe Million
ist für die Verkehrsplanung im Unteren Sensebezirk vorgesehen.
Von
ARTHUR ZURKINDEN
Soll
eine neue Verbindungsstrasse zwischen Berg bei Schmitten und Fillistorf
mit einem Anschluss an die Autobahn A 12 gebaut werden? Würde
durch diese Strasse der Durchgangsverkehr von Flamatt und Düdingen
wesentlich entlastet werden? Würde eine solche Variante gar die
geplante Umfahrung von Düdingen überflüssig machen?
Solche und viele andere Fragen sollen in den nächsten zwei Jahren
im Unteren Sensebezirk studiert werden. 200 000 Franken im Jahre 2007
und 300 000 Franken im Jahre 2008 hat der Staatsrat für diese
Analyse vorgesehen.
Für
Unruhe gesorgt hat
Die
Frage, ob eine neue Verbindungsstrasse zwischen Berg und Fillistorf die
Umfahrung von Düdingen überflüssig machen könnte,
hat in Düdingen für einigen Wirbel gesorgt. «Die
Zeitplanung für die Umfahrung Düdingen erfährt durch diese Studie
keine Verzögerung», betont Staatsrat Beat Vonlanthen
gegenüber den FN, zumal diese Umfahrung erst im Jahre 2014 in
Frage komme. Er kann sich nur schwer vorstellen, dass der Bundesrat den
Bau einer neuen Autobahn-Ausfahrt bewilligt, da solche Anfragen bisher
stets mit einem Nein beantwortet worden seien. Er weist darauf hin,
dass das schweizerische Autobahnnetz mit seinen 1700 km nicht weniger
als 400 Anschlüsse aufweist, was gegenüber andern
Ländern sehr viel sei.
Aufhebung der Autobahn-Ausfahrt
Düdingen?
«Wenn
wir schwarz auf weiss belegen können, dass eine Verbindungsstrasse
Berg Fillistorf und eine neue Autobahn-Ausfahrt den Durchgangsverkehr
von Flamatt und Düdingen wesentlich verringern könnte und
dies unser Wunsch ist...», hält Max Aebischer, Projektleiter
beim kantonalen Tiefbauamt, fest, dann ist es für ihn nicht
hoffnungslos, dass sich der Bund vielleicht anders besinnt. Er ist
jedenfalls überzeugt, dass eine solche Variante die Ortschaften
Düdingen und Flamatt vom Durchgangsverkehr entlasten würde.
Vor allem die Fahrzeuglenker aus dem Mittleren und Oberen Sensebezirk,
die nach Bern fahren, würden die Ausfahrt Fillistorf
benützen. Dann würde sich auch die Frage stellen, ob die
Autobahn-Ausfahrt von Düdingen aufgehoben werden soll. Eine
Antwort auf diese Frage ist laut Max Aebischer zum heutigen Zeitpunkt
aber unmöglich.
Ein überwiesenes Postulat
Ausgangspunkt
für eine umfassende Verkehrsplanung im Unteren Sensebezirk war ein
Postulat der Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP,
Überstorf) und Nicolas Bürgisser (parteilos, Giffers). Sie
wiesen in ihrem Vorstoss vom 26. Juni 2003 vor allem auf das Problem
des Transitverkehrs in Flamatt hin. Der Staatsrat versprach in der
Folge, ein Pflichtenheft für eine entsprechende Verkehrsstudie
auszuarbeiten. «Das allgemeine Ziel des Mandats lautet: Aus Sicht
der nachhaltigen Entwicklung, der Verkehrsbedingungen sowie der
Lebensqualität für die Anwohner der Ortsdurchfahrt Flamatt
und für die Bewohner des Unteren Sensebezirks die optimale
Lösung vorschlagen», schreibt der Staatsrat in seiner
Botschaft an den Grossen Rat.
Wird Viadukt von Flamatt
abgerissen?
Laut
Max Aebischer sollen in dieser Studie alle Varianten geprüft
werden. Vor allem werden auch bestehende Planungen im Unteren
Sensebezirk in die Studie miteinbezogen. «Vielleicht taucht eine
ganz neue, schlaue Idee auf, an die man bis heute gar nicht gedacht
hat», führt er aus. Gemäss Beat Vonlanthen soll die
Studie als Basis dienen, um in der Frage weiter zu kommen, wie man der
Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk am besten gerecht werden kann.
Er erinnert daran, dass in 15 bis 20 Jahren der Autobahn-Viadukt von
Flamatt saniert werden muss. Dabei stehe auch die Frage an, ob statt
einer Sanierung der Viadukt abgebrochen und ein neues
Autobahn-Teilstück gebaut werden soll, dass Flamatt umfahren
würde. Er gibt dieser Variante heute aber kaum Chancen und reiht
sie eher unter dem Kapitel «illusorisch» ein.
Weil die Verkehrssituation im Unteren Sensebezirk vom Kanton analysiert
wird, hat die Region Sense einen Betrag von 60 000 Franken vorgesehen,
um die Verkehrsstudie auf den ganzen Bezirk auszudehnen. Laut Max
Aebischer müssen aber die ersten Resultate der Studie im Unteren
Sensebezirk abgewartet werden, bevor diese Arbeiten aufgenommen werden
können.
Donnerstag 5. Oktober 2006, Kanton
Erster
erfolgreicher Schritt
Sicherheit bei der
A12-Ausfahrt
Düdingen
Das
Bundesamt für Strassen (Astra) hat dem Freiburger
Autobahnbüro den Auftrag für eine Studie zum umfassenden
Ausbau der Autobahnausfahrt Düdingen erteilt. Bereits sind aber
provisorische Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit getroffen
worden.
In
der Antwort auf eine Anfrage von Grossrat Nicolas Bürgisser (unabhängig, Giffers) zur
Verbesserung der Verkehrssicherheit bei der A12-Autobahnausfahrt
Düdingen hatte der Staatsrat Lösungsvorschläge bis 2005
in Aussicht gestellt. Nun hat sich der Sensler Grossrat nach den
Ergebnissen dieser Studie erkundigt.
In der Antwort bestätigt der Staatsrat, dass der Kanton in enger
Zusammenarbeit mit dem Astra eine Vorstudie durchgeführt hat mit
dem Ziel, die Funktionsweise der Ausfahrt zu verbessern. Diese habe
gezeigt, dass das Ganze in einen grösseren Zusammenhang gestellt
werden müsse. Es gehe nicht nur um die Ausfahrtrampe, wenn man von
Freiburg herkommt. Ohne den Bau der Ausfahrt auf der Jura-Seite und die
Verwirklichung der künftigen Verbindung zwischen der Ausfahrt
Düdingen und der Kantonsstrasse Murten-Düdingen (Verbindung
Birch-Luggiwil) könne die Funktionsweise der Ausfahrt nicht
nachhaltig verbessert werden. Bereits im Juni wurde bekannt, dass der
Bund die Verbindung Birch-Luggiwil ins Nationalstrassennetz aufnimmt.
Eine Studie zum umfassenden Ausbau ist jetzt im Gang.
Der Staatsrat erinnert daran, dass bereits Verbesserungen verschiedener
Anschlüsse der A12 durchgeführt wurden. An verschiedenen
Ausfahrten wurden Warnlichter aufgestellt, um auf Staus aufmerksam zu
machen, so auch auf dem Abschnitt Freiburg-Düdingen.
In einer ersten Phase würden in diesem Herbst auf der
Ausfahrtrampe (von Freiburg her kommend) und auf dem Abschnitt zwischen
der Ausfahrt und dem Sika-Kreisel Bauarbeiten durchgeführt.
Darüber hinaus werde ein vorgezogenes Warnlicht die Fahrzeuglenker
automatisch warnen, wenn sich auf der Ausfahrtrampe ein Stau gebildet
hat. Die bereits getroffenen provisorischen Massnahmen haben
gemäss Staatsrat die Sicherheit deutlich verbessert. wb
Samstag 12. August 2006, Sense
Und die Umfahrung
Düdingen?
Wenn
die Poyabrücke für Düdingen die erwartete Entlastung
bringt, ist keine Umfahrung nötig, ist der Verein
für die optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (VOVD)
überzeugt. Er rechnet vor, dass der Durchgangsverkehr nur ein
Drittel der täglich 15 000 Fahrzeuge ausmacht, die das Dorf
passieren. Zwei Drittel des Verkehrs sei Zielverkehr (wer von
auswärts mit dem Auto nach Düdingen fährt), Quellverkehr
(Düdinger, die nach auswärts fahren) und Binnenverkehr
(Verkehr mit Anfangs- und Endpunkt im Dorf). «Wir haben
ausgerechnet, dass nur 30 Prozent der Düdinger die Umfahrung benützen würden»,
erklärt Erwin Luterbacher, Sekretär des VOVD.
Die geplante Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss und der
Kantonsstrasse Düdingen-Murten auf der Höhe von Luggiwil sei
eine angemessene Massnahme. Weil der Bund den Abschnitt ins
Nationalstrassenprogramm aufgenommen hat, übernimmt er 90 Prozent
der Kosten. 10 Prozent fallen zu Lasten des Kantons. Baubeginn soll
frühestens Anfang 2009 sein.
Der Grosse Rat hat Anfang 2004 Ja gesagt zu einer Gesamtstudie des
Verkehrsproblems im Unteren Sensebezirk. Gemäss Kantonsingenieur
Claude Morzier gilt das Augenmerk unter anderem der Umfahrung Gurmels und einer Variante zum
Viadukt in Flamatt. Die Umfahrung Düdingen dürfe nicht
isoliert betrachtet werden. Der Baubeginn für die Umfahrung Düdingen wäre aber erst
nach Beendigung der Poyabrücke - also frühestens in sieben
Jahren. jlb
Donnerstag 22. Juni 2006,
Sense
Birch-Luggiwil gilt als Nationalstrasse
Düdingen:
Autobahnausfahrt entlasten und Verbindungsstrasse
Der Bund integriert
die künftige Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnanschluss
Düdingen und der
Kantonsstrasse Murten-Düdingen, unterhalb Luggiwil, ins
Nationalstrassen-Programm. Baubeginn ist im Frühling 2009.
Von ANTON JUNGO
Auf der
Autobahnausfahrt in Düdingen kommt es in Hauptverkehrszeiten
regelmässig zu
Staus. Aus Richtung Freiburg zieht sich der Stau oft bis auf die
Fahrbahn der
Autobahn hinunter. Mit der geplanten Verbindungsstrasse zwischen dem
Autobahnanschluss und der Kantonsstrasse Murten-Düdingen in
Luggiwil wird
versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Der neue
Strassenabschnitt wird
gleichzeitig als Erschliessungsstrasse für die geplante
Arbeitszone «Birch»
dienen.
Autobahnausfahrt
wurde nie fertig gestellt
«Eine der
Hauptursachen für diese Situation besteht in der Tatsache, dass
der
Autobahnanschluss die Besonderheit aufweist, nicht vollständig zu
sein. Die
Ausfahrt auf der Jura-Seite endet nämlich in einer
Sackgasse», hält die
Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion in einer Mitteilung vom
Mittwoch fest.
Die Autobahnausfahrt war am 31. Juli 1971 dem Verkehr übergeben
worden, ohne je
fertig gestellt worden zu sein.
Zur Entschärfung
der Situation und bis zur Verwirklichung der neuen Verbindungsstrasse
wurden
provisorische Massnahmen getroffen (Hinweisschilder, die auf
mögliche Staus
aufmerksam machen, Warnlichter). Als weitere Massnahme ist die
Verdoppelung der
Fahrspuren bei der Autobahnausfahrt Seite «Alpen»
vorgesehen.
Die neue
Verbindungsstrasse im Nationalstrassen-Programm
Das Trassee für
die neue Verbindungsstrasse wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie
festgelegt, die durch das Tiefbauamt und die Gemeinde Düdingen
durchgeführt
wurde. Das Projekt umfasst zwei Kreisel in der Nähe des
Autobahnanschlusses,
die eigentliche Verbindungsstrasse Birch- Luggiwil, einschliesslich
einer rund
100 m langen Brücke über das Tälchen des Luggiwilbachs,
sowie einen Kreisel,
der den Anschluss an die Kantonsstrasse Murten-Düdingen unterhalb
Luggiwil
ermöglicht.
Das Bundesamt für
Strassen hat dem kantonalen Autobahnamt das Mandat erteilt, die Studie
des
Ausführungsprojekts zum Ausbau des Autobahnanschlusses von
Düdingen
durchzuführen. Diese Studie soll auch die Verwirklichung der
fehlenden
Verbindung auf der Jura-Seite, d. h. das Teilstück
Birch-Luggiwil bis zur
bereits bestehenden Kantonsstrasse Murten-Düdingen, beinhalten.
Somit ist die
zukünftige Zufahrt zum Autobahnanschluss in Düdingen (Birch-
Luggiwil)
Bestandteil der Nationalstrasse. Bau und Unterhalt der Strasse werden
deshalb
von den Nationalstrassen übernommen.
Entlastung für den
Kanton
Wie André Piller,
Oberingenieur des Autobahnamtes, gestern erklärte, bedeutet die
Tatsache, dass
der Bund bereit ist, das Projekt der Autobahnausfahrt und
Verbindungsstrasse
ins Nationalstrassen-Programm aufzunehmen, eine grosse finanzielle
Entlastung
für den Kanton. Er rechnet mit Kosten von mindestens zehn
Millionen Franken.
Die Kosten werden zu 90 Pozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Kanton
übernommen. Wäre das Projekt nicht ins
Nationalstrassen-Programm aufgenommen
worden, hätten die Kosten zwischen Kanton und Gemeinde aufgeteilt
werden
müssen.
Die
Planungsarbeiten und die Verhandlungen mit den Landeigentümern
laufen. «Die
gegenwärtige Planung der Studien und der Arbeiten, einschliesslich
der
öffentlichen Auflage des Ausführungsprojekts gemäss dem
Verfahren der
Nationalstrassen, sieht vor, dass frühestens im Frühling 2009
mit den
Bauarbeiten begonnen wird», heisst es in der Mitteilung.
Freitag
2. Juni 2006, Sense
Bund
unterstützt
Teilumfahrung Birch-Luggiwil
Der Baudirektor
konnte auch bekannt geben, dass der Bund bereit sei, einen Beitrag an
die
geplante Teilumfahrung Birch-Luggiwil in Düdingen zu leisten. Dies
deshalb,
weil die Autobahnausfahrt bis jetzt nur teilweise fertig gestellt ist -
nämlich
in Richtung Dorf.
Freitag
16. Dezember 2005, Sense
Land und
Arbeitzone -Birch
Land für
Arbeitszone Birch
Eine
kurze Diskussion und einen Änderungsantrag ergaben sich bei der
Vorlage rund um
einen Landkauf im Gebiet Birch.
Die
Gemeinde schlug vor, rund 9400 Quadratmeter für rund 503 000
Franken (samt
Nebenkosten) zu erwerben, um damit die Verwirklichung und Erschliessung
der
Arbeitszone Birch zu realisieren.
Die
Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsplanung in
Düdingen verlangte,
dass einzig über das Landgeschäft an sich abgestimmt wird.
Im
Antrag des Gemeinderats war nämlich die Rede davon, dass ein Teil
des Landes
nach einer Umzonierung für die Realisierung der Strasse
Birch-Luggiwil
verwendet werden kann.
Damit
schaffe man ein Präjudiz für spätere Entscheide, wurde
argumentiert. Es gebe
andere Möglichkeiten, die Arbeitszone Birch zu erschliessen.
Frau
Ammann Hildegard Hodel wies darauf hin, dass die Zufahrt nicht
über bestehende
Strassen möglich sei.
Abklärungen
hätten ergeben, dass für die Erschliessung der Arbeitszone
ein Teilstück der
Strasse Luggiwil-Birch notwendig sei.
Der
Landkauf wurde schliesslich mit 158:14 genehmigt.
Freitag 25.
November 2005, Sense
Verkehrssituation
wird analysiert
Region
Sense
ermöglicht Verkehrsstudie für den ganzen Bezirk
Im Rahmen
eines kantonalen Studienprojekts wird die Verkehrssituation im Unteren
Sensebezirk analysiert. Der Gemeindeverband Region Sense nimmt die
Gelegenheit
wahr, die wichtigsten Verkehrsdaten auch für den restlichen Bezirk
erheben zu
lassen.
Von ANTON
JUNGO
Für
die Erhebung der Verkehrsdaten und die Ausarbeitung von
Lösungsvorschlägen für
allfällig aufgedeckte Probleme hat die Region Sense 60 000
Franken ins
Budget 2006 aufgenommen. Oberamtmann Marius Zosso,
Präsident der Region
Sense, sieht diese Erhebung als Ergänzung zu einer kantonalen
Studie. Die
Ausarbeitung eines Verkehrskonzepts für den Sensebezirk ist
einerseits
Bestandteil des Aktionsprogramms des Gemeindeverbandes. Andererseits
hatte der
Grosse Rat eine Motion überwiesen, die eine Verkehrsanalyse
für den Unteren
Sensebezirk und Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation
verlangt
hatte.
Marius
Zosso wies gestern an der Delegiertenversammlung der Region Sense
darauf hin,
die Gemeinde Wünnewil-Flamatt wünsche, dass in die
Verkehrsstudie auch die
Gemeindestrassen einbezogen werden. Die Gemeinden Heitenried und
Giffers
andererseits stellten den Antrag, dass zuerst die Resultate der
kantonalen
Studie abgewartet und vorläufig auf die Verkehrsstudie für
den restlichen
Sensebezirk verzichtet werde. Mit 38 gegen sieben Stimmen lehnte die
Versammlung diesen Antrag ab.
Ist Label
«Energiestadt Region Sense» notwendig?
Bei
der Diskussion über das Budget erklärte Erwin Grossrieder,
Delegierter der
Gemeinde Wünnewil-Flamatt, dass sich seine Gemeinde frage, ob es
notwendig sei,
dass der Sensebezirk auf die Erreichung des Labels «Energiestadt
Region Sense»
hinarbeite. Es reiche, die Vorschriften des Energiegesetzes
einzuhalten. Wie er
betonte, brachte das Projekt «Energiestadt» ausser viel
Papier noch kaum etwas
Konkretes. Der Oberamtmann wies darauf hin, dass der Vorstand
entschieden habe,
bei diesem Projekt einen Marschhalt einzuschalten. Im Frühling
soll dann
entschieden werden, wie es weitergeht. Im Budget sind für dieses
Projekt 8000
Franken vorgesehen.
Das Budget
2006 der Region Sense, das von
Ausgaben und Einnahmen von rund 351 000 Franken ausgeht, wurde von
den
Delegierten einstimmig angenommen. Angenommen wurden ebenfalls die
Budgets des
IBS-Projekts (integrale Berglandsanierung) sowie des Rechenzentrums der
Gemeinden Deutschfreiburgs (RZGD), das einen Aufwand und Ertrag von
rund
895 000 Franken vorsieht. Zu den 14 bisherigen Gemeinden hat sich
neu auch
Greng gesellt. Fredy Huber, Verantwortlicher für den Betrieb des
RZGD, wies
darauf hin, dass der gemeinsame Rechner die Gemeindeverwaltungen
zusammengeschweisst habe.
Unter Verschiedenes gab Marius Zosso seiner Freude über das gute
Abschneiden
von Betrieben aus dem Sensebezirk beim kantonalen Innovationspreis 2005
Ausdruck. Die Firma Extramet AG in Plaffeien war mit dem Hauptpreis
ausgezeichnet worden (vgl. FN vom 10. November).
Reservierte
IHG-Gelder
Der
Präsident der Region Sense, Marius Zosso, wies auch darauf hin,
dass der
Vorstand für zwei Projekte von grosser wirtschaftlicher Bedeutung
IHG-Gelder
reserviert habe. Zum einen für das geplante Wellness-Thermalbad in
Schwarzsee
und zum andern für die Schaffung einer Arbeitszone von kantonaler
Bedeutung in
Birch bei Düdingen.
Für
die Schaffung der Arbeitszone Birch hat die Gemeindeversammlung von
Düdingen im
Oktober 2004 dem Kauf einer Landparzelle von rund 50 000 m2
zugestimmt.
Wie aus der Botschaft zur Gemeindeversammlung vom kommenden 14.
Dezember
hervorgeht, soll mit dem Kauf einer Parzelle von 9434 m2 zum Preis von
52
Franken pro Quadratmeternun ein weiterer Schritt getan werden. Der
Gemeinderat
hält in der Botschaft fest, die fragliche Parzelle liege für
die Verwirklichung
und Erschliessung der Arbeitszone an einem äusserst wichtigen
Standort. Der
Kauf der Parzelle werde die weitere Planung wesentlich erleichtern und
es
könnten allenfalls notwendige Arrondierungen mit Nachbarparzellen
vorgenommen
werden.
Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die zusammenhängende
östliche Hälfte der
Arbeitszone von 100 000 m2 inklusive der eingezonten
Grundstücke im
Privatbesitz innert nützlicher Frist baureif gemacht werden
könne. «Dies ist
für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und des
Regionalzentrums
Düdingen sehr wichtig», betonte er. ja
Donnerstag 17.
November 2005, Kanton
Gute
Nachricht aus Bundesbern
Bundesrat
Leuenberger
anerkennt Poyabrücke als dringliches Projekt
Der
Staatsrat will die Poyabrücke rasch realisieren. Laut Baudirektor
Beat
Vonlanthen hat Bundesrat Leuenberger das Vorhaben in die Liste der
dringlichen
Projekte aufgenommen.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
Der
Staatsrat will nun dem Grossen Rat so rasch wie möglich eine
Botschaft zur
Realisierung der Poyabrücke unterbreiten. Nach Worten von Beat
Vonlanthen ist
die gute Nachricht aus Bundesbern am Dienstag in Freiburg eingetroffen.
Donnerstag 27.
Oktober 2005, Sense
Düdingen: Vorprojekt
für Luggiwil-Strasse
Der
Gemeinderat
-
begrüsst die
Auftragserteilung durch das Tiefbauamt des Kantons zur
Ausarbeitung eines Vorprojektes für die geplante Strasse
Birch-Luggiwil. Der
Kanton wird die Planungskosten bevorschussen. Die definitive
Kostenverteilung
zwischen dem Kanton und der Gemeinde wird noch Gegenstand von
Verhandlungen
sein. Auf der Grundlage der Vorprojektstudie wird dem Grossrat ein
entsprechendes Kreditbegehren unterbreitet
Samstag
23. April 2005, Kanton
Viele
Ungewissheiten
Bundesgelder für den Bau der Poyabrücke
Soll
die Poyabrücke mit Geldern des Dringlichkeits-Fonds für den
Agglomerationsverkehr oder mit Subventionen für schweizerische
Hauptstrassen
finanziert werden? Es geht dabei um mehr oder weniger Millionen von
Franken zu
erhalten.
Von MADELEINE
JOYE/La Liberté
Die Poyabrücke
sorgt wieder einmal für Schlagzeilen: Bei seinem Amtsantritt hat
Staatsrat Beat
Vonlanthen versprochen, der Poyabrücke Priorität
einzuräumen. In weniger
als einem Jahr soll sich der Grosse Rat über das Kreditbegehren
aussprechen
können. Plötzlich tauchen aber bei der Frage der
Bundessubventionen grosse
Ungewissheiten auf.
100-Millionen-Projekt
In den
90er-Jahren wurden die Kosten für den Bau der Poyabrücke
auf 80
Millionen Franken geschätzt, und es wurde mit Bundessubventionen
von 57 Prozent
gerechnet. Im Rahmen der Sparmassnahmen wurde dieser Satz im Jahre 1998
auf 52
Prozent gesenkt. Da die Poyabrücke resp. die entsprechende
Strasse neu
in St. Leonhard in die Murtengasse einmünden soll, werden die
Kosten neu auf
100 Millionen Franken budgetiert.
Andere
Entwicklung
Bei den
Subventionen läuft die Entwicklung eher in eine andere Richtung:
Verkehrsminister
Moritz Leuenberger hat in der vergangenen Woche ein Projekt eines
doppelten
Finanzierungs-Fonds vorgestellt. Der eine nennt sich
Dringlichkeits-Fonds, der
bestimmt ist, um baureife Projekte zur Lösung von
Verkehrsproblemen zu
finanzieren. Mit dabei ist hier auch die Poyabrücke, aber
mit
Subventionen, die auf 30 Millionen begrenzt sind.
Der
Diplomat Beat Vonlanthen nimmt mit Genutuung Kenntnis von der Tatsache,
dass
die Poyabrücke auf der Projektliste figuriert. Der
Dringlichkeits-Fonds,
der ab 2007 verfügbar ist, habe den Vorteil, dass mit dem Bau
sofort begonnen
werden kann. 30 Millionen Franken sind aber sehr wenig. Muss deshalb
der
Infrastrukturen-Fonds (sechs Milliarden Franken) abgewartet werden, der
ab 2011
den ersten Fonds ablöst und der für den Agglomerationsverkehr
vorgesehen ist?
«Das sind vier Jahre später.
Zudem bleibt eine Ungewissheit, denn nicht unbedingt alle Kantone
werden mit
dem Entwurf einverstanden sein, wie er in die Vernehmlassung geschickt
wird»,
hält Beat Vonlanthen fest. «Ideal wäre es, mit dem
Dringlichkeits-Fonds zu
starten und in der Folge zusätzliche Gelder aus dem ordentlichen
Fonds ab 2011
zu erhalten. Aber es muss abgeklärt werden, ob dies überhaupt
möglich ist»,
fährt der Baudirektor fort.
Es bleibt aber auch eine andere Möglichkeit, nämlich den Weg
über die
Subventionen für die schweizerischen Hauptstrassen einzuschlagen.
Die letzten
Neuigkeiten aus Bern sind jedoch nicht sehr verheissungsvoll: Es
herrscht die
Idee vor, dieses Werk aus dem sektoriellen Plan auszuschliessen, womit
keine
Bundessubventionen fliessen würden. So oder so muss Freiburg aber
warten, bis
die Umfahrungsstrasse von Bulle verwirklicht ist, denn Bern
subventioniert
nicht zwei Strassenvorhaben desselben Kantons gleichzeitig.
Fragezeichen auch beim Finanzausgleich
Aber es
gibt noch zusätzliche Komplikationen: Mit der neuen
Aufgabenteilung zwischen
dem Bund und den Kantonen ist eine pauschale Subventionierung des
Bundes
vorgesehen, und nicht mehr eine solche pro Vorhaben. Es ist noch nicht
bekannt,
auf welcher Basis die Pauschalbeträge berechnet werden sollen.
Beat
Vonlanthen will sich demnächst mit dem Direktor des Bundesamtes
für Strassen
treffen. Zudem ist Ende Mai eine Zusammenkunft zwischen Bundesrat
Leuenberger,
dem Gesamtstaatsrat und der Freiburger Deputation in Bern vorgesehen.
Dabei
wird auch die Poyabrücke thematisiert werden.
Öffentliche
Auflage im Juni
Nichtsdestotrotz
will Beat Vonlanthen am Zeitplan festhalten. Die öffentliche
Auflage des
revidierten Projektes soll wie vorgesehen im Juni erfolgen. Der
Baukredit soll
dem Grossen Rat im Februar 2006 präsentiert werden, um dann im
Juni gleichen
Jahres die Volksbefragung durchführen zu können.
bearbeitet
von az/FN
Donnerstag
17. März 2005, Kanton
Teilstück
soll rasch gebaut werden
Umfahrung von Düdingen
nicht vor dem Jahre 2014
Das Teilstück der Umfahrung von
Düdingen zwischen Birch
und Luggiwil soll rasch verwirklicht werden. Laut Staatsrat Beat
Vonlanthen
kann so auch das Problem des Rückstaus auf der Autobahn
gelöst werden. Die
Umfahrung hingegen wird nicht vor 2014 gebaut.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
70 bis 75 Millionen Franken wird die
Umfahrungs- resp.
Entlastungsstrasse von Düdingen den Staat kosten. Wie der
Baudirektor Beat
Vonlanthen am Mittwoch vor dem Grossen Rat ausführte, hat dieses
Projekt nach
der Umfahrung von Bulle und der Poyabrücke dritte Priorität
im Staatsrat. Er
bestätigte, dass eine Verwirklichung vor dem Jahr 2014
unrealistisch sei. Nach
seinen Worten hat aber eine Studie gezeigt, dass das Verkehrsproblem
von
Düdingen ohne Umfahrungsstrasse nicht gelöst werden
könne, auch wenn der
Durchgangsverkehr heute «nur» ein Drittel des
Verkehrsaufkommens (5000 von
täglich 15 000 Fahrzeugen) ausmache.
Wer
bezahlt das Teilstück?
Rasch gebaut
soll gemäss Beat Vonlanthen aber das Teilstück
Birch-Luggiwil werden.
Wie er ausführte, ist es jedoch an der Gemeinde Düdingen, die
Planung dieser
Strasse voranzutreiben. Werde das Teilstück heute als
Erschliessungsstrasse für die neue
Industriezone Birch gebaut, so sei dies ausschliesslich eine
Angelegenheit der
Gemeinde Düdingen. Werde sie aber später im Rahmen der
Umfahrung realisiert, so
wäre sie Sache des Kantons. Beat Vonlanthen signalisierte gestern
jedenfalls
Verhandlungsbereitschaft von Seiten des Staatsrates.
Dass es die
Gemeinde Düdingen nicht ganz gleich sieht, konnte den
Voten von Gemeinderätin Ursula Krattinger (SP, Düdingen)
entnommen werden. «Die
Finanzierung sollte beim Kanton liegen», hielt sie zu diesem Teilstück fest. Nach
ihren Worten
hat die Gemeinde die notwendigen Studien gemacht und ist nicht
einverstanden,
noch weitere Studien zu unternehmen. Weil der Rückstau auf der
Autobahn in
Stosszeiten sehr gefährlich sei, müsse nun endlich losgelegt
werden. «Die
Gemeinde Düdingen kämpft seit Jahren für Lösungen.
Leider wurden die Hilferufe
nicht gehört», meinte sie.
Der Baudirektor gab sich auch überzeugt, dass mit dem Teilstück
Birch-Luggiwil ebenfalls
das Problem des Rückstaus auf der A 12 gelöst werden
kann. Dabei könnte
die Idee einer zweispurigen Ausfahrt, wie sie von Nicolas
Bürgisser (CSP,
Giffers) lanciert worden ist, sehr wohl aufgegriffen werden. So
könnten die
Fahrzeuglenker, die in Richtung Murten oder Laupen fahren, die linke
Ausfahrtsspur
benützen, um dann links in das Teilstück
Birch-Luggiwil einzuspuren. Bezüglich
Machbarkeit einer zweispurigen Autobahn-Ausfahrt wartet Beat Vonlanthen
auf
Resultate des Bundesamtes für Strassen.
Der Staatsrat möchte sich erst im Jahre 2010 definitiv für
eine
Umfahrungs-Variante entscheiden. Gemäss Baudirektor ist es heute
noch zu früh,
diese Wahl vorzunehmen. Deshalb müsse das Land für beide
Varianten reserviert
werden, um nichts zu verbauen.
Begleitmassnahmen
Nicolas
Bürgisser (CSP, Giffers) und Hubert Zurkinden (Grüne,
Freiburg) erinnerten daran, dass das Hauptproblem des Ortsverkehrs
«hausgemacht» sei. Laut Zurkinden sind deshalb auch andere
Alternativen denkbar
als eine Umfahrung, zumal bei der Variante 2 eine schöne
Landschaft
durchschnitten werde. Er dachte dabei an die Förderung des
öffentlichen
Verkehrs und die Einschränkung des privaten Verkehrs. So
könne auch die
Lebensqualität erhöht werden. Und so könnten die
Schüler zu Fuss oder mit dem
Velo zur Schule gehen, statt mit dem Auto geführt zu werden.
Für
Beat Vonlanthen ist es selbstverständlich, dass nebst der
Umfahrung auch Begleitmassnahmen getroffen werden müssen.
Gemäss Ursula
Krattinger hat die Gemeinde im Rahmen des
«Valtraloc»-Projektes (Aufwertung der
Ortsdurchfahrt) schon einiges unternommen.
Gegen
neue Autobahn-Ausfahrt
Der
Baudirektor gab weiter zu verstehen, dass die Idee einer neuen
Autobahn-Ausfahrt zwischen der Magdalena-Brücke und Düdingen
nicht in Frage
komme. François Weissbaum (Öffnung, Freiburg) hatte gestern
diesen
Lösungsansatz wieder ins Spiel gebracht. Nach seinen Worten
könnte damit nicht
nur das Problem der Ortsdurchfahrt Düdingen gelöst werden,
dadurch wäre der Bau
der Poyabrücke nicht mehr notwendig.
Der Grosse
Rat diskutierte am Mittwoch über die Umfahrung von Düdingen,
weil ihm der Staatsrat einen Bericht zu diesem Thema vorgelegt hatte.
Das
Kantonsparlament hatte vor zwei Jahren ein entsprechendes Postulat von
Markus
Bapst und Armin Haymoz (CVP, Düdingen) überwiesen. «Der
Staatsrat sagt Ja zu
einer Umfahrung. Er erkennt das Problem und bietet Hand für
Lösungen», lobte
Markus Bapst den Bericht
Mittwoch
16. Februar 2005, Sense
Teilstück
ist in Planung
Umfahrungsstrasse
Düdingen
Die
Gemeinde Düdingen wird die Verkehrsprobleme noch eine Weile
ertragen müssen:
Die Umfahrungsstrasse wird nicht vor 2014 realisiert. Allerdings
läuft die
Planung, um das Teilstück zwischen Birch und Luggiwil
möglichst bald zu
verwirklichen.
Von IMELDA
RUFFIEUX
Angesichts
der anhaltenden Verkehrsprobleme im Dorfzentrum ist die Gemeinde
Düdingen in
den letzten Jahrzehnten mehrfach bei den kantonalen Behörden
vorstellig
geworden. Der Staatsrat hat dabei jeweils Verständnis gezeigt,
aber auch nie
einen Hehl daraus gemacht, dass das Projekt einer Umfahrungsstrasse
nicht zuoberst
auf der Prioritätenliste steht. Frühestens 2014 - nach der
Realisierung der
Umfahrungsstrasse Bulle und der Poyabrücke - könnte das
Vorhaben umgesetzt
werden.
«Relativ
dringend»
Welche der
beiden Varianten, die von einem Führungsausschuss
studiert worden sind, schlussendlich umgesetzt wird, soll erst 2010
entschieden
werden. Dann sind unter anderem auch die Auswirkungen der
Poyabrücke bekannt.
Ein Teilstück der Umfahrung - die Strecke zwischen Industriezone
Birch und
Luggiwil - stuft der Kanton im Zusammenhang mit der Realisierung der
Arbeitszone von kantonaler Bedeutung im Birch als «relativ
dringend» ein.
Wie Roman
Grossrieder, ressortverantwortlicher Gemeinderat von
Düdingen, erklärte, hat die Gemeinde beim Kanton insistiert,
um einerseits die
Probleme mit der Ortsdurchfahrt zu lösen, andererseits die
Erschliessung der
Industriezone sicherzustellen. Nach einem Treffen mit dem Baudirektor,
Staatsrat Beat Vonlanthen, wurde nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um
die
Planung für dieses Teilstück voranzutreiben. Gemäss
Roman Grossrieder soll bis
Mitte Mai, Anfang Juni Klarheit über das weitere Vorgehen
geschaffen werden.
Dann wird voraussichtlich auch bekannt, wann der entsprechende Kredit
vor den
Grossen Rat kommt.
Zwei
Varianten
Aufgrund
eines Postulates der Grossräte Markus Bapst und Armin
Hayoz (beide CVP, Düdingen) wurde vor rund drei Jahren ein so
genannter
Führungsausschuss eingesetzt. Dieser hat Varianten für eine
Entlastungs- und
Umfahrungsstrasse geprüft:
l Entlastungsstrasse (V1): Sie führt mit einer rund 220
Meter langen
Brücke auf der Dorfseite der Autobahn über den Horiabach,
entlang der Bonn- und
Industriestrasse zur heutigen Autobahnauffahrt und anschliessend durch
Birch
nach Luggiwil. Alternativ wird zudem der Halbanschluss von und nach
Freiburg in
den Raum Ottisberg versetzt.
l Umfahrungsstrasse (V2): Sie quert bei Ottisberg die
Autobahn auf
der bestehenden Brücke, dreht anschliessend gegen Osten,
überquert den
Horiabach mit einer 290 Meter langen Brücke und führt
über die Luggiwilbrücke
nach Luggiwil. Die Variante schliesst ausserhalb von Birch an die neue
Zufahrt
zur heutigen Autobahnauffahrt an. Alternativ wird zudem der
Vollanschluss in
den Raum Ottisberg versetzt.
Der
Führungsausschuss kommt zum Schluss, dass die Variante V1 eine
Vorrangstellung einnimmt. Sie sei kostengünstiger und
umweltschonender,
heisst es im Bericht des Staatsrates.
Ortsdurchfahrt
wird neu gestaltet
Trotzdem
wird angeregt, die Machbarkeit beider Streckenführungen durch
die Aussscheidung von reservierten Zonen langfristig zu sichern. Bei
den
ebenfalls empfohlenen Studien zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt ist
die
Gemeinde Düdingen bereits an der Arbeit: Die Gemeindeversammlung
hat der
Valtraloc-Studie im Grundsatz zugestimmt, eine erste Etappe wird
bereits umgesetzt
Donnerstag
23. Dezember 2004, Bezirke
Düdingen
Der
Gemeinderat "Auszug aus dem Gemeindeblatt"
führt
mit dem Baudirektor, Staatsrat Beat Vonlanthen, eine Besprechung im
Zusammenhang mit folgenden Problemen: Erschliessung Arbeitszone Birch,
Ortsdurchfahrt von Düdingen mit Realisierung des
Strassenteilstücks
Birch-Luggiwil, Ausfahrt Autobahn; Probleme im Zusammenhang mit der vom
Kanton
verordneten Hochwasserstudie (verhinderte Baugesuche)
sowie
die Offenhaltung der provisorischen Autobahnausfahrt in Räsch;
Samstag
6. November 2004, Kanton
Zweite Spur
ist umstritten
Mögliche Lösung für
lange Rückstaus bei der Autobahnausfahrt Düdingen
Soll
der Pannenstreifen bei der Ausfahrt Düdingen durch eine zweite Spur ersetzt werden?
Laut Staatsrat würde so bloss das
Unfallrisiko verschoben. Es wird aber nach einer Lösung gesucht.
«Meist zwischen 17 und 18 Uhr bildet sich bei der
Autobahnausfahrt Düdingen aus
Richtung Freiburg her ein langer Rückstau von Autos. Das Ende des
Rückstaus
befindet sich oft noch auf der Autobahn selber», hielt der
CSP-Grossrat Nicolas
Bürgisser in einer Anfrage an den Staatsrat fest. Er unterbreitete
ihm dabei
sogleich einen Lösungsansatz: Aufhebung des Pannenstreifens auf
der
ansteigenden Ausfahrtsstrasse, der durch eine zweite
Spur ersetzt
würde. Am
Ende der beiden Spuren könnten sich die beiden Kolonnen mit dem
Reissverschlusssystem wieder vereinigen. Nach seinen Berechnungen
könnten so
zirka 25 Fahrzeuge von der Autobahn weggenommen werden.
«Es
ist mir klar, dass mit der vorgeschlagenen zweiten Spur das
Problem nicht gelöst wird, doch könnte es entschärft
werden», fuhr Bürgisser in
seiner Anfrage fort, die er anfangs Juli 2004 eingereicht hatte.
Wenig
begeistert
In seiner
Antwort zeigt sich nun der Staatsrat wenig begeistert
von dieser Idee. «Bei einer zweiten Spur bestünde die
Gefahr, dass das
Unfallrisiko bloss verschoben würde. Es könnten sich
nämlich vermehrt Unfälle
am Ende der Ausfahrtsrampe ereignen, dort, wo sich die beiden Spuren
wieder zu
einer einzigen verengen würden. Solche Unfälle würden
zwangsläufig zu Staus auf
der Autobahn führen», kommentiert der Staatsrat den
Vorschlag Bürgissers.
Vorstudie
Der
Staatsrat ist sich aber bewusst, dass die heutige Situation
beim Anschluss Düdingen nicht zu befriedigen vermag. «Der
Staat hat mit dem
Bundesamt für Strassen Kontakt aufgenommen, um zusammen nach
Lösungen zu
suchen», schreibt die Freiburger Regierung weiter. Dieses habe
den Kanton
ermächtigt, eine Vorstudie zur Verbesserung des Anschlusses
durchzuführen. Der
Vorschlag Bürgissers werde in diesem Rahmen behandelt werden. Die
Ergebnisse
der Vorstudie sollten im Frühjahr 2005 vorliegen.
15
Fussgängerstreifen verhindern flüssigen Durchgangsverkehr
Der
Staatsrat weist auch auf die Hauptursache für die täglichen
Staus hin: «Etwa 60 Prozent der Fahrzeuge, welche die Autobahn an
dieser Stelle
verlassen, durchqueren das Dorf Düdingen, wobei sie durch 15
Fussgängerstreifen
aufgehalten werden, sodass sich ein Rückstau bis zur Autobahn
bildet», hält er
fest und erinnert auch daran, dass derzeit verschiedene
Strassenbauprojekte
rund um Düdingen zusammen mit der Gemeinde evaluiert werden.
«Diese werden dazu
beitragen, die heute vorhandenen Verkehrsprobleme zu lösen»,
gibt sich die
Freiburger Regierung überzeugt.
Nicht
warten bis zum ersten Unfall
In einer
ersten Stellungnahme auf die Antwort des Staatsrates
begrüsst Nicolas Bürgisser die Vorstudie. «In der Tat
muss das Problem des
Rückstaus bei der Ausfahrt Düdingen allernächstens
behoben werden. Man darf
nicht warten, bis nächstens einmal ein Lastwagen auf der Autobahn
in das Ende
des Rückstaus prallt und - wie in Zürich - einen
tödlichen Unfall produziert»,
sagt der Sensler Grossrat.
Er weist
aber darauf hin, dass es in der Schweiz einige Beispiele
für das Aufheben des Pannenstreifens gibt. Dabei erwähnt er
die Ausfahrten in
Rubigen und Bern-Ostring, wo es auch zu Rückstaus bis auf die
Autobahn gekommen
sei.
Reissverschlussverfahren
klappt
Nicht
nachvollziehen kann er hingegen das Argument des betroffenen
Ingenieurs, der behauptet, es könne gefährlich werden, wenn
sich zwei Kolonnen
im «Reissverschlussverfahren» wieder vereinigen.
«Etliche Beispiele in der
Schweiz beweisen das Gegenteil. Die Unfallgefahr ist auf der Autobahn
sicher
grösser, wenn sich urplötzlich ein Stau produziert»,
betont Bürgisser.
Donnerstag
27. Mai 2004, Sense
Umfahrungsstrasse
Düdingen
Stellungnahme des Gemeinderates zum Variantenvergleich
Der
Gemeinderat von Düdingen unterstützt den Vorschlag und die
Begründung des
Führungsausschusses, die beiden Varianten für die Dorfumfahrung
weiterzuverfolgen und zu optimieren.
«Die Lösung der Verkehrsprobleme und die Verbesserung der
Lebensqualität im
Ortskern sind für den Gemeinderat wichtige Anliegen. Aus diesem
Grunde wurde im
letzten Jahr das Valtraloc-Konzept genehmigt. Die erste Etappe im
Bereich
Bahnhofplatz ist in Ausführung», hält der Gemeinderat
Düdingen in einer
Medienmitteilung fest. Er hat an seiner letzten Sitzung seine
Stellungnahme
zuhanden des kantonalen Tiefbauamtes verabschiedet.
Betreffend
Variantenwahl für die Umfahrungsstrasse unterstützt der
Gemeinderat die vom Führungsausschuss formulierte Empfehlung,
beide Varianten,
welche das Dorf westlich umfahren, weiterzuverfolgen. Dies erlaubt den
zuständigen Behörden, die bis zur definitiven Planung
geänderten Rahmenbedingungen
zu berücksichtigen.
Als dringende Massnahme erwartet der Gemeinderat von den kantonalen
Behörden
und Ämtern, dass das Prob-lem des gefährlichen Rückstaus
bei der
Autobahnausfahrt Düdingen rasch behoben wird. Mit einem
vorzeitigen Bau des
Teilstücks der Umfahrungsstrasse Birch-Luggiwil könnte dies
optimal erreicht
werden.
Umfahrung
ist ein alter Wunsch
Die Frage
einer Umfahrungsstrasse für Düdingen ist nicht neu.
Sowohl der kantonale Richtplan FR 87 wie das Leitbild
«Düdingen 2000» aus dem
Jahre 1987 zeigen mögliche Varianten auf, die sich von den heute
zur Diskussion
stehenden Varianten nur unwesentlich unterscheiden.
Nachdem der Gemeinderat die
kantonalen Behörden auf die
Dringlichkeit einer Lösung in Sachen Ortsdurchfahrt aufmerksam
gemacht hat,
setzte das kantonale Tiefbauamt im Jahre 2000 einen
Führungsausschuss ein,
welcher die Grundlagen für eine nachhaltige Lösung der
Verkehrsprobleme im Raum
Düdingen ausarbeiten sollte. Dieser Führungsausschuss stand
unter der Leitung
von Kantonsingenieur Claude Morzier. Neben Vertretern des Kantons und
der
Gemeinde wirkte auch der Oberamtmann mit, als Vertreter von Bezirk und
Region
Sense.
In der vom Führungsausschuss erarbeiteten Nutzwertanalyse wurde
allen
verkehrstechnischen, finanziellen, ökologischen und
ortsplanerischen Aspekten
und Kriterien Rechnung getragen. Die vom Führungsausschuss
favorisierten
Varianten V1 und V2 wurden der Bevölkerung von Düdingen
anlässlich des
Informationsabends vom 19.11.03 vorgestellt. Beide Varianten umfahren
das Dorf westlich
und führen von Jetschwil her teilweise auf identischen Trassen in
Richtung
Autobahn und weiter nach Birch-Luggiwil.
Aus
der Stellungnahme
Der
Gemeinderat hält zuhanden des Tiefbauamtes folgendes fest:
lEr unterstützt den Vorschlag und die Begründung des
Führungsausschusses, beide
Varianten weiterzuverfolgen und zu optimieren. Die für die
Varianten
vorgesehenen Korridore müssen im Rahmen der bevorstehenden
Revision der
Ortsplanung reserviert und ausgeschieden werden;
l das von der Gemeindeversammlung am 23. Juni 2003 genehmigte
Valtraloc-Konzept
für die Strassenraumgestaltung im Ortskern soll etappenweise
realisiert werden.
Das Valtraloc-Konzept zeigt auch die zusätzlichen Massnahmen auf,
die beim Bau
einer Umfahrungsstrasse zu treffen sind;
l für die Behebung des Problems im Zusammenhang mit dem
äusserst gefährlichen
Rückstau bei der Autobahnausfahrt ist der Kanton zuständig.
Als dringende
Massnahme soll der Kanton das Teilstück der Umfahrungsstrasse
Birch-Luggiwil
sofort erstellen. Damit kann das Rückstauproblem auf der Autobahn
grösstenteils
behoben werden. Der vorzeitige Bau dieses Strassenstücks
präjudiziert die
Variantenwahl nicht, weil es Bestandteil beider Varianten ist;
l der Gemeinderat ist sich bewusst, dass zur Verbesserung der
Lebensqualität im
Ortskern noch Alternativen geprüft werden müssen. Als
Mitglied des
Verkehrsverbundes Cutaf ist die Gemeinde Düdingen an Lösungen
interessiert,
welche die Umwelt entlasten und der Bevölkerung den Umstieg auf
die
öffentlichen Verkehrsmittel erleichtern.
FN/Comm.
Freitag
7. Mai 2004, Sense
«Stärkung
des Bezirks nach innen und aussen»
Gemeindeverband
Region Sense im Zeichen interkommunaler Zusammenarbeit
Der
Gemeindeverband Region Sense will inskünftig noch
bei weiteren Aufgaben Vermittler und Initiant für interkommunale
Zusammenarbeit
sein. In Bereichen wie Verkehr, Tourismus und Agglomeration tragen
regionale
Lösungen zur Stärkung des Bezirks bei.
Von IMELDA
RUFFIEUX
Die
Delegierten der Region Sense haben an ihrer gestrigen
Versammlung in Plasselb von verschiedenen Projekten Kenntnis genommen,
bei
denen die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus gut
funktioniert hat.
So wurde das Rechenzentrum, die gemeinsame Informatiklösung
für 13 Sensler und
eine Seebezirk-Gemeinde, im letzten Herbst in Betrieb genommen. Auch
«Sicherheit am Arbeitsplatz», «Vernetzung der
Ökoflächen» und «Energiestadt
Sense» sind Vorhaben, die umgesetzt oder noch in Arbeit sind.
80
Vorschläge für die zukünftige Entwicklung des Bezirks
Mit neuen
Aktionsblättern will der Verband die Zielsetzungen des
Entwicklungskonzeptes 2010 umsetzen. Aus dem öffentlichen Appell,
Ideen für die
zukünftige Entwicklung des Bezirks einzusenden, sind 80
Vorschläge von 35
Einzelpersonen und Organisationen eingegangen. Einige Anregungen gingen
ebenfalls in Richtung regionale Zusammenarbeit, zum Beispiel was die
Bauämter,
den Bevölkerungsschutz, die Sportanlagen oder die Wasserversorgung
betrifft.
Zwei Schwerpunkte kristallisierten sich klar heraus: der Verkehr und
die
Agglomerationsproblematik.
Dass der
Verkehr ein Thema in der Bevölkerung sei, erstaune nicht,
meinte Regionssekretär Marcel Portmann. Einerseits hat die
Bevölkerungszahl
rascher zugenommen, als dies vor einigen Jahren noch angenommen wurde.
Andererseits
zeigt die Statistik, dass 27 Prozent der Sensler Erwerbstätigen im
Kanton Bern
arbeiten und 16 Prozent in der Stadt Freiburg oder im welschen
Kantonsteil.
55,5 Prozent oder 11 367 Personen fahren per Auto zur Arbeit.
Verbandspräsident Marius Zosso gab sich auch überzeugt, dass
der zweite
Schwerpunkt den Bezirk inskünftig noch sehr schwer
beschäftigen werde. Er
betonte, dass die Agglomerationsfrage bei weitem nicht nur die
Gemeinden Tafers
und Düdingen angehe, sondern den ganzen Bezirk betreffe. Die
Wechselbeziehungen
zwischen dem Bezirk und den Agglo- merationen Freiburg und Bern seien
eine der
grossen Herausforderungen in den nächsten Jahren. «Wir
dürfen uns nicht darauf
beschränken, zu rea- gieren, sondern müssen agieren»,
kündigte er einen Informationsabend
zur Sensibilisierung der Bevölkerung noch in diesem Jahr an.
Derzeit werden die eingetroffenen Anregungen in konkrete
Aktionsblätter
umgewandelt, die im kommenden Herbst genehmigt werden sollen.
Dienstag
6. April
2004, Sense
Für
regionale Lösung
IG Verkehrserschliessung
Die
Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrserschliessung in
Düdingen (IGoVD)
verlangt eine regionale Lösung beim Zugang
zur Autobahn A 12 im unteren Sensebezirk.
Die Interessengemeinschaft hat bei ihren Nachforschungen festgestellt,
dass die
heute vorhandenen Raumplanungsgrundlagen des Sensebezirks für den
Verkehrsbereich noch auf einer Studie aus dem Jahre 1991 basieren und
deshalb
völlig überholt sind. Sie verlangt eine sofortige
Neubeurteilung der
Verkehrsproblematik im unteren Sensebezirk.
Die
Verkehrszählungen, die im Zusammenhang mit der geplanten
Entlastungs- bzw. Umfahrungsstrasse von Düdingen (V1/V2)
durchgeführt wurden,
haben aufgezeigt, dass die Verkehrsbelastung in Düdingen zu zwei
Dritteln von
regionalen Benutzern (Nicht-Düdingern) verursacht wird und nur zu
etwa einem
Drittel durch die Düdinger Bevölkerung. Für die rund
5000 Düdinger Fahrzeuge
pro Tag würde sich eine Umfahrung bzw. eine andere
Autobahnzubringerlösung nie
aufdrängen, hält die im Januar gegründete
Interessengemeinschaft in einer
Medienmitteilung fest.
Die IGoVD verlangt
deshalb mit
Nachdruck, dass eine regionale Lösung der Zufahrt zur Autobahn
gesucht wird.
Die weitere Planung der Umfahrungsstrasse von Düdingen (Variante 1
oder 2) soll
so lange eingestellt werden, bis die Abklärung aller andern zur
Diskussion
stehenden Varianten (Poyabrücke, mögliche Autobahnein- und
-ausfahrten in Räsch
und/oder Fillistorf, Entlastung Flamatt) erfolgt ist. Dabei soll auch
die
Möglichkeit anderer Industriegebiete als nur jenes von Birch mit
einbezogen
werden.
Erste Bestrebungen in Richtung einer regionalen Planung sind
eingeleitet. Ende
April treffen sich die Gemeinde- und Parteienvertreter inkl. IGoVD beim
Gemeindeverband
Sense in Tafers. Der Gemeindeverband ist derzeit daran, ein
Aktionsblatt zur
Verkehrssituation des Sense-Unterlandes auszuarbeiten. Das Aktionsblatt
hat zum
Ziel, die gegenwärtige Situation zu analysieren und Massnahmen
daraus
abzuleiten. Comm.
Weitere
Informationen: www.igovd.ch
Mittwoch
17. März
2004, Sense
Autoverkehr
in Tunnel verlegen
Stellungnahme der CSP
Düdingen zu Verkehrsfragen
Die CSP Düdingen ist
überzeugt, dass die Umsetzung des
«Valtraloc»-Konzepts eine wesentliche Beruhigung des
Verkehrs im Dorfzentrum
bringt. Zweifel äussert sie dagegen an der geplanten
Umfahrungsstrasse.
«Die CSP Düdingen ist der Meinung, dass
die bereits in Ausführung
begriffenen Massnahmen Valtraloc-Konzept, eine wesentliche Verbesserung
bringen
werden, insbesondere in Richtung Beruhigung des Verkehrs und damit auch
einem
flüssigeren Ablauf desselben», hält die CSP
Düdingen in ihrer Stellungnahme
fest. Sie würde es jedoch begrüssen, wenn im Bereich Bahnhof
in absehbarer Zeit
eine benutzerfreundliche Fussgängerunterführung erstellt
würde. Als optimal
würde sie eine Lösung ansehen, die nicht die Fussgänger, sondern den Autoverkehr in einen Tunnel verlegt.
Tunnel
könnte Umfahrungsstrasse ersetzen
Die CSP ist
überzeugt, dass eine Tunnellösung für den Autoverkehr
sogar eine Umfahrungsstrasse überflüssig machen würde.
Ein Tunnel käme nicht
teurer zu stehen und wäre mit Sicherheit wirksamer als die
Umfahrungsstrasse,
hält sie fest.
Neben den gegenwärtig im Bau
befindlichen Massnahmen
(Einspurstrecken im Bereich Bahnhofplatz) erwartet die Partei, dass
auch das
Problem des Sikakreisels und der Autobahnausfahrt an die Hand genommen
wird.
Als weitere vorrangige Ziele erachtet sie auch die Realisierung einer
Unterführung beim vorgesehenen Migros-Standort und die Errichtung
einer gut
funktionierenden Signalanlage beim Bahnhofplatz.
Zweifel
an der Wirkung einer Umfahrungsstrasse
Die CSP ist
skeptisch, ob die Umfahrungsstrasse (V1 oder V2)
angesichts der hohen Kosten überhaupt innert nützlicher Frist
realisiert werden
kann. Sie bezweifelt zudem, ob diese zu einer wirklichen Entlastung des
Dorfes
und der angrenzenden Weiler Luggiwil/Bundtels sowie Jetschwil/
Mariahilf führen
würde. Wegen der weiträumigen Umfahrung würde vermutlich
auch das
Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht stimmen.
Da die
Umfahrungsstrasse nach der Umfahrung von Bulle und der
Poya-Brücke nur dritte Priorität hat, ist nach Ansicht der
CSP an eine
Realisierung vor 20 bis 30 Jahren wohl nicht zu denken. «Der
Kanton schiebt
seit 30 Jahren
ein von
ihm geschaffenes Problem (Strassenführung) vor sich her und wird,
ohne den
nötigen Druck von Seiten der Gemeinde Düdingen, aber auch der
Region, sich noch
lange im Kreis drehen», wird in der Stellungnahme festgehalten.
Verlegung
der Autobahnausfahrt
Als
Minimallösung fordert die CSP daher, dass wenigstens das
Teilstück
Birch-Luggiwil so rasch wie möglich realisiert wird. Als
prüfenswert hält sie
auch die Verlegung der Autobahnausfahrt Düdingen nach Räsch
und die Erstellung
eines direkten Zugangs der Kantonalstrasse nach Kastels. «Dies
wäre weitaus
kostengünstiger und würde vor allem zu einer Beruhigung der
Verkehrssituation
im Dorf Düdingen beitragen», betont sie und glaubt,
dass sich mit dieser Lösung sogar der Bau der Poya-Brücke
erübrigen würde.
Dienstag
16. März
2004, Sense
Alternativen
sollen geprüft werden
Freie Wähler Düdingen zur Umfahrung
Der
Verminderung des motorisierten Individualverkehrs ist hohe
Priorität
einzuräumen, da dieser eines der Hauptprobleme der
Verkehrsüberlastung im
Dorfzentrum von Düdingen ist. Dies fordert die Gruppe Freie
Wähler.
Die
Gruppe Freie Wähler
Düdingen (GFWD) hat vom Schlussbericht des
Führungsausschusses über eine
Umfahrungs- beziehungsweise Entlastungsstrasse für den Dorfkern
von Düdingen
Kenntnis genommen. «Mit der
Nutzwertanalyse hat der
Führungsausschuss ein Instrument gewählt, das allen wichtigen
Aspekten der
Lebensqualität Rechnung trägt und eine ganzheitliche Sicht
des Lösungsansatzes
erlaubt», hält sie in einer Stellungnahme fest. Sie hat
dabei festgestellt,
dass
l das Ziel, nur noch 5400 Autos pro Tag im Dorf zu haben, nur durch
einschneidende Zusatzmassnahmen zu erreichen ist. Ohne diese bleibt der
Verkehr
im Dorf in Anbetracht der jährlichen Zunahme in Zukunft auch mit
Umfahrung etwa
gleich gross wie heute. Diese Zusatzmassnahmen bedeuten jedoch
einschneidende
Veränderungen und zusätzliche 11 Prozent Fahrkilometer;
l laut Verkehrserhebung vom September 2001 70 Prozent des Verkehrs im
Dorf
Ziel- und Quellverkehr ist, der durch die Umfahrung nicht abnehmen wird;
l eine Umlagerung der 30 Prozent auf die Umfahrungs-/Entlastungsstrasse
keine
wesentliche Verbesserung der Lärm- und Luftsituation im Dorf
gegenüber heute
ergibt, sondern eine Verlagerung der Lasten auf andere Gebiete und
Personen und
eine Zunahme der gefahrenen Kilometer;
l die Ausfahrt aus der Autobahn Teil des Problems ist, der laut Bericht
mit dem
Teil der Umfahrung von Birch- Luggiwil und Veränderung
Sika-Kreisel
abgeschwächt werden könnte, ohne dass der restliche Teil der
Umfahrung/Entlastung präjudiziert wird.
Aufgrund
dieser Überlegungen hat die GFWD folgende Schlüsse
gezogen:
l für
beide Varianten V1 und V2 sind ortsplanerisch Freihaltezonen
auszuscheiden;
l die Auswirkungen der zusätzlichen Studien/Projekte der
Agglomeration Freiburg
und des Sensebezirks müssen in die Projekte
Düdingen einfliessen. Eine Anpassung muss jederzeit
möglich sein;
l die Entlastung über den
Teil der Umfahrung von
Birch nach Luggiwil soll als Teilstück vorangetrieben werden, ohne
den Rest zu
präjudizieren;
«Für
gute Lebensqualität im Dorf muss in Anbetracht der
vorgesehenen Kosten unbedingt auch ein weiterer Ansatz zur
Problemlösung
aufgenommen werden», betont die GFWD weiter und weist darauf hin,
dass
l der Verminderung des hausgemachten
motorisierten
Individualverkehrs als Hauptursache des Problems hohe Priorität
einzuräumen
ist, wie dies auch in den Empfehlungen des Führungsausschusses
festgehalten
wird; und
l die Förderung des Langsamverkehrs im und um das Dorf
vorangetrieben werden
muss.
Alternativen
sind zwingend
«Die
hohen veranschlagten Kosten, der fragliche direkte Nutzen zur
Erreichung der Zielwerte für Düdingen, die
weiteren Planungen des Kantons und nicht
zuletzt die Anpassungen des Autobahnnetzes nach Vollendung der
geplanten Bauten
lassen uns daran zweifeln, ob das heutige Projekt zur gegebenen Zeit
noch
realistisch ist», schliesst die GFWD ihre Stellungnahmen und ist
davon
überzeugt, dass alternative Planungen, die für die Einwohner Düdingens
direkten Nutzen
bringen, angebracht, ja zwingend sind.
März 2004 Der
Sensetaler
Ist eine
Umfahrung die richtige Lösung?
Die
Verkehrssituation in Düdingen soll umfassen geprüft werden
Rund 15'000 Fahrzeuge
fahren täglich durch Düdingen. Eine
Umfahrungsstrasse soll das Dorf vom Verkehr entlasten. Gegen dieses
Vorhaben
macht sich aber Widerstand breit.
Eine
Verkehrszählung im Jahr 2001 hatte ergeben, dass 59 Prozent des
Verkehrsaufkommens Ziel- und Quellverkehr sind Fahrzeuge, die nach oder
von
Düdingen fahren). Der reine Binnenverkehr (Fahrzeuge, die im
Dorfzentrum
zirkulieren) beträgt 10 Prozent, und der Durchgangsverkehr
(Fahrzeuge, die in
Düdingen nicht halten) macht 31 Prozent aus. Diese Zahlen warfen
die Frage auf,
was eine Umfahrungsstrasse dem Dorf bringen würde.
Braucht es eine
Umfahrung?
Der Gemeinderat von
Düdingen ist der Meinung, dass nur eine
Umfahrungsstrasse das Verkehrsaufkommen reduzieren kann. Im November
2003 hatte
er der Bevölkerung verschiedene Varianten einer solchen
Umfahrungsstrasse
vorgestellt. Bei der billigsten Variante wäre mit Kosten von rund
70 Millionen
Franken zu rechnen. Baubeginn dürfte frühestens 2013 sein, da
gemäss kantonaler
Prioritätenordnung zunächst die Umfahrung Bulle und dann die
Poyabrücke
realisiert werden. Der Gemeinderat wurde daraufhin aufgefordert, nicht
nur dir
Varianten von Umfahrungsstrassen prüfen zu lassen, die unmittelbar
am Dorfrand
vorbeiführen. Auch mögliche neue Autobahnzufahrten wie jene
von Räsch nach
Kastels und von Fillistorf nach Berg bei Schmitten sollen
berücksichtigt
werden. In dieselbe Richtung zielt ein Postulat von zwei Sensler
Grossräten.
Christine Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser,
(CSP, Giffers)
schlagen ebenfalls eine Verbindungsstrasse zwischen dem
Autobahnrastplatz
Fillistorf und Berg bei Schmitten vor. Damit sollen Flammat und
Düdingen, aber
auch Überstorf und Laupen vom Verkehr wesentlich entlastet werden.
Nach Ansicht
der Grossräte könnte so auch auf die Umfahrung von
Düdingen verzichtet werden.
Der Grosse Rat hat das Postulat überwiesen und befürwortet
eine Gesamtstudie
der Verkehrsprobleme im Sense-Unterland.
Widerstand macht
sich breit
Dieses Vorgehen
entspricht auch dem Anliegen der
Interessengemeinschaft für eine optimale Verkehrsschliessung von
Düdingen
(IGoVD). Die im Januar 2004 gegründete überparteiliche
Oppositionsgruppe
verfolgt zwar dasselbe Ziel wie der Gemeinderat: Düdingen vom
motorisierten
Verkehr zu entlasten. „Sie widersetzt sich jedoch einem
überlasteten
kursichtigen Entscheid zugunsten einer
Verkehrtsentlastungs-/Umfahrungsstrasse,
die weder das lokale noch das regionale Verkehrsproblem lösen
wird“, heisst es
in einer Mitteilung der IGoVD. Die Mitglieder befürworten deshalb
den
Vorschlag, dass auch mögliche Zufahrten zur Autobahn im unteren
Sensebezirk
studiert werden müssen.
Vorschläge der SP
Auch die SP Düdingen
ist einer Umfahrungsstrasse gegenüber
skeptisch eingestellt. „Wir fragen uns, ob eine solche Lösung
finanziell
verhältnismässig und punkto Umweltbelastung vernünftig
ist“, heisst es in einem
Brief der Partei an die Gemeinde. Ausserdem bezweifelt die Partei, dass
de Dorfkern
dadurch wirklich entlastet wird. Weil mit dem Bau einer Poyabrücke
nicht vor
dem Jahr 2013 zu rechnen ist, erachtet es die SP Düdingen als
dringend
notwendig, auch kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Verbesserung
der
Verkehrssituation eingehend zu prüfen dun diese möglichst
schnell anzugehen. In
ihrem Brief macht die Partei konkrete Vorschläge. Im Vordergrund
stehen die
Sicherheit von Fussgängern und Fahrradfahrern. Deshalb verlangt
die Partei zwei
sichere Strassenüberquerungen im Dorfkern und schlägt
Unterführungen im Bereich
Bahnhof und Kirche vor. Weiter regt die SP an, auf der Höhe der
Abzweigung St.
Wolfgang eine verkehrsberuhigende Toreinfahrt inklusive
Fussgängerstreifen für
den Verkehr aus Tafers zu erstellen. Um eine Verbesserung des
Verkehrsflusses
zu erreichen, fordert die Partei zudem einen doppelspurigen Stauraum
auf der
Autobahnausfahrt, eine zweite Spur beim „Sikakreisel“ für
Linksabbieger (von
der Autobahn Richtung Murten) sowie eine
zwiespurige Einfahrt in den „Bahnhofskreisel“
Richtung Dorf für
Abbieger in die Bahnhofsstrasse. Da ein grosser Teil des
Verkehrsaufkommens in
Düdingen hausgemacht ist, schlägt die Partei auch Massnahmen
zur Verringerung
des Quellverkehrs vor. So soll die Einführung eines
Ortsbusbetriebes geprüft
werden, allenfalls in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund der
Agglomeration
Freiburg (Cutaf) auf. Zudem fordert die SP den Gemeinderat auf, den
öffentlichen Verkehr prioritär zu behandeln.
Gemeinderat wartet
ab
Die IGoVD hat den
Gemeinderat von Düdingen ersucht,
in die bevorstehende Vernehmlassung zu den Varianten der Entlastungs-/
Umfahrungsstrasse einbezogen zu werden. Diese Vernehmlassung war
für Januar
2004 angekündigt. Wann damit zu rechnen ist, konnte
Gemeindepräsidentin
Hildegard Hodel nicht beantworten: „Der Gemeinderat will die
Stellungnahmen der
Ortsparteien und Gruppierungen abwarten.“ Sie verweist ausserdem
darauf, dass
die Federführung für die Umfahrung beim Kanton liegt.
Samstag
13. März 2004, Sense
Für
langfristige Lösung
FDP Düdingen zur Ortskern-Umfahrung
Die
FDP Düdingen spricht sich im Rahmen der Vernehmlassung zur
Umfahrung des
Ortskerns Düdingen für eine umfassende Lösung aus.
Die Ortspartei ist der Meinung, dass eine Ortsumfahrung allein keine
nachhaltige Problemlösung sei. Deshalb spricht sich die Partei
einmal mehr für
eine neue Autobahnausfahrt Fillistorf aus, kombiniert mit einem
verbesserten
Angebot des öffentlichen Verkehrs auf der Linie Freiburg-Bern.
Dadurch wäre
nicht nur das Problem Durchgangsverkehr gelöst, sondern es
entstünde eine
optimale Erschliessung der ganzen Region, hält die FDP
Düdingen in einer
Medienmitteilung fest.
Kriterien
für Umfahrung
Sollte
jedoch eine Umfahrung die einzige mögliche Lösung sein, wird
sich die FDP
Düdingen zu gegebener Zeit zu den vorgeschlagenen Varianten
äussern. Dabei
wären die Kriterien Kosten/Nutzen, Bürgernähe und
Industriestandort zu
berücksichtigen.
Als
dringliche Massnahme erachtet die FDP Düdingen die
Erstellung einer
Unter-/Überführung im Bereich Bahnhofplatz-Bahnhofzentrum
sowie im alten
Dorfkern. Dies im Rahmen des Projektes Valtraloc zur Aufwertung von
Ortsdurchfahrten.
Anliegen
vorantreiben
Die FDP
Düdingen ist besorgt über den Stellenwert, der dieses Projekt
auf Stufe Kanton
einnimmt. Sie ruft deshalb sowohl den Gemeinderat als auch die
Grossräte auf,
dieses Anliegen konsequent voranzutreiben.
Dieses
Projekt verdiene höchste Priorität, die prekäre
Verkehrssituation mit täglichen
Rückstaus bis auf die Autobahn berge ein hohes Unfallrisiko, zerre
an den
Nerven der Verkehrsteilnehmer und verursache zudem wirtschaftliche und
gesellschaftliche Schäden, heisst es in der Stellungnahme der
FDP. FN/Comm.
Donnerstag
11. März 2004, Sense
75
neue Ideen
Gemeindeverband Region
Sense
Zum
zweiten Mal nach 1999 war die Bevölkerung vom Gemeindeverband
Region Sense
aufgerufen worden, Massnahmen vorzuschlagen, welche zur Entwicklung des
Sensebezirks beitragen. Über 75 Vorschläge sind eingegangen.
1975 wurde der Gemeindeverband Region Sense
gegründet. Er setzt sich für eine ganzheitliche Entwicklung
im Freiburger
Senseland ein. Grundlage dazu ist ein Entwicklungskonzept mit
entsprechenden
Aktionsblättern.
Die
aktuellen Aktionsblätter, welche 1999 von der
Delegiertenversammlung
genehmigt wurden, sind grösstenteils realisiert oder in
Fertigstellung. Der
Vorstand des Gemeindeverbandes Region Sense hat deshalb
beschlossen, mittels einer offenen Vernehmlassung die neuen Massnahmen
für die
Periode 2004-2007 zu ermitteln (vgl. FN vom 26. Februar).
Bis anfangs März sind nun über 75 konkrete Vorschläge
eingegangen. Die Themen
sind vielfältig und decken die Bereiche Erziehung, Natur,
Organisation,
Soziales, Tourismus, Verkehr und Wirtschaft ab. Der Vorstand des Gemeindeverbandes
Region Sense wird prüfen, welche der
vorgeschlagenen
Massnahmen der Entwicklung des Sensebezirks nachhaltig dienen und den
Zielen
der Statuten und des Entwicklungskonzeptes 2010 entsprechen. Danach
wird es an
der Delegiertenversammlung sein, die Aktionsblätter zu genehmigen
und damit das
Aktionsprogramm für die nächsten vier Jahre zu
verabschieden. FN/Comm.
Donnerstag 11. März 2004, Bezirke
Der
Gemeinderat Bösingen
Bei der Planung eines neuen Autobahnzubringers in Düdingen, z.Hd.
der Gemeindeverbandes Vörschläge zu erarbeiten
Donnerstag
11. März
2004, Sense
SVP
Düdingen: Umfahrung ist dringend
Die SVP Düdingen fordert die
Gemeinde in einem Brief auf,
dass die Behörden der Umfahrungsstrasse höchste
Priorität beimessen.
«Die
Varianten V 1 und V 2 sind am weitesten fortgeschritten und
bringen
für die Ortsdurchfahrt von Düdingen die grösste
Entlastung», hält die SVP fest.
Varianten, die neue Autobahnanschlüsse oder deren Versetzung
beinhalten, seien
nicht eigentliche Umfahrungsstrassen für den Dorfkern von
Düdingen. «Solche
Projekte sind eine neue Verkehrsführung für den Unteren und
Mittleren
Sensebezirk und als solche zu betrachten. Eine Realisierung dieser
Varianten
ist in den nächsten 20 Jahren nicht denkbar.» Sie hofft,
dass Parteien und Behörden
gegenüber den kantonalen Ämtern Einigkeit
demonstrieren, um mittelfristig das Umfahrungsprojekt verwirklichen zu
können.
Die
Projekte für eine Umfahrungs- (V 2) beziehungsweise
Entlastungsstrasse
(V 1) der Dorfdurchfahrt von Düdingen waren vor einigen
Monaten Gegenstand
einer öffentlichen Informationsveranstaltung (FN vom 21. November
2003). Die
SVP fordert, dass bis zur Eröffnung der Umfahrungsstrasse
(V 1 oder
V 2) an der gegenwärtigen Ortsdurchfahrtsstrasse keine
verkehrsbehindernden Massnahmen getroffen werden.«Unnötige
Baustellen bringen
nur lebensgefährlichen Rückstau auf der A 12. Auch finanziell
sind sie
fragwürdig und ihr Nutzen ohne Umfahrungsstrasse fraglich»,
ist die Partei
überzeugt.
Für prüfenswert hält die SVP die Einmündung der
neuen Strasse (Birch-Luggiwil)
in die Murtenstrasse auf der Höhe der Bus-Haltestelle Luggiwil.
Alle
Kantonalstrassen (Düdingen, Laupen, Murten, Birch) würden so
an einem Punkt
zusammentreffen. «Die Kosten dieser Kantonalstrasse sind voll vom
Kanton zu
tragen. Weder die gegenwärtige noch die zukünftige
finanzielle Situation
Düdingens erlauben auch nur eine geringe Beteiligung»,
hält die Partei
fest. FN/Comm.
Dienstag
24.
Februar 2004, Sense
Kurz-
und mittelfristige Massnahmen
SP Düdingen zur Verkehrspolitik
Fussgängerunterführungen,
zweite Spuren bei den Kreiseln, eine Toreinfahrt - die SP Düdingen verlangt kurz- und
mittelfristige
Lösungen gegen die örtlichen Verkehrsprobleme. Gegenüber
einer
Umfahrungsstrasse ist die Partei eher skeptisch eingestellt.
In
einem Brief an die
Gemeinde Düdingen nimmt die SP Düdingen Stellung zu den
Vorschlägen im
Zusammenhang mit der Ortsdurchfahrt und zum Variantenvergleich für
eine
Umfahrungsstrasse von Düdingen.
«Wir
sind überzeugt, dass die heutigen politischen, finanziellen und
verkehrstechnischen Voraussetzungen nur
eine
schrittweise Verbesserung der momentanen Situation zulassen»,
schreibt die
Ortspartei. Sie verlangt, dass die kantonalen Prioritäten -
Umfahrung Bulle und
dann Poyabrücke - beibehalten werden.
Skeptisch
gegenüber Umfahrungsstrasse
Man
müsse zuerst die Auswirkungen der Poyabrücke abwarten, bevor
man einen
definitiven Entscheid über die Notwendigkeit einer Umfahrung von
Düdingen mit
entsprechender Variantenwahl fällen könne. Bis dahin sei das
Trassee für beide
Varianten zu reservieren, hält die SP Düdingen fest.
Gegenüber
einer Umfahrungs- oder Entlastungsstrasse ist die SP Düdingen eher
skeptisch
eingestellt. «Wir fragen uns, ob eine solche Lösung
finanziell verhältnismässig
und punkto Umweltbelastung vernünftig ist», heisst es
im SP-Brief. Ausserdem bezweifelt die Partei, ob der Dorfkern dadurch
wirklich
entlastet werden kann.
Zwei
Unterführungen und eine Toreinfahrt
Bis die Poyabrücke stehe, sei
es dringend notwendig, dass
kurz- und mittelfristige Massnahmen zur Verbesserung der Situation
geprüft und
zusammen mit dem Valtraloc-Projekt (für eine Aufwertung der
Ortsdurchfahrten)
umgesetzt würden.
Konkret
verlangt die SP zwei sichere Strassenüberquerungen im
Dorfkern (Unterführungen im Bereich Bahnhof und Kirche). Die
Partei hofft, dass
damit die An- zahl der Transportfahrten von El-tern zur Schule
reduziert werden
können.
Weiter schlägt die SP vor, auf der Höhe der Abzweigung St.
Wolfgang eine
verkehrsberuhigende Toreinfahrt inklusive Fussgängerstreifen
für den Verkehr
aus Tafers zu erstellen. «Diese Massnahme ist kurzfristig
umsetzbar und
dringend notwendig», hält die SP Düdingen fest.
Doppelspurige
Kreisel-Einfahrten
Um eine
Verbesserung des Verkehrsflusses zu erreichen, fordert die
Partei einen doppelspurigen Stauraum auf der Autobahnausfahrt, eine
zweite Spur
beim «Sikakreisel» für Linksabbieger (von der Autobahn
in Richtung Murten)
sowie eine zweispurige Einfahrt in den «Bahnhofkreisel»
Richtung Dorf für
Abbieger in die Bahnhofstrasse.
Ausserdem
schlägt die Ortspartei vor, die Einführung eines
Ortsbusses zu prüfen, allenfalls in Zusammenarbeit mit dem
Verkehrsbund der
Agglomeration Freiburg (Cutaf). Der öffentliche Verkehr sei
prioritär zu
behandeln, hält die SP fest.
Mittwoch
11. Februar 2004, Kanton
Verkehrsprobleme im Sense Unterland
Grosser Rat
sagt Ja zu einem Postulat für eine Gesamtstudie
Der Staatsrat kann sich
auf die Suche nach Lösungen der
Verkehrsprobleme im unteren Sensebezirk machen. Der Grosse Rat hat am
Dienstag
Ja zu einer Studie gesagt.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
Mit
94 zu 6 Stimmen (5 Enthaltungen) hat der Grosse Rat ein Postulat der
Sensler
Grossräte Christine Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas
Bürgisser (CSP,
Giffers) überwiesen. Sie schlagen den Bau einer neuen
Verbindungsstrasse
zwischen dem Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg bei Schmitten vor.
Sie sind
überzeugt, dass so Flamatt, aber auch Düdingen und andere
Dörfer vom
Durchgangsverkehr entlastet werden könnten.
Erwartungen gedämpft
Das
klare Ja des Grossen Rates bedeutet aber nicht,
dass diese Verbindungsstrasse auch tatsächlich gebaut wird. Es
verpflichtet
aber den Staatsrat, das Verkehrsproblem im unteren Sensebezirk zu
studieren und
Lösungen aufzuzeigen. Staatsrat Claude Lässer warnte denn
auch vor allzu grossen
Erwartungen. Er erinnerte daran, dass der Bundesrat stets betont habe,
vorerst
das Autobahnnetz zu beenden, bevor Zusätze bewilligt würden.
Dies gelte auch
für einen allfälligen Ersatz des Flamatter Viadukts. Vor 15
bis 20 Jahren sei
da nichts zu machen. Wenn der Staatsrat Ja zum Postulat sage, so auch
deshalb,
weil er mögliche Lösungen aufzeigen wolle, die auch
kurzfristig realisierbar
seien.
Der
Baudirektor antwortete dabei auch auf eine
Bemerkung von Ursula Krattinger (SP, Düdingen). Sie stellte fest,
dass die
Vertreter des Bauamtes bisher immer betont hätten, dass der Bund
keine neue
Autobahnausfahrt bewilligen würde, der Staatsrat in seiner Antwort
auf das
Postulat jedoch durchblicken lasse, dass dies dennoch möglich sei.
Sie
vermutete, dass der Staatsrat mit seiner Antwort auf das Postulat die
Sensler
vertrösten will. Jedenfalls konnte sie keinen klaren Willen der
Regierung
erkennen, die Verkehrsprobleme im unteren
Sensebezirk ernsthaft lösen zu wollen.
Die Tatsache, dass der Staatsrat beabsichtigt, die Verkehrsprobleme des ganzen unteren Sensebezirks in seine Studie
einzubeziehen, veranlasste auch die SP-Fraktion, dem Postulat
zuzustimmen, wie
deren Sprecher Jean-François Steiert sagte. Er dachte dabei gar
an den Einbezug
der Stadt Freiburg.
Bern mitschuldig
Dass
vor allem auch Flamatt unter dem
Durchgangsverkehr zu leiden hat, dafür machten mehrere Redner auch
den Kanton
Bern verantwortlich. Albert Studer (Öffnung, St. Ursen) erinnerte
daran, dass
Neuenegg die Ortsdurchfahrt erschwert habe, wodurch nun viele Pendler
durch
Flamatt fahren, um nach Bern zu gelangen.
Intakte Landschaft nicht
zerstören
Keine Freude
an einer neuen Verbindungsstrasse
zwischen Fillistorf und Berg bei Schmitten hatte der Vertreter der
Grünen,
Hubert Zurkinden, der sich neu der SP-Fraktion angeschlossen hat.
Seiner
Ansicht nach gilt es, endlich von der Idee Abschied zu nehmen, dass das
Problem
des zunehmenden Verkehrs mit neuen Strassen gelöst werden
könne. Vielmehr müsse
nach Lösungen gesucht werden, das Verkehrsaufkommen in Zukunft zu
senken. Mit
dem Bau einer neuen Verbindungsstrasse zwischen Fillistorf und Berg
werde eine
intakte Landschaft zerstört. «Wir werden in den Dörfern
nicht besser leben
können, wenn die Landschaft um uns herum kaputt gemacht
wird», gab er zu
bedenken. Auch Ursula Krattinger betrachtete eine solche
Zerstörung der
Landschaft als «Verbrechen gegen die nächste
Generation».
FDP-Sprecher
Jörg Schnyder befürchtete, dass mit
dem Avanti-Nein auch die Möglichkeit einer neuen Autobahnausfahrt
bei
Fillistorf verbaut wurde. Josef Fasel (CVP, Alterswil) interpretierte
diesen
Volksentscheid jedoch als Nein zu einer zweiten Gotthard-Röhre. Er
wies darauf
hin, dass es nicht nur in Schmitten schöne und intakte
Landschaften gibt,
sondern überall im Sensebezirk. Deshalb befürwortete er eine
neue
Verbindungsstrasse. Und SVP-Sprecher Alfons Piller hoffte, dass es
nicht
zwanzig Jahren dauern werde, bis gute Lösungen realisiert werden
können.
Ja zur Sanierung der
Strasse Plasselb-Oberschrot
Nicht
umstritten war die Kreditvorlage (7,5 Mio.
Franken) für den Ausbau der Kantonalstrasse Plasselb- Oberschrot.
Mit 100 zu 0
Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde er genehmigt. Somit kann das 2,17
km lange
Teilstück auf mindestens sechs Meter verbreitert werden. Dazu
gesellen sich
beidseits der Strasse ein Radstreifen von je 1,2 m sowie je zwei 0,8 m
breite
Strassenschultern.
«Was lange währt, wird
endlich gut», meinte
CSP-Sprecher Nicolas Bürgisser bezüglich der Planung dieser
Sanierung. Er und
auch FDP-Sprecher Heinz Etter wiesen auf den schlechten Zustand des
Belags und
die Gefahr hin, welcher vor allem die Kinder ausgesetzt sind, die diese
Strasse
als Schulweg benutzen. CVP-Sprecher Markus Bapst dachte ebenfalls an
die
Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, besonders der Radfahrer, und
begrüsste auch
die neuen Bushaltestellen.
Dienstag 10. Februar 2004, Sense
Umfassend
von Düdingen neu studieren?
Februar-Session des Grossen Rates mit
vielseitigem Programm
Gespannt
darf man auch sein,
wie der Grosse Rat den Vorschlag der beiden Sensler Grossräte
Christine
Bulliard (CVP, Überstorf) und Nicolas Bürgisser (CSP,
Giffers) aufnimmt, eine
neue, 3,5 km lange Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz
Fillistorf
und Berg bei Schmitten zu realisieren. Sie sind überzeugt, dass
dank der neuen
Autobahnausfahrt und dieser Strasse Flamatt und Düdingen, aber
auch Überstorf
und Laupen vom Verkehr wesentlich entlastet werden könnten. Ihrer
Ansicht nach
könnte so allenfalls auch auf die Umfahrung von
Düdingen verzichtet werden. Der Staatsrat ist jedenfalls
einverstanden, dass
eine neue Studie angepackt wird, und hofft, dass der Grosse Rat das
Postulat
Bulliard/Bürgisser überweist.
Montag
26. Januar 2004, Sense
Umfassend
studieren
Düdingen und seine
Verkehrsprobleme
Düdingen
soll als Wohn- und Arbeitsort durch öffentlichen und privaten
Verkehr optimal
erschlossen werden. Dieses Ziel verfolgt die
«Interessengemeinschaft für eine
optimale Verkehrserschliessung von Düdingen (IGoVD).»
«Die IGoVD ist der Meinung, dass das Dorfzentrum Düdingen
vom motorisierten
Verkehr entlastet werden sollte. Sie widersetzt sich jedoch einem
überhasteten,
kurzsichtigen Entscheid zugunsten einer Verkehrsentlastungs-/
Umfahrungsstrasse, die weder das lokale noch das regionale
Verkehrsproblem
lösen wird», heisst es in einer Mitteilung. Die am 16.
Januar gegründete
Interessengemeinschaft will sich deshalb dafür einsetzen, dass das
Problem der
Umfahrung/Entlastung von Düdingen unter Einbezug der regionalen
Verkehrssituation angegangen wird.
Sie
verlangt, dass umfassende Studien aller möglichen Varianten
von Umfahrungs-/Entlastungsstrassen von Düdingen und
möglichen Zufahrten zur
Autobahn im Unteren Sensebezirk vorgenommen werden. Namentlich sollen
auch die
Varianten «Räsch» und «Fillistorf-Berg»
mit einer neuen Autobahnzufahrt geprüft
werden. Diese Studien sollen erstellt werden, bevor Schritte zur
Verwirklichung
der Entlastungs- oder Umfahrungsstrasse von Düdingen unternommen
werden wie sie
anlässlich einer Informationsveranstaltung am 19. November 2003
(vgl. FN vom
21. November) vorgestellt wurden.
Der Bau einer Umfahrung von Düdingen ist frühestens für
2013 vorgesehen. «Es
gilt also jetzt die Zeit zu nutzen, um die ganze Problematik umfassend
anzugehen» betont die IGoVD. Zur Erreichung ihrer Ziele will sie
mit
politischen Parteien, Fachvereinen, Aktionskomitees oder ähnlichen
Gruppierungen zusammenarbeiten. Zu den Gründungsmitgliedern
gehören Bruno
Baeriswyl, Präsident, Erwin Luterbacher, Mario Baeriswyl und
Moritz Boschung,
alle Düdingen. Mitglied können natürliche und
juristische Personen, Vereine und
Interessengemeinschaften werden. FN/Comm.
www.igovd.ch
BZ-Freiburg,
26. Januar 2004
Umfahrung von
Düdingen organisiert !
Was sich an der
Gemeindeversammlung vom 10. Dezember
abzeichnete, ist klar:Opposition zur Umfahrung.
Edgar
Fahrni
Unter den Logo IGoVD haben sich die
Oppositionellen der letzten Gemeindeversammlung gegen die als unzweckmässig
und viel zu teuer
(über 70 Millionen) angesehenen beiden favorisierten
Umfahrungsstrassen-Vorschläge nun formiert. «Es gibt
Lösungen, die viel
billiger und weitsichtiger sind», begründet Präsident
Bruno Baeriswyl die
Gründung der überparteilichen Oppositionsgruppe.
Zweck
der Opposition
Das
Ziel ist identisch mit demjenigen des Gemeinderats, nämlich die
Entlastung des
Dorfzentrums von Düdingen vom motorisierten Verkehr. Den Weg dazu
sieht die
Oppositionsbewegung, welche ernst zu nehmen ist, aber
anders. «Die IGoVD widersetzt sich einem überhasteten
Entscheid zugunsten einer
Verkehrsentlastungs-/Umfahrungsstrasse, die weder das lokale noch das
regionale
Verkehrsproblem lösen wird», argumentiert Bruno Baeriswyl.
Insbesondere seien
die Varianten mit einem neuen
Autobahnanschluss in
Räsch oder Fillistorf vorurteilslos zu überprüften.
Einige
Vorschläge
Der
Sensebezirk sollte sich geschlossen hinter eine sinnvolle Vorlage
stellen
können, wenn sie im Kanton vom Volk angenommen werden soll.
Der Aufwand von mindestens 70 Millionen für
eine
Entlastung/Umfahrung von Düdingen muss aus Kostengründen
durch das Studium der
weiteren Varianten geprüft werden.
Generell
ist der Zugang zur Autobahn im unteren Sensebezirk zu überdenken,
was der
Staatsrat in der Beantwortung des
Postulats
Bürgisser/Bulliard selber auch vorschlägt. Auch die Umfahrung
ist in diesen
Gesamtrahmen einzubeziehen.
Bis
zum Jahr 2013 soll der Bau des Autobahnnetzes im Wesentlichen vollendet
sein.
Nach den vom Bund zur Verfügung stehenden Unterlagen
dürfte ab diesem Zeitpunkt der Bau von zusätzlichen
Autobahnzufahrten leichter
möglich werden.
Mit den
Gemeinden entlang der Autobahn sowie mit der Region Sense ist Kontakt
aufzunehmen, um das Problem
der Umfahrung von
Düdingen regional, aber
selbstverständlich in
Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen
Behörden und Amtsstellen, anzugehen.
Präsident
ist Bruno Baeriswyl. Weitere
Gründungsmitglieder sind
Mario Baeriswyl, Erwin
Luterbacher und alt Grossrat Moritz
Boschung.
www.
igovd. ch
Dienstag
16. Dezember 2003, Sense
Neue Strasse
von Fillistorf nach Berg?
Staatsrat will
Verkehrsproblem im Sense-Unterland studieren
Löst
der Bau einer neuer Verbindungsstrasse zwischen dem Autobahnrastplatz
Fillistorf und Berg die Verkehrsprobleme des Sense-Unterlandes? Der
Staatsrat
ist bereit, dies zu prüfen.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
Die
beiden Sensler Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP,
Überstorf) und
Nicolas Bürgisser (CSP, Giffers) haben am 26. Juni 2003 ein
Postulat
eingereicht und dabei den Staatsrat aufgefordert, den Bau einer neuen
Verbindungsstrasse zwischen Fillistorf und Berg bei Schmitten zu
prüfen. Sie
gaben sich dabei überzeugt, dass dank diesem 3,5 km langen
Teilstück jene
Verkehrsteilnehmer, die von Bern ins Sense-Mittel- und -Oberland sowie
ins
Schwarzenburgerland fahren, zum grossen Teil die neue Ausfahrt bei
Fillistorf
benützen würden. Auf diese Weise könnte vor allem
Flamatt entlastet werden.
Ihrer
Ansicht nach würden dadurch auch andere Dörfer weniger
Verkehr zu ertragen haben: Düdingen, Überstorf, Bundtels und
Laupen. «Der
Verkehr von Bern ins Sense-Mittel- und Oberland sowie von Freiburg nach
Schmitten, Bösingen, St. Antoni und Heitenried könnte den
Staupunkt Düdingen,
jener ab Bern nach Bösingen den Knoten und potenziellen Staupunkt
Laupen
umfahren», gaben sie weiter zu bedenken. Auch die Lastwagen
könnten durch die
neue Ausfahrt bei Fillistorf den Industrieort Schmitten bequemer
erreichen.
Unklarheiten
In seiner
soeben veröffentlichten Antwort ist sich der Staatsrat
bewusst, dass die Bevölkerung unter dem grossen Verkehrsaufkommen
leidet und
dass langfristig Lösungen gefunden werden müssen. Er
erklärt sich auch bereit,
eine Studie durchführen zu lassen. Sofern der Grosse Rat das
Postulat
überweist, will er ein entsprechendes Pflichtenheft ausarbeiten
und dem
Kantonsparlament einen Verpflichtungskredit für die Realisierung
der Studie
unterbreiten.
Die
Freiburger Regierung will eine Studie durchführen lassen, weil
ihrer Meinung nach zurzeit genauere Angaben fehlen, um sogleich eine
Lösung
skizzieren zu können. Laut Staatsrat bestehen folgende
Unklarheiten:
l die
Aufteilung der Verkehrslasten in Transitverkehr, Ziel- und
Quellenverkehr sowie internen Verkehr;
l der Anteil des Verkehrs, der Berner oder Freiburger Ortschaften der
Region
als Ziel anpeilt oder in diesen Ortschaften seinen Ursprung nimmt;
l die Möglichkeit, den Autobahnrastplatz Fillistorf oder eine
andere Stelle als
zusätzliche Ausfahrt zu nutzen, zumal diese Kompetenz beim Bund
liegt;
l die Möglichkeit, die Nationalstrasse als Umfahrungsstrasse von
Flamatt zu
nutzen;
l das Vorhandensein anderer Lösungsansätze aufzudecken.
Mehrere
Varianten studieren
«Die
Antworten auf diese Fragen sowie auf zahlreiche andere können
laufende Studien beeinflussen, vor allem jene betreffend die Umfahrung
von
Düdingen oder die neue Streckenführung der Autobahn bei
Flamatt», begründet der
Staatsrat weiter, weshalb er eine Studie befürwortet.
«Deshalb muss das Gebiet,
das von der Studie erfasst werden soll, ausgedehnt werden. Auch die
Zahl der Lösungsvarianten
muss erweitert werden», fährt der Staatsrat fort. Für
ihn ist es auch
selbstverständlich, dass die Region bei der Begleitung der Studie
im
Pilotausschuss vertreten sein muss.
Als
Alternative zur Umfahrung von Düdingen
In einer
ersten Stellungnahme geben sich die beiden Sensler
Grossräte mit der Antwort des Staatsrates sehr zufrieden. Nicolas
Bürgisser
erinnert daran, dass vor allem die Entlastung von Flamatt im
Mittelpunkt ihres
Vorstosses stehe, zumal es in Flamatt sehr schwierig sein werde, andere
Lösungen wie Umfahrung zu finden. Den Bau einer Verbindungsstrasse
Fillistorf-Berg sieht er durchaus auch als Alternative zum Bau der
Umfahrungsstrasse von Düdingen. Ein solches Projekt sei finanziell
kaum
verkraftbar. Zudem seien zwei Drittel des Düdinger Verkehrs Quell-
oder
Zielverkehr und somit nicht mit einer Umfahrung lösbar. Deshalb
begrüsst er die
Absicht des Staatsrats, in seiner Studie auch die Umfahrung von
Düdingen
einzubeziehen. Dabei müsste auch die Aufhebung der heutigen
Ausfahrt Düdingen
ebenfalls geprüft werden. Und auch mit dem
«Valtraloc»-Konzept müsste gemäss
CSP-Grossrat versucht werden, die Autofahrer zu zwingen, die neue
Verbindungsstrasse zu benützen. Er ist sich auch bewusst, dass der
Bund sehr
zurückhaltend ist mit der Gewährung neuer
Autobahn-Ausfahrten. «Aber eine
Anfrage für eine Ausfahrt Fillistorf ist noch nie erfolgt»,
fügt er bei.
Laut
Bürgisser ist die Idee einer Verbindungsstrasse vom
Autobahnrastplatz Fillistorf nach Berg nicht neu. «Bereits
Oberamtmann Willy
Neuhaus hat sie vor 30 Jahren lanciert», betont er. Seiner
Ansicht nach würde
sie schon von den Einwohnern aus Tafers benützt werden, wenn diese
in Richtung
Bern fahren wollen. Andererseits kann er sich auch vorstellen, dass von
Fillistorf auch eine Verbindung nach Bösingen geschaffen werden
könnte.
Donnerstag
11. Dezember 2003, Sense
Antrag
zur Variantenstudie der Umfahrung
Düdingen
Gemeindeversammlung
Düdingen genehmigt Budget 2004 mit Aufwandüberschuss
Die
Bürgerinnen und Bürger von Düdingen haben an der
Gemeindeversammlung das neue
Parkplatzreglement knapp abgelehnt. Das Budget 2004 und der
Nachtragskredit für
das Bahnhofbuffet wurden mit grossem Mehr angenommen.
(Auszug)
Der Gemeinderat lädt alle politischen Gruppierungen zu
Stellungnahmen über die
beiden Varianten für die Umfahrungsstrasse ein. Der Gemeinderat
nahm den Antrag
entgegen, doch noch zwei Alternativ-Varianten zu prüfen, die
wesentlich
günstiger seien als die vom Kanton vorgesehenen. Dabei ging es um
eine
Autobahnausfahrt Fillistorf bzw. Räsch. Gemeinderat Roman
Grossrieder setzte
nicht grosse Hoffnungen in neue kostspielige Studien. Trotzdem machten
sich
noch drei weitere Bürger für die Prüfung dieser
Alternativen stark.
Samstag
6. Dezember 2003, Sense
Entlastung
ist dringlich
Partei für
Umfahrungsstrassenprojekt
Die
CVP Düdingen ist angesichts des stets zunehmenden Verkehrs im Dorf
mehr denn je
von der Notwendigkeit einer Entlastung des Dorfzentrums überzeugt.
Sie wünscht
deshalb keine weitere Verzögerung bei der Planung einer
Umfahrungsstrasse.
«Die
CVP Düdingen hat an der Informationsveranstaltung des
Gemeinderates mit Interesse vom Projektfortschritt zur
Verkehrsentlastung des
Dorfes Düdingen Kenntnis genommen. Die Veranstaltung war von hohem
Wert für die
Bevölkerung und hat im Vorstand der Ortspartei Düdingen zu
einer regen
Diskussion über die aufgezeigten Varianten geführt»,
hält die Partei in einer
Mitteilung fest.
Die CVP ist
von der Dringlichkeit dieses Geschäfts überzeugt und
fordert deshalb, dass nur Varianten in Betracht gezogen werden sollen,
die in
einem vernünftigen Zeithorizont realisierbar sind. Alle
Nordumfahrungs-Varianten, welche vom Kanton nicht weiterverfolgt
werden, und
alle Varianten, welche eine Verlegung der Autobahnzufahrt voraussetzen
würden,
lehnt die CVP ab. Die Verlegung der A-12-Zufahrt, zum Beispiel nach
Räsch, sei
unrealistisch, da der Bund derartige Vorhaben konsequent ablehnt.
Erfolgversprechend seien nur Lösungen, welche unabhängig vom
Bund, das heisst
mit Belassen der heutigen Autobahnausfahrt geplant werden.
Umfahrungsstrasse
wird favorisiert
In der
Nutzwertanalyse schneiden die «Umfahrungsstrasse» (Strasse
Richtung Ottisberg mit einem Anschluss bei Luggiwil und im Raum St.
Wolfgang)
und die «Entlastungsstrasse» (Verkehrsführung
über die heutige
Industriestrasse) am besten ab. Der Vorstand der CVP favorisiert die
«Umfahrungsstrasse»; dies hauptsächlich aus den drei
folgenden Gründen:
l Die «Umfahrungsstrasse» führt den
Durchgangsverkehr im Gegensatz
zur «Entlastungsstrasse» nichts ins Dorf hinein.
Längerfristig betrachtet
bietet sie die viel bessere Entlastung von Düdingen und
gewährt einen grösseren
Spielraum für die weitere Entwicklung des Dorfes.
l Der Verkehr wird durch die «Umfahrungsstrasse»
viel besser
entflochten als durch die «Entlastungsstrasse». Zudem sind
die baulichen
Massnahmen zur Verkehrsführung wie zum Beispiel Signalanlagen,
Kreiselanpassungen oder die Anpassung bestehender Strassen in viel
geringerem
Umfang notwendig als bei der «Entlastungsstrassenvariante».
Vor allem bezüglich
des Feierabendstaus auf der A12 bietet die
«Umfahrungsstrasse» die optimale
Lösung.
l Die «Umfahrungsstrasse» erschliesst im Raum Birch und
Ottisberg zusätzliches
Land und erlaubt somit für die Zukunft bessere
Entwicklungsmöglichkeiten für
die Gemeinde und die Region. Im Raum Birch ist eine kantonale
Arbeitszone
ausgeschieden. Diese wird durch die Umfahrungs-Variante optimal
bedient. Der
Anschluss nach Luggiwil würde gleichzeitig das Gebiet Birch II
erschliessen.
Begleitmassnahmen
sind notwendig
Die CVP
tritt dafür ein, dass die Realisierung des Projekts mit
Begleitmassnahmen verbunden sein muss, damit die Belastung der
Quartiere im
Norden des Dorfes durch die neue Strasse möglichst gering gehalten
wird und das
Dorfzentrum tatsächlich entlastet wird. Angesichts der
Verzögerung beim
«Projekt Poyabrücke» stellt sich die Frage, wie sich
dies auf den Verkehr in
Düdingen auswirken wird.
«Es
ist deshalb zu hoffen, dass beide Projekte zügig
vorangetrieben werden», schreibt die Partei und würde
gegebenenfalls eine
gleichzeitige - mit Rücksicht auf die Kantonsfinanzen -
etappenweise
Realisierung begrüssen. Sie sagt auch dem Gemeinderat bei seinen
diesbezüglichen Bemühungen ihre Unterstützung zu.
FN/Comm.
BZ-Freiburg,
24. November 2003
Umfahrung in
weiter Ferne ?
Da
vorerst die Umfahrung von Bulle und die Freiburger Poya-Brücke auf
dem Programm
stehen, kann mit der als dritte Priorität festgelegten
Umfahrungsstrasse
Düdingen nicht vor 2013 begonnen werden.
Edgar Fahrni
Dennoch bewegt
die seit Jahren geforderte Umfahrung Düdingen die Gemüter
schon heute intensiv,
wie am kürzlich von der Gemeinde veranstalteten und sehr gut
besuchten
Informationsabend festzustellen war. Das erstaunt kaum, denn die
heutige
Kantonsstrasse, die von Jahr zu
Jahr stärker befahren
wird und mitten durchs Dorf führt, betrifft beinahe die ganze
Einwohnerschaft.
Der
Eigenverkehr
Die
im Jahr 2001 durchgeführte grosse Verkehrszählung, an welcher
206 Personen bei
17 Zählstellen mitgemacht haben spricht für sich. Zudem
wurden bei dieser Veranstaltung 16000 Postkarten verteilt, von welchen
28
Prozent zurückkamen. Das Ergebnis war identisch mit andern
Verkehrszählungen in
der Schweiz: Mit 59 Prozent ist der Ziel- und Quellverkehr (also
Fahrzeuge,
welche nach oder von Düdingen
fahren) im Gebiet
bedeutend grösser, als wahrgenommen wird. Der reine Binnenverkehr
ist 10
Prozent, und der Durchgangsverkehr macht nur 31 Prozent aus. Die
Reaktion des
Kantons, die nicht etwa so ausgedrückt wurde, ist demnach klar:
Eine Umfahrungsstrasse bringt den
Düdingern selber nicht besonders viel
und kann ruhig noch etwas warten.
Der
Abendverkehr
Zudem
wurde klar festgestellt, dass es nur jeweils von 17 bis 18 Uhr zu
ernsthaften
Verkehrsproblemen kommt, besonders auf der Strecke ab Autobahnausfahrt bis Bahnhof. In vielen
Ortschaften, besonders
im EU-Gebiet, ist man dazu übergegangen, solche kritischen
Strecken in den
Stosszeiten wieder mit der Polizei zu betreuen. Bei starkem
Verkehrsaufkommen
sind Verkehrskreisel nämlich alles andere als ideal.
Pro
Wochentag verkehren vor dem Gemeindehaus 15100 Fahrzeuge. Auf das Jahr
2015
wurden deren 18600 hochgerechnet. Das Ziel der Verkehrsingenieure
wäre nun
aber, den Verkehr im Dorf auf maximal 4500 Fahrzeuge pro Tag zu
reduzieren.
Dass da neben einer
Umfahrungsstrasse viele
flankierende Massnahmen notwendig sind, die politisch nicht einfach zu
realisieren sein werden, ist den Fachleuten klar.
Die
Hauptprojekte
Ursprünglich
lagen sechs Projekte vor. Gemäss Max Aebischer vom kantonalen
Tiefbauamt wurden schliesslich in
der Endphase noch zwei Projekte
ausführlich bearbeitet. Das Haupttrassee ist für beide
Varianten ziemlich
identisch. Kernstück ist der 690 Meter lange Zelgtunnel von
Jetschwil unter SBB
und Rächholterberg durch. Die Variante V1 würde dann
über eine 220 m lange Brücke auf der Dorfseite der Autobahn
zum Anschluss
Düdingen führen und anschliessend ins neue Industriezentrum
Birch und nach
Luggiwil. Die Kosten für diese 4,7 km werden auf rund 70 Millionen
geschätzt.
Die 5,1
km lange Variante V2 quert bei
Ottisberg die Autobahn
auf der bestehenden Brücke. Dann wird der Düdingenbach auf
einer 290 m langen
(neuen) Brücke überquert, und weiter gehts in Richtung Birch
und Luggiwil zur
heutigen Kantonsstrasse Düdingen-Murten. Dazwischen gibts einen Anschluss Richtung
Autobahnausfahrt Düdingen. Diese
Variante würde saftige 75 Millionen kosten.
Die
Umfahrung Süd
Im
Rahmen der allgemeinen Diskussion stellte der Maschinentechniker TS
Mario
Baeriswyl sein Umfahrungsprojekt Düdingen Süd vor, das lediglich 2,7 km lang wäre, keinen
Tunnel aufweisen würde und so bedeutend
billiger kommen dürfte. Nachteil dieses Projektes wäre, dass
der bisherige
«Polizeianschluss» vor der Margarethen-Brücke der A12
bei Räsch zu einem
Vollanschluss ausgebaut werden müsste. Die
Strassenführung ginge dann unter den SBB durch nach Balliswil und
Kastels. Mit
diesem Projekt käme es also im Kastels zum Anschluss an die alte
Kantonsstrasse
Freiburg-Bern. Düdingen würde dann aus Richtung Freiburg via
St. Wolfgang
erreicht, und vor allem wäre
der Weg ins Sense
Mittel- und Oberland viel kürzer. Ferner wäre ein direkter
Anschluss zur
geplanten Poya-Brücke möglich, was Teile der Stadt Freiburg
gewaltig entlasten
würde. Oder anders ausgedrückt: Die Stadtumfahrung
Marly-Bürglen-Schönberg
würde einen direkten Autobahnanschluss erhalten, und
dies zu enorm billigen Auflagen.
Zudem
würden nur rund zwölf Liegenschaften durch Mehrverkehr direkt
betroffen, und
die Kiesgruben bei Räsch hätten einen direkten
Autobahnanschluss. Weiter meinte
Baeriswyl:«Mit diesem
Anschluss würde eine grosse
Vorarbeit geleistet. Das Gebiet zwischen Düdingen und Freiburg
wäre somit für
Industrie und Wohnen bereits erschlossen. Ausser der
SBB-Unterführung und dem
Autobahnanschluss Räsch sind keine grossen Bauarbeiten
erforderlich. Im Extremfall könnte auf die Poya-Brücke
verzichtet werden. Diese
Variante wäre rasch realisierbar. »
Kantonsingenieur Claude Morzier zeigte wenig Interesse und meinte nur,
dass der
Bund keine neuen Autobahnanschlüsse
bewillige. Beim Projekt zur
geplanten neuen Nordumfahrung von Bern sieht es
aber anders aus.
Freitag
21. November 2003, Sense
Entlastungs-
oder Umfahrungsstrasse?
Zur Beruhigung des
Verkehrs im Dorfzentrum von Düdingen sind zwei Hauptvarianten im
Spiel
Der Bau der Umfahrungsstrasse von Düdingen steht auf dem
kantonalen
Strassenbauprogramm an dritter Stelle. Sie kommt nach der Umfahrung von
Bulle
und dem Bau der Poyabrücke. Frühester Bautermin ist 2013.
Von
ANTON JUNGO
Die
Umfahrungsstrasse wie im Übrigen auch die
Quartierplanung Bachtelmatte - die nun durch die Hochwasserstudie
weiter
verzögert wird - sind «uralte» Diskussionsthemen in
Düdingen. Für die
diesjährige Jungbürgerfeier hat Frau Ammann Hildegard Hodel
in den
Protokollbüchern nachgeschlagen, was 1985 - im Geburtsjahr der nun
Volljährigen
- politisch aktuell gewesen ist. Traktandiert waren damals im
Generalrat unter
anderem die Umfahrungsstrasse und die Bachtelmatte, erklärte sie
am
Dienstagabend bei der Begrüssung zur Informationsveranstaltung.
Die Ursachen
für die Verkehrsprobleme im Dorfzentrum von Düdingen
haben sich seither nicht verändert. Jean-Bernard Tissot, Chef
für die
Projektierung und Realisierung von Strassen beim kantonalen Tiefbauamt,
erwähnte drei Problemkreise: der Standort des Autobahnanschlusses,
die
Dorfdurchfahrt selbst sowie die Strassen, die zur Autobahn führen.
Verkehr
nimmt ständig zu
Was sich in
den vergangenen Jahren aber verändert hat, ist die
Zunahme des Verkehrs. Im September 2001 wurde deshalb eine neue
Erhebung
gemacht, die zeigte, dass täglich 15 100 Fahrzeuge die
Hauptstrasse bei
der Gemeindeverwaltung passieren. 31 Prozent davon können dem
Durchgangsverkehr
(Fahrzeuge, die im Dorf nicht anhalten) zugeordnet werden; 59 Prozent
dem Ziel-
und Quellenverkehr (Fahrzeuge, die von auswärts ins Dorf fahren,
um eine
Besorgung zu erledigen) sowie 10 Prozent dem Binnenverkehr (Fahrzeuge,
die im
Dorfzentrum zirkulieren).
Das
Büro, welches die Verkehrszählung durchgeführt hat,
rechnete die
Zahlen auf das Jahr 2015 hoch. Der Verkehr wird gesamthaft um 33
Prozent
zunehmen. Es werden dann täglich 18 600 Fahrzeuge das
Gemeindehaus
passieren. Errechnet wurde aber auch, dass sich der Verkehr durch das
Dorf auf
4500 Fahrzeuge täglich reduzieren würde, wenn eine
Umfahrungs- bzw.
Entlastungsstrasse bestehen würde. Dieser
«Idealzustand» wird aber nur
erreicht, wenn zusätzliche flankierende Massnahmen hinzukommen.
Diese
ihrerseits würden die freie Wegwahl stark einschränken.
Variantenstudien
Im Jahr 2000
beschlossen die Gemeinde und das damalige Strassen-
und Brückendepartement die Grundlagen für eine nachhaltige
Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Düdingen
zu erarbeiten. Dabei sollten die in den
Jahren 1983
und 1989 erarbeiteten Varianten übernommen und weiter entwickelt
werden. Um die
Varianten umfassend beurteilen zu können, wurden sie einer
Nutzwertanalyse
(NWA) unterworfen. In eine NWA werden alle wichtigen Kriterien
(verkehrstechnische, finanzielle, ökologische, ortsplanerische)
einbezogen.
Beurteilt
wurden gemäss Max Aebischer vom kantonalen Tiefbauamt vier
Varianten: eine Entlastungsstrasse (blau auf der Karte) und eine
Umfahrungsstrasse
(rot auf der Karte) mit je einer Untervariante für den
Autobahnanschluss. Alle
vier Varianten führen auf identischen Trassees von Jetschwil
über das
Dreichrüzholz (Anschlussstrasse nach St. Wolfgang), durch den
Zelgtunnel (690
m) unter der SBB-Linie durch nach Räckholterberg. Dort trennen
sich die beiden
Variantengruppen Entlastung und Umfahrung.
Die Entlastungsvariante (V1) führt über eine 220 m lange
Brücke auf der
Dorfseite der Autobahn über den Düdingerbach zur heutigen
Autobahnausfahrt und
anschliessend nach Birch und Luggiwil. Die Umfahrungsvariante (V2)
quert bei
Ottisberg die Autobahn über die bestehende Brücke, geht
Richtung Osten,
überquert den Düdingerbach auf einer 290 m langen Brücke
und führt dann
Richtung Birch und Luggiwil.
Wie Max Aebischer betonte, ist es zurzeit nicht möglich, zu
entscheiden, welche
Variante gebaut wird. Beide werden weiterverfolgt. Die
Kosten für die 4,7 km lange V1 werden auf 69,2 Mio. und die 5,1 km
lange V2 auf
74,5 Mio. Franken geschätzt. Er wies ausdrücklich darauf hin,
dass die genaue
Linienführung noch nicht festgelegt ist.
Für die Gemeinde Düdingen besteht der nächste Schritt
darin, im Rahmen der
Ortsplanungsrevision sicherzustellen, dass die Machbarkeit der beiden
Varianten
erhalten bleibt. Gemäss Gemeinderat Roman Grossrieder wird diese
Revision im
nächsten Jahr in Angriff genommen.
In der Diskussion wurde vor allem die Frage aufgeworfen, ob es nicht
möglich
wäre, die Umfahrung Düdingen dem
Bau der Poya-Brücke
vorzuziehen. Kantonsingenieur Claude Morzier wies darauf hin, dass dies
ein
politischer Entscheid sei und vom Staatsrat neu gefällt werden
müsste.
Anwohner der zukünftigen Linienführung meldeten Bedenken an,
ob ihre
Lebensqualität nicht beeinträchtigt würde. Es wurde aber
auch auf eine
Umfahrungsvariante Kastels-Räsch hingewiesen, die aber einen -
gemäss Claude
Morzier aussichtslosen - neuen Autobahnanschluss vorsieht.
Freitag
21. November 2003,
Schwerpunkt
Mit
Hochwasserrisiko und Lärm leben
Düdinger Bevölkerung
nimmt Kenntnis von zwei Studien des kantonalen Tiefbauamtes
Überschwemmungsgefahr
im Dorf und weiterhin mit Verkehrsbelästigungen leben: Mit diesen
beiden Tatsachen
sind die Bewohner von Düdingen
konfrontiert und
müssen sie «verdauen».
DÜDINGEN. Der
Gemeinderat von Düdingen und das
kantonale
Tiefbauamt haben am Dienstagabend die Studien über die
Hochwassersituation im
Wohnbaugebiet und über die Umfahrung des
Dorfkerns vorgestellt. Über 300 Personen nahmen an der
Veranstaltung teil und zeigten sich sichtlich überrascht über
die Ergebnisse
der beiden Studien.
Die
Hochwasserstudie kommt zum Ergebnis, dass es innerhalb des Dorfes
drei gefährdete Standorte gibt: in der Bachtelmatte (dem Standort
des
Migros-Projektes), am Grubenweg sowie im Unterdorf. Das
Überschwemmungsrisiko
entsteht durch Rückstau des Horia- sowie des (über weite
Strecken eingedolten)
Heitiwilbaches.
Die Umfahrungsstrasse
von Düdingen, ein
Bauwerk von rund 70 Millionen Franken, kommt frühestens im Jahr
2013. Es sei
denn, die politischen Behörden ändern ihren Entscheid. ja
Samstag
20. September 2003, Sense
Neue
Strasse von Fillistorf nach Berg?
Zwei Grossräte möchten
Flamatt und andere Dörfer vom Verkehr entlasten
Eine
3,5 Kilometer lange Verbindungsstrasse von der neuen Autobahn-Ausfahrt
Fillistorf nach Berg würde vor allem Flamatt, aber auch andere
Dörfer vom
Durchgangsverkehr entlasten. Zwei Sensler Grossräte fordern den
Staatsrat auf,
diese Idee zu prüfen.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
13 300
Autos durchqueren täglich das Dorfzentrum von Flamatt. Diese
Tatsache haben die
Grossräte Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) und
Nicolas Bürgisser
(CSP, Giffers) veranlasst, sich mit einem Postulat an den Staatsrat zu
wenden.
Sie geben in der Begründung ihres Vorstosses zu verstehen, dass
der
Durchgangsverkehr vor allem in den Ortschaften mit einem Einzugsgebiet
zu einem
Problem geworden ist. Dies treffe im besonderen Masse für
Düdingen und Flamatt
zu. Der Staat habe sich bereit erklärt, den Durchgangsverkehr von
Düdingen
einer intensiven Studie zu unterstellen. Deshalb fordern sie nun den
Staatsrat
auf, auch jenen von Flamatt zu analysieren.
Lösungsansätze
Falls ihr
Postulat vom Grossen Rat überwiesen wird, können die
Sensler Grossräte dem Staatsrat auch einige
Lösungsansätze unterbreiten. Ihrer
Ansicht nach könnte das Problem mit einer neuen Verbindungsstrasse
zwischen dem
Autobahnrastplatz Fillistorf und Berg gelöst werden. Sie sind
überzeugt, dass
jene Verkehrsteilnehmer, welche von Bern ins Sense-Mittel- und
-Oberland sowie
ins Schwarzenburgerland fahren, zum grossen Teil die neue Ausfahrt bei
Fillistorf benützen würden. «So könnte Flamatt
entlastet werden», geben sie zu
bedenken.
Ihrer
Meinung nach würden aber auch andere Dörfer vom Verkehr
entlastet, z. B. Überstorf. «Automobilisten, die von Bulle
und Freiburg her
nach Überstorf gelangen wollen, könnten die neue Ausfahrt
benützen», begründen
sie ihren Vorstoss weiter.
Staus
umfahren
Die neue
Verbindungsstrasse hätte nach Ansicht der beiden
Grossräte ebenfalls den Vorteil, dass die Autolenker die
Möglichkeit hätten,
den Staus in Düdingen und Laupen auszuweichen. «Der Verkehr
von Bern ins
Sense-Mittel- und -Oberland sowie von Freiburg nach Schmitten,
Bösingen, St.
Antoni und Heitenried könnte den Staupunkt Düdingen, jener ab
Bern nach
Bösingen den Knoten und potenziellen Staupunkt Laupen
umfahren», halten sie
weiter fest.
Weniger
Lastwagen
Laut
Christine Bulliard und Nicolas Bürgisser gäbe die Ausfahrt
Fillistorf den Lastwagenlenkern die Möglichkeit, die Industriezone
Schmitten
(z. B. Denner) bequemer zu erreichen. Sie müssten nicht mehr durch
Flamatt
resp. Düdingen und Bundtels fahren.
Die beiden
Grossräte sind sich bewusst, dass die Eidgenossenschaft neue
Autobahnausfahrten nur schwerlich bewilligt. Sie sind aber
überzeugt, dass eine
neue Ausfahrt und eine neue Verbindungsstrasse die erwähnten
Dörfer vom grossen
Durchgangsverkehr entlasten würde. Sie weisen darauf hin, dass
unmittelbar nach
dem Autobahnrastplatz Fillistorf in Richtung Düdingen eine
Brücke die Strasse
Bundtels-Fillistorf überquert. Sie möchten deshalb vom
Staatsrat vernehmen, wie
er die Möglichkeit beurteilt, an besagter Stelle oder direkt bei
der Raststätte
Fillistorf eine neue Ausfahrt zu bauen. Diese könnte ihrer Ansicht
nach auch
nur für die Lastwagen geöffnet werden.
Die Antwort des Staatsrates steht noch aus.
Donnerstag
17. April 2003, Sense
Sanierung
kostete so viel wie Bau vor 30 Jahren
A 12 zwischen Düdingen und Flamatt wird für
86,5 Millionen Franken
saniert
30
Jahre nach der Eröffnung wird das 14,3 Kilometer lange
Autobahnteilstück
zwischen Düdingen und
Flamatt einer
Sanierung unterzogen. Die Arbeiten dauern rund zwei Jahre.
Von
ANTON JUNGO (Text)
CHARLY RAPPO (Bilder)
«Die Sanierungsarbeiten werden
nach dem neuen Konzept des
Bundes für die Unterhaltsplanung an Nationalstrassen
durchgeführt», erklärt
André Piller, Oberingenieur des kantonalen Autobahnbüros.
Gemäss diesem Konzept
werden jeweils Strassenabschnitte von maximal 15 km Länge saniert.
Auf diesen
Abschnitten werden gleichzeitig alle notwendigen Arbeiten
durchgeführt.
Ziel ist,
dass auf diesen Abschnitten in den nächsten zehn Jahren
keine Baustellen mehr eröffnet werden müssen. Zwischen den
einzelnen
Sanierungsabschnitten muss eine freie Fahrt von mindestens 50 km
garantiert
sein. Damit soll erreicht werden, dass es während der Bauarbeiten
zu möglichst
wenig Behinderungen kommt.
Auch während der Bauphase wird auf der Sanierungsstrecke der
A 12 der
Verkehr vierspurig geführt. Verringert wird die Spur-Zahl nur zu
Zeiten, wo
Beläge eingebaut werden. Diese Phasen werden jeweils rund zwei
Wochen dauern.
Um die Sicherheit sowohl der Automobilisten wie auch der Bauarbeiter zu
gewährleisten, wird die Geschwindigkeit auf 80 km/h
beschränkt.
Eröffnet
vor 30 Jahren
Der
Autobahnabschnitt zwischen Düdingen und Flamatt
(Kantonsgrenze Freiburg/Bern)
war am 27. September 1973 eröffnet worden. Die Gesamtkosten
für das 12,9 km
lange Teilstück betrugen damals 84,7 Millionen Franken (6,5
Millionen Franken
pro km). Die Kosten für die Sanierung der 14,3 km sind gemäss
André Piller auf
86,5 Millionen Franken veranschlagt. Von diesen Kosten trägt der
Bund 90 und
der Kanton 10 Prozent.
Der
Abschnitt, der ins Sanierungsprojekt einbezogen wurde, umfasst
zwei Brücken, neun Autobahnüber- und sechs
-unterführungen sowie eine
umfangreiche Stützmauer. An diesen Kunstbauten werden die
notwendigen
Renovationsarbeiten ausgeführt. Doch auch die Beläge,
Leitplanken und
Versorgungseinreichtungen der Autobahn werden teilweise erneuert.
André Piller unterscheidet zwischen leichteren und schwierigen
Bauarbeiten. Zu
den leichteren Arbeiten rechnet er den durchgehenden Einbau von sechs
Röhren
für das Verlegen von Glasfaserkabeln. Auch die Entfernung der
Spurrinnen sollte
keine besonderen Probleme mit sich bringen.
Anspruchvoller sind die Arbeiten an den beiden Kunstbauten
«Viadukt über den
Richterwilbach» und «Stützmauer in Flamatt». Der
Autobahnviadukt über das Dorf
Flamatt war zwischen 1993 und 1996 umfassend saniert worden.
«Die Brücke von Richterwil bereitet uns seit Jahren
Sorgen», hält André Piller
fest. Viele Autofahrer werden durch die Verengung auf der Brücke
überrascht.
Zum Ausweichen gibt es keine Notfallspur und es kann leicht zu
Auffahrkollisionen kommen. Doch auch die Unterhaltsarbeiten - vor allem
die
Schneeräumung - werden sehr erschwert.
Die Brücke wird nun so verbreitert, dass zwei Notfallspuren
eingebaut werden
können. Für den Bau der zusätzlichen mächtigen
Pfeiler sind umfangreiche Pfähl-
und Verankerungsarbeiten notwendig.
670
Meter langer Stützmauer
Das zweite
grosse Bauwerk ist die Erneuerung der 670 m langen
Stützmauer in Flamatt. Die Mauer stützt den Damm, auf dem die
SBB-Linie
Bern-Freiburg verläuft. Wie André Piller erklärt,
müssen die Verankerungskabel
ersetzt werden. Auch die Betonwände werden verstärkt. Die
Ein- und Ausfahrten
mussten für die Sanierungsarbeiten verlegt werden. Am bisherigen
Verkehrskonzept wird sich aber nichts ändern.
Mit den
Vorbereitungsarbeiten wurde im vergangenen Januar begonnen. Die
eigentlichen Bauarbeiten wurden im März aufgenommen und dauern
rund zwei Jahre.
André Piller schränkt dies allerdings ein, denn auf Grund
der
Witterungsbedingungen kann jeweils nur während etwa sechs Monaten
gearbeitet
werden.
Montag
13. Januar 2003, Kanton
«Mit
unserer Identität haben wir noch Mühe»
Claude Lässer, der
Vorsteher der Baudirektion, präsidiert im 2003 den Staatsrat
Die
fehlende Identität des Kantons, die Poyabrücke und der
Strassenbau in
Deutschfreiburg: Darüber spricht der 53-jährige
Staatsratspräsident Claude
Lässer. Auskunft gibt er aber auch über seine Rolle als
«Erster unter
Gleichgestellten».
Mit CLAUDE
LÄSSER sprach IRMGARD LEHMANN
Ein
FDP-Staatsratspräsident - erstmals wieder seit 1989: Wird er das
Jahr anders
prägen als ein Unabhängiger (2002) oder ein Sozialdemokrat
(2001)?
In der
Schweiz ist ein Regierungspräsident an
erster Stelle ein provisorischer «Primus inter Pares» (der
Erste unter
Gleichgestellten) innerhalb einer Kollegialregierung.
Dies
schliesst somit die Ausübung der Funktion wie in Frankreich
oder Deutschland aus. Der Präsident hat ausserdem eine
Repräsentanz-Funktion,
die es mit politischer und persönlicher Sensibilität
auszuüben gilt. Aus Sicht
der Partei ist diese Funktion von Bedeutung, da sie die Parteiideen
«sichtbar»
macht.
Seit
1996 stehen Sie der Baudirektion vor. Die Erwartungen bezüglich
Strassenbau
wird in ihrem Präsidialjahr besonders hoch sein. Dabei steht die
Poyabrücke im
Vordergrund. Im 2006 soll sie gebaut sein: Eine Prognose, an die man
fast nicht
mehr zu glauben wagt, zumal man schon seit 20 Jahren davon spricht.
Die
Verfahren im Bereich Strassenbau sind sehr
langwierig: Vorbereitung des Dossiers, Erhalt der zahlreichen und
verschiedenen
Bewilligungen, Kreditgewährungen, Verhandlungen mit den
betroffenen
Grundstückbesitzern usw.
Was die
Poya-Brücke angeht, so ist daran zu erinnern, dass dieses
Projekt erst seit Anfang 1996 Angelegenheit des Kantons ist!
Gleichzeitig haben
wir das Vorhaben der Umfahrungsstrasse von
Bulle vorangetrieben, das finanziell gesehen
bedeutender ist als die Poya-Brücke. Die Arbeiten auf dieser
Baustelle sollten
im Frühling 2003 beginnen.
Bezüglich Poya-Projekt geht es nun darum, die beste Lösung zu
finden, die den
verschiedenen Interessen Rechnung trägt. Entscheidungen wurden
noch keine
gefällt.
Doch wie im Legislaturprogramm angegeben, wünschen wir
sämtliche Verfahren noch
innerhalb dieser Legislaturperiode zu beenden.
Und
was halten Sie vom neuen Antrag aus dem Grossen Rat, als Variante zur
Poyabrücke
eine Saane- überquerung bei Kastels zu planen?
Die
vorgeschlagene Lösung weist bedeutende
Nachteile auf. Es bedingt nämlich einen neuen Autobahnanschluss,
wofür die
Zustimmung des Bundesamtes für Strassen (Astra) erforderlich ist.
Insbesondere
aber erfüllt sie eines der Hauptbedingungen des Poya-Projekts
nicht, nämlich
die Befreiung des Burg-Quartiers vom Individualverkehr. Wir wollen ein
Projekt,
das den Stadtkern von Freiburg nicht tötet. Die ausgeführte
Variante muss eine
sinnvolle Zufahrt zur Stadt gewähren, was bei der vorgeschlagenen
Lösung nicht
der Fall ist, da sie nur einen Teil des Transitverkehrs
berücksichtigt.
Im
Allgemeinen fühlt sich Deutschfreiburg von der Baudirektion
vernachlässigt.
Stichwort Kantonsstrasse Bösingen-Düdingen
oder auch Umfahrung
von Düdingen.
Was sagen Sie dazu?
Als Kanton
und Bund bedeutende Summen für die
Realisierung des Nationalstrassennetzes zur Verfügung stellten,
profitierten
eben die deutschsprachigen Bezirke als erste davon!
Seit 1997
wurden jedoch noch andere Arbeiten, zugegebenermassen
von geringerer Bedeutung, ausgeführt. So beispielsweise der
Abschnitt
Rechthalten-Wolfeich, der Kreisel bei Mariahilf, die Zollhaus-,
Hoflandern- und
Neumattbrücke, die Ortsdurchfahrt Salvenach, die
SBB-Überführung in Schmitten oder
die Sensebrücke im Neuenegg.
Die Ortsdurchfahrt Gurmels steht kurz vor dem Abschluss. Zwischen
Pensier und
Courtepin ist ebenfalls eine grosse Baustelle. Sobald die Probleme mit
den
angrenzenden Grundstückeigentümern geregelt sind, können
auch die Arbeiten auf
der Baustelle Menziswil-Tafers beginnen.
Für die Ortsdurchfahrt Düdingen sind die nötigen Studien im Gange. Die
Realisierung des
Vorhabens sollte in der nächsten Legislaturperiode möglich
sein.
Man
kann also nicht behaupten, der deutsche Kantonsteil werde benachteiligt.
Nein. Denn
im Strassenbereich - Autobahnen und
Kantonsstrassen - setzte der Kanton gemäss einer in der
Liberté
veröffentlichten Untersuchung des Staatsschatzamtes zwischen 1997
und 2001
18,3 Prozent seiner Investitionen im Seebezirk
(Wohnbevölkerung 11,7
Prozent der gesamten Kantonsbevölkerung) und 10,2 Prozent der
Investitionen im Sensebezirk (Wohnbevölkerung 16,1 Prozent)
um. Wir müssen
mit den verfügbaren Finanzkrediten auskommen und sind daher
gezwungen
Prioritäten zu setzen.
Im
Rahmen der Bundesratswahlen wurde die Zweisprachigkeit wiederum ins
Zentrum
gerückt. Noch kann aber der Kanton damit keine Identität
schaffen. Wäre das
eine Aufgabe des Präsidenten?
Die
Identität unseres Kantons ist nicht
monolithisch, sondern vielfältig. Diese Identität wird von
aussen aber nicht so
aufgenommen. Wir selber haben damit Mühe: Aus einem Vorteil machen
wir beinahe
eine Hürde.
So besteht
wohl die Rolle des Präsidenten darin, immer wieder
daran zu erinnern, dass es im Interesse des Kantons, aber auch im
persönlichen
Interesse seiner Bewohner liegt, unbedingt das Erlernen der
Partnersprache zu
fördern, damit man wenigstens miteinander kommunizieren kann.
Wir können von der Annäherung an die andere Kultur nur
profitieren. Ausserdem
muss diese Angelegenheit mit Pragmatismus und gesundem Menschenverstand
angegangen werden.
Angesichts
der Tatsache, dass die Deutschsprachigen im Grossen Rat immer noch
Französisch
sprechen müssen, um verstanden zu werden, sind wir noch weit
entfernt davon,
mit dem Etikett «Zweisprachigkeit» Werbung machen zu
können.
Es stimmt,
dass das Ziel der Zweisprachigkeit
noch lange nicht erreicht ist. Das heisst aber nicht, dass wir in
unseren
Anstrengungen nachlassen dürfen. In den Schulen müssen wir
unbedingt möglichst
früh den Unterricht der zweiten Kantonssprache einführen und
wir müssen die
Aufenthalte in der andern Sprachregion fördern.
Und
jetzt noch etwas ganz Persönliches. Wie heisst es doch so
schön: Nur eine
Niederlage kann einen Mann ändern. Mussten Sie sich auch schon
ändern?
Selbstverständlich!
Jeder muss sich zwingend der
Umgebung, in der er sich entfaltet, seinen Mitmenschen und den
verschiedenen
Ereignissen anpassen - egal ob letztere Misserfolge sind oder nicht.
Spielt
die Religion in Ihrem Leben eine Rolle?
Ich bin
reformiert, mässig praktizierend.
Wo
finden Sie die Oasen der Ruhe, der Erholung?
Bei einem
guten Buch oder einem guten Film sowie
im Freundes- und Familienkreis.
Mittwoch
8. Januar 2003, Sense
Fusionen und
Verkehrsvisionen
Dreikönigstreffen der
CSP Wünnewil-Flamatt
Am
traditionellen Dreikönigstreffen in Wünnewil wurde den
Anwesenden ein Potpourri
von Visionen, Tatsachen und Problemen quer durch die Freiburger Politik
geboten.
Von
BERNADETTE LEHMANN
Ammann
Daniel Brunner warf am Montagabend in Wünnewil einen Blick in die
Zukunft der
Gemeindestrukturen des Kantons. Obwohl Fusion für die Gemeinde
Wünnewil-Flamatt
kein Thema sei, «müssen wir froh sein, dass der Kanton Druck
macht mit den
Gemeindefusionen», meinte Brunner. Die Hälfte der Freiburger
Gemeinden seien
kleiner als Brünisried. Mit 150 Einwohnern wäre der Weiler
Elswil bezüglich
Grösse noch lange nicht das Schlusslicht der Freiburger Gemeinden.
Mit heute
5000 Einwohnern sei Wünnewil-Flamatt bereits an siebter Stelle und
gleich gross
wie die 37 kleinsten Gemeinden zusammen. «Die Kontakte zwischen
den Gemeinden
und dem Kanton sind auf das heutige System mit den Kleinstgemeinden
ausgerichtet», weshalb Wünnewil-Flamatt durch die
Strukturbereinigung nur
gewinnen könne.
Brunner
vertrat auch die Meinung, «dass wir das gesunde Mass an
Zweckverbänden erreicht haben». Mit dem Beitritt in
Zweckverbände geben wir
auch ein bisschen Autonomie preis. Obwohl er kein Verfechter des
Generalrates
sei, sieht Brunner mittelfristig für die Gemeinde wieder den
Generalrat als
Legislative. Wenn er sehe, welchen Informationsvorsprung der
Gemeinderat habe,
so werde der Ruf nach einem anderen Kräfteverhältnis wohl
unabdingbar.
Verkehrsvisionen
«Bekanntlich
sind die drei Könige einer Vision, dem Stern,
nachgelaufen.» Grossrat Nicolas Bürgisser tischte deshalb
seine Visionen zur
Verkehrspolitik auf. Den Vorstellungen der kantonalen
Verkehrskommission,
wonach der Autobahnviadukt in Flamatt in 20 bis 25 Jahren total
renoviert oder
abgerissen werden müsse, stellte Bürgisser die Behauptung
entgegen, dass der
Viadukt in 30 Jahren noch stehe, «wenn es in Flamatt keine
Kämpfer für eine
alternative Variante gibt». Allerdings fand Bürgissers
Vision von der Verlegung
der Autobahn und des Bahntrasses in einen Tunnel - welche unbezahlbar
seien -
wenig Unterstützung. «Als Flamatter sähe ich lieber
eine Vision, wie die
Ortsdurchfahrt von Flamatt behoben werden könnte», war die
Antwort von Beda
Schöpfer.
Mit dem
Argument «Wir stecken nicht im Stau, wir sind der Stau»
plädierte Nicolas Bürgisser auch für pragmatische
Ansätze für die
Ortsdurchfahrt von Düdingen, die Umfahrung von Tafers
und die Verkehrsberuhigung in der Stadt Freiburg durch die
«Wiederbelebung» des Bahntrasses ins Perolles und nach
Marly.
Donnerstag 19. Dezember
2002,
Schwerpunkt
Eine neue
Variante zur geplanten
Poya-Brücke
Während einige um
Varianten der Poya-Brücke streiten, suchen
andere Alternativen. Einer der Vorschläge geht von einer neuen
Autobahneinfahrt
in Räsch und einer Verbindungsstrasse nach Chastels aus.
«Hat
der Staatsrat auch andere Lösungen überlegt, um das Projekt
Poya-Brücke zu
ergänzen oder gar zu ersetzen?» Mit dieser Frage
konfrontieren drei
Stadtfreiburger Grossräte den Staatsrat.
Freiburg und auch
Düdingen könnten profitieren
Nicolas
Betticher (CVP), François Weissbaum
(Öffnung) und Jean-François Steiert (SP) bringen einen
möglichen
Lösungsvorschlag gleich mit: Eine neue, teilweise unterirdische
Kantonalstrasse
von Chastels zur Autobahn A 12 nach Räsch könne die
Leute aus dem
Schönberg und dem Sensebezirk davon abhalten, unnötig durch
die Stadt Freiburg
und deren nähere Agglomeration zu fahren. Davon profitierten
Leute, die auf die
Autobahn in Richtung Bern fahren möchten, aber auch solche, die
sich in die
Industriezone auf der anderen Seite der Stadt Freiburg begäben.
Auch könnte
damit das Dorf Düdingen vom Durchgangsverkehr entlastet werden.
So
könne auch die Zufahrt ins Stadtzentrum ideal gemessen und
Schliessungen des
Individualverkehrs über die Zähringerbrücke besser
ausgearbeitet werden. Ob
diese neue Strasse anstelle der Poya-Brücke oder als
zusätzliche Ergänzung
angepackt werden sollte, das lassen die Fragenden offen.
Gemäss den Stadtfreiburger Grossräten würde die neue
Variante auch in fünf bis
zehn Jahren angepackt werden können - wie die Poya-Brücke.
Der Staatsrat wird
im neuen Jahr eine Antwort auf diese Anfrage geben.
Donnerstag
19. Dezember
2002,
Schwerpunkt
Eine
Alternative zur Poya-Brücke?
Drei Grossräte schlagen
statt der Brücke eine Verbindung Chastels-Räsch vor
Ein neues
Strassenstück von Chastels zur Autobahn
A 12 nach Räsch könnte die Poyabrücke ergänzen
oder gar ersetzen. Mit
dieser Idee konfrontieren drei Grossräte in einer Anfrage den
Staatsrat.
FREIBURG. Das Projekt Poyabrücke habe seine
volle Berechtigung gehabt,
als die Stadt beim Poyapark aufhörte. Dies schreiben die
Stadtfreiburger
Grossräte Nicolas Betticher (CVP), François Weissbaum
(Öffnung) und
Jean-François Steiert (SP). Nun gehe die Agglomeration bis nach
Englisberg und
der erwartete Mehrverkehr belaste das Quartier St. Leonhard und die
Murtenstrasse in Granges-Paccot gewaltig. Die Grossräte
schlagen deshalb
vor, mit einer neuen, teilweise unterirdischen Kantonalstrasse den
Autofahrern
aus dem Schönberg und dem Sensebezirk eine Alternative zur
Durchfahrt von
Freiburg und Düdingen zu bieten.
Staatsratspräsident
Pascal Corminboeuf hat an
der letzten wöchentlichen Pressekonferenz Bilanz übers Jahr
2002 gezogen. Der
Staatsrat hat auch auf Anfragen und Anträge geantwortet.
chs
Freitag
6. Dezember 2002,
Agglomeration
Prez-vers-Noreaz:
Petition für Umfahrung
Das
Saanebezirkler Dorf Prez-vers-Noréaz wird von der Hauptstrasse
Freiburg-Payerne
geteilt. Da eine Umfahrung für
den Kanton nicht
prioritär ist, sammeln Anwohner Unterschriften.
«Zwanzig Jahre Wartezeit sind
genug.» Unter diesem Motto
haben Bewohner von Prez-vers-Noréaz diese Woche mit einer
Unterschriftensammlung begonnen. Gemeinderat David Bonnaz hatte sie
lanciert
mit der Idee, den Verkehr ums Dorf herum zu leiten.
Täglich fahren rund 10 000
Autos durchs Dorf. Für die
Anwohner sei die Situation unhaltbar geworden - vor allem seit der
Eröffnung
der Autobahn A 1 in Payerne sei die Verkehrsmenge explodiert.
«In zwei
Jahren hat der Verkehr um 38 Prozent zugenommen», sagte Bonnaz.
Der Kanton will davon nichts wissen. «Es gibt keinen Grund
anzunehmen, dass der
Verkehr weiter in diesem Mass zunimmt», sagte Hervé
Ruffieux, Verkehrsingenieur
im Strassen- und Brücken-Departement. Davor habe die Zunahme
während zehn
Jahren nur 1,6 Prozent jährlich betragen.
Verkehrsberuhigung
statt Umfahrung
«Ob
Petition oder nicht, die Umfahrung von Prez
ist nicht aktuell», sagte der
kantonale Baudirektor Claude Lässer. Auch wenn im Jahr 2005 die
Achse
Avry-Payerne zu einer Schweizerischen Hauptstrasse werden sollte,
müsse man
sich keine falschen Hoffnungen machen. «Diese Umfahrung ist etwas
für die nächste Generation», sagte
Lässer. Aktueller sei zum Beispiel die Umfahrung von Düdingen. Und in
Prez-vers-Noréaz könnten
Verkehrsberuhigungs-Massnahmen schon viel bewirken. Es brauche nicht
immer
gleich eine Umfahrung, sagte
Lässer.
Dies aber
finden die Petitionäre ungenügend. «Das wird die Zahl
der
Lastwagen und Autos nicht verringern», sagte Jean
Cudré-Mauroux, ein anderer
Petitionär, «die Kolonnen werden nur
länger.» La Liberté/chs
Donnerstag
2. Mai 2002, Kanton
«Durchfahrt
Düdingen unzumutbar»
Kantonsparlament
befürwortet Bericht über die Umfahrungsstrasse
Der
Grosse Rat hat am Mittwoch ein Postulat über die Umfahrungsstrasse
Düdingen mit
88 zu 18 Stimmen angenommen und so indirekt anerkannt, dass die
Ortsdurchfahrt
dieser Sensler Gemeinde problematisch ist.
Von ARTHUR
ZURKINDEN
Die
Annahme des Postulates der Düdinger CVP-Grossräte Markus
Bapst und Armin Haymoz
bedeutet aber lediglich, dass der Staatsrat einen Bericht über die
laufenden
Untersuchungen ausarbeiten muss. Er wird dabei auch Massnahmen
aufzeigen, die
getroffen werden können, bis die definitive Lösung steht.
Irgendwelche Daten
und Fristen wollte Baudirektor Claude Lässer gestern nicht bekannt
geben. Die
Erfahrung habe ihm gezeigt, dass es gefährlich sei, bei
Strassenprojekten
Versprechen abzugeben. «Dies wäre unehrlich, denn die
angegebenen Fristen wären
sicher falsch», meinte er auf eine Anfrage von Armin Haymoz, wann
mit einer
öffentlichen Auflage des Projektes gerechnet werden könne.
Der Düdinger wollte
vom Baudirektor auch vernehmen, ob der Staatsrat der Umfahrung von
Düdingen
nicht Priorität einräume, falls sich das Projekt der
Poyabrücke weiterhin
verzögere.
Die
täglichen Blechlawinen . . .
Täglich
fahren über 10 000 Fahrzeuge durchs Dorf Düdingen.
Laut Markus Bapst entstehen in Stosszeiten schon Rückstaus bei der
Autobahn-Ausfahrt, Staus, die sich dann mitten durchs ganze Dorf
ziehen. Die
Blechlawinen werden seiner Ansicht nach mit der neuen Arbeitszone Birch
und den
attraktiven Einkaufszentren noch zunehmen. «Die Autobahn-Ausfahrt
ist
gefährlich», hielt Armin Haymoz fest. «Die
Düdinger und Sensler haben aber
keine andere Wahl», fügte er bei und wies darauf hin, dass
auch viele Einwohner
des Schönbergs die Autobahn-Ausfahrt Düdingen benützen,
um den Staus in der
Stadt Freiburg auszuweichen. Die Umfahrung
Düdingen ist seiner
Meinung nach
ein Projekt einer ganzen Region, inklusive Stadt Freiburg.
. . .
sind zu 70 Prozent hausgemacht
Nach Worten
von CSP-Sprecher Nicolas Bürgisser muss das Problem
dringend an die Hand genommen werden. Er gab aber zu bedenken, dass 70
Prozent
des Verkehrs, der durchs Dorf rollt, «hausgemacht» sei,
also von den Einwohnern
von Düdingen verursacht werde. Als Beispiel nannte er jene
Hausfrauen, die die
Kinder zur Schule führen, ihnen das Znüni bringen und sie am
Mittag und am
Abend wieder abholen. Er konnte aber auch nicht verstehen, dass es
Düdinger
gibt, die nur unweit vom Bahnhof Freiburg arbeiten, dennoch
täglich mit dem
Auto statt mit der Bahn zur Arbeit gehen. «Sie stecken nicht im
Stau, sie sind
der Stau», müsste seiner Ansicht nach diesen Düdingern
gesagt werden.
Als nicht
mehr zumutbares Problem bezeichnete der Chauffeur Alfons
Piller (SVP, Plaffeien) die Ortsdurchfahrt Düdingen. Er fragte
sich, ob nicht
eine Saaneüberquerung bei Kastels, wie sie anstelle der
Poyabrücke
vorgeschlagen wurde, zur Problemlösung beitragen würde. Eine
solche Brücke
würde seiner Ansicht nach zumindest die Schönberg-Einwohner
dazu bewegen, nicht
die Ausfahrt Düdingen zu benützen.
Baudirektor Claude Lässer war jedoch nicht begeistert von dieser
Idee. Er rief
in Erinnerung, dass die Poyabrücke in erster Linie auch das
Burg-Quartier vom
Verkehr entlasten soll, was mit dieser Kastels-Brücke nicht der
Fall wäre.
Das Postulat wurde auch von der FDP- und CVP-Fraktion voll
unterstützt. Für
Christine Bulliard-Marbach (CVP, Überstorf) beeinträchtigt
die problematische
Ortsdurchfahrt die Lebensqualität beträchtlich. Gegen einen
Bericht des
Staatsrates sprach sich die SP-Fraktion aus.
Nicht
mit LSVA-Einnahmen
Claude
Lässer wehrte sich vehement gegen die Idee, die Umfahrung mit
Einnahmen aus der LSVA zu finanzieren, wie sie von den Düdinger
Grossräten
lanciert worden ist. Nach seinen Worten handelt es sich hier um eine
Investition,
während die LSVA in die Laufende Rechnung fliesse und nicht
unbedingt
zweckgebunden sein müsse. Claudia Cotting (FDP, Senèdes)
hielt in diesem
Zusammenhang fest, dass der Kanton im vergangenen Jahr für die
Strassen 29 Mio.
Franken ausgegeben hat, er aber andererseits aus den
Motorfahrzeugsteuern 45
Mio. einkassiert und somit einen «Gewinn» von 15 Mio.
erzielt habe.
Samstag
16. Februar 2002,
Agglomeration
«Den
Sensebezirk nicht zu kurz halten»
Umfahrungsstrasse Düdingen
erst in dritter Priorität
Die Umfahrung von Düdingen
kann nicht realisiert werden, bevor die Poyabrücke steht. Für
Markus Bapst,
Grossrat aus Düdingen, ist es
durchaus eine
Überlegung wert, die Planung der beiden Projekte gleichzeitig
anzuschauen.
Es sei oft ein Problem, dass Studien zu wenig breit angelegt seien,
erklärte
er. Vor kurzem hat er zusammen mit seinem CVP-Grossratskollegen Armin
Haymoz eine
Motion eingereicht, in der sie sich nach dem Stand der Planung für
die Umfahrungsstrasse Düdingen erkundigen.
Sie machten
dabei vor allem auf die grossen Verkehrsprobleme in der Gemeinde
aufmerksam.
Nach der Umfahrungsstrasse
Bulle und der
Poyabrücke steht Düdingen auf dem
dritten Platz der Prioritätenliste - einen genauen
Zeitplan konnte der Staatsrat in seiner Antwort auf die Motion nicht
geben.
Düdingen
besser einbinden
Grossrat
Bapst kennt die jetzt aktuelle Poya-Variante C4 zwar
nicht näher, ist aber der Meinung, dass eine
«Chastelsbrücke» nicht nur ein
verkehrstechnischer, sondern auch ein politischer Entscheid wäre.
«Wenn man Düdingen schon in
die
Agglomeration einbinden will, dann könnte man hier zeigen, dass
die Gemeinde
auch tatsächlich dazu gehört.»
Er habe den
Eindruck gewonnen, der Staatsrat wolle in Düdingen die Umfahrungsvariante zu
Gunsten von
Entlastungs- und Verkehrsberuhigungsmassnahmen in den Hintergrund
rücken. Das
würde für die Gemeinde eine grosse finanzielle Belastung
bedeuten, meinte
Markus Bapst.
Autobahn-Ausfahrt
verlegen?
Er
könnte sich auch gut vorstellen, dass man bei der Planung der Umfahrungsstrasse das
Tabu-Thema
Autobahn-Ausfahrt aufgreift. «Die jetzige Ausfahrt war für
die bisherige
Entwicklung in Ordnung», meinte er. Wenn die Industriezone Birch
erst einmal
erschlossen ist, sieht er grosse Probleme mit dem Feierabendverkehr.
«Ich
glaube, dann wird der Kreisel nicht mehr reichen. Und eine Entlastung
über die
Industriestrasse bringt nicht viel.» Eine Verlegung der
Autobahnausfahrt nach
Räsch oder in Richtung Fillistorf brächte seiner Meinung nach
einige Vorteile
und wäre durchaus überlegenswert.
Markus Bapst
hat bei der Beratung der Motion im Grossen Rat einige
Fragen an Staatsrat Claude Lässer bereit. Er will auf jeden Fall
sicherstellen,
dass der Sensebezirk bezüglich Strassenprojekte nicht zu kurz
gehalten wird.
Samstag
16. Februar 2002,
Agglomeration
Brücken-Lösung
für Freiburg und Düdingen?
Eine innovative Idee zur
langfristigen Lösung der Poya-Probleme
Eine
Brücke über den Schiffenensee zwei Kilometer
flussabwärts könnte eine
Alternative zur Poyabrücke sein. Sie könnte auch Düdingen
helfen. Die «Chastelsbrücke» hat politisch aber noch
kein Standbein.
Von
CHRISTIAN SCHMUTZ
Eigentlich
sei die Poyabrücke ja keine wirkliche Lösung für die
Verkehrsprobleme der
Stadt, haben die FN aufgeschnappt. Mit dem Lösungsvorschlag jenes
Informanten
wurde daraufhin bei den Entscheidungsträgern hausiert. «Mit
grossräumiger
Strassenplanung könnte man viel mehr Verkehrsprobleme
miteinbeziehen»,
bestätigte der Düdinger Grossrat Markus Bapst. Er
fürchte, dass die fällige Umfahrung
Düdingens wegen den
Poya-Diskussionen immer weiter verschoben würde.
Weniger
euphorisch sahen den Vorschlag der Freiburger Gemeinderat
Claude Masset, Knud Sunier, Poya-Projektleiter beim Kanton, und
Cutaf-Präsident
Nicolas Deiss. Erstes Ziel der Poyabrücke sei ja die Entlastung
des
historischen Kerns und die vorgeschlagene Variante könnte für
Freiburg schon
wieder zu extrem sein. Es habe immer wieder Varianten-Vorschläge
gegeben, die
aber alle zu weit von der Stadt entfernt gewesen seien. So könne
man den Problemfall
Schönberg nur schlecht lösen.
Umwege
oder Speziallösung für Bewohner des Schönbergs
Den Fall Schönberg sehen alle
angesprochenen Personen als
den eigentlichen Schwachpunkt der Idee an. Die Hälfte des Verkehrs
über
Zähringerbrücke und durch das Burgquartier käme
nämlich von den fast 8000
Leuten, die hier wohnen. Mit einer «Chastelsbrücke»
müssten die Bewohner des
Schönbergs für eine Autofahrt in die Stadt entweder über
Granges-Paccot oder
Bürglen fahren oder stattdessen den Bus nehmen, der über die
Zähringerbrücke
fahren dürfte. Eine Öffnung der Zähringerbrücke per
Vignette für die
Schönberger wäre eine Alternative, doch gemäss Deiss
«sehr heikel und
kompliziert».
Grosse
Alternativprojekte scheitern oft am Geld. Das dürfte bei
der «Chastelsbrücke» nicht der Fall sein. Die
Brücke würde ungefähr gleich lang
und somit etwa gleich teuer. Die Kosten für den Tunnel würden
eingespart und
könnten in die Anschlussstrasse an die Autobahn in Granges-Paccot
gesteckt
werden. Möglich wäre auch eine Anschlussstrasse zur Autobahn
in Räsch, die Düdingen entlasten
könnte.
Und hier ist die Haupteinsparung: Ein gemeinsames Projekt würde
ungleich
billiger als zwei einzelne Bauprojekte. Auch wenn beidseits die
bisherigen
Planungsausgaben praktisch «für die Katz» wären.
Aber ein Projekt, an dem 40
Jahre geplant wird, wird dadurch auch nicht aktueller. Überlegte
Alternativen
vor dem Bau könnten es ermöglichen, nicht schon in 20 Jahren
wieder ein neues
Brückenprojekt anpacken zu müssen. Ein Tiefbauingenieur
bestätigte jedenfalls
gegenüber den FN, dass ein Brückenbau technisch machbar und
dass auch das viele
Grundwasser im Chastelshügel kein Verhinderungsgrund wäre.
Liebe
Leserin, lieber Leser
Was halten Sie von der «Chastelsbrücke»? Würde
sie die Verkehrsprobleme der
Stadt langfristig lösen und gleich die Sorgen Düdingens mittragen?
Ist das alles eine
realitätsfremde Spinnerei oder durchaus ein paar Überlegungen
wert? Teilen Sie
uns bitte Ihre Meinung mit.
Dienstag
22. Januar 2002,
Sense
Düdinger
Probleme sind «erheblich»
Im September 2002 soll
die Verkehrsvariante bestimmt werden
In
seiner Antwort auf ein Postulat zeigt sich der Staatsrat der
problematischen
Ortsdurchfahrt von Düdingen
bewusst. Es
braucht zuerst neue Daten. Bis September 2002 wollen sich die
Beteiligten aber
für eine Variante entscheiden.
Die beiden Düdinger CVP-Grossräte Markus Bapst und Armin
Haymoz hatten am 18.
September 2001 beim Staatsrat ein Postulat eingereicht, um auf die
gravierenden Verkehrsprobleme der Gemeinde Düdingen aufmerksam
zu machen.
Sie beantragten einen Bericht zum Stand der Planungsarbeiten und
wollten einen
Zeitplan für eine Umfahrungsstrasse zu
sehen bekommen. Die Umfahrungsstrasse
sollte dabei mit
dem kantonalen Anteil an der leistungsabhängigen
Schwerverkehrsabgabe (LSVA)
finanziert werden.
«Kantonale
Priorität»
Der
Staatsrat zeigte sich mit der Analyse von Bapst/Haymoz
einverstanden. Das Postulat sei als «erheblich» zu
deklarieren. Die
Ortsdurchfahrt von Düdingen stelle
nämlich im Bereich Strassensanierung eine kantonale
Priorität dar - gerade nach der Umfahrung von Bulle
und der Poyabrücke. Wegen der
laufenden Analysen sei es aber nicht möglich, innerhalb der
gesetzlichen Frist von einem Jahr einen abschliessenden Bericht
abzuliefern.
Über
die Art und Weise der Lösung herrscht jedoch noch keine
Einigkeit. Das Strassen- und Brückendepartement habe nun
angeboten, eine
Untersuchung der Möglichkeiten zu leiten, schreibt der Staatsrat.
Die Gemeinde Düdingen wolle die
Ortsdurchfahrt
durch Aufstellen von geschwindigkeitsreduzierenden Massnahmen
sanieren.
Auch ein Vergleich zwischen einer Umfahrungsstrasse
(kantonales Projekt) und einer
Entlastungsstrasse (Gemeindeprojekt) solle diese Untersuchung
beinhalten.
Langfristig
planen
«Die
gewählte Lösung sollte eine optimale nachhaltige Entwicklung
der Gemeinde gewährleisten sowie langfristig eine ungehinderte
Verkehrsabwicklung auf dem übergeordneten Strassennetz
sicherstellen», schreibt
der Staatsrat. Für eine geeignete Nutzwertanalyse brauche es aber
heutige
Verkehrszahlen. Bisher sind dies erst Schätzungen. Demnach fahren
momentan rund
10 500 Fahrzeuge täglich durchs Dorf Düdingen. Bis in
zehn Jahren dürfte diese
Zahl um mehr als 20 Prozent ansteigen. Und von der Autobahn zum
Sika-Kreisel
sowie von dort in Richtung Bundtels/Schiffenen hat es mit rund
14 000
nochmals mehr Fahrzeuge pro Tag.
Neue Daten
werden momentan erhoben. Im September wollen die
kantonale Baudirektion und die Gemeinde gemeinsam die geeignetste
Variante
auswählen.
Nicht
über LSVA finanzieren
Von der
Finanzierung der Umfahrungsstrasse aus
den Einnahmen der
Schwerverkehrsabgabe zeigt sich der Staatsrat wenig überzeugt.
Eine solch
grosse Investition würde einen Verpflichtungskredit des Grossen
Rats nötig
machen. Dieser dürfe nicht mit Ausgaben aus der Laufenden Rechnung
frisiert
werden. Und ausserdem sei dieser Anteil an der LSVA bereits für
die
Konservierung des bisherigen Strassennetzes und den Lärmschutz
vorgesehen.
Freitag
1. Dezember
2000, Sense
Düdinger
Umfahrung ein Schritt
voran
Der
Staatsrat hat kürzlich die Arbeitsgemeinschaft Düdingen
(Arge) offiziell mit den Studien für die Umfahrungs-
und Entlastungsstrasse von Düdingen
beauftragt. Er geht dabei von Kosten von 245 000 Franken aus.
Der Gemeinderat von Düdingen hat mit
Befriedigung von diesem Entscheid des Staatsrates
Kenntnis genommen. «Dieser Auftrag stellt einen ersten Schritt
dar für eine
nachhaltige mittel- und langfristige Lösung der Verkehrsprobleme
im Raum Düdingen»,
heisst es in der
Mitteilung des Gemeinderates. Und Roman Grossrieder, der für die
Ortsplanung
verantwortliche Gemeinderat, ist überzeugt, dass damit die
Lösung eines seit
langem anstehenden Problems einen Schritt vorankommt. Er ist sich
allerdings
bewusst, dass die Lösung des Düdinger Verkehrsproblems nur
dritte Priorität
hat; dies nach der Realisierung der Umfahrungsstrasse von
Bulle und dem Bau der
Poya-Brücke in Freiburg.
Autobahnanschluss
hat auch Schattenseiten
Die
Verkehrsprobleme von Düdingen lassen sich
im Wesentlichen durch die
Belastung der Autobahnaus- und -einfahrt sowie auf die Überlastung
der
Dorfdurchfahrt zurückführen. Die Gemeinde Düdingen hat in den
vergangenen
Jahren - z.B. im Rahmen der Ortsplanung - nach Lösungen des
Problems gesucht.
Auch das kantonale Strassen- und Brückendepartement hat
verschiedene Studien in
Auftrag gegeben.
Der
Staatsrat will aber schon jetzt die entsprechenden Grundlagen
erarbeiten. «Die Lösungssuche und der Entscheidungsprozess
sollen mit Hilfe des
methodischen Ansatzes einer Nutzwertanalyse (NWA) zielorientiert
strukturiert
werden. Dabei ist allen relevanten verkehrstechnischen, finanziellen,
ökologischen und ortsplanerischen Aspekten und Kriterien Rechnung
zu tragen»,
hält der Staatsrat fest. Die gewählte Lösung soll
nachhaltig und langfristig
eine optimale Entwicklung der Gemeinde stützen und fördern
und für eine längere
Zukunft eine unbehinderte und stetige Verkehrsabwicklung sicherstellen,
heisst
es weiter.
Die mit den Studien beauftragte Arge verfügt über mehrere
wissenschaftliche
Fachrichtungen. Sie steht unter der Federführung der Infraconsult
AG, Bern.
Roman Grossrieder glaubt, dass eventuell Teilaspekte der Studie - wie
z.B. die
neue Gestaltung des Bahnhofplatzes, das Parkplatzkonzept,
Ortsdurchfahrt usw. -
vorgezogen werden können. ja
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